Montag, 18 Juli 2022 08:12

ZESSIN, W. (2007)

Neue Nashornhaltung im Zoo Schwerin - Zooverein informierte sich aus erster Hand.

URSUS 13: 42-46, 6 Abb.


Volltext (PDF)

Inhalt:

Der Artikel informiert über die Fortpflanzungsbiologie von Breitmaulnashörnern im Freiland, die Haltungsgeschichte (1980-2007) der ersten Breitmaulnashörner im Zoo Schwerin, Erfahrungen anderer Zoos, Durchgeführte Untersuchungen und Ergebnisse zur künstlichen Besamung im Zoo Schwerin, Durchzuführende Maßnahmen bei Paarhaltung und die geplante neue Nashornhaltung in Schwerin.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:49

ALBRECHT, E. (2016)

Behavioural examination of a successful introduction of a hand-reared white rhinoceros.

Running title: Successful introduction of a hand-reared white rhinoceros.

Master’s Thesis

51 Seiten, 7 Grafiken, 2 Anhänge.

Institute of Biodiversity, Animal Health and Comparative Medicine, University of Glasgow.
Zoo Augsburg (Dr. B. Jantschke)

Ganze Arbeit

Abstract:

Introductions and familiarisations of captive animals are common in contemporary zoos. To introduce hand-reared offspring to conspecifics can be challenging as they may lack social skills and have rarely been investigated in non-primate mammals. A behavioural assessment of these processes for hand-reared rhinoceros has not been previously reported. A hand-reared southern white rhinoceros calf (Ceratotherium simum simum) was introduced to an initially aggressive individual, the mother of another calf. Using continuous observations of social interactions (agonistic, cohesive and play behaviour) and instantaneous sampling of four routine behaviours (feeding, resting, locomotion, interaction environment) two weeks before and after the full introduction, the behaviour of five white rhinos was observed. The routine behaviours were quantified as proportion of time and social interaction as frequency.

Immediately following introduction, the frequency of agonistic behaviours increased but then dropped quickly. Additionally, cohesive behaviours involved all individuals and elicited play behaviour suggesting that previously used indicators for primates, as affiliative and play behaviour with all group members, may also be applied to other groups to assess a successful introduction. Surprisingly, most social interactions and the closest bond of the hand-reared infant occurred with the initially aggressive individual and her calf. This shows that even once aggressive behaviour occurred, a successful introduction is still possible and the information gained are relevant to guide similar future introductions and give valuable reference information. Increased frequencies and greater behavioural diversity after the introduction indicated a welfare benefit for the introduced individual, as well as the opportunity to learn species-appropriate behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:04

STEUER, P. (2007)

Untersuchungen zu Verdauungsstrategien von Breitmaulnashörnern (Ceratotherum simum) und Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis).

Diplomarbeit

112 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Pflanzenfresser zeigen häufig eine Spezialisierung auf eine bestimmte Gruppe von Futterpflanzen wie Laub oder Gras. Damit einhergehend sind vor allem bei Wiederkäuern einige Anpassungen in der Anatomie des Verdauungstraktes und in der Verdauungsphysiologie bei spezialisierten Gras- oder Laubfressern beschrieben. In der vorliegenden Studie wurden eine Gras fressende und eine Laub fressende Nashornart (Breitmaul- bzw. Spitzmaulnashorn) bezüglich einiger wichtiger verdauungsphysiologischer Parameter (Futteraufnahme, Veraulichkeit, Mittlere Retentionszeit (MRT) des Futters, Selektivitätskoeffizient =MRTPartikelphase/MRTflüssige Phase, Partikelgrösse im Kot) verglichen.

Der Vergleich wurde zwischen 4 Spitzmaulnashörnern und 5 Breitmaulnashörnern in 4 verschiedenen Zoos angestellt. An die Tiere wurde Grasheu einer Charge (NDF-Gehalt ca. 63 %) ad libitum gefüttert. Nach einer Anfütterungsperiode von 14 Tagen wurde eine Sammelphase von 7 Tagen durchgeführt, in der die Futter- und Kotmengen (Komplettsammlung und externer Marker TiO2) in der Regel auf Einzeltierbasis bestimmt wurden. Als Marker für die Quantifizierung der Retentionszeiten wurden für die Partikelfraktion Chromgebeizte Fasern (1-2 mm) und für die flüssige Fraktion Co-EDTA in Einmaldosis an die Tiere verfüttert. Die Bestimmung der Kotpartikelgrösse erfolgte über Nassiebung und anschliessende Berechnung des Modulus of Fineness (MOF).

Für die Futteraufnahmen zeigten sich in dieser Studie für die Spitzmaulnashörner Werte von 15.4 ± 2.5 kg TS/Tag und bei den Breitmaulnashörnern von durchschnittlich 21.7 ± 4.3 kgTS/Tag. Umgerechnet auf das metabolische Körpergewicht der Tiere ergeben sich daraus 73 ± 10 [g TS/kg LM0.75] für die Spitzmaulnahörner und 68 ± 13 [g TS/kg LM0.75] bei den Breitmaulnashörnern (nicht signifikant). Die ERmittlung der scheinbaren Verdaulichkeiten der organischen Substanz bei den Nashörnern dieser Studie ergab Werte von 51 ± 8% für die Spitzmaulnashörner und 55 ± 10% für die Breitmaulnashörner (nicht signifikant). Bei den mittleren Retentionszeiten der Partikelphase haben sich Zeiten von 39 ± 4 Stunden bei den Spitzmaulnashörnern und 43 ± 5 Stunden bei den Breitmaulnashörnern ergeben (p=0.176), für die Flüssigkeitsphase waren es 34 ± 4 Stunden für die Spitzmaulnashörner und 28 ± 4 Stunden für die Breitmaulnashörner (p=0.108). Für das Spitzmaulnashorn wurde ein Selektivitäts-Koeffizient von 1.2 ± 0.1 ermittelt, für das Breitmaulnashorn 1.6 ± 0.2. Die statistische Auswertung ergab einen signifikanten Unterschied (p=0.013). Bei den Siebanalysen des Kots der Tiere hat sich ergeben, dass bei gleichem Futter die Breitmaulnashörner im Mittel grössere Partikel in ihrem Kot aufweisen (MOF 7.02 ± 0.13) als Spitzmaulnashörner (MOF 6.61 ± 0.29). Auch hier wurde ein signifikanter Unterschied ermittelt (p=0.046).
Gras und Laub unterscheiden sich in Zusammensetzung und Fermentationsverhalten. Daraus ergaben sich die beschriebenen Unterschiede zwischen Laub und Gras fressenden Wiederkäuern. Auf dieser Basis wurde erwartet, dass beim Laubfresser Spitzmaulnashorn eine höhere Futteraufnahme (bezogen auf das metabolische Körpergewicht), eine niedrigere Verdaulichkeit, eine kürzere Retetionszeit des Futter, eine niedrigerer Selektivitätskoeffizient und grössere Kotpartikel als beim Grasfresser Breitmaulnasnorn gefunden werden.

Insgesamt zeigen sich weniger grosse Unterschiede zwischen den beiden Spezies. Für die Futteraufnahme, die Verdaulichkeit der oganischen Substanz und die MRTPartikelphase sind die Unterschiede in der erwarteten Richtung, wohingegen sich für die MRTFlüssige Phase entgegen der ERwartung ein höherer Wert für das Spitzmaulnashorn ergibt. Der signifikante Unterschied der Kotpartikelgrössen wiederspricht ebenfalls der Erwartung, lässt sich aber vermutlich vor allem auf einen allometrischen Effekt zurückführen. Bei einer Korrektur um das Körpergewicht der Tiere wurde der Unterschied fast komplett reduziert.

Spitzmaulnashörner haben signifikant kleinere Selektivitäts-Koeffizienten. Evolutive Begründungen könnten zum einen ein kleineres Verhältnis von unlöslichen zu leichter löslichen Zellwandbestandteilen (Pektine bei Laub im Vergleich zu Gras) und zum anderen die schlechtere Verdaulichkeit der unlöslichen Zellwandfraktionen bei Laub sein. Dadurch würde eine Verlängerung der MRTFlüssige Phase und eine Verkürzung der MRT Partikelphase beim Spitzmaulnashorn im Vergleich zum Breitmaulnashorn einen verduungsphysiologischen Vorteil für das Spitzmaulnashorn darstellen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:25

MALEK, G. (2009)

Inter- und intraspezifische Interaktionen sowie Raumnutzung von Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum) in Gemeinschaftshaltung mit anderen afrikanischen Makroherbivoren.

Diplomarbeit

81 Seiten

Ganzer Text

Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
(Betreuung: Prof. Dr. Wolfgang H. Kirchner) und
ZOOM Erlebniswelt, Gelsenkirchen

Zusammenfassung:

Gemeinschaftshaltungen verschiedener Spezies mit ähnlichen Habitatansprüchen sind in vielen zoologischen Einrichtungen zu finden, erweisen sich aber nicht immer als erfolgreich. In der vorliegenden Arbeit wurde ermittelt, wie sich die Raumnutzung und die interspezifischen Interaktionen von Breitmaulnashörnern, Böhm-Zebras, Elen-Antilopen, Großen Kudus, Rappen-Antilopen und Springböcken gestalteten. Zudem wurden das Aktivitätsbudget und die intraspezifischen Interaktionen der Nashörner genauer untersucht.
Für die vorliegende Arbeit fanden die Beobachtungen von Anfang Juli bis Ende Oktober 2008 in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen statt. Von der 23 000m² großen Gemeinschaftsanlage Grassavanne ist der 5 000 m² große Bereich der Nashörner durch eine Mauer abgetrennt, welche von den kleineren Tierarten an Durchlässen passiert werden kann. In 291 Stunden wurden mittels scan-, focal-animal- und behavioural-sampling die Daten für die Untersuchung gewonnen.

Die Auswertung der Raumnutzung ergab, dass die Anlagenfläche von den Tieren vollständig genutzt wird. Der Nashornbereich und die nördliche Fläche wurden von den meisten Arten seltener aufgesucht und sie mieden die unmittelbare Nähe zu den Besuchern. Morgens hielten sich fast alle Tiere an den Futterflächen auf, bei schlechtem Wetter standen bis auf die Springböcke und Nashörner alle Arten vor den Schutz bietenden Stalleingängen.

Das Aktivitätsbudget der subadulten Tiere gleicht in der Verteilung dem anderer in Gefangenschaft gehaltener Nashörner. Sie fraßen am Vormittag, darauf folgte eine Ruhepause und den Rest des Tages verbrachten sie mit verschiedenen Aktivitäten, die immer wieder von Ruhepausen unterbrochen wurden. Insgesamt ruhten sie die Hälfte der Zeit, die sie auf der Anlage verbrachten.

Intraspezifische Interaktionen der Nashörner bestanden hauptsächlich aus Hornkämpfen des Bullen mit den Kühen, was für subadulte Tiere typisch ist. Es gab eine klare Rangordnung mit einem Weibchen an der Spitze und dem Bullen als deutlich untergeordnetem Tier. Interspezifische Interaktionen nahmen nur einen sehr geringen Teil ein und fanden hauptsächlich an der Futterstelle der Nashörner zwischen dem Bullen der Elen-Antilopen und den Nashorn-Kühen statt. Zudem zeigten die Zebras den Jungtieren der Antilopen gegenüber spontan aggressives Verhalten, ansonsten gab es kaum agonistische Interaktionen. Es herrschte eine relativ klare Rangordnung, die über die Zeit konstant blieb. Gemischte Herden wurden lediglich an Futterstellen sowie im Schutz des Vorstallbereichs beobachtet, ansonsten blieben die Arten weitestgehend unter sich.

Die Anlage ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Gemeinschaftshaltung von Makroherbivoren, die ohne größere agonistische Interaktionen zusammen leben und die Anlagenfläche nach ihren spezifischen Ansprüchen nutzen.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx