Montag, 19 Dezember 2022 10:52

KOMPOSCH, B. (2014)

Verbreitung und Habitatnutzung des Europäischen Bibers (Castor fiber Linnaeus, 1758) in der Steiermark sowie Vorschläge für ein zukünftiges Management.

94 Seiten, 14 Tabellen, 69 Abbildungen. Masterarbeit, Universität für Bodenkultur Wien.

Zusammenfassung:

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden in weiten Teilen Europas erfolgreich Wiederansiedelungsprogramme für den im 19. und 20. Jahrhundert fast völlig ausgerotteten Europäischen Biber (Castor fiber) durchgeführt. In Österreich, wo der autochthone Biberbestand 1869 als erloschen galt, ist die Art mittlerweile wieder in allen Bundesländern präsent. Der aktuelle Gesamtbestand wird auf knapp 5000 Tiere geschätzt. Während die Vorkommen in den meisten Bundesländern gut dokumentiert sind, standen umfassende Erhebungen für die Steiermark bislang aus. Im Rahmen der gegenständlichen Arbeit wurde untersucht, welche Gewässer in der Steiermark heute bereits vom Biber besiedelt werden, wie groß der aktuelle steirische Bestand ist, welche Habitatfaktoren einen Einfluss auf das Vorkommen des Bibers haben und welche Bereiche der Steiermark grundsätzlich vom Biber besiedelbar sind. Als Grundlagen für die Beantwortung dieser Fragen werden auch die historische Verbreitung des Bibers in der Steiermark und der bisherige Ablauf der Wiederbesiedlung dargestellt.

In den Wintern 2012/2013 und 2013/2014 wurden insgesamt 413 km Fließgewässer in den Einzugsgebieten von Mur, Lafnitz und Raab auf Anwesenheitszeichen des Bibers hin untersucht. Anhand verschiedener Aktivität anzeigenden Zeichen wurden Einzel-/Paarreviere und Familienreviere abgegrenzt. Für die Bestandsschätzung wurde die Anzahl der Einzel-/Paarreviere mit dem Faktor 1,5 und die Anzahl der Familienreviere mit dem Faktor 5 multipliziert. Zudem wurden mehrere aquatische und terrestrische Habitatstrukturen im Gelände erhoben und ihre Bedeutung für das Vorkommen des Bibers in einem Generalisierten Linearen Gemischten Modell (GLMM) geprüft. Um potenziell für den Biber geeignete Gewässer bzw. Gewässerabschnitte in der Steiermark ausweise n zu können, wurde eine GIS-basierte Habitatmodellierung anhand von flächendeckend vorhandenen naturräumlichen Daten durchgeführt. Aktuell besiedelt der Biber das Lafnitz-, Feistritz-, Raab-, Sulm- , Laßnitz- und Kainachtal sowie das Untere Murtal, das Leibnitzer und das Grazer Feld. Entlang der Lafnitz dringt er bis ins Steirische Randgebirge auf rund 600 m Seehöhe vor. In den Nordalpen konnten bislang an zwei Stellen Bibernachweise erbracht werden: an der Enns bei Hieflau und an der Salza südlich von Mariazell. In Summe wurden an 2331 Punkten im Gelände Anwesenheitszeichen des Bibers aufgenommen. 63 Biberreviere wurden abgegrenzt: 23 im Einzugsgebiet der Mur, 33 im Einzugsbiet der Lafnitz und 7 im Einzugsgebiet der Raab. Der geschätzte Gesamtbestand beträgt 220 Tiere. Die Längen der Reviere variieren zwischen 300 m und 6,5 km. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Revieren beträgt 4,2 km. An der Mur sind die Reviere signifikant länger und die Abstände zwischen den Revieren signifikant größer als jene an der Lafnitz. Mit Hilfe eines Generalisierten Linearen Gemischten Modells konnte u. a. gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein eines Revierzentrums mit der Breite des Ufersaums zunimmt und Revierzentren seltener an verbauten Gewässerabschnitten liegen. Die Habitatmodellierung ergibt, dass die Mehrzahl der Gewässer des Vorlandes sowie alle Becken - und Tallandschaften potenziell als Lebensraum für den Biber geeignet sind.

Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sollen die Grundlage für ein zukünftiges Bibermonitoring und insbesondere für ein – aufgrund des hohen Konfliktpotenzials mit verschiedenen anthropogenen Nutzungsansprüchen erforderliches – naturschutzkonformes Bibermanagement darstellen. Unter Einbeziehung der Erfahrungen in Bayern, der Schweiz sowie in den einzelnen österreichischen Bundesländern werden Vorschläge für ein entsprechendes Management der Art in der Steiermark ausgearbeitet und präsentiert.

komposch-biblio

Freigegeben in K

Fatal leptospirosis in free-ranging Eurasian beavers (Castor fiber L.), Switzerland.

Transboundary and emerging diseases, 65(5): 1297-1306. Blackwell 10.1111/tbed.12879

Leptospirosis was first diagnosed in free‐ranging Eurasian beavers (Castor fiber L.) in Switzerland in 2010. Pathologic, serologic, molecular and epidemiologic analyses were carried out on 13 animals submitted for necropsy from 2010 through 2014. Typical lesions included alveolar haemorrhages in the lungs, tubular degeneration and interstitial nephritis in the kidneys. Microscopic agglutination test results were positive for serogroups Icterohaemorrhagiae, Australis, Autumnalis and Sejroe. Molecular analysis identified four distinct profiles belonging to serovar Icterohaemorrhagiae or Copenhageni. The severity and features of the lesions were consistent with a fatal disease associated with leptospires similarly to what has been reported in other animals and humans. The spatiotemporal occurrence of leptospirosis in beavers suggested an upstream spread of the bacteria and coincided with an increased incidence of leptospirosis in dogs and a case cluster in humans. However, an epidemiologic link among beaver cases and among species was not supported neither by the serologic nor molecular data.

marreros-biblio

Freigegeben in M
Dienstag, 21 Mai 2019 09:06

JÄCKEL, A. J. (1866)

Ueber das Vorkommen des gemeinen Bibers (Castor Fiber, Linn.) in früherer Zeit und jetzt.

Der Zoologische Garten - Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Thiere. Band 7, 1866, S. 101–103

Online https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.32044106240419;view=1up;seq=116

jäckel-biblio

Freigegeben in J
Samstag, 07 Dezember 2013 12:20

DUBRULLE, P.-M. & CATUSSE, M. (2012)

Où en est la colonisation du castor en France?

Faune sauveage No. 297, 4e Trimestre 2012: 24-35.

Le castor était en voie de disparition en Europe jusqu’à la fin du XIXe siècle. Après l’adoption de mesures  de protection, une expansion naturelle, accompagnée  de réintroductions, a conduit à une recolonisation  sur une grande partie du territoire européen. Le présent article examine les événements historiques qui expliquent cette remontée spectaculaire de ses populations en France.

dubrulle-biblio

Freigegeben in D
Freitag, 15 März 2013 17:01

WINTER, C. (2001)

Der Biber.

Biologie einheimischer Wildtiere 1/14a. 24 Seiten.
Hrsg.: Wildtier Schweiz. Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.

Auszug:

Über Jahrhunderte hinweg wurde der Biber intensiv bejagt und verschwand schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus unseren Gewässerlandschaften. Seither wurden auch seine einstigen Lebensräume, die Flussauen und Feuchtgebiete, weitgehend zerstört. Als man den Biber Ende der 1950er Jahre in die Schweiz zurückholte, war er jedoch anpassungsfähig genug, um bis heute nicht nur zu überleben, sondern langsam wieder neue Gebiete zurückzuerobern. Beinahe überall wo er auftaucht, fasziniert er die Menschen und geniesst Sympathie und Ansehen. Doch da und dort löst er durch seine vielfältigen Aktivitäten inmitten der Kulturlandschaft Konflikte aus. Wo seine Aktivitäten aber zu Problemen führen, sind diese gleichzeitig ein Fingerzeig auf die Missstände, die in unseren Gewässerlandschaften mit den begradigten Flüssen und den schmalen Uferstreifen herrschen. Der Biber bietet somit eine Chance für den Gewässer- und Naturschutz, wird er nicht einfach als Ärgernis abgestempelt. Was wir in ihm auch sehen, er ist eine Herausforderung für uns. Und: Er bleibt ein ewiges kleines Mythos. Denn immer wieder findet er Mittel und Wege, um uns mit seinem faszinierenden Verhalten in neues Erstaunen zu versetzen.

 

winter.biblio

Freigegeben in W
Donnerstag, 14 März 2013 08:06

STOCKER, G. (1985)

Biber (Castor fiber L.) in der Schweiz - Probleme der Wiedereinbürgerung aus biologischer und ökologischer Sicht.

Phil. II-Dissertation Universitäöt Basel (1980)

Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen Birmensdorf. Berichte Bd. 274. 148 Seiten

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Die Wiederansiedlung des zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schweiz ausgerotteten Bibers hat sich nicht ohne Schwierigkeiten realisieren lassen. Mißerfolge und Verluste waren häufig; sie resultierten oftmals aus einer unrichtigen Einschätzung der Ansprüche dieses hochspezialisierten Na-gers. Zudem kann auch der heutige einheimische Bestand trotz 20jähriger Bemühungen auf lange Sicht höchstens lokal als gesichert gelten. Einer weiteren Verbreitung sind durch die menschliche Zivil isation recht enge Grenzen ge-setzt, denn die vom Biber bevorzugten Gewässer des Tief-landes gehören zu den vom Menschen am stärksten genutz-ten Lebensräumen -ursprüngl iche und ungestörte Auen-landschaften sind auf kleinste und isolierte Restbestände zusammengeschrumpft. Es wird somit zusehends problema-tischer, wenn nicht gar unmöglich, den Ansprüchen der Art großräumig gerecht zu werden.

Abstract:

The Beaver (Castor fiber L.) in Switzerland -Biological and Ecological Problems of Re-establishment

Attempts to re-introduce the beaver into Switzerland, where it had been exterminated by the beginning of the 19th century, have not met with great success. Failures and losses have been frequent, often because of faulty assess-ments of the requ irements of th is high Iy special ised rodent. Despite twenty years of effort, the present population may be regarded as permanently established only in a few lim-ited areas. Human influence has imposed severe restric-tions on the extension of the beaver population, since the lowland waters providing the most favourable habitats I ie with in the areas most intensively exploited by man. Riparian habitats in their original, undisturbed state are now scarce and isolated. Consequently, it is difficult, if not impossible, to meet the ecological requirements of the beaver.

 

stocker-biblio

Freigegeben in S

Der Biber in der Schweiz - Bestand, Gefährdung, Schutz.

Schriftenreihe Umwelt Nr. 249: 1-68. BUWAL, Bern

 Vergriffen.

rahm-biblio

Freigegeben in R
Donnerstag, 07 März 2013 14:39

HINZE, G. (1960)

Unser Biber.

Neue Brehm-Bücherei Bd. 111.3. Auflage 202, 52 Seiten, ISBN: 978-3-89432-489-6. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg-Lutherstadt / heute: VerlagsKG Wolf, Magdeburg.

Über dieses Buch:

Der Biber ist eine der ältesten Großtierformen unserer Heimat; aus dem Tertiär über die Eiszeit hinweg hat ihn uns die Natur als kostbares Relikt herübergerettet, das wir nun als einzigartiges Naturdenkmal erhalten müssen. Die jahrhundertelange ständige Verfolgung seitens des Menschen hatte einen starken Rückgang in den Biberbeständen zur Folge. Der unbedingte Schutz des Bibers ist daher notwendig. Jeder soll mit dem Heft angesprochen werden, für diesen Schutz zu wirken, um dieses seltene und zugleich seltsame Tier der Heimat zu erhalten. 

hinze-biblio

Freigegeben in H
Montag, 04 März 2013 23:10

ANGST, C. (2010)

Mit dem Biber leben: Bestandeszählung 2008.
Perspektiven für den Umgang mit dem Biber in der Schweiz.

156 Seiten, 85 Abbildungen, Tabellen. Bundesamt für Umwelt, Ittigen/Bern & Schweizer Zentrum für die Katographie der Fauna, Neuenburg.

Zusammenfassung:

200 Jahre nach seiner Ausrottung hat sich der Biber in der Schweiz wieder gut etab- liert. Seine Wiederansiedlung zwischen 1956 und 1977 ist eine Erfolgsgeschichte desSchweizer Artenschutzes. Nachdem die Biberpopulation während Jahren nur langsamwuchs, besiedeln heute wieder 1600 Biber unsere Gewässer, wie eine Bestandeserhe-bung im Winter 2007/08 ergab. Aufgrund dieses erfreulichen Resultates kann der Biberbei der geplanten Revision der Roten Liste von der heutigen Klassierung vom Ausster-ben bedroht (critically endangered) auf verletzlich (vulnerable, IUCN)zurückgestuft werden.

Der Biber hat einen grossen Teil der potenziell besiedelbaren Gewässer besetzt. DieBestände entlang der grossen Mittellandflüsse bilden heute die Kerne der SchweizerBiberpopulation. Diese gilt es unbedingt zu erhalten und zu fördern, damit sie nichtwieder abnimmt. Jungbiber haben nämlich immer mehr Mühe, neue, konfliktfreieLebensräume zu finden. Die Fliessgewässerstruktur ist vielfach schlecht, und denGewässern fehlt genügend Raum, damit der Biber ungestört seinen Aktivitäten nach-gehen kann. Mit dem Gegenvorschlag Schutz und Nutzung der Gewässer zur Volksini-tiative «Lebendiges Wasser» (Renaturierungs-Initiative) erhalten die Kantone wirksa-me Instrumente, um diese beiden Forderungen in Zukunft umzusetzen. Damit werden neue, konfliktfreie Lebensräume für den Biber geschaffen. Als wichtige Schlüsselartder Gewässer kann uns der Biber im Gegenzug helfen, die Gewässer in einen natürli-cheren Zustand zurückzuführen. Gleichzeitig fördert er durch seine vielfältigen Aktivi-täten die Biodiversität.

angst-biblio

Freigegeben in A
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx