Donnerstag, 14 Juni 2018 08:45

SCHMID, J. (2006)

Verhalten Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) im Zoo und Zirkus.

Dissertation

199 S. : Ill., graph. Darst.

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität Greifswald
Leitung:
Verschiedene Zoos

Zusammenfassung:

Die Haltung von Elefanten in Zoos und Zirkussen wird sehr kontrovers diskutiert. Zuchtprobleme, Unfälle mit Pflegern, Bullenhaltung, Kettenhaltung oder der Mensch-Tierkontakt sind häufige Streitpunkte. Wie sieht eine tiergerechte Elefantenhaltung aus? Tiergerecht ist ein Haltungssystem dann, wenn die darin lebenden Tiere in der Lage sind ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Dies führt zu Wohlbefinden oder zu positiven Befindlichkeiten bei den Tieren. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, aus dem Verhalten von Zoo- und Zirkuselefanten Indikatoren für deren Befindlichkeit zu finden. Zu Betonen ist dabei die, für Untersuchungen an Großsäugern in menschlicher Obhut, außergewöhnlich große Stichprobe von 49 Elefanten in vier Zoos und drei Zirkussen. Die Dissertation beinhaltet einen umfangreichen theoretischen Abriss zum Verhalten von Elefanten in der freien Wildbahn und zu den Haltungsbedingungen in Zoos und Zirkussen. In einem ausführlichen Ethogramm wird das Verhalten der beobachteten Elefanten exakt beschrieben. Darunter finden sich auch einige bisher noch nicht beschriebene Verhaltensweisen zum Werkzeuggebrauch und zur Objektmanipulation der Tiere. Beim quantitativen Vergleich des Verhaltens zwischen den einzelner Zoo- und Zirkusherden wurden deutliche Unterschiede gefunden, die mit unterschiedlichen Haltungsbedingungen in Verbindung gebracht werden konnten. In einem umfangreichen Kapitel wird das Auftreten von Stereotypien, deren Aussehen und mögliche Ursachen sowie der theoretischen Hindergrund dieser Verhaltensstörung dargestellt. Als weiterer Indikator für das Befinden der Tiere wird das Ausdrucksverhalten herangezogen. Die einzelnen Elemente werden beschrieben und einzelnen Befindlichkeiten zugeordnet. Schließlich wird die Stressbelastung von Elefanten bei der Integration einzelner Tiere in eine fremde Zooherde an Hand von Cortisolmessungen im Urin und Verhaltensbeobachtungen untersucht. In der Gesamtdiskussion werden einige strittige Punkte in der Elefantenhaltung aufgegriffen, unter anderem die Problematik der Elefantenhaltung im Zirkus. Die Einzelergebnisse werden stets auf deren Aussagekraft für das Wohlbefinden der Tiere analysiert, so dass die Arbeit mit klaren Managementempfehlungen, die zur Verbesserung des Wohlbefindens von Elefanten in Zoos und Zirkussen beitragen können, schließt.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:02

KONZ, A. (2009)

Vocal communication in Asian elephant calves (Elephas maximus).

Diplomarbeit

46 S. : Ill., graph. Darst.

Ganze Arbeit

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Zoo Köln, Zoo Emmen (Niederlande)

Zusammenfassung:

Asiatische Elefanten (Elephas maximus) gelten laut der IUCN Artenschutzliste 2009 als gefährdet. Ihr natürlicher Lebensraum schwindet durch anthropogenen Einfluss. Auf der Suche nach Nahrung plündern sie häufig Anbauflächen der Menschen, welches oftmals zu tödlichen Zusammenstößen auf beiden Seiten führt. Um diesem entgegenzuwirken, könnten akustische Frühwarnsysteme in der Nähe von menschlichen Siedlungen eingesetzt werden, um Zusammenstöße zu verringern (Seneviratne et al., 2004). Die Voraussetzungen zur Entwicklung solcher Frühwarnsysteme bedingt ein umfassendes Verständnis der sozialen Struktur, der akustischen Kommunikation und des Verhaltens Asiatischer Elefanten. Ein Großteil der Elefantenforschung konzentrierte sich bisher auf Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) (Berg, 1983; Langbauer et al., 1991; Garstang et al., 1995; Lee and Moss, 1999; McComb et al., 2003; Payne et al., 2003; Soltis et al., 2005a; b; O'Connell-Rodwell et al., 2007). Unterschiede in der sozialen Struktur wie auch in der akustischen Kommunikation der beiden Arten (McKay, 1973; Fernando and Lande, 2000) zeigen, dass Studien an Afrikanischen Elefanten nicht einfach auf Asiatische übertragen werden können. Zum Beispiel werden die Lauttypen „Rumble“, „Roar“, „Trumpet“ und „Snort“ zwar von beiden Arten geäußert, der Lauttyp „Squeak“ ist jedoch nur bei Asiatischen Elefanten ausgeprägt. „Squeaks“ werden entweder einzeln, meistens aber mehrfach aufeinander folgend in einer Sequenz geäußert, welche von McKay (1973) „chirping“ genannt wurde. Asiatische Elefanten leben in kleinen, stabilen Familiengruppen, die aus einer Matriachin und ihren Nachkommen unterschiedlichen Alters bestehen (McKay, 1973; Fernando and Lande, 2000). Dies indiziert, dass gerade die akustische Kommunikation zwischen Jungtieren und adulten Artgenossen von großer Bedeutung ist. Die bisher einzige Studie über vokale Ontogenie bei Elefanten bezieht sich auf Afrikanischen Elefanten (Stoeger-Horwath et al., 2007). Die Lautforschung bei Tieren beschränkte sich lange Zeit auf harmonische Laute und ließ Unregelmäßigkeiten in den Lautäußerungen (nichtlinearen Phänomene) außer Acht, obwohl diese sowohl bei Säugetieren (Riede et al., 1997; Wilden et al., 1998; Riede et al., 2000; Tokuda et al., 2002; Riede et al., 2007) als auch bei Vögeln (Fee et al., 1998; Fletcher, 2000) häufig vorkommen. Nichtlineare Phänomene spielen eine wichtige Rolle in der Erkennung von Individuen als auch Altersklassen wie beispielsweise die Mutter-Kind-Erkennung (Fitch et al., 2002). In der vorliegenden Studie wurden die Laute sowie das Verhalten von sechs Asiatischen Jungelefanten im Alter von sechs bis 27 Monaten in zwei europäischen Zoos (Köln, Deutschland und Emmen, Niederlande) aufgenommen und analysiert. Zoos bieten bei der Erforschung von Elefanten ideale Bedingungen. Besonders die akustische Kommunikation der Jungtiere ist stark von gruppeninternen Faktoren geprägt und bezieht sich meist auf die Erfüllung von Grundbedürfnissen, die in der freien Wildbahn und in menschlicher Obhut ähnlich sind. Weiters sind Asiatische Elefanten Waldbewohner, was die Aufnahme und Zuordnung der Laute sowie das Beobachten des Verhaltens in freier Natur erschwert. Diese Studie präsentiert erstmals akustische Daten zur vokalen Ontogenie Asiatischer Elefantenkälber, beschreibt das häufige Vorkommen von nichtlinearen Phänomenen und gibt Aufschluss über das Verhalten im Zusammenhang mit dem Auftreten der vier häufigsten Lauttypen („Rumble“, „Roar“, „Trumpet“ und „Squeak“). Die vier Lauttypen unterscheiden sich in den Frequenzparameter signifikant von einander. Bei Jungtieren treten „Squeaks“ außerdem in Form von zwei Untergruppen auf: ein lang gezogener sowie ein kurzer, pulsierender „Squeak“. Jungtierlaute zeichneten sich im Vergleich zu adulten Tieren (Artelt, 2006) häufig durch eine höhere Grundschwindung aus, wobei kein Infraschall nachgewiesen werden konnte. Dies ist nicht überraschend, denn Jungtiere sind körperlich noch unausgereift und die Erzeugung von tiefen Frequenzen benötigt entweder lange Stimmfalten oder einen großen Larynx (Fitch, 2006). Weiters wird Infraschall von Elefanten u. a. zur Kommunikation über weite Distanzen verwendet (Payne et al., 1986). Dies ist für Jungtiere, die sich ständig in der Nähe der Mütter und Geschwister aufhalten nicht von Bedeutung. Da Körpergröße mit der Länge und Elastizität der Stimmfalten korreliert (Garstang, 2004), könnten adulte Artgenossen die Jungtiere anhand höherer Frequenzen erkennen. Acht Modulationen der Grundschwingung wurden in den vier Lauttypen nachgewiesen. Einzig in „Squeaks“ und „Roars“ wurden die verschieden Modulationen in einem ähnlichen Muster verwendet. Geschlechterabhängige Muster konnten nur bei „Rumbles“ festgestellt werden. In keinem der Lauttypen wurden altersabhängige Muster nachgewiesen. Weiters hat sich gezeigt, dass nichtlineare Phänomene mit Ausnahme von harmonischen Schwingungen sehr häufig bei Asiatischen Elefantenkälbern vorkommen. „Roars“ bestanden meist aus deterministischem Chaos, während „Squeaks“ gleichermaßen deterministisches Chaos und Harmonien überlagert von deterministischem Chaos enthielten. „Trumpets“ waren meist harmonisch überlagert von deterministischem Chaos. Nur „Rumbles“ enthielten häufig harmonische Schwingungen. Die Lauttypen zeigten hinsichtlich des Auftretens nichtlinearer Phänomene signifikante Unterschiede. Die meisten Laute enthielten nur ein nichtlineares Phänomen, während in den anderen Kombinationen mehrerer Phänomene gefunden wurde. Die häufigsten Kombinationen fanden in „Roars“ statt, die wenigsten in „Trumpets“. Frequenzsprünge kamen kaum vor, in „Rumbles“ überhaupt nicht. Nichtlineare Phänomene mit Ausnahme von harmonischen Schwingungen sind bei Afrikanischen Elefantenkälbern seltener vor als bei Asiatischen Kälbern (persönliche Kommunikation mit Stoeger-Horwath, 2009). Möglicherweise unterscheiden sich die beiden Arten in der Entwicklung ihrer Stimmproduktionsmechanismen. Die Untersuchungen des Verhaltens während der Lautäußerungen zeigen, dass alle vier Lauttypen in den meisten Verhaltenskategorien verwendet wurden. Ausnahmen sind „Rumbles“ und „Roars“ welche nicht während des Spielens auftraten und „Trumpets“, welche nicht während Interaktionen mit Tierpflegern oder anderen Menschen vorkamen. „Squeak“ Sequenzen oder „Chirping“ wurden meistens während dem Spielen geäußert. Agonistisches Verhalten führte selten zu Lautäußerungen. Die Kälber im Alter von 6 bis 12 Monaten (Altersgruppe 1) produzierten gleich viele Laute während der Interaktion mit Müttern oder anderen adulten Elefanten sowie während Gruppenkoordinations- und Spielverhalten. Die Kälber im Alter von 24 und 27 Monaten (Altersgruppe 2) vokalisierten meist während des Spielens, gefolgt von Gruppenkoordinations- und Mutter-Kalb-Interaktionen. Signifikante Unterschiede wurden zwischen den beiden Altersgruppen in Bezug auf Interaktionen zu Menschen oder Artgenossen gefunden. Während die Kälber der Altersgruppe 1 fünf Mal mehr Laute während Interaktionen mit Artgenossen als bei Interaktionen mit Tierpflegern produzierten, passierte dies bei Individuen der Altersgruppe 2 etwa gleich häufig. Diese Ergebnisse entsprechen dem Umstand, dass die Kälber der Altersgruppe 1 noch von der Muttermilch abhängig sind und auch häufiger den Schutz von adulten Elefanten suchen, als die bereits etwas unabhängigeren Kälber der Altersgruppe 2. Vorhergehende Studien haben gezeigt, dass die akustische Struktur der Laute Aufschluss über den emotionalen Zustand des Individuums geben kann (Soltis et al., 2005b; Soltis et al., 2009). Es konnte jedoch in der vorliegenden Studie kein Zusammenhang zwischen nichtlinearen Phänomenen und Verhalten entdeckt werden. Während für die Unterscheidbarkeit von individuellen Unterschieden sowie für die Funktion der nichtlinearen Phänomene weitere Studien notwendig sind, konnte diese Studie zeigen, dass sich Laute Asiatischer Elefantenkälber von denen der adulten Artgenossen in Höhe der Grundschwingung sowie im häufigen Vorhandensein von nichtlinearen Phänomenen unterscheiden. In akustischen Frühwarnsystemen können diese Ergebnisse genutzt werden.

Abstract:

Asian elephants (Elephas maximus) are highly endangered animals. Early acoustic warning systems could help protect humans and elephants from deadly encounters (Seneviratne et al., 2004). Therefore, research on the social structure, vocal communication and behaviour in Asian elephants is needed. Up to now, the main research focus considering these aspects was on African elephants. But since differences in vocalisation between African and Asian elephants have been confirmed, more investigations of the latter are required to protect this endangered species. Due to the elephant’s social system of mother-calf units, acoustic communication between adults and calves is of particular interest. The present study provides the first acoustical data on vocal ontogeny of the most frequent call types (roar, rumble, squeak and trumpet) of Asian elephant calves. Vocalisation and associated behaviour of six calves were recorded in two European zoos. The study revealed that Asian elephant calves use two subtypes of squeaks: a short squeak (uttered in a short and pulsated-way), and a long squeak (vocalised in a stretched way). It also showed that parameters of the fundamental frequency in the four call types are usually higher than those recorded in adults. A similar pattern of frequency contours could be found in squeaks and roars. Gender-dependent variations were only present in the rumbles of female calves. Moreover, the study reveals that the majority of calls consist of nonlinear phenomena other than harmonics. Most roars consisted of deterministic chaos. Squeaks contained equally often harmonics overlaid with deterministic chaos and deterministic chaos. Trumpets consisted primarily of harmonics overlaid with deterministic chaos, while only rumbles contained mainly of harmonic features. Only one irregular phenomenon could be detected in most calls, while combinations of different phenomena were found less frequently. The latter were highest in roars and lowest in trumpets. I argue that higher frequencies and nonlinear phenomena in calls may therefore enable adults to distinguish calf from adult vocalisations. No correlation was found in the usage of call types during different behaviours, therefore no safe conclusions can be drawn for behavioural categories from call type utterance. Furthermore, no relation was found between nonlinear phenomena and behavioural categories, which would indicate coherency with different levels of emotional states of the calves. However, differences in call frequency were detected regarding two age groups. I assume that this is caused by the milk dependency and the higher need of protection of the infants, while the individuals aged 24 and 27 months are less dependent. To sum up, the study yielded that calls of Asian elephant calves are higher in fundamental frequency and obtain frequently nonlinear phenomena. These results help to discriminate adult from calf calls and can help to establish early acoustic warning systems.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:02

LODERSTEDT, S. (2009)

Makroskopische, lichtmikroskopische und ukltrastrukturelle Charakterisierung der Placenta fetalis des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus).

Macroscopic, light microscopic and ultra structural characterization of the Placenta fetalis of the Asian Elephant (Elephas maximus).

Dr. med. vet. Dissertation

126 Seiten, 98 Abbildungen, 7 Tabellen, Literaturangaben, Anhang

Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Betreuer: Prof. Dr. Johannes Seeger
Tierpark Hagenbeck Hamburg, Zoo Leipzig

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Erkenntnisse über die Morphologie und Physiologie der Plazenta des Asiatischen Elefanten sind nur im begrenzten Umfang vorhanden (Owen, 1857; Mossman (1937), Cooper et al., 1964, Davis et al., 1991). Ziel dieser Untersuchung ist die erstmalige systematische Untersuchung und Charakterisierung der unter physiologischen Bedingungen ausgetragenen Placenta fetalis von gesunden, vitalen Asiatischen Elefantenkälbern. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die morphologisch - strukturelle Charakterisierung des Gewebes, sowie die immunhistolchemische Untersuchung der unterschiedlichen Plazentaanteile. Für die Untersuchung standen vier Nachgeburten von in zoologischen Einrichtungen gehaltenen Asiatischen Elefanten zur Verfügung. Die Plazenten wurden vollständig, oder in Form repräsentativer Proben dem Veterinär-Anatomisches Institut überstellt. Aus morphologisch unterschiedlichen Bereichen der einzelnen Fruchthüllen wurden Proben zur weiteren lichtmikroskopischen und elektronenmikroskopischen Untersuchung entnommen. Weiterhin wurde das Ansprechverhalten des Gewebes auf Antikörper von humanen Choriongonadotropin (hCG) und plazentarer alkalischer Phosphatase (PLAP) analysiert. Amnion und Allatois werden von einem einschichtigen, iso- bis hochprismatischen Epithel mit kopfsteinpflasterartiger Oberfläche bekleidet. Die Epithelzellen tragen auf ihrer Zellmembranoberfläche Mikrovilli und Mikroplicae. Es können Zytoplasmaprotrusionen unterschiedlichen Ausprägungsgrades ausgebildet werden. Die chorionseitige Oberfläche des extraplazentaren Allantochorions erscheint makroskopisch heterogen und bildet auf der gesamten Oberfläche mikroskopisch differenzierbare Chorionzotten unterschiedlicher Größe aus. Die Zytotrophoblastzellen tragen Oberflächenmodifikationen. Der Gürtel kann mikroskopisch anhand der Gefäßbasalmembranmorphologie und der Plasmainsudationen in zwei Schichten eingeteilt werden. Das Trophoblastepithel wird von intraepithelialen Kapillaren durchbrochen, und die Plazentarschranke ist bis auf ca. 2μ m reduziert. Im Zytoplasma der Trophoblastzellen der Extravasatzone finden sich chromaffine, granuläre Ablagerungen unterschiedlicher Größe. Die Trophoblastzellen reagieren positiv auf den immunhistochemischen Nachweis von hCG und PLAP. Am vorliegenden Material wurden erstmals systematische morphologische Untersuchungen auf makroskopischer, lichtmikroskopischer und ultrastruktureller Ebene durchgeführt. Der Asiatische Elefant bildet eine vollständige Gürtelplazenta mit braun grün gefärbtem Randsaum aus. Das Allantois- und Amnionepithel ist einheitlich einschichtig. Die Epithelzellen beider Membranen zeigen zytplasmatische Zellausstülpungen. Für die Hundplazenta werden rasterelektronenmikroskopisch vergleichbare Strukturen als apokrine Sekretionsvesikel beschrieben (Grether et al., 1998). Das extraplazentare Allantochorion weist auf seiner gesamten Oberfläche Zotten unterschiedlicher Morphologie auf. Intraepitheliale Kapillaren kommen vor. Der Trophoblast ist in seiner Gesamtheit als Zytotrophoblast ausgebildet. Im Bereich des proximalen Plazentarlabyrinthes finden sich unregelmäßig verdickte Basalmembranen maternaler Gefäße. Das Zytoplasma der Trophoblastzellen in der Extravasatzone erscheint vakuolär und schließt chromaffine Granula ein. In den Trophoblastzellen werden positive Reaktionspräzipitate mit PLAP-Ak, sowie hCG-Ak gebildet.
Schlussfolgernd wird festgestellt:

1. Der Asiatische Elefant bildet eine Placenta zonaria, endothelio-chorialen Charakters aus.

2. Allantois- und Amnionepithel sind im Aufbau ähnlich und sekretorisch aktiv.

3. Es ist von einer Beteiligung des paraplazentaren Allantochorion am Stoffwechsel der Plazenta auszugehen (Stoffel et al., 1998, Olivera et al., 2003).

4. Der Plazentargürtel kann in drei Zonen eingeteilt werden.

5. Der Trophoblast ist als Zytotrophoblast ausgebildet und in seiner Gesamtheit funktionell resorptiv. Es kommen intraepitheliale Kapillaren vor, wobei die Plazentarschranke entsprechend des endothelio-chorialen Plazentatyps erhalten bleibt.

6. Die endokrinologische Aktivität der Elefantenplazenta muss Schwerpunkt fortführender Forschungsarbeit sein.

Summary:

There is very little detailed knowledge regarding the structure and physiology of the placenta of the Asian Elephant (OWEN 1857, MOSSMAN 1937, COOPER et al. 1964, MOSSMANN 1987, DAVIS u. BENIRSCHKE 1991). The aim of this thesis is the systematic analysis and characterization of the term placenta fetalis of the Asian Elephant from healthy, vital Elephant calves born under physiological circumstances. The study focuses on the morphological characterization of the placental tissue, and on the immunohistochemical investigation of different placental locations. Four Placentae fetalis were collected from Asian Elephants kept in zoos. The complete placentas or representative parts were sent to the Institute of Veterinary-Anatomy of the University of Leipzig. Samples were collected from different anatomical regions of the fetal placenta for further light- and electron microscopic Investigation. The immunohistochemical responses of the tissue to human gonadotropin (hCG) antibody and to placental alkaline phosphatase (PLAP) antibody were tested. Amnion and Allantois are covered by a single layer of iso- or columnar epithelium with a cobblestone like surface. The epithelial cells show microvilli, microplicae and cytoplasmic protrusions in different stages on their cell membrane surface. The extraplacental chorionic membrane appears macroscopically heterogenic. Villi can be seen throughout the whole chorion. The epithelial cells show modifications of the cell membranes. The girdle can be divided in two zones microscopically, because of the basal membrane morphology of maternal blood vessels and plasma insudation into the tissue. The trophoblast epithelium is invaded  by  intraepithelial  capillaries  and  the  blood-placental  barrier  is  reduced  to approximately 2μ m. Trophoblast cells in the haemophagus zone display chromaffin granules of different size in the cytoplasm. The trophoblast cells show a positive immunhistochemic reaction to hCG and PLAP. For  the  first  time,  a  systematic  macroscopic,  light  microscopic  and  ultra  structural morphologic investigation was carried out on the term Placenta fetalis of the Asian Elephant. The Asian Elephant has a placental belt with a green brown haemophagus zone on each side. The Allantois- and Amnionepithelium are single layered and show protrusions of the cytoplasm. Scanning electron microscopic investigations revealed comparable structures to the dog (GRETHER et al. 1998). The whole extra placental Chorion has a villous membrane surface. Intraepithelial capillaries can be shown. The trophoblast is shaped completely as cytotrophoblast. In the proximal part of the labyrinth, thickened basal membranes can be seen on maternal capillaries. The cytoplasm of the epithelial cells in the haemophagus zone appears vacuolar and encloses chromaffin granules. Positive immunohistochemistry reactions can be seen in the cytotrophoblast with PLAP-Antibody and hCG-Antibody.
Conclusively, it can be stated:

1. The Asian Elephant has a Placenta zonaria, endotheliochorialis.

2. Allantois- and Amnionepithelium have a similar morphology and are secretically active.

3. An involvement of the paraplacental Chorion in the metabolism of the placenta can be postulated (STOFFEL et al. 1998, OLIVERA et al. 2003a).

4. The placental labyrinth can be divided in two zones.

5. The  trophoblast  is  shaped  completely  as  cytotrophoblast  and  has  resorptive functional. In spite of the intraepithelial capillaries, the blood-placenta barrier stays entirely intact.

6. The  endocrinology  of  the  placenta  of  the  Asian  elephant  requires  further investigations

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:34

HERZOG, S. M. (1989)

Daten zur Fortpflanzungsphysiologie des asiatischen Elefanten (Elephas maximus) im Zoologischen Garten Zürich.

Dr. med. vet. Disseration

Klinik für Andrologie und Gynäkologie, Veterinär-medizinische Fakultät der Universität Zürich
Referent: Prof. Dr. K. Zerobin, Korreferent: PD Dr. E. Isenbügel
Zoo Zürich

Zusammenfassung: siehe hier

Summary: see here

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:28

ARNDT, J. (2014)

Sozialverhalten und soziales Spiel in einer Gruppe junger asiatischer Elefantenbullen (Elephas maximus L.) im Zoo.

Social behaviour and social play in a group of young Asian elephant bulls (Elephas maximus L.) in a zoo.

Masterarbeit

139 Seiten

Fakultät für Chemie und Biowissenschaften, Institut für Zoologie, Karlsruher Institut für Technologie
Guteachter: Prof. Dr. Eberhard Frey, Prof. Dr. Horst Taraschewski
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Bei langlebigen Spezies mit komplexen Sozialstrukturen, wie Primaten und Elefanten, ist die Juvenilphase eine Zeit des intensiven sozialen Lernens. Bei heranwachsenden Elefantenbullen ist dieser Lebensabschnitt durch soziale Interaktionen und spielerische Auseinandersetzungen mit anderen Bullen geprägt. Beides ist unerlässlich für eine natürliche geschlechts- und alterstypische Entwicklung und bestimmt maßgeblich die sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten im Erwachsenenalter. Im Rahmen dieser Studie wurden das Sozialverhalten und das soziale Spiel in einer Gruppe von vier juvenilen asiatischen Elefantenbullen (8 bis 12 Jahre alt) in Menschenobhut über einen Zeitraum von 16 Wochen untersucht. Innerhalb der Gruppe existierte eine lineare Dominanzhierarchie. Die Etablierung und Festigung des eigenen Status innerhalb der hierarchischen Bullengesellschaft gehört zu den grundlegenden Erfahrungen juveniler Elefantenbullen. Während der Erhebungen kam es zwischen zwei Individuen zu einer Rangordnungsauseinandersetzung mit zweimaligem Positionswechsel, in deren Rahmen zwei verschiedene Bewältigungsstrategien beobachtet werden konnten. Kompetenzen im Umgang mit Konflikten werden vermutlich zum einen durch die bisherigen Erfahrungen in der Geburtsherde bestimmt (1. Sozialisierungsstufe) und zum anderen im Rahmen des sozialen Lernens durch spielerische Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen erworben (2. Sozialisierungsstufe). Neben hierarchischen existierten jedoch auch freundschaftliche Beziehungen innerhalb der Gruppe: Jedes Individuum bevorzugte signifikant einen bestimmten Partner für Assoziationen. Es konnte gezeigt werden, dass bei Elefantenbullen - bereits im Juvenilalter - Persönlichkeitsmerkmale wie Führungsstärke sowie komplexe Verhaltensmuster wie Schlichtungs- , Trost und kooperatives Verhalten vorhanden sein können. Derartige Beobachtungen sind in der Literatur bislang nur für weibliche Tiere innerhalb der eng verbundenen Familiengruppen beschrieben. Im Rahmen von Futterdiebstahl konnte zudem zweimal ein Verhalten beobachtet werden, dass sich als Täuschungsversuch klassifizieren lässt und erneut die kognitiven Fähigkeiten von Elefanten unterstreicht. Das soziale Spiel erwies sich als wesentlich vielschichtiger, wie bislang angenommen. Es konnten sieben verschiedene, frei kombinierbare Spielarten verschiedenen Charakters identifiziert werden. Kompetitive Spiele enthielten Elemente des adulten Kampfverhaltens und fördern Kraft, Geschicklichkeit, Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen, aber auch die Rücksichtnahme auf körperlich unterlegene Spielpartner. Nicht-kompetitive Spiele stärken vermutlich die Beziehungen zwischen den Individuen. Der Kommunikation von Spielabsichten diente vor allem das Ausdrucksverhalten, seltener unterstützt durch spezielle Vokalisationen. Jedes Individuum hatte einen Hauptspielpartner, der nicht zwingenderweise auch der häufigste Assoziationspartner außerhalb des Spiels sein musste. Die Wahl des Hauptspielpartners hängt wahrscheinlich von dessen Konstitution, sozialen Status und der gemeinsamen Präferenz bestimmter Spielarten ab. Schlussendlich konnten hieraus fünf Hauptkriterien zur Langzeit-Beurteilung der Entwicklung der Individuen und der Sozialstruktur einer Jungbullengruppe identifiziert werden. 

Summary:

In long-living species with complex social structures such as primates and elephants, the juvenile period is a time of intense social learning. In juvenile and adolescent male elephants, this stage of life is characterized by social contacts and playful contests with other males. Both types of interactions are essential for a proper gender- and age-typical development and largely determine social competencies and skills in adulthood. In this survey, the social behavior and social play were studied in a group of four juvenile Asian elephant bulls (8-12 years) in captivity over a period of 16 weeks. A linear dominance hierarchy existed within the group. The establishment and defense of their own status is one of the fundamental experiences of juvenile elephant males within the hierarchical organized bull society. During the study, a hierarchy conflict arose between two individuals and they switched their position twice. In this context, different coping strategies could be observed. Coping competencies are probably determined by an individual’s previous experiences within its natal family (first stage of socialization) and can otherwise be improved through social learning and playful interactions with peers (second stage of socialization). However, there were also friendly relationships within the group: Each individual preferred significantly one specific partner for associations. It could be shown that male elephants - even as juveniles - show personality traits (e. g. leadership skills) and complex behavioural patterns such as reconciliation, consolation and cooperation. This has previously been described only for females within their close-knit family groups. At two occations, also deceptive behaviour in context of food theft could be observed, which again emphasizes elephant cognitive skills of elephants. In this study it could be shown, that social play in male elephants is much more complex than previously assumed. There were seven different, freely combinable types of play with different charac-ter: Competitive types of play contained elements of adult fighting behaviour and probably promote strength, assertiveness and self-confidence, but also considerations for physically inferior playing partners. On the other hand, non-competitive types of play may strengthen the relation-ships between individuals. The elephants communicated their intention to play primarily by their expressive behaviour, rarely supported by specific vocalizations. Each individual had one main playing partner who did not necessarily had to be the most common partner for associations out-side the context of play. The choice of this main playing partner is probably determined by its constitution and the common preference for certain types of play. Overall, a total of five main criteria could be identified for long-term assessment of the development of an individual’s ontogeny and the social structure within groups of young male elephants.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:46

BRANDES, A. (2015)

Entwicklung einer Junggesellengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus).

Development of a bachelor group of asian elephants (Elephas maximus).

Bachelorarbeit

58 Seiten

Fachbereich Biologie, Universität Osnabrück
Betreuer: PD Dr. Udo Ganslosser
Zoo Osnabrück

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser verhaltensbiologischen Bachelorarbeit wurde die Zusammengewöhnung einer Bullengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) im Zoo Osnabrück beobachtet.
Erstmalig wurde hier ein adulter Bulle als Leittier für Jungbullen in die Gruppe integriert. Die Entwicklung der sozialen Beziehungen wurden über die Fokustier Methode und die Nearest Neighbour Methode erfasst. Für die Auswertung wurden zwei Beobachtungsphasen
unterschieden. In der ersten Phase vom 25.05. bis 08.07.2013 wurden vier Jungbullen mit einem Alter von knapp drei bis fünf Jahren zusammengewöhnt. In der zweiten Phase vom 09.07. bis 14.08.2013 wurde ein vierzigjähriger Bulle mit den Jungbullen zusammengewöhnt.
Während der ersten Phase wurden an 21 Tagen insgesamt 71 Stunden, in der zweiten Phase an 21 Tagen insgesamt 76 Stunden und 15 Minuten beobachtet. Es wurden mindestens drei Beobachtungsintervalle pro Tier und Tag à 15 Minuten erfasst.
In den Ergebnissen werden die Assoziationszeiten der Individuen über den Tag und untereinander, sowie die Sendeaktivitäten der Individuen über den Beobachtungszeitraum und untereinander in Form von Liniendiagrammen und Soziogrammen veranschaulicht.
Die Zusammenführung der Jungbullen verlief problemlos und auch die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich innerhalb der ersten Wochen eine feste Rangordnung unter den Jungbullen bildete. Nur zwischen den Jungbullen Dinkar und Shahrukh fanden Machtkämpfe
statt, die sich in der Datenauswertung durch eine erhöhte Sendeaktivität bemerkbar machen.
Auch die Integration des Altbullen Luka in der zweiten Phase verlief erfolgreich. Er zeigte kein gesteigertes Interesse an den Jungbullen, was in den Ergebnissen durch niedrige Assoziationszeiten und sehr geringe Sendeaktivitäten bestätigt wurde. Er wurde von allen
Jungbullen als Leittier akzeptiert und gab ihnen in Stresssituationen Sicherheit. Auch Luka  änderte sein Verhalten im Laufe des Beobachtungszeitraumes. Hielt er sich bei seiner Ankunft noch überwiegend nahe dem Pflegerraum auf und webte, blieb er schon nach einigen Tagen immer länger auf der Gruppenanlage und beschäftigte sich mit den Enrichment-Angeboten. Dies reduzierte die Zeit, die er mit Weben verbrachte, merklich. Die Rangordnung zwischen den Jungbullen blieb ohne neuerliche Rangkämpfe bestehen.
Insgesamt hat die Zusammenführung dieser Junggesellengruppe gut funktioniert. Es konnten kaum Aggressionen beobachtet werden und bis auf Dinkar haben sich alle Elefanten ohne viele Streitigkeiten in ihre Position der Rangordnung gefügt. Der Altbulle Luka wurde als Ranghöchster akzeptiert.
Nach diesen Erfahrungen kann empfohlen werden, bei Neuplanung von Elefantenhaltungen eine Junggesellengruppe in Betracht zu ziehen. Bei dieser sollte auf eine altersheterogene Struktur geachtet werden und auch die Integration eines adulten Bullen zur Stabilisierung der Gruppe in Erwägung gezogen werden. Dies entspricht den in der freien Wildbahn üblichen Strukturen von Junggesellengruppen.

Abstract:

In this behavioural study the formation of a new group of male Asian Elephants (Elephas maximus) in the Zoo Osnabrück was observed. Here first an adult bull was integrated as a leader for young bulls into the group.
The development of the social relations was observed by Focal Animal Sampling and the Nearest Neighbour Method.
For the analysis two phases were distinguished. In the 1st phase from 25.05 to 08.07.2013 four bulls with an age from three to five years were brought together. In the 2nd phase from 09.07 to 14.08.2013 a forty years old bull was integrated into the group. During the 1st phase the observation time was in total 71 hours in 21 days, in the 2nd phase 76 hours and 15 minutes in 21 days. There was a minimum of three observation circles at 15 minutes per
animal and day.
In the results the association times of the individuals over the day and between each other such as the sending activity of the individuals in the observation period and between each other are illustrated.
The merging of the young bulls went smoothly and the results of this study show that a solid ranking among the young bulls was formed within the first few weeks. Only between Dinkar and Shahrukh struggles were observated which are visible by an increased sending activity in the analysis.
The integration of the adult bull Luka in the 2nd phase was also successful. He showed no increased interest in the young bulls, which was confirmed in the results due to low association levels and very low sending activities. He was accepted by all young bulls as leader and gave them security in stressful situations. Even Luka changed his behavior during the observation period. On his arrival he predominantly stayed near the keepers room and wove. After a few days he remained longer in the group enclosure and dealt with the offered enrichment tools. This reduced the time he spends with weaving markedly. The hierarchy between the young bulls remained stable without new rank fights.
Overall, the combination of this bachelor group worked well. It could barely be observed aggressions and except for Dinkar all elephants have joined without many disputes in its position of the ranking. The old male Luka was accepted as leading bull.
After these experiences it can be recommended to consider the formation of a bachelor group when planning new elephant enclosures. The group should have an ageheterogeneous structure and the integration of an adult bull should be considered to stabilize the group. This corresponds to the social structure of bachelor groups in the wild.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:32

FISCHER, N. (2009)

Die Beziehungen der Jungtiere in der Elefantengruppe des Kölner Zoos.

Examensarbeit

71 Seiten.

Zoologisches Institut Universität zu Köln.
Betreuung: T. Ziegler, E. Schierenberg
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, ein umfangreiches Bild von den sozialen Beziehungen der Jungtiere in der Elefantenherde des Kölner Zoos zu gewinnen. Dies geschah im Hinblick auf drei Aspekte: die Mutter-Jungtier-Beziehungen, die Beziehungen zu anderen erwachsenen Kühen und die Beziehungen zu den anderen Jungtieren. Besonderen Anlass dazu gab nicht nur die Tatsache, dass die Jungtiere bei bisherigen Studien kaum in die Analysen einbezogen wurden, sondern auch die Geburt eines neuen Jungtiers im Beobachtungszeitraum. Die Elefantengruppe wurde über einen Zeitraum von insgesamt acht Wochen mithilfe zweier verschiedener Methoden beobachtet. Das „focal animal sampling“ diente zum Erfassen der Verhaltensweisen, das „scan sampling“ [Martin & Bateson 1993] zum Erfassen der jeweils nahestehenden Individuen. Zur Charakterisierung der Beziehungen wurde der von Steinig (2009) eingeführte Parameter X2 übernommen und leicht modifiziert zur Bestimmung von Beziehungsintensitäten genutzt. In dem komplexen Beziehungsgefüge konnten sowohl individuelle Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden. Die Mutter-Jungtier-Beziehungen waren entgegen den Erwartungen nur in zwei der vier Fälle die engsten, während die anderen beiden Jungtiere engere Beziehungen zu nicht-verwandten Kühen aufwiesen. Dies war vor allem hinsichtlich des Neugeborenen ungewöhnlich, kann aber auch mit der sozialen Stellung seiner Mutter innerhalb der Herde zusammenhängen. Gemeinsam war allen Mutter-Jungtier-Beziehungen das Fehlen jeglicher agonistischer Verhaltensweisen, sowie eine deutliche Diskrepanz zwischen aktiven und passiven Verhaltensweisen. Durch einen Vergleich zwischen vor und nach der Geburt konnte ein Trend aufgezeigt werden, demzufolge die Beziehungen zwischen Jungtieren und ihren Müttern an Intensität abgenommen haben, was zum einen durch die veränderte Gruppenkonstellation und zum anderen durch die starke Konzentration der gesamten Herde auf das Neugeborene zu erklären ist. Geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich des Saugverhaltens oder schnellerer Unabhängigkeit des jungen Bullen konnten nicht bestätigt werden.

Im Hinblick auf „allomothering“ konnte gezeigt werden, dass das Neugeborene im Zentrum der Aufmerksamkeit der Herde steht und unter den Jungtieren die ausgeprägtesten Beziehungen zu den erwachsenen Kühen hat. Besonders die beiden nicht-verwandten Kühe Maejaruad und Kreeblamduan, sowie die Halbschwester Maha Kumari behandelten das Neugeborene mit großer Fürsorge. Für die beiden noch nachwuchslosen Kühe können als Gründe für ihr Verhalten sowohl das Einüben der Mutterrolle als auch die Erwartung von Reziprozität angenommen werden. Für die Halbschwester Maha Kumari kann vermutet werden, dass sie die Verwandtschaft zum Neugeborenen anhand der Witterung wahrnimmt und so eine besondere Beziehung zu ihm ausbildet. Das Alter der Kühe hatte keinen signifikanten Einfluss auf deren Fürsorgeverhalten gegenüber dem Neugeborenen. Eine weitere wesentliche Beobachtung war die Tatsache, dass das Neugeborene auch noch von einer anderen Kuh (Tong Koon) gesäugt wurde. Dieser Umstand ist unter natürlichen Bedingungen eher selten, da das Säugen mit enormen Kosten für die Kühe verbunden ist, kann aber in diesem Fall wohl auf die besonderen Umweltbedingungen des Zoos zurückgeführt werden. Bezüglich des Spielverhaltens innerhalb der Jungtiergruppe konnten geschlechtsspezifische Unterschiede aufgezeigt werden, die zum einen auf den Sexualdimorphismus der Elefanten und zum anderen auf deren unterschiedliche Lebensweise im Erwachsenenalter hinweisen. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Beziehungen zwischen den Jungtieren eine sehr große Bedeutung in deren Sozialisationsprozess haben und in der Regel deutlich ausgeprägter sind als die Beziehungen zu den erwachsenen Kühen. Als Fazit lässt sich somit folgendes festhalten: Im Hinblick auf die gesamte Untersuchung konnte ein komplexes Bild von den Beziehungen der Jungtiere in ihrer Herde gewonnen werden. Es konnten Spezifika in den Beziehungen zu den Müttern, zu den anderen erwachsenen Kühen und zu den Jungtieren aufgezeigt werden. Die Beziehungen der Jungtiere sind in erheblichem Maße als positiv zu werten, denn wie gezeigt wurde, funktioniert das „Patchwork“ trotz fehlender verwandtschaftlicher Verhältnisse. Dies äußert sich besonders im Verhalten der Weibchen, die das Neugeborene mit besonderer Hingabe umsorgen, obwohl oder gerade weil sich die Mutter weniger um das Neugeborene kümmert als erwartet.

Weiterhin konnte der Effekt der Geburt auf die jeweiligen Beziehungen zumindest annäherungsweise erarbeitet werden. Mängel in den Vergleichen entstanden zum einen durch die ungleiche Menge an Daten in den beiden Zeiträumen vor und nach der Geburt,so dass im Rückblick ein längerer Beobachtungszeitraum vor der Geburt wünschenswert gewesen wäre. Weiterhin wurden durch die ungleiche Gruppenkonstellation vor und nach der Geburt einige der Vergleiche unmöglich gemacht. Dieser Umstand verweist darauf, dass bei Fallstudien mit lebenden Tieren im Gegensatz zu mancher Laborarbeit, nicht alle Faktoren planbar sind bzw. die Bedingungen nicht immer konstant gehalten werden können. Weiterführende Fragen, die sich aus der vorliegenden Arbeit ergeben, könnten in nachfolgenden Studien beantwortet werden. So wäre es beispielsweise interessant, die Integration des Neugeborenen in die Jungtiergruppe über einen längeren Zeitraum zu beobachten oder den Effekt dieser Geburt mit dem einer weiteren Geburt zu vergleichen. Insgesamt bleibt die Forschung an der Elefantengruppe des Kölner Zoos also eine interessante und aufschlussreiche Arbeit, die mit weiteren Studien sicherlich noch vertieft werden kann.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:41

DANIEL, I. (2010)

Effekte einer Geburt auf die räumlichen und sozialen Beziehungen der weiblichen Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) im Kölner Zoo.

Staatsexamensarbeit

76 Seiten

Zoologisches Institut Universität zu Köln.
Betreuung: T.Ziegler; E. Schierenberg, L. Kolter
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Die vorliegende Arbeit untersuchte die soziale Struktur der Herde Asiatischer Elefanten im Kölner Zoo, die 14 Tiere, darunter acht Kühe umfasst.
Hierbei handelt es sich um eine Gruppe nicht mit einander verwandter Tiere, eine sogenannte „Patchwork-Herde“. Zudem stimmt die Altersstruktur nicht mit der einer natürlich herangewachsenen Herde im Freiland, deren Tiere im Alter meist weiter auseinander liegen.
Fragestellung war, ob die erwartete Geburt eines Jungtieres Effekte auf die räumlichen und sozialen Beziehungen der Elefantenkühe dieser Herde hat. Dabei ist auch die Aufnahme des Jungtieres in die Herde von Bedeutung. Von besonderem Interesse war jedoch die Veränderung der Stellung der rangniederen, jungen und recht leichten Mutterkuh, die vor der Geburt von mehreren anderen Kühen angegriffen wurde und fast nur mit einer anderen Kuh sozio-positive Interaktionen hatte. Hierzu wurden Beobachtungen vor und nach der Geburt des Jungtieres angestellt. Für die Untersuchung wurde die taktile Kommunikation zwischen den Elefanten über die Methode des „focal animal sampling“ aufgenommen. Daneben wurden visuelle und akustische Kommunikationsformen am Rande in die Betrachtungen mit einbezogen. Des Weiteren wurden die Abstände zwischen den Tieren über das sogenannte „scan sampling“ erfasst. Es wurde gezeigt, dass die Geburt Effekte auf die räumlichen und sozialen Beziehungen der Herde hervorrief. So wurde herausgestellt, dass sich die Beziehung der Mutterkuh zur Herde verbesserte. Sie wurde nach der Geburt ihres Jungtieres nicht mehr von anderen Kühen angegriffen und stand zudem seltener allein. Nicht nachgewiesen wurde hingegen, dass die Mutterkuh ihren Rang innerhalb der Herdenhierarchie verbessern konnte. Das Jungtier selbst wurde gut in die Herde integriert und zumindest indirekt von allen Kühen umsorgt, was durch das engere Zusammenstehen der Herde belegt werden konnte. Besonders für drei Kühe konnte eine besondere Beziehung zu dem Neugeborenen herausgestellt werden. So wurde es außer von seiner eigenen Mutter von einer anderen Kuh gesäugt und von zwei weiteren Kühen intensiv umsorgt, die somit trotz fehlender Verwandtschaft mit der Mutterkuh die Tantenrolle übernahmen. Wie erwartet, waren diese beiden Kühe Kühe ohne eigenes Jungtier, jedoch nicht, wie ebenfalls erwartet worden war, die jüngeren Kühe der Herde.  Das Phänomen des „allomothering“, wonach sich nicht nur die eigenen Eltern um die Aufzucht eines Jungtieres bemühen, sondern auch weitere Individuen daran beteiligt sind, wurde in der Untersuchung somit erneut für die Patchwork-Herde nachgewiesen und als Indiz für das Funktionieren derselben gewertet. Dies ist umso erstaunlicher als aufgrund des niederen Ranges der Mutter kein Vorteil für die beteiligten „Tanten“ im Sinne von inklusiver Fitness erkennbar ist. Die Ursache des „allomothering“ in der Herde konnte nicht abschließend geklärt werden.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:17

LINN, S. (2011)

Verhalten Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) in einer Jungbullenherde im Zoo Heidelberg.

Behavioural observations on an Asian elephant  (Elephas maximus) bachelor group in the Heidelberg  Zoo.

Bachelorarbeit

98 Seiten

Ganzer Text

Centre for Organismal Studies (COS) Heidelberg, Fakultät für Biowissenschaften, Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Braunbeck
Zoo Heidelberg

Zusammenfassung:

Im Alter von vier bis fünf Jahren müssen Elefantenbullen in Zoos von ihrer Herde getrennt werden. Aus diesem Grund hält der Heidelberger Zoo als erster deutscher Zoo eine Jungbullengruppe.

Es wurden die Time-Budgets und das grundlegende Sozialverhalten der vier Asiatischen Elefantenbullen (Elephas maximus) im Heidelberger Zoo über 28 Tage im Zeitraum von April bis Mai 2011 untersucht. Die Datenerfassung erfolgte zwischen 7:45 Uhr und  18:15 Uhr.

Die Jungbullen zeigten Variationen im Aktivitätsspektrum und im Sozialverhalten in Abhängigkeit von Alter, von physischer und psychischer Verfassung, von Charaktereigenschaften und  der Tageszeit.
Das tageszeitliche Verhaltensmuster, insbesondere die Nahrungsaufnahme, wurden maßgeblich durch die Aktivitäten der Pfleger geprägt. Indirekt wurden auch andere Aktivitätsmuster hiervon beeinflusst.
Unterschiede im Verhalten, die auf die Körpergröße zurückgeführt werden konnten, zeigten sich besonders bei der Wahl der Futterquelle.
Darüber hinaus unterschied sich Gandhis Verhaltensmuster wesentlich von denen der drei anderen Bullen. Abweichungen, vor allem im Komfort- und Ruheverhalten, konnten bei ihm vermutlich auf die neue Umgebung und die Integration in eine bestehende Gruppe zurückgeführt werden.
Voi Nam zeigte sich als „Leittier“ der Gruppe in sozialen Interaktionen stets in dominanten Positionen, jedoch auch als „Bezugstier“ für Tarak, den ehemalig Jüngsten der Gruppe. Speziell bei Tarak konnte das in der Literatur als „jungbullentypisch“ beschriebene Verhalten vermehrt beobachtet werden.
Wie Gandhi hielt sich Thai oft alleine auf, möglicherweise ein Resultat seiner schwierigen Position in der ehemaligen Dreiergruppe, mit Voi Nam als ranghöchstem Tier und Tarak, der unter dessen Schutz stand.

Insgesamt zeigte die Gruppe ein harmonisches und jungbullentypisches Sozialverhalten, trotz (wegen?) der Altersunterschiede und ein großes Spektrum natürlicher Verhaltensweisen.

Abstract:

Male elephants have to be separated from their group at the age of 4-5 years. Therefore the Heidelberg  Zoo, as the first German zoo, keeps a group of young elephant bulls.

Time-budgets of the four Asian Elephants (Elephas maximus) and social structures of the herd at the Heidelberg Zoo were studied for 28 days between April and May 2011. Recordings were made between 7:45 and 18:15 hr.

The elephants exhibited variation in activity depending on their age, physiological situation and state of mind, their character traits, and the time of day.
Diurnal variation in activity budgets and especially feeding behaviour was considerably influenced by animal keepers and determined indirectly other behaviour patterns.
Variation depending on stature has been recorded concerning the choice of food.
Gandhi´s activities differed remarkably from those of the other three bulls, which can probably be explained by the new environment and the integration in the existent bull group. He spent more time engaged in body care and resting.
Voi Nam always appeared in dominant positions in social interactions. Therefore he can be assumed as the “leader” of the group. In addition he showed much attention to Tarak, who had been the youngest before Gandhi joined the group. They seemed to have a close relation.
Tarak spent a great amount of time in play-fighting behaviour, which is described in literature as an important part of juvenile males’ activity.
Like Gandhi, Thai stayed most of the time lonely. This behaviour could be a result of his hard position within the former group of three bulls. Within this group, Voi Nam had the highest position and Tarak was protected by him.

All together the individuals in the group did function well together and exhibited a great amount of natural activity patterns.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 19:38

HAMBRECHT, S. (2012)

Gruppendynamik bei jungen Asiatischen Elefantenbullen (Elephas maximus L.) im Zoo Heidelberg – Integration eines Neulings in eine bestehende Herde.

Diplomarbeit

138 Seiten

Julius-Maximilians Universität Würzburg, Fakultät für Biologie, Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie
Erstgutachten: AD Dr. Dieter Mahsberg
Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie, Universität Würzburg
Zweitgutachten: Prof. Dr. Jürgen Tautz
Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie, Universität Würzburg
Zoo Heidelberg

Voller Text

Zusammenfassung:

Die soziale Organisation von Elefanten beruht auf weiblicher Philopatrie und männlicher Emigration. Das Loslösen junger Elefantenbullen von der Geburtsherde ist eine natürliche Strategie zur Inzucht-vermeidung. Nach der Trennung von der Familiengruppe schließen sich junge Bullen mit Gleichaltri-gen zu lockeren Jungbullengruppen zusammen. Dieser natürliche Prozess in der Entwicklung männli-cher Elefanten stellt die Elefantenhaltung in Zoologischen Gärten jedoch vor das Problem der zuneh-menden Unverträglichkeit mit der Kuhherde in Kombination mit dem Mangel an adäquaten Haltungs-einrichtungen für die Bullen. Bisher werden Jungbullen in den meisten Fällen separat ohne direkten Kontakt zu Artgenossen gehalten, was jedoch, wie oben erwähnt, nicht den natürlichen Verhältnissen entspricht. Der Heidelberger Zoo ist die erste Einrichtung Deutschlands, die diese aktuellen Erkennt-nisse aus dem Freiland umsetzt und eine Gruppe junger Elefantenbullen hält. Heidelberg hat zudem als erster Zoo überhaupt das Experiment gewagt, einen weiteren Jungbullen in eine bestehende Gruppe zu integrieren.
Anhand der Fokustiermethode (ALTMAN, 1974) wurde das Sozialverhalten der vier Jungbullen aufge-nommen. Dies hatte das Ziel, Aufschluss über die Gruppendynamik einer Jungbullenherde in Gefan-genschaft während der Integration eines neuen Jungbullen hinsichtlich individueller Persönlichkeiten und sozialer Bindungen zu erlangen. Als Kriterium für einen sozialen Kontext diente das Zustande-kommen einer Assoziation durch Unterschreiten eines definierten Abstandes zu einem Elefanten (Empfänger der Assoziation) durch einen anderen (Sender der Assoziation). Darauf basierend wurde die individuelle Dauer der sozialen Isolation und der Assoziation, die Häufigkeit der möglichen aus zwei bis vier assoziierten Individuen bestehenden Gruppierungen, sowie die Häufigkeit der Sender- und Empfängeraktivität jedes Individuums inklusive des Sozialpartners bezüglich definierter Abstands- (Stärke der Assoziation) und Verhaltenskategorien (Motivation der Assoziation) ermittelt. Anschlie-ßend erfolgte die Standardisierung aller Zeiten (als Anteil an der individuellen Beobachtungsdauer) und Häufigkeiten (als Anzahl Beobachtungen pro Stunde), um einen Vergleich zwischen den Individu-en zu ermöglichen.
Es zeigte sich, dass die vier Jungbullen unterschiedliche Persönlichkeiten aufweisen, was sich auf den Charakter ihrer Beziehungen zueinander auswirkte. Zwischen den Individuen der anfänglichen Gruppe wurde generell ein höheres Maß an Sozialverhalten und speziell eine größere Anzahl an Kör-perkontakten und freundlichen Verhaltensweisen beobachtet als zwischen ihnen und dem neuen Jungbullen. Sowohl innerhalb der ursprünglichen Gruppe als auch bei dem neuen Jungbullen bestan-den jedoch Unterschiede in der Häufigkeit und Motivation der Assoziationen in Abhängigkeit vom So-zialpartner. Weiterhin zeigten sich beim neuen Elefanten Anzeichen für soziale Isolation und für ein erhöhtes Stressempfinden. Neben einem ausgeprägten Sozialverhalten wurden auch die Existenz einer festen Dominanzhierarchie, sowie ein positiver Verlauf hinsichtlich der Eingliederung des neuen Bullen in die Gruppe deutlich. Diese Ergebnisse sprechen für eine stabile Gruppenstruktur und unter-stützen das Konzept der Gruppenhaltung von Jungbullen.

 Abstract:

The social organisation of elephants is based on female philopatry and male natal dispersal. The separation of males from their family group is a behavioural strategy of inbreeding avoidance. After leaving the natal herd young bulls join same-age peers and form loose all-male groups. This natural process during the development of male elephants, however, raises a problem for the elephant keep-ing in zoological gardens because of the increasing intolerance by the herd in combination with the lack of adequate keeping facilities for bulls. To date, mostly young bulls are kept separately with no direct contact to conspecifics which is an unnatural way of handling them, as described above. The zoo of Heidelberg is the first German facility, which uses these new insights and keeps a group of young elephant bulls. Moreover it is the first zoo which undertakes the experiment to integrate another young bull in an established group.
By means of the focal animal sampling (ALTMAN, 1974) the social behaviour of the four young bulls was recorded in order to assess the group dynamics of a herd of young bulls in captivity during the integration of a new bull in terms of individual personalities and social bonds. A social context was defined as the occurrence of an association on falling below a specified distance to an elephant (re-ceiver of an association) by another elephant (sender of an association). Based thereupon the individ-ual duration of social isolation and association, the frequency of the different groupings consisting of two to four associated individuals and the frequency of the individual activity as sender and receiver including social partner in terms of defined categories of distances (strength of the association) und behaviours (motivation of the association) was determined. The durations and the frequencies were standardised as the percentage of the individual observation period and the number of occurrences per hour, respectively, in order to allow the comparison of the individuals.
The four young bulls showed distinct personalities, which affected the strength and kind of social bonds between them. In general the members of the initial group interacted more frequently among themselves than they do with the new one. Particularly the initial three elephants exhibited physical contact and friendly behaviours to a greater extent than the new bull did. But the frequency and the motivation of the associations depended on the social partner both in the case of the initial group members and the new one. Furthermore the behaviour of the new elephant indicated social isolation and an elevated stress level. Beside a high frequency of social interactions, the existence of a domi-nance hierarchy and the progressive integration of the new bull suggest a stable social structure and therefore support the concept of keeping young bulls in same-sex groups.

 

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Gruppendynamik bei jungen Asiatischen Elefantenbullen (Elephas maximus L.) im Zoo Heidelberg – Integration eines Neulings in eine bestehende Herde
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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx