Stacheliger Krokodilmolch
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)
Stacheliger Krokodilmolch
Tylototriton asperrimus • The Black Knobby Newt • Le triton hérissé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Stachelige Krokodilmolch ist ein in seiner Heimat gefährdeter, recht großer, aber unscheinbar gefärbter Molch, der in europäischen Zoos kaum je gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenDie Angaben zur Körperlänge variieren in der Literatur von 11.5 bis 15 cm, FLECK (2010) erhielt allerdings Tiere, die 21 (Weibchen) bzw. 17 cm (Männchen) lang waren. Der ganze Körper ist bei dieser Art einheitlich schwarz gefärbt [2; 3]. VerbreitungSüdostasien : Hauptsächlich in Zentral- und Südchina, aber auch im Norden von Vietnam [5]. Lebensraum und LebensweiseDie Art besiedelt temporäre Tümpel in Bambusdickichten und Primärwäldern der Hügelregion in Höhenlagen von 400-1'700 m. Die Eier werden am Tümpelrand an Land abgelegt, die Larven entwickeln sich im Wasser [5]. Gefährdung und SchutzDieser Krokodilmolch wird häufig und nicht nachhaltig für den Einsatz in der Traditionellen Medizin gefangen. Ausserdem leidet die Art unter der Zerstörung seines Lebensraums durch die Landwirtschaft und Holzschlag. Er wir deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als potenziell gefährdet angesehen [5]. Der internationale Handel ist ab dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt. Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):
Bedeutung für den MenschenStachelige Krokodilmolche werden getrocknet oder in Alkohol eingelegt als Ersatz für Gecko gekko in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel gegen AIDS, Krebs, Asthma, Tuberkulose und Impotenz eingesetzt [5; 6]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt und sporadisch in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDie Krokodilmolche sind eine fossil auch in Europa weit verbreitete, heute auf Südostasien beschränkte Gattung der Salamandridae. Innerhalb der Gattung werden mittlerweile 23 Arten unterschieden. Tylototriton asperrimus wurde 1930 wissenschaftlich beschrieben. Literatur und Internetquellen
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Spanischer Rippenmolch
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)
Spanischer Rippenmolch
Pleurodeles waltl • The Iberian Ribbed Newt • Le pleurodèle de Waltl
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Spanische Rippenmolch ist der größte Vertreter seiner Familie in Europa. Er ist recht pflegeleicht, wid häufig in Privathand gehalten wird und gelangt dadurch auch relativ oft in Zoos. Körperbau und KörperfunktionenDie Männchen des spanischen Rippenmolchs werden bis etwa 31 cm, lang, die Weibchen bis 29 cm, die Tiere bleiben aber meist deutlich kleiner. Der Rippenmolch ist schlank und gestreckt gebaut, der Leib trotzdem ziemlich kräftig, der Kopf etwas länger als breit, an der Schnauzenspitze abgestutzt, beim Weibchen sogar flach krötenartig gerundet, der Schwanz messerförmig zusammengedrückt, am Ende stumpf abgerundet und sowohl oben als auch unten mit einem deutlichen Hautkamme versehen. Die Vorderfüße haben vier, die Hinterfüße fünf freie Zehen. Auf dem drüsenreichen, warzigen Oberkörper sind die an den Rumpfseiten in einer Längsreihe stehenden Hauthöcker auffallend. Jeder dieser Höcker trägt das feine, zugespitzte Ende einer freien Rippe, welches der Molch durch Muskeldruck durch die Hauthöcker hindurch spießen kann. Im Frühjahr entwickelt das Männchen Brunstschwielen an den Vorderbeinen, mit deren Hilfe es das Weibchen umklammert [1; 3; 4; 5; 6]. VerbreitungMittelmeerraum: Iberische Halbinsel (Spanien, Portugal) und Marokko. In Gibraltar eingeführt [2]. Lebensraum und LebensweiseDer Spanische Rippenmolch ist stark wasserabhängig. Für die Wissenschaft entdeckt wurde er in tiefen Zisternen, wie sie in Andalusien üblich waren [3]. Oft bleibt er ganzjährig im Wasser, vorzugweise in Weihern, die über 1 m tief sind. Wenn Gewässer austrocknen, versteckt er sich unter Steinen, Wurzeln oder Totholz. Er besiedelt lichte Pinienwälder und Brachland, vorzugsweise in eher tiefliegende Regionen. Über 900 m ist er selten, wurde aber auch schon auf 1'565 Metern über Meereshöhe festgestellt. Der Laich wird in möglichst verkrauteten, stehenden oder langsam fließenden Gewässern abgelegt [1; 2]. Gefährdung und SchutzWeil die Bestände deutlich abnehmen, wurde die Art aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als potenziell gefährdete Tierart eingestuft [2]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Spanische Rippenmolch ist nach Anhang III der Berner Konvention und, in Spanien, nach nationaler Gesetzgebung geschützt. Praktische Schutzmassnahmen: Erhalten und Wiederherstellen von Lebensräumen, ex-situ-Zucht und Wiederansiedlung. Bedeutung für den MenschenBeliebt bei Hobbyhaltern, ansonsten keine Angaben. HaltungSpanische Rippenmolche gehören zu den am einfachsten zu pflegenden Amphibien. Sie benötigen ein möglichst großes Aquarium mit mindestens 70 Liter Inhalt. Bodengrund von etwa 5 cm tiefe, Wasserstand etwa auf 15-20 cm Höhe, mit Wasserpflanzen bepflanzt. Heizung und Filter sind nicht nötig, Wasserwechsel in größeren Zeitabständen. Ein Landteil ist nicht unbedingt erforderlich. Wöchentlich mit Regenwürmern, Nacktschnecken, Insektenlarven oder feinen Streifen aus Rinderherz füttern [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Spanische Rippenmolche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery. Taxonomie und NomenklaturDie afrikanische Art Pleurodeles poireti wird bisweilen als Unterart von P. waltl angesehen [1]. Literatur und Internetquellen
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SCHNEIDER, C. & SCHNEIDER, W. (2011)
Die Bergbachmolche der Gattung Neurergus im Irak (Caudata: Salamandridae).
The Kurdistan newts of the Genus Neurergus in Iraq (Caudata: Salamandridae).
HERPETOZOA Wien 23 (3/4): 3 - 20.
Kurzfassung:
Die verfügbaren Angaben zur Verbreitung der Gattung Neurergus im Irak wurden während einer 11-tägigen Reise in die autonome Provinz Kurdistan/Irak im Frühjahr 2010 verifiziert. Dazu wurden die in der Literatur genannten Fundorte aufgesucht, wenn der Zugang zu ihnen möglich war. Beobachtungen im Habitat, Beschreibungen der bewohnten Gewässer, Daten zur Morphologie und Biologie der Molche und die aktuelle Beurteilung der ungefähren Verbreitung der Arten werden präsentiert. Bergbachmolche die völlig mit den von NESTEROV (1916) als Rhithrotriton derjugini Forma typica und Rhithrotriton derjugini var. microspilotus beschriebenen Tieren übereinstimmten, wurden in unmittelbarer Nähe ihrer jeweiligen Typuslokalitäten gefunden. Beide Molchformen wurden erstmals seit NESTEROVs Reise im Jahr 1914 für den Irak wieder nachgewiesen. Neurergus derjugini derjugini (NESTEROV, 1916) und Neurergus derjugini microspilotus (NESTEROV, 1916) [Syn. Neurergus microspilotus (NESTEROV, 1916)] werden als gültige Namen der beiden Taxa vorgeschlagen. Färbungsvarianten der Art Neurergus crocatus, COPE 1862 von verschiedenen Fundpunkten werden beschrieben.
ARNOLD, E.N. & BURTON, J.A. (1978)
A Field Guide to the Reptiles and Amphibians of Britain and Europe.
272 Seiten, 40 Farbtafeln, zahölreiche Strichzeichnungen, 126 Verbreitungskarten
Collins, London. ISBN 0 00 219318 3.
Inhalt:
This book contains descriptions of every species of salamander, newt, frog, tree frog, toad, tortoise, turtle, terrapin, gecko, agama, lizard, chameleon, slow worm, skink, amphisbaenian and snake found in mainland Europe.
Every species and distinct subspecies is described in detail, with notes on its range, size, colour and markings, diagnostic characters, habitat, behaviour and, in the case of venomous snakes, the type and virulence of its poison.
The final part of the book deals with the identification of the eggs and tadpoles of frogs, toads, newts and salamanders. There are also introductions to each group of animals, with helpful keys to aid identification where necessary, an introduction to the biology of reptiles and amphibians and how best to study this fascinating part of our fauna.
The book is also beautifully illustrated with 49 colour plates and distribution maps for each species.
arnold-biblio
O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)
Reptilien und Amphibien - Über 400 Arten aus aller Welt
Übersetzung Dr. Hans W. Kothe.
DK (Dorling Kindersley) Naturbibliothek. London, New York, Melbourne, München, Delhi. ISBN 978-3-8310-1015-8
Verlagstext:
Die Reihe "Naturbibliothek" besticht durch reich illustriertes Sachwissen im handlichen Format. Ob zum Nachschlagen zu Hause oder zum Bestimmen für unterwegs - hier finden sich wissenschaftlich fundierte und leicht zugängliche Informationen für die ganze Familie. Visuell klar aufbereitete Beschreibungen erleichtern die schnelle und gezielte Orientierung. Mit mehr als 1500 Farbfotografien. Tim Halliday gilt als größte Autorität auf dem Gebiet der Amphibien. Er lehrt an der britischen Open University und ist Direktor der Declining Amphibians Populations Task Force. Mark O'Shea ist Kurator der Reptilien-Sammlung des West Midlands Safari Parks in England. Er unternahm weltweite wissenschaftliche Expeditionen und drehte zahlreiche Filme.
ZIEGLER, T., HARTMANN, T., van der STRAETEN, K., KARBE, D. & BÖHME, W. (2008)
Captive breeding and larval morphology of Tylototriton shanjing Nussbaum, Brodie & Yang, 1995, with an updated key of the genus Tylototriton (Amphibia: Salamandridae).
Zool. Garten N.F. 77 (Heft 4): 246-260.
Tylototriton shanjing wurde erst in jüngerer Zeit als eigenständige Art erkannt und von T. verrucosus abgegrenzt. Die meisten bisher erschienenen Publikationen unterscheiden nicht oder nur ungenau zwischen beiden Arten, so dass Daten zur Biologie und Reproduktion von T. shanjing rar sind. Wir berichten daher über den ersten Nachzuchterfolg von T. shanjing im Aquarium des Kölner Zoos. Wir stellen die Entwicklungsstadien in Wort und Bild vor und legen erstmals eine Larvalbeschreibung für T. shanjing vor. Weiterhin geben wir eine Literaturübersicht zu T. verrucosus und T. shanjing und vergleichen unsere Daten mit bereits publizierten, eindeutig T. shanjing zuzuordnenden Befunden. Um künftige Fehlbestimmungen zu vermeiden bzw. das Zusammenstellen von Zuchtgruppen zu erleichtern, legen wir einen Bestimmungsschlüssel für die ostasiatischen Salamandriden-Gattungen im Allgemeinen und für die Gattung Tylototriton im Speziellen vor.
ziegler-biblio
Tigersalamander
Ordnung: Schwanzlurche (CAUDATA)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
Tigersalamander
Ambystoma tigrinum / mavortium • The Tiger Salamander • La salamandre tigrée
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Haltung des Tigersalamanders ist dann von besonderem zoopädagogischem Interesse, wenn zu Vergleichszwecken auch Axolotl oder Pátzcuaro-Salamander gehalten werden. Verglichen mit dem Axolotl wird er aber nicht so häufig gehalten. Körperbau und KörperfunktionenErwachsene Tigersalamander werden (15-)19-28(-33) cm lang. Es sind große, kräftige Salamander. Ihr Kopf ist gross mit abgerundeter Schnauze und kleinen, mit Lidern versehenen Augen und fehlenden Ohrdrüsen. Der Körper ist plump, der Schwanz dick, an der Wurzel fast drehrund, im weiteren Verlaufe stärker oder schwächer zusammengedrückt, am Ende ziemlich spitz abgerundet und niemals mit Hautsäumen versehen; die Vorderfüße haben vier, die Hinterfüße fünf freie Zehen. Die Tiere sind sehr unterschiedlich gefärbt und gezeichnet, meist ähnlich wie ein Feuersalamander mit gelber Zeichnung auf schwarzem oder dunkelbraunem Grund [2; 5; 7]. VerbreitungNordamerika: Vom südlichen Kanada über die USA bis Nord-Mexiko [3; 4]. Lebensraum und LebensweiseAnders als der Axolotl macht der Tigersalamander oft eine Metamorphose durch (in der Regel bei tigrinum, während die westlichen (mavortium) Formen sich auch als Larven fortpflanzen können. Die Larven besiedeln tiefe Weiher und Tümpel. Die Erwachsenen leben außerhalb der Paarungszeit an Land. Zur Fortpflanzung besiedeln sie im Frühjahr ruhige Gewässer, wo die Weibchen ihre Eier in Klumpen an Wasserpflanzen ablegen. Die Larven bleiben etwa ein Jahr im Wasser [6; 7]. Gefährdung und SchutzNach Beurteilungen aus dem Jahr 2015 gelten die Taxa mavortium und tigrinum mit ihren großen Gesamtpopulationen, der hohen Zahl der Subpopulationen und der weiten Verbreitung nicht als gefährdet [3; 4]. Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenGebietsweise werden Tigersalamander für Ernährungs- oder medizinische Zwecke oder für den lokalen Heimtierhandel gesammelt. Bei den Tieren, die in den internationalen Handel gelangen, dürfte es sich in der Regel um Nachzuchten handeln [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Arten werden in rund 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Querzahnmolche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery. Taxonomie und NomenklaturDer Tigersalamander wurde 1825 vom amerikanischen Chemiker und Herpetologen Jacob GREEN als "Salamandra tigrina" beschrieben. Bei den Tigersalamandern wurde die ehemalige Unterart A. tigrinum tigrinum zu einer eigenen Art hochgestuft (Östlicher Tigersalamander, A. tigrinum), während die übrigen früheren Unterarten als Westlicher Tigersalamander (A. mavortium, mit fünf Unterarten) zusammengefasst werden [1]. Literatur und Internetquellen
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Schlammteufel
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Niedere Schwanzlurche (Cryptobranchoidea)
Familie: Riesensalamander (Cryptobranchidae)
Schlammteufel
Cryptobranchus alleganiensis • The Hellbender • Le ménopome
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Schlammteufel bleibt deutlich kleiner als die Riesensalamander. Da europäische Zoos sich selten auf nordamerikanische Fauna spezialisieren, ist er hierzulande nur selten zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge bis zu 70 cm wird der Schlammteufel nur etwa halb so groß wie seine asiatischen Verwandten. Sein Kopf ist breit und abgeplattet. Obwohl er über Lungen atmet, hat er beidseits (manchmal auch nur auf einer Seite) hinter dem Kopf je eine als fleischige Falte ausgebildete Kiemenspalte und innerlich je vier Kiemenbögen. An den Flanken weist er auffällige Hautwülste auf. Die Färbung ist braun-grau mit dunkleren Flecken [3; 5]. VerbreitungNordamerika: Östliche USA (von Illinois, Indiana, Ohio, Pennsylvania und New York bis Missouri, Arkansas, Mississippi, Alabama, Georgia, Nord- und Süd-Carolina, West Virginia und Maryland, einschliesslich Kentucky, Tennessee, und eventuell Iowa). In Kansas eingeführt [4]. Lebensraum und Lebensweise
Die Lebensweise gleicht jener der Asiatischen Riesensalamander. Zur Paarungszeit im Herbst hebt das Männchen eine Brutgrube aus und lockt das Weibchen hinein, das dort seine Eier ablegt. Diese werden anschließend vom Männchen befruchtet und dann bis zum Schlüpfen der Larven bewacht. In einem Nest laichen oft mehrere Weibchen [3]. Gefährdung und SchutzWegen deutlich abnehmender Bestände, bedingt durch direkte Verfolgung, Umweltverschmutzung, wasserbauliche Maßnahme und erhöhte wassersportliche Aktivitäten, wurde der Schlammteufel aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Burteilung aus dem Jahr 2004 als potenziell gefährdete Tierart eingestuft [3]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang III (USA) geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den Menschen
Irrtümlich glauben manche Sportfischer, Schlammteufel seien hochgiftig oder richteten große Schäden am Fischbestand und der Fischbrut an, weshalb die Tiere verfolgt und getötet werden. Schlammteufel werden auch für den Tierhandel oder zu Präparationszwecken gefangen [4]. Von 2001-12016 wurde kein internationaler Handel mit lebenden Tieren registriert [2] HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich überwiegend im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Die Welterstzucht gelang erst im Jahr 2011 im St. Louis Zoo (PM St. Louis Zoo vom 30.11.2011). Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Schlammteufel gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery. Taxonomie und NomenklaturIn der Vergangenheit wurde der Schlammteufel mit den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Namen bedacht. Allein bei BREHM finden sich die folgenden Bezeichnungen: Cryptobranchus horridus und salamandroides, Protonopsis horrida, Abranchus alleghaniensis, Curycea macronota, Molge gigantea, Menopoma alleghaniensis und fusca, Salamandrops giganteus. [1]. Der Schlammteufel bildet eine monospezifische Gattung innerhalb der Familie der Riesensalamander. Es werden zwei Unterarten unterschieden [3]. Literatur und Internetquellen
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WERNER, P. (2011)
Warum kommt der Feuersalamander in den Alpen nicht vor?
Nischenkonkurrenz bei Feuer- und Alpensalamander.
Elaphe 19 (Heft1): 6-9.
werner-biblio
Grasfrosch
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Eigentliche Frösche (Ranidae)
Grasfrosch
Rana temporaria • The Grass Frog • La grenouille rousse
Der Grasfrosch war Lurch des Jahres 2018
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der einheimische Grasfrosch gehört bei uns zu den häufigsten und im Prinzip nicht gefährdeten Amphibienarten. Er ist in etlichen Zoos zu sehen, allerdings nicht ganz so häufig wie die Wasserfrösche. Körperbau und KörperfunktionenDie Kopf-Rumpflänge des Grasfroschs beträgt 9-10(-11) cm, Männchen sind tendenziell kleiner. Der Kopf ist relativ kurz, die Schnauze abgerundet, das Auge hat eine waagerechte Pupille, das kreisrunde Trommelfell ist sehr deutlich zu sehen. Die Hinterbeine sind eher kurz. Die Schwimmhäute sind mäßig entwickelt. Die Haut ist glatt oder mit kleinen Warzen versehen. Ein schwarzer Streifen verläuft von der Nase über Auge und Trommelfell bis zum Kopfende. Die Beine sind quergestreift. Ansonsten ist die Färbung sehr variabel, meist braun, mit oder ohne schwarze Punkte. Die Arme der Männchen sind kräftiger als jene der Weibchen. Zur Paarungszeit entwickeln sie auf den ersten Fingern braune oder schwarze Brunstschwielen. Sie haben keine äußeren Schallblasen [8; 9; 10]. VerbreitungEuropa : Albanien, Andorra, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Mazedonien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich. Poland, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Weißrussland [2; 7]. Lebensraum und LebensweiseLebensraumansprüche: Als sehr häufige Art kommt der Grasfrosch in Mitteleuropa fast flächendeckend vor und nutzt unterschiedlichste Lebensräume bis auf eine Höhe von über 2700 m. Gemieden werden nur Trockenstandorte und strukturarme, intensiv genutzte Agrarflächen. Als Laichgewässer kommen fast alle Stillgewässer in Frage, sofern sie nicht zu viele Fische aufweisen. Biologie: Grasfrösche sind überwiegend nachtaktive Landbewohner, die sich, im Gegensatz zu den Wasserfröschen, nicht lautstark gebärden. Erwachsene Grasfrösche kehren zur Fortpflanzung in der Regel in ihr Laichgewässer zurück. BREHM berichtet dazu: "Er ist der erste von allen Froschlurchen, welcher aus dem Winterschlafe erwacht und zum Vorscheine kommt, paart sich, noch ehe die Gewässer frei vom Eise geworden, und seine Eier sind bereits ausgeschlüpft, bevor ein anderer Verwandter die seinigen gelegt hat; auch seine Larven entwickeln sich schneller als die anderer Frösche, und so wird es ihm möglich, noch in solchen Gegenden dauernd sich anzusiedeln, in denen der Sommer bloß wenige Wochen währt, wie beispielsweise in der Höhe jener Alpenseen." Die Laichwanderung konzentriert sich meist auf wenige Nächte. Laichzeit ist bei uns hauptsächlich März-April. Das Weibchen legt 650-4'500 schwarze, 1,7-2.8 mm große Eier in großen Ballen ab. Nach der Eiablage verlässt es das Laichgewässer, währenddem die paarungsbereiten Männchen manchmal mehrere Wochen dort verharren. Die Larven schlüpfen auch bei tiefen Temperaturen bereits nach 8-14 Tagen. Sie kommen je nach Temperatur nach sieben bis zwölf Wochen zur Metamorphose. Frisch metamorphosierte Jungtiere haben eine Länge von 10-16 mm. Sie verlassen sofort das Wasser und suchen Landlebensräume auf, wobei sie oft über einen Kilometer zurücklegen. Nach der zweiten oder dritten Überwinterung wandern die inzwischen geschlechtsreifen Tiere zum Laichgewässer, in dem sie auch überwintern, wenn sie es im Herbst erreichen [3; 4; 5; 8]. Gefährdung und SchutzDie Art ist nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 weltweit nicht gefährdet [7]. In Deutschland ist der Grasfrosch nicht gefährdet oder auf der Vorwarnliste, außer in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo er als gefährdet gilt. In allen Bundesländern Österreichs gefährdet, in der Schweiz und in Liechtenstein nicht gefährdet (LEAST CONCERN) [6; 8]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Grasfrosch ist auch nicht in den Anhängen der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt. Zoogestützte Schutzprojekte:Grasfrösche profitieren von Schutzmaßnahmen der Zoos zugunsten der einheimischen Amphibien, namentlich von der Anlage und Pflege von Laichgewässern inner- und außerhalb der Zoos, z.B:
Bedeutung für den MenschenDer Grasfrosch wird gebietsweise zur Gewinnung von Froschschenkeln genutzt [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 25 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. In manchen Zoos gibt es wildlebende Populationen. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDer Grasfrosch wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem noch heute gültigen Namen beschrieben [1]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HERRMANN, H. J. (2005)
- KÜHNIS, J. (2011)
- KUZMIN, S. et al. (2009). Rana temporaria. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T58734A86470817. http://www.iucnredlist.org/details/58734/0. Downloaded on 15 December 2017.
- MEYER, A., ZUMBACH, S., SCHMIDT, B. & MONNEY, J.-C. (2009)
- NIETZKE, G. (1969)
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
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