Tierpark Nordhorn: Hilfe für Frösche und Kröten
Der Tierpark Nordhorn hilft Fröschen und Kröten auf die Sprünge!
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Ende Februar 2009 trafen sich zehn engagierte Naturschützer auf den Vechtewiesen bei Quendorf, um dort vorhandene Gewässer amphibienfreundlich herzurichten. Mit von der Partie waren Mitglieder des BUND Grafschaft Bentheim, Mitarbeiter des Nordhorner Tierparks sowie der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim, die Eigentümerin der Flächen westlich und östlich der Vechte in diesem Bereich ist. So wurden in einem Kraftakt der vielerorts am Gewässerrand stark aufgeschossene Weiden- und Erlenaufwuchs nach Möglichkeit samt seiner Wurzeln entfernt. In beiden Gewässern konnte der BUND im vergangenen Jahr bereits die drei Amphibienarten Erdkröte, Grasfrosch und Teichfrosch nachweisen. Da die Gewässer als Laichplätze dieser Lurche auf Dauer durch die natürliche Sukzession immer weiter zu beschatten drohten und damit als Laichhabitate an Attraktivität verlieren würden, war die Pflegemaßnahme in einem frühen Stadium des Gehölzaufwuchses notwendig geworden. Die Arbeitsgruppe, die sich im Rahmen der Amphibienausstellung des Tierparks Nordhorn sowie des Naturkundemuseums Natura Docet/Denekamp/NL anlässlich des "Jahres des Frosches" zusammengefunden hatte, hat im Frühjahr 2010 ihre Untersuchungen an den Gewässern fortgesetzt und konnte adulte Tiere, Laich und Larven von Gras- und Teichfröschen feststellen. Finanziell unterstützt wurde die Aktion vom Weltzooverband (WAZA), der eine Pflegemaßnahme in diesem Gebiet begrüßte. |
Text: Ina Deiting, Tierpark Nordhorn
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Vogelpark Marlow: Lebensraum für Frösche und Kröten
Der Vogelpark Marlow als Lebensraum für wildlebende Amphibien
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Der Vogelpark Marlow hat in Zusammenhang mit dem "Jahr des Frosches 2008" einen kleinen Froschteich angelegt, in und an dem sich schon bald die ersten Lurche einstellten, nämlich Erdkröten und Teichfrösche, die ihn als Laichgewässer nutzen. Der Park ist auch Lebensraum für Laubfrösche, die im Frühling jeden Abend zu hören sind. In unmittelbarer Nähe des Teichs wurden Informationstafeln und ein kleines Drehwürfelspiel installiert. |
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Tiergarten Nürnberg: Zucht und Wiederansiedlung
Zucht von Amphibien im Tiergarten Nürnberg und Wiederansiedlung
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Der Tiergarten Nürnberg hat in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, um die Lebensbedingungen für Amphibien auf seinem Gelände, das Teil des 613 ha umfassenden Fauna- Flora- Habitat- Gebiets "Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck" ist. zu verbessern. Parallel dazu wurden Jungtiere aus eingesammeltem Laich oder eigener Zucht aufgezogen, um im Zoo oder in dessen Umgebung wiederangesiedelt zu werden. Im Falle der Stadt Nürnberg sind drei Amphibienarten aus weiten Teilen des 186 km² grossen Gemeindegebiets verschwunden und sind dort bedroht, wo sie noch vorkommen: der Laubfrosch, die Knoblauchkröte und der Kammmolch. Zwar wurden viele ihrer ehemaligen Laichgebiete in den letzten Jahren wieder hergestellt, aber wegen Strassen und anderen Barrieren können sie nicht auf natürlichem Weg durch die Amphibien wiederbesiedelt werden. Der Zoo hat deshalb Laich von Laubfröschen, Kammmolchen und Knoblauchkröten gesammelt und daraus unter kontrollierten Bedingungen Larven nachgezogen, die nach Metamorphose und Überstehen der kritischen Jungtierphase jeweils im Herbst in neu angelegten Teichen innerhalb des Zoos angesiedelt wurden. Kammmolche und Laubfrösche werden schon seit längerer Zeit im Zoo gezüchtet und 2010 gab es erstmals Nachzucht bei den Knoblauchkröten. In den kommenden Jahren sollen Nachkommen aus diesen Zoopopulationen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden in renaturierten Lebensräumen ausserhalb des Zoos angesiedelt werden. In Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Giraffenhauses und weiterer Bauprojekte wurde die Zucht mittlerweile eingestellt. Es sind aber Nachfolgeprojekte in Planung. |
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Büdingen und seine "Frääsch"
Der Froschkrieg oder Wie die Büdinger zu ihrem Spitznamen "Die Frääsch" kamen
Der Historiker und Archivar des fürstlichen Hauses zu Büdingen, Dr. Klaus Peter Decker hat recherchiert. Hier stellen wir Ihnen die erschröckliche Geschichte des Froschkrieges vor.
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Wir schreiben das Jahr 1522. Graf Anton zu Ysenburg und Büdingen hat in der Heimat der Braut Hochzeit gehalten und seine jungvermählte Frau Elisabeth von Wied heimgeführt. Die Stadt Büdingen hat dem Hochzeitspaar einen prächtigen Empfang bereitet: mit Hochzeitsfahnen und Ehrenpforten, Böllerschüssen und Freudenfeuern, weißgekleideten Ehrenjungfrauen und den Schützen in voller Montur. Nach den Strapazen der Reise und dem nicht weniger anstrengenden Begrüssungsritual, den Festreden und dem opulenten Bankett in der Hofstube des Schlosses kommt endlich die nächtliche Stunde, in der Graf Anton seine junge Frau über die Schwelle ins Erkerzimmer trägt, wo das Bett zu erquickendem Schlummer bereitet ist. Während Graf Anton, kaum auf den Pfühl gesunken, auch schon zu schnarchen anfängt, fährt Gräfin Elisabeth von Morpheus Armen nur leicht umschlungen, sogleich wieder hoch. Vom Schlossteich her, dem breiten Graben, der die alte Wasserburg umgibt, hat ein Konzert eingesetzt: laut und nicht unbedingt harmonisch. |
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Das Quacken, Glucksen und Plantschen von hunderten von Fröschen. Gräfin Elisabeth stößt ihrem Gatten den Ellbogen in die Rippen, dass er erschrocken hochfährt. Elisabeth:“Das hast du mir verschwiegen! Das mache ich nicht mit. Das ist ein Scheidungsgrund!“ „Was...???“ Elisabeth:“ Das Gequake, diese Geräusche, ich bekomme Migräne, ich reise schon morgen zurück zu meinem Vater!“ Anton: “So schlimm kann es doch nicht sein, ich höre gar nichts mehr davon, ich bin’s von Kind an gewohnt, wie meine Büdinger auch. Die werden höchstens wach, wenn das Geräusch ausbleibt!“ Elisabeth:“Niemals werde ich mich daran gewöhnen! Tu etwas, oder du bist mich los! Ich lasse die Ehe annullieren, wegen Nichtvollziehung des Beilagers infolge Geräuscheterrors.“ |
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Da erhob sich Graf Anton seufzend, läutete nach dem Kammerdiener und ließ den Hofmeister holen. Der trommelte die übernächtigten Hofräte zusammen, die untertänigst des Grafen Resolution erwarteten. „ Noch heute sollen die Bürger Büdingens für Ruhe sorgen“, rief Graf Anton aus, “und die Frösche ausrotten oder vertreiben, wie auch immer. Das ist mein Wille und Befehl!“ Da ließ der Amtmann die Schlossbrücke hochziehen, schlurfte in die Stadt und klopfte den Stadtknecht heraus. Der ließ die Bürgerglocke Sturm läuten, und halb angezogen strömten die Bürger zusammen, einige mit Armbrust und Harnisch, die meisten aber als “Spießer“ mit Piken und Hellebraden. Andere hatten Leitern und Feuereimer dabei, des Glaubens, dass ein verirrter Böllerschuß einen Brand verursacht habe. Aber nichts war zu sehen, alles war still und ruhig, nur ums Schloss quakten wie gewöhnlich die Frösche. Da trat der Stadtschultheiß vor Schöffen, Bürger und die ganze Gemeinde und verkündete den Entschluss des Grafen Anton: Um das Band ehelicher Liebe und Treue nicht schon wieder zu lockern und die so hochpolitische Verbindung zwischen den Häusern Ysenburg und Wied zu erhalten, müsse es den Fröschen, Kröten und Unken an den nassen Kragen gehen. Dazu sei die Bürgerschaft dem Stadtherrn verpflichtet. |
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Und so zogen Männlein, Weiblein und das junge Volk, noch ohne Frühstück, in den Hain und zu den Schlossgräben, ausgerüstet mit Eimern, Körben, Fallen, Reusen, Netzen, Seilen, Haken und Dreschflegeln, denn man kann ja nie wissen, was noch alles so auftaucht. Die Frösche blinzelten zunächst erstaunt, kannten ihre Büdinger nicht mehr, klamm von der Morgenkälte sahen sie noch keinen Grund, ihre Lauerstellung auf die ersten Fliegen in der Morgensonne aufzugeben. Da aber brach das Unheil über sie herein: In enger Kette wateten Männlein und Weiblein durch die Schlossgräben, was zappelte, wurde gegrapscht, die Körbe und Eimer füllten sich mit dem grünen Getier, alles wurde zum Marktplatz geschafft und streng bewacht. Unter der Aufsicht des Stadthauptmanns gab es kein Entrinnen! Langsam wurde das Gequake um das Schloss dünner, und als die Mittagssonne über dem Schlossturm stand, war nichts mehr zu hören. Gräfin Elisabeth räkelte sich, rief nach ihrer Kammerjungfer und ließ sich ihren Zopf flechten, ehe sie dem Grafen Anton ein Versöhnungsküsschen gab, dass er über beide Backen strahlte und murmelte: “Auf meine Büdinger ist halt doch Verlaß!“ Dafür war der Geräuschpegel auf dem Marktplatz ins Unerträgliche gewachsen, der Marktmeister Mörschel wurde der großen Sprünge des grünen Gewimmels kaum noch Herr. Es musste etwas geschehen, und mit Sorgenfalten zog sich der Stadtrat ins Wirtshaus “Zum Schwanen“ zur Beratung zurück. Es musste ja etwas geschehen, aber was? Wie sich die Frösche nun vom Halse schaffen? |
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Überlasst das doch der Feuerwehr, sagte jemand. Viel zu feucht das Material für einen Scheiterhaufen, und gegrillte Froschschenkel sind sowieso out. Dann müssen die Metzger ran, sagte der Wirt. Die aber beriefen sich höflich auf ihre Zunftordnung, die der Graf höchstpersönlich gewährt hatte und wo von Fröschen nicht die Rede war. Dann bleiben nur die Schützen, hieß es in der Runde, aber der Schützenmeister winkte erschrocken ab: Man habe nur das Scheibenschiessen geübt, die Armbrustbolzen seien für die Verteidigung der Stadt abgezählt, und wo solle man - bitte schön - die Froschleichen entsorgen, da die Biotonne noch nicht eingeführt sei. Daraufhin zog sich der Rat nochmals ins Nebenzimmer zurück, man spürte die Köpfe förmlich rauchen, bis der Beschluss verkündet wurde. Die Bürgermeister der Alt- und Neustadt traten auf den Markt hinaus: Wir haben eine ökologisch einwandfreie Problemlösung gefunden, die auch den Stadtsäckel nicht weiter belastet. Wir werden die Frösche im Seemenbach ertränken! – Den Bürgern fällt es wie Schuppen von den Augen. Warum ist man nicht gleich darauf gekommen! Eine weise Entscheidung! Und so schickte man den Stadtboten aus dem Fanfarenzug ins Schloss und bittet das hohe Grafenpaar ganz untertänig, sich per Sänfte an die Mühltorbrücke zu begeben, um an dem Spektakel teilzunehmen. Wieder werden die Körbe, Eimer, Schnappsäcke und Jutetaschen gefüllt und geschultert und ab geht es mit dem zappeligen Inhalt zur Mühltorbrücke. Hier am Schlaghaus öffnet man die Behältnisse und lässt den Inhalt in den Seemenbach klatschen. Ein kurzes Zappeln im Wasser, und nichts mehr ist zu sehen. „Es klappt, es klappt!“, jubeln die Büdinger! |
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Abends erhob sich dann doch wieder ein leichtes Gequake. Das kann nur das Echo von den wenigen überlebenden Fröschen sein, die in Richtung Düdelsheim abgetrieben wurden, behaupteten Bürgermeister und Rat und ließen die Aktion im Stadt- und Gerichtsbuch als vollen Erfolg protokollieren. Und die Gräfin Elisabeth! Irgendwie hatte sie die Aktion doch überzeugt, denn es ist nicht bekannt, dass sie sich jemals wieder durch die Frösche gestört fühlte - oder sie hat sich vielleicht doch an die nächtlichen Laute gewöhnt und ist so zu einer echten Büdingerin geworden. Denn seit dieser Zeit, als sich die Büdinger auf den umliegenden Jahrmärkten und Schützenfesten gern damit brüsteten, dass die „Schönste Stadt Deutschlands“ auch die von Fröschen sauberste sei, seitdem werden sie von ihren Nachbarn nur noch die „Frääsch“ genannt. Und die Büdinger fassen dies als Ehrentitel auf und sind nicht wenig stolz auf ihre Aktion, denn darauf muss man erst einmal kommen. Nur die Frösche spielen seit dieser Zeit die Beleidigten, daher auch die Büdinger Redensart:“Nun sei kein Frosch!“ |
Quelle: Internetauftritt der Stadt Büdingen
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ZIEGLER, T. & T. Q. NGUYEN (2010)
New discoveries of amphibians and reptiles from Vietnam.
Bonn zoological Bulletin 57 (2): 137 – 147.
Abstract:
We provide a list of 21 new amphibian and reptilian species and subspecies discoveries from Vietnam, includ-
ing one new snake genus, published after the comprehensive overview by Nguyen et al. (2009). The new herpetofauna
representatives are introduced inclusive of the original description, type locality, English and Vietnamese names, as well as current distribution.
ZIEGLER, T. & T. N. VU (2009)
Ten years of herpetodiversity research in Phong Nha – Ke Bang National Park, central Vietnam.
In: VO VAN TRI, NGUYEN TIEN DAT, DANG NGOC KIEN & PHAM THI HAI YEN (Hrsg.): Phong Nha – Ke Bang National Park and Cologne Zoo, 10 years of cooperation (1999 – 2009). – Quang Binh: 103 – 124.
Abstract:
As the result of further field work, Thomas Ziegler, Vu Ngoc Thanh et al. added nine formerly not yet recorded species to the region's karst forest snake fauna, thus increasing the total number of snakes known from Phong Nha – Ke Bang to 59 species. The recent snake discoveries from Phong Nha – Ke Bang represent more than 70 % of the last decade’s snake discoveries from the whole Vietnam. Moreover, Hendrix et al. provided an updated anuran list for the Phong Nha - Ke Bang NP, in which five species were recorded for the first time from that karst forest area. According to these latter authors, a total of 47 anuran species are known for Phong Nha - Ke Bang NP, comprising 30% of the whole Vietnam’s anuran fauna. We so far described 12 new amphibian and reptilian taxa from this geographically isolated area in the past decade.
IBLER, B. (2012)
Zur Lebenserwartung von Armmolchen (Sirenidae) im Zoo-Aquarium Berlin.
MILU Berlin 13 (6): 848-850.
Zusammenfassung:
Daten zur Lebenserwartung von Armmolchen aus dem Zoo-Aquarium Berlin werden veröffentlicht, analysiert und diskutiert. Innerhalb der letzten vier Jahrzehnte wurden die zwei Arten der Gattung Siren gehalten. Die kleinere Siren intermedia lebte im Mittel länger als die große Siren lacertina.
Barbotin's Harlekinkröte
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Kröten (Bufonidae)
Barbotin-Harlekinkröte, Pebas-Stummelfuß
Atelopus barbotini • The Pebas Stubfoot Toad • Le crapaud harlequin de Barbotin
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Barbotin-Harlekinkröte ist eine kleine Krötenart mit unklarem taxonomischem Status, die im Freiland als gefährdet gilt und im Zoo nur selten gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenBarbotin-Harlekinkröten sind kleine Froschlurche. Männchen werden bis knapp 3 cm, Weibchen bis knapp 4 cm lang. Stummelfüße weisen sich dadurch als Vertreter der Krötenfamilie aus, dass ihre Männchen ein Biddersches Organ besitzen. Dabei handelt es sich um einen rudimentären Eierstock. Wenn die im Körperinneren gelegenen Hoden experimentell entfernt werden, entwickelt sich das Biddersche Organ zum funktionstüchtigen Eierstock [3;4]. VerbreitungTropisches Südamerika : Französisch Guiana [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Pebas-Stummelfuß ist ein typischer Flachlandbewohner, der in den feuchten Bodenbereichen primärer Regenwälder lebt. Dabei werden Stellen unmittelbar neben Bachläufen bevorzugt. Die Pebas-Stummelfüße paaren sich nach intensiven Regenfällen in fließendem Wasser. Die Laichschnüre haften an Steinen oder Wurzeln [3]. Gefährdung und SchutzTrotz aller Unklarheiten hinsichtlich Systematik und Verbreitung und zumindest gebietsweiser Häufigkeit wird die Barbotin-Harlekinkröte von der IUCN als Atelopus flavescens auf der Grundlage einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als gefährdet eingestuft [4]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDie Stummelfüße sind eine artenreiche, neotropische Gattung (Atelopus), aus der gegenwärtig rund 100 Arten bekannt sind und laufend weitere beschrieben werden. Ihre Systematik ist verwirrend. barbotini war 1981 als Unterart von spumarius (Atelopus spumarius barbotini) beschrieben worden und wurde 2005 in den Rang einer Art erhoben. Es wird aber auch angenommen, dass es sich dabei um ein Synonym von Atelopus flavescens oder von Atelopus hoogmoedi nassaui handeln könnte. In der Roten Liste der IUCN wird barbotini als Atelopus flavescens geführt [1; 4]. Literatur und Internetquellen
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Wasserfrösche
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Eigentliche Frösche (Ranidae)
Wasserfrösche
Rana esculenta = Pelophylax esculentus • The Edible Frog • La grenouille verte
Rana = Pelophylax lessonae • The Pool Frog • La grenouille de Lessona
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Bei den Grün- oder Wasserfröschen handelt es sich um einen Artkomplex, der, nebst weiteren Arten, aus dem Teichfrosch (Rana esculenta), dem Tümpelfrosch (Rana lessonae) und dem Seefrosch (Rana ridibunda) besteht. Diese in Mitteleuropa heimischen Frösche sind aus verschiedenen Gründen von zoopädagogischem Interesse und haben den Vorteil, als tagaktive und an das Wasser gebundene Arten während eines großen Teils des Jahres für das Publikum sicht- und hörbar zu sein. Körperbau und KörperfunktionenBeim Teichfrosch erreichen die Weibchen eine Kopf-Rumpf-Länge vom 6-12 cm, die Männchen von 5-10 cm. der Kopf ist zugespitzt, der Körper relativ schlank. Das Auge hat goldgelbe Iris mit dunkler Pigmentierung und einer waagerechte Pupille, das Trommelfell ist deutlich zu sehen. Vom hinteren Augenrand und über das Trommelfell zieht sich eine Drüsenfalte nach hinten, die Flanke und Rücken voneinander trennt. Die Oberseite ist grün mit kleinen schwarzen Flecken. Auch die Beine sind schwar zgefleckt, wobei die Flecken auf den Hinterbeinen Querbinden bilden können. Auf der Rückenmitte verläuft häufig ein gelber Strich. Der Bauch ist weiß, häufig grau gefleckt. Die Männchen besitzen zwei äußere, leicht gräulich wirkende Schallblasen und während der Paarungszeit eine graue, hornige Brunstschwiele auf dem Daumen. Tümpelfrösche sind kleiner, Weibchen werden 5-8 cm lang, Männchen 4-7 cm. Die Iris ist goldgelb ohne dunkle Pigmentierung. Die Männchen sind auf dem Rücken ungefleckt, bei den Weibchen sind die Flecken scharf begrenzt. Zur Paarungszeit weisen die Männchen zitronengelbe Partien um die Hüfte und am Kopf auf. Die Weibchen sind in der Leistengegend gelb gefleckt. Die Schallblasen sind weiß [10; 11; 12] VerbreitungEuropa: Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Kroatien, Italy, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. Wiederangesiedelt in England, angesiedelt in Spanien [9]. Lebensraum und LebensweiseLebensraumansprüche: Gut besonnte, stehende Gewässer jeglicher Größe mit dichter Vegetation. Grünfrösche bleiben den ganzen Sommer im Wasser und überwintern im Gewässer oder in dessen unmittelbarer Nähe. Biologie: Wasserfrösche sind selten weit von Gewässern entfernt anzutreffen, zum Teil überwintern sie gar darin. Die anderen suchen das Gewässer ab März auf. Die Paarungszeit hat ihren Höhepunkt im Mai oder Juni. Die Männchen finden sich dabei zu Rufgemeinschaften zusammen und veranstalten "Froschkonzerte". Bei der Paarung legen die Weibchen mehrere Eiballen ab, die jeweils einige Hundert Eier enthalten, die je nach Temperatur nach 5-23 Tagen zum Schlupf kommen. Nach 8-16 Wochen wandeln sich Ende Juli die ersten Kaulquappen zu Jungfröschen um [6; 7; 10]. Gefährdung und SchutzDie Arten sind nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 weltweit nicht gefährdet. In Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz Status je nach Region und Art unbekannt, nicht gefährdet bis vom Aussterben bedroht [9]. In Deutschland wird der Teichfrosch national nicht in der Roten Liste geführt, Für den Wasserfrosch fehlt eine genaue Beurteilung. In Österreich wird der Teichfrosch national als potenziell gefährdet eingestuft, der Wasserfrosch als gefährdet. In der Schweiz und in Liechtenstein gilt der Rana esculenta-Komplex als potenziell gefährdet (NEAR THREATENED), u.a. wegen Konkurrenz durch den eingeschleppten Seefrosch [8; 10]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Die Wasserfrösche sind nicht in den Anhängen der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt, ausgenommen Rana lessonae in Anhang IV. Praktische Schutzmaßnahmen: Erhaltung und Unterhalt der Laichgewässer, Schaffen von neuen Gewässern. Verhindern der Ausbreitung des Seefrosches im Areal von Wasser- und Kleinem Wasserfrosch. Zoogestützte Schutzprojekte (Beispiele):
Wasserfrösche profitieren auch von Schutzmaßnahmen der Zoos zugunsten der einheimischen Amphibien, namentlich von der Anlage und Pflege von Laichgewässern inner- und außerhalb der Zoos, z.B:
Bedeutung für den MenschenWirtschaftliche Bedeutung: Wasserfrösche werden seit alters her als Nahrungsmittel genutzt. Heute werden lebende Frösche der Pelophylax-Gruppe überwiegend aus östlichen Ländern nach Mitteleuropa eingeführt. Gemäß der Antwort des Schweizerischen Bundesrates vom 3.2.2010 auf eine parlamentarische Anfrage werden jährlich etwa 450'000 Frösche, vorwiegend aus der Türkei, lebend in die Schweiz importiert und hier geschlachtet. Die Schauermären, wonach den Tieren bei lebendigem Leib die Schenkel ausgerissen werden, sind unzutreffend, vielmehr werden die Frösche, in der Regel nach starker Abkühlung, mittels Scherenschlag enthauptet, danach werden mit einem zweiten Scherenschlag die Hinterbeine abgetrennt. Die gleiche Methode werde, gemäß Bundesrat, auch von ausländischen Schlachtbetrieben angewendet. Vereinzelt werde die Enthauptung der Frösche nach einer Elektrobetäubung durchgeführt. Zusätzlich werden in größerem Umfang tiefgekühlte Produkte von Fröschen aus Südasien eingeführt. Vietnam z.B. vermeldete von 2001-2007 im Jahresmittel die Ausfuhr von 640 Tonnen Schenkeln von Asiatischen Tigerfröschen (Hoplobatrachus tigerinus), was etwa 12 Millionen Tieren pro Jahr entsprechen dürfte [4]. Kulturelle Bedeutung: Frösche, womit in Europa meistens Wasserfrösche gemeint sind, spielen eine wichtige Rolle in zahlreichen Märchen, Sagen, Geschichten, Gedichten, Sprichwörtern etc. und sind Gegenstände darstellender Kunst. Büdingen und seine "Frääsch"
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Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- CITES TRADE DATA BASE
- DUBEY, S., LEUENBERGER, J. PERRIN, N. (2014)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HERRMANN, H. J. (2005)
- KÜHNIS, J. (2011)
- KUZMIN, S. (2009). Pelophylax lessonae. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T58643A86643256. http://www.iucnredlist.org/details/58643/0. Downloaded on 27 November 2017.
- MEYER, A., ZUMBACH, S., SCHMIDT, B. & MONNEY, J.-C. (2009)
- NIETZKE, G. (1969)
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
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Laubfrosch
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Laubfrösche (Hylidae)
Unterfamilie: Eigentliche Laubfrösche (Hylinae)
Europäischer Laubfrosch
Hyla arborea • The Common Tree Frog • La rainette verte
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Mit seinen großen Augen und seinem kurzschnauzigen, runden Kopf entspricht der Laubfrosch dem Kindchenschema und ist beim Publikum entsprechend populär. Als "Wetterfrosch" ist er zoopädagogisch und als regional gefährdete Tierart aus Artenschutzgründen von Interesse. Er wird daher recht oft im Zoo gehalten. Körperbau und KörperfunktionenEuropäische Laubfrösche werden meist 3-5, im Extremfall 6 cm lang. Es sind zierliche Tiere mit stumpfer Schnauze, großen Augen mit waagrechter Pupille, gut sichtbarem Trommelfell, rundlichem Körper und feingliedrigen Extremitäten. Die Zehen haben Haftscheiben, jene der Hinterbeine sind durch Schwimmhäute verbunden. Die Haut ist glatt, auf der Körperoberseite leuchtend laubgrün, seltener grau oder braun. Seitlich zieht sich von der Nase eine breite, dunkle, oft gelb umrandete Linie bis zur Hüfte, wo sie in einer typischen Schlinge endet. Die Unterseite ist einfarbig und hell. Die Männchen verfügen über eine große, kehlständige Schallblase, die Kehle ist bei ihnen gelblich oder bräunlich, bei den Weibchen ist sie weiß [2; 8; 10; 11]. VerbreitungWest-, Mittel- und Osteuropa: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. In Lettland wiederangesiedelt [6]. Südlich der Alpen, in weiteren Teilen Südeuropas und in Nordeuropa leben die morphologisch und ökologisch sehr ähnlichen Hyla intermedia und Hyla meridionalis. Lebensraum und LebensweiseLebensraumansprüche: Der Laubfrosch ist eine wärmeliebende Art, die in höher gelegenen Regionen des Alpenraums oder der Mittelgebirge fehlt und erst spät im Jahr aktiv wird. Die Laubfrösche verbringen ihr Leben weitgehend an Land. Zum Laichen benötigen sie in größeren Zeitabständen trockenfallende, pflanzenreiche Kleingewässer, vorzugsweise in größeren Feuchtgebieten. Sie besiedeln rasch neu entstandene Gewässer, die sie einige Jahre bewohnen, um dann oft wieder zu verschwinden [8]. Landlebensraum: sonnige Plätze mit dichter Vegetation wie Ufergehölze, Hecken oder gebüschreiche Waldränder, bis zu 1 km vom Laichgewässer entfernt [8]. Biologie: Dank den Haftscheiben an ihren Zehen sind die Laubfrösche ausgezeichnete Kletterer, die hoch in die Bäume hinaufsteigen, wo sie dank ihrer Farbe im Laub gut getarnt sind. Die Nahrung besteht aus Fliegen, Käfern, Schmetterlingen, glatten Raupen etc.. Laichzeit ist hauptsächlich der Monat Mai. Das Weibchen legt 4-10 haselnussgroße Klumpen von 30-80 Eiern ab, meist in der Vegetation am Gewässerrand. Die Larven schlüpfen nach ein bis zwei Wochen. Sie kommen je nach Temperatur nach zwei bis drei Monaten zur Metamorphose. Frisch metamorphosierte Jungtiere haben eine Länge von 11-21 mm. Bereits mit zwei Jahren werden die nun ausgewachsenen Laubfrösche geschlechtsreif. Obwohl sie 6-7 Jahre alt werden können, beteiligen sie sich meistens nur einmal am Laichgeschäft [3; 5; 8]. Gefährdung und SchutzTrotz abnehmender Bestände gilt der Laubfrosch wegen seiner weiten Verbreitung und des immer noch großen Gesamtbestandes nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 weltweit noch nicht als gefährdet [6]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist er je nach Region gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht, an vielen Standorten bereits verschwunden. So war z.B. der Laubfrosch in der Nordwestschweiz noch vor einem halben Jahrhundert so häufig, dass man sich an den massenhaft rufenden Männchen störte und die Bestände kurzerhand mit DDT vergiftete. Die Ruhe war dauerhaft. Auch in Muri bei Bern wurde der Laubfrosch zu Beginn der 1960er Jahre durch DDT ausgerottet. In Liechtenstein isr er wegen Einwanderung des Seefroschs gefährdet [4; 7; 8]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Laubfrosch fällt unter Anhang 2 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und ist in Anhang IV der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt. Praktische Schutzmaßnahmen: Erhaltung und Unterhalt der Laichgewässer, Schaffen neuer Gewässer, Anlegen von Hecken, Vernetzung der Lebensräume. Eventuell Ansiedlung in neuen oder verwaisten Laichgewässern. Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):
Ferner profitieren Laubfrösche von Schutzmaßnahmen der Zoos zugunsten der einheimischen Amphibien allgemein, namentlich von der Anlage und Pflege von Laichgewässern inner- und außerhalb der Zoos, z.B:
Bedeutung für den MenschenFrüher hielt man den Laubfrosch allgemein für einen guten Wetterpropheten und glaubte, dass er Veränderung der Witterung durch Schreien anzeige. Die Tiere wurden auch in mit einem Leiterchen ausgestatteten Laubfroschgläsern gehalten, in der Meinung, dass sie die Leiter hoch stiegen, wenn das Wetter schön würde [3]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich über die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. In einzelnen Zoos gibt es auch wildlebende Populationen. Wie Laubfrösche gehalten werden (Beispiel):
Zoogestützte Forschung (Beispiel): Das Wiederansiedlungsprojekt des Natur- und Tierparks Goldau wurde wissenschaftlich begleitet [9]. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDer Laubfrosch wurde von Carl von LINNÉ 1758 als "Rana arborea" beschrieben. 1768 stellte ihn österreichische Arzt und Naturforscher Josephus Nicolaus LAURENTI als Hyla viridis in eine eigene Gattung. Noch im 19. Jahrhundert wurden Hyla intermedia und Hyla meridionalis als eigene Arten abgetrennt [1]. Bis 1995 wurden alle Laubfrösche der Schweiz als Hyla arborea bezeichnet. Dann wurde festgestellt, dass die Laubfrösche des Tessins und der Bündner Südtäler zu Hyla intermedia BOULENGER, 1882 gehören, dem Italienischen Laubfrosch, der zum Mittelmeerlaubfrosch (Hyla meridionalis) überleitet [8]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
- AMPHIBIAWEB
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- GROSSENBACHER, K. (1974)
- HERRMANN, H. J. (2005)
- KAYA, U. (2009). Hyla arborea. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T10351A3197528. http://www.iucnredlist.org/details/10351/0. Downloaded on 10 December 2017.
- KÜHNIS, J. (2011)
- MEYER, A. et al. (2009)
- MEYER, V. (2008)
- NIETZKE, G. (1969)
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)
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