Donnerstag, 30 August 2018 13:54

HAYSSEN, V. (2011)

Tamandua tetradactyla (Pilosa: Myrmecophagidae)

MAMMALIAN SPECIES 43(875):64-74.
American Society of Mammalogists

Abstract:

Tamandua tetradactyla (Linnaeus, 1758), comm on ly called the southern tamandua, is 1 of 2 extant, primarily arboreal anteaters.
It is distributed over northern and central South America east of the Andes and uses a diverse array of habitats including Chaco, grasslands, and transitional forests. Its diet is primarily one of social ants and termites. It is listed as " Least Concern" by the IUCN due to its wide distribution. Primary threats to T tetradactyla are fire , habitat loss , highway mortality, and hunting.

(PDF) Tamandua tetradactyla (Pilosa: Myrmecophagidae). Available from: https://www.researchgate.net/publication/274102852_Tamandua_tetradactyla_Pilosa_Myrmecophagidae [accessed Aug 30 2018].

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:48

STAHL, M. (2011)

Erhaltungsbedarf für ein Säugetier mit einer niedrigen Stoffwechselrate, der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla).

Vet. med. Diss. 12 Seiten.
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere

Zoo Zürich

Publiziert als STAHL, M., OSMAN, C., ORTMANN, S., KREUZER, M., HATT, J. M. & CLAUSS, M. (2011) Energy intake for maintenance in a mammal with a low basalmetabolism, the giant anteater (Myrmecophaga tridactyla) im Journal  of  Animal  Physiology  and  Animal  Nutrition.

Volltext

Zusammenfassung:

Für den Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) wird eine niedrige Stoffwechselrate berichtet. Um den angenommenen niedrigen Energiebedarf nachzuweisen, führten wir mit 8 in Menschenobhut gehaltenen adulten Ameisenbären (2 Männchen, 6 Weibchen; im Alter von 1-14 Jahren; Gewicht zwischen 46-64 kg) 64 Experimente mit unterschiedlichen Futtermengen und –zusammensetzungen durch. Die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) wurde durch Wiegen des aufgenommenen Futters und der Kotmengen und durch Messung des Energiegehalts repräsentativer Proben bestimmt, und die Tiere wurden regelmäßig gewogen. Der Erhaltungsbedarf errechnete sich durch eine Regressions-Analyse für die Energieaufnahme, bei der es zu keine Gewichtsveränderung kam. Es ergab sich ein Mittelwert von 347 kJ DE kg-0,75d-1, welcher im Vergleich zum Erhaltungsbedarf von Hunden (460-580 kJ DE kg-0,75d-1) niedrig ist. Theoretisch macht ein solch niedriger Bedarf eine Art anfälliger für Überfütterung, wenn Mengen gefüttert werden, die für andere Arten adäquat erscheinen. Berichte über schnelleres Wachstum und höheres Körpergewicht von Ameisenbären im Zoo im Vergleich zu frei lebenden Artgenossen legen nahe, dass die Fütterung in Gefangenschaft weiter untersucht werden sollte.

Abstract:

Giant anteaters (Myrmecophaga tridactyla) are among those mammals for which a particularly low metabolism has been reported. In order to verify presumably low requirements for energy, we used 8 captive adult anteaters (2 males, 6 females; aged 1-14 years; body mass between 46-64 kg) in a total of 64 individual experiments, in which a variety of intake levels was achieved on a variety of diets. Digestible energy (DE) intake was quantified by measuring food intake and faecal excretion and analyzing representative samples of gross energy, and animals were weighed regularly. Maintenance DE requirements were calculated by regression analysis for the DE intake that corresponded to no weight change; this resulted in an estimate of 347 kJ DE kg-0,75d-1, which is low compared to the 460-580 kJ DE kg-0,75d-1 maintenance requirements of domestic dogs. In theory, metabolic requirements below the mammalian average could make species particularly susceptible to overfeeding, if amounts considered adequate for other mammals are given. Anecdotal reports on comparatively fast growth rates and high body masses in captive as compared to free-ranging giant anteaters suggest that feeding regimes in captivity should be further assessed.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:17

SUPERINA, M., MIRANDA, F. & PLESE, T. (2012)

Probleme und Vorschläge zur verbesserten Haltung von Nebengelenktieren.

Z. Kölner Zoo 55 (2): 87-103

Zusammenfassung:

Gürteltiere, Faultiere und Ameisenbären (Nebengelenktiere; Mammalia: Xenarthra) sind einzigartige und äußerst attraktive Tiere. Seit fast 150 Jahren sind sie ein fester Bestandteil der Zoowelt und haben dank ihrer außergewöhnlichen Erscheinung das Interesse und die Neugier von Generationen von Besuchern geweckt. Dabei wird leicht übersehen, wie anspruchsvoll ihre Haltung ist. Obwohl in den letzten Jahrzehnten beachtliche Fortschritte verzeichnet wurden, bleiben viele Fragen zur artgerechten Haltung von Nebengelenktieren weiterhin offen, und Zuchterfolge sind für die meisten der 31 existierenden Arten immer noch rar. In diesem Artikel fassen wir den aktuellen Stand der Kenntnis zur Haltung von Ameisenbären, Faultieren und Gürteltieren zusammen.

Wir geben Empfehlungen für artgerechte Gehege, beschreiben die häufigsten Probleme bei der Ernährung und Zucht von Nebengelenktieren in menschlicher Obhut und nennen Strategien, um Verhaltensstörungen vorzubeugen. Wir hoffen, mit diesem Artikel einen Beitrag zur Verbesserung der Haltungsbedingungen dieser faszinierenden Tiere zu leisten.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:53

SCHAUERTE, N. (2005)

Untersuchungen zur Zyklus- und Graviditätsdiagnostik beim Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla)

Vet. Med. Diss. Justus-Liebig-Universität, Giessen.

182 Seiten, 53 Abbildungen

Zoo Dortmund, ehem. Direktor Wolf Bartmann† und Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Professur I: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H. Bostedt

Voller Text

 Zusammenfassung

Ziele dieser Arbeit waren, den bislang unbekannten Zyklusverlauf beim Großen Ameisenbär mittels genitalzytologischer Untersuchungen exakt festzulegen und ihn in seinen einzelnen Perioden spezifisch zu charakterisieren sowie die Möglichkeiten der Graviditätsdiagnose zu verbessern, die Geburtszeitbestimmung zu präzisieren und die postpartale ovarielle Funktion zu kontrollieren.

Als Probandinnen standen sechs weibliche Große Ameisenbären aus den Geburts-Jahrgängen 1988 bis 2000 zur Verfügung, von denen fünf Tiere einen regelmäßigen Zyklusverlauf zeigten. Der Untersuchungszeitraum für die vorliegende Arbeit erstreckte sich über eineinhalb Jahre. Bei der täglichen Kontrolle der Großen Ameisenbären ließen sich durch Adspektion, Palpation und Entnahme von Zellmaterial aus dem Vestibulum die Veränderungen im Zyklusverlauf registrieren. Im Verlauf der Beobachtungsspanne konnten so insgesamt 31 Östruszyklen und sechs vollständige Graviditätsperioden erfasst werden. Im Überwachungszeitraum kam es zu sieben Geburten und der Eintritt des ersten Östrus post partum wurde unter differenten Konditionen registriert.

In einer Voruntersuchung wurden zunächst genitalanatomische Grundlagen geschaffen, um die beim Haushund übliche Untersuchungstechnik für die Großen Ameisenbären modifizieren zu können. Mittels vestibulo-vaginaler Abstrichtechnik konnte jederzeit und ohne Zwangsmaßnahmen oder Sedation der Tiere Zellmaterial aus dem dorsalen Abschnittes des Überganges von Vestibulum zur Vagina gewonnen werden. Durch Konditionierung der Probandinnen gelang es, sie an die notwendige vestibuläre Manipulation zu gewöhnen, so dass sie die Untersuchungen problemlos ohne Zwangsmaßnahmen während der Futteraufnahme zuließen.

Die schnelle und in jedem Labor durchführbare Eosin-Thiazin-Färbung für die Abstriche hat sich für die Routine-Untersuchung bewährt. Zellformen, Kernstrukturen und das Zytoplasma ließen sich mit dieser Färbung gut darstellen. Die auf diese Weise ermittelten Zellformen erhielten eine bestimmte Zuordnung, erfuhren eine Einteilung nach deren Zellcharakter und deren prozentualer Anteil am Gesamtzellbild wurde festgelegt. Durch die ägliche Abstrichnahme wurden so Veränderungen im Zyklusverlauf genau registriert. Es erfolgte auf dieser Basis die Bestimmung der einzelnen Zyklusphasen und die Ermittlung der Gesamtzykluslänge.

Als erstes Ergebnis der Untersuchung kann angegeben werden, dass der vestibularzytologisch ermittelte Durchschnittszyklus beim Großen Ameisenbären eine Länge von 51,3 ± 16,1 Tagen hat. Die Phaseneinteilung des Zyklus kann dabei wie folgt beschrieben werden: Der Östrus hat eine durchschnittliche Länge von 16 ± 4,8 Tagen, der sich daran anschließende Interöstrus weist eine Dauer von 24,7 ± 2,9 Tagen auf. Die Länge des Proöstrus kann mit 10,9 ± 4 Tagen angegeben werden. Der Zyklus des Großen Ameisenbären ist unter den gegebenen Haltungsbedingungen als asaisonal-polyöstrisch einzustufen
.
Weiterhin konnte festgelegt werden, dass für den Zyklus des Großen Ameisenbären eine Diapedeseblutung im Proöstrus charakteristisch ist. Dabei handelt es sich, ähnlich wie bei Caniden, um eine Aufbaublutung. Sie stammt aus dem Uterusepithel und sie ist bei 35% der Großen Ameisenbären noch bis in den Östrus gegeben.

Die koprologische Bestimmung von Östrogen- und Progesteron-metaboliten aus zweimal wöchentlich gesammelten Kotproben dient als flankierende Maßnahme zur Überprüfung der zytologischen Befunde. Die Hormonanalyse bestätigt die Ergebnisse der Vestibularzytologie. Die mit dieser Methode ermittelte Gesamtzykluslänge beträgt bei Großen Ameisenbären 56 ± 17,4 Tage (n=6). Dabei hat die östrogendominante Phase eine Länge von zirka 7-14 Tagen, gefolgt von der Corpus-luteum-Phase, die im Mittel zwischen 28 und 42 Tagen dauert.

Während der Östrusphase erreichen die Östrogenkonzentrationen Höchstwerte. Sie steigen vom Basalwert (7,6 ng/g Kot) auf durchschnittlich 43,7 ng/g Kot (23 bis 63 ng/g Kot). Der Abstand zwischen zwei Östrogen-Peaks ergibt rechnerisch die durchschnittliche Zykluslänge. Die Östrogenkonzentrationen fallen unmittelbar nach Erreichen des höchsten Niveaus wieder auf Basalwerte ab. Nach dem jeweiligen Östrogen-Peak lässt sich eine präovulatorische Progesteronzunahme darstellen. Der Progesteron-Basalwert steigt während der Lutealphase von 98,5 (35 bis 130) ng/g Kot auf Spitzenwerte von 268,7 (200 bis 400) ng/g Kot an. Die Kohabitation ist anhand des dichten Spermiennachweises zu determinieren. Dies dient zugleich für die Berechnung des Geburtstermines. Die durchschnittliche Graviditätsdauer ist mit einer Länge von 181 ± 3 Tagen (n=6) zu ermitteln gewesen. Drei komplette Graviditäten wurden während des Untersuchungszeitraums vestibularzytologisch und hormonanalytisch untersucht.

Die Zellzusammensetzung ähnelte in den ersten zwei Wochen der Gravidität dem Abstrichbild des frühen Interöstrus, im weiteren Verlauf der Gravidität stimmte das Zellbild mit den Ergebnissen in des Phase des späten Interöstrus überein. Wenn keine verlängerte Interöstrusphase auftrat und spätestens nach 10 Wochen kein Östruszyklus einsetzte, ließ sich die Verdachtsdiagnose „Gravidität“ stellen. Der Geburtseintritt war vestibularzytologisch nicht zu determinieren. Als Sonderbefund konnte gelten, dass Spermien in geringen Quantitäten in allen Phasen des Zyklus und auch während der Gravidität gefunden wurden.

Der Verlauf der Hormonmetaboliten im Kot während der Gravidität stellte sich wie folgt dar. Der Östrogen-Basalwert bewegte sich während der ersten zwei Drittel der Gravidität bei 5,9 ng/g Kot, nahm allerdings im letzten Drittel (49 bis 35 Tage ante partum) kontinuierlich zu. Der Progesteron-Basalwert lag im Mittel bei 123 ng/g Kot und stieg ab der vierten Woche ante partum progressiv auf Höchstwerte zwischen 411 und 948 ng/g Kot an. Der peripartale Bereich ist demnach endokrinologisch charakterisiert durch hohe Östrogenwerte und einem fulminanten Anstieg der Progesteronmetaboliten. Unmittelbar post partum fielen sowohl die Östrogen- als auch die Progesteron-Konzentrationen wieder ab.

Die Graviditätsdiagnostik und –verlaufskontrolle mittels regelmäßiger sonographischer Untersuchungen wurde ebenfalls in dieser Arbeit etabliert. Die sonographische Untersuchungsmethode lieferte wertvolle Referenzdaten für Große Ameisenbären, die auch zukünftig für die Zucht-Optimierung von großem Nutzen sein werden. Zunächst wurde aufgrund der anatomischen Besonderheiten Großer Ameisenbären eine Untersuchungstechnik für die transabdominale Sonographie entwickelt.

Die Manipulationen erfolgten am stehenden Tier. Während der frühen Gravidität (oder bei sehr schlanken Weibchen) wurde der Schallkopf mit leichtem Druck nach kaudodorsal seitlich zwischen letzter Rippe und Hüfthöcker in der Flanke positioniert. In der zweiten Graviditätshälfte war der gravide Uterus optimal zu erreichen, wenn der Schallkopf am ventralen Abdomen entlang geführt und kaudal des Nabels platziert wurde. Die per Ultraschall ermittelten Daten wurden mit den Ergebnissen pathologisch-anatomischer Untersuchungen tot geborener und den klinischen Befunden der gesund geborenen Neonaten verglichen. Diese Referenzdaten können bei weiteren sonographischen Graviditäts-Verlaufskontrollen praktisch angewendet und verifiziert werden. Es zeigte sich in den Untersuchungen, dass die transabdominale Sonographie für die praktische Anwendung empfehlenswert ist, da damit eine sichere Graviditätsdiagnostik ab der12. Graviditätswoche gelingt, wobei bereits ab der 8. Graviditätswoche eine Verdachtsdiagnose gestellt werden kann.

Der Eintritt des ersten Östrus post partum konnte vestibularzytologisch anhand von sieben Puerperalverläufen ermittelt werden. Dabei kamen verschiedene Konditionen zum Tragen, sodass unterschieden werden konnte zwischen erfolgreicher und erfolgloser Jungtieraufzucht. Nach dem Tod eines Neonaten und damit totaler Laktationsruhe trat der erste Östrus post partum bereits nach 20 beziehungsweise 34 Tagen ein. Während der Laktationsperiode mit erfolgreicher Jungtieraufzucht kam es zu Schwankungen beim Eintritt des Östrus. Der Abstand lag zwischen 58 und 152 Tagen nach der Geburt.

Die drei hormonanalytisch untersuchten post-partum-Perioden zeigten im Fall einer erfolgreichen Jungtieraufzucht den ersten Östrogen-Peak nach 77 Tagen. Nach 33 beziehungsweise 37 Tagen post partum trat der erste Östrogen-Peak bei den Muttertieren ohne Laktation aufgrund einer Totgeburt in Erscheinung.

Abstract

This study aimed to establish the so far unknown reproductive cycle of the Giant anteater. It included a specific characterisation of the single periods as well as the improvement of the techniques of pregnancy diagnosis, the setting of date of birth and furthermore the postpartal monitoring of the ovary function.

Six female Giant anteaters living in Dortmund Zoo and born between 1988 and 2000 were tested. Five of them showed a regular cycling pattern. Throughout a period of one and a half year, changes during their cycle were registered by daily visual examination, palpation and sampling of cell tissue from the vestibulum. During this period, 31 oestrus cycles and six complete pregnancies have been monitored. Seven births took place and the beginning of the first oestrus post partum has been registered under different conditions.

In a pre-examination, basic genital anatomic knowledge was acquired to modify the examination techniques used in domestic dogs for use in the Giant anteater. With vestibulo-vaginal smears, cell tissue was sampled from the dorsal transition from the vestibulum to the vagina. This was possible without physical restraint or sedation of the animals. Conditioning of the six anteaters enabled training on the vestibular manipulation, and the animals tolerated the examination during feeding time. For a routine analysis, the eosin-thiazine staining method proved to be worthwhile as a fast method which can be easily applied in every lab and shows cell form, nucleus structure and the cytoplasm. This allowed classification and characterisation of cells and the determination of their proportion. On this basis, the length of the cycle and its single phases were established.

First results shows a mean cycle length of 51.3 ± 16.1 days, with the oestrus being 16.0 ± 4.8 days, the dioestrus 24.7 ± 2.9 days and the prooestrus 10.8 ± 4.0 days. Thus, under the given husbandry conditions, the Giant anteaters’ cycle is aseasonal and polyoestrous. Similar as in canids the prooestrus is characterised by a diapedesis from the uterine epithelium. In one third of the animals it persisted until the oestrus.

The coprological determination of oestrogen and progesteron metabolites from scat samples collected twice a week served as a control of and confirmed the cytological findings as follows. By hormone analysis, the whole cycle of the anteaters lasted 56.0 ± 17.4 days. During one to two weeks, oestrogen was dominant followed by a phase of corpus luteum of four to seven weeks. During oestrus, oestrogen concentrations reached highest values of 43.7 ng/g faeces in average (23.0 to 63.0 ng/g faeces) with a basal value of 7.6 ng/g faeces. The distance between two oestrogen peaks resulted into the average cycle length. After an oestrogen peak, a pre-ovulatory increase of progesterone was measured. Values of progesterone ranged from 98.5 ng/g faeces in average (35.0 to 130.0 ng/g faeces) to 268.7 ng/g faeces in average (200.0 to 400.0 ng/g faeces). Cohabitation was determined by the proof of high and dense numbers of sperm cells, which was also used for the calculation of the date of birth. The mean pregnancy length was 181 ± 3 days.

In this study, three complete pregnancies have been accompanied by vestibular cytological methods and homone analysis. During the first two weeks, cell smears were similar to metoestrus, in the following course they were similar to the dioestrus. If there was no prolonged dioestrus and no oestrus after ten weeks, pregnancy was suspected. The start of birth could not be recognized through vestibular smears. As a side finding low numbers of sperm cells could be documented throughout pregnancy. Considering the hormone analysis, the oestrogen value was 5.9 ng/g faeces during the first two third (49 to 35 days ante partum). The mean progesterone was 123.0 ng/g faeces and increased four weeks ante partum to highest values of 411.0 and 948.0 ng/g faeces. Endocrinological characteristics around birth are high oestrogen values and marked increase of progesterone metabolites. Immediately after birth, oestrogen and progesterone concentrations dropped down.

Pregnancy diagnosis and monitoring by regular ultrasound examinations were also established with this study. The valuable references data obtained so far will be of great use for the optimisation of the breeding of captive Giant anteater.

First, a trans-abdominal sonography method was developed considering the anatomical features of these animals. During early pregnancy or for very thin females the ultra sonographic probe was positioned on the standing animal between the last rib and the coxal tuberosity with gentle pressure in caudo-dorsal direction. In the second half of pregnancy the probe was positioned caudal of the umbilicus. The ultrasound data were combined with necropsy findings of stillborn anteaters and with clinical findings of healthy newborns.

These reference data collected so far can be applied and verified in future examinations. Ultrasonography is recommendable for the practice, because a safe diagnosis can be done in the 12th  week, with a first suspect in week eight. During seven puerperial periods, the first postpartal oestrus could be determined by vestibular cytological smears. Because of different conditions it was differentiated between successful and unsuccessful rearing of offspring.

After death of neonate and no lactation, the first postpartal oestrus was diagnosed 20 and 34 days after birth, respectively. During successful lactation the time period was between 58 and 152 days. Three hormone analyses during postpartal periods showed the first oestrogen peak after 77 days in an animal with successful lactation and after 33 and 37 days in animals with stillbirth and no lactation, respectively.

 

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Erfahrungen mit der Aufzucht von drei Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla Linné, 1758).

BONGO Berlin 41: 17-24.

 

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Sonntag, 24 Februar 2013 11:18

Feldprojekt: Großer Ameisenbär

Erforschung der Ökologie und des Verhaltens Großer Ameisenbären im brasilianischen Pantanal als Grundlage für zukünftige Artenschutzprojekte

Zoo Dortmund      

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Große Ameisenbären tragen ihre Jungtiere bis zu 7 Monaten auf dem Rücken © Lydia Möcklinghoff
Der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist eine Charakterart Südamerikas mit (außergewöhnlichem) Format. Er ist ein wichtiger Botschafter für den Schutz der brasilianischen Natur. Umso überraschender ist es, dass nur wenig über das Leben des Großen Ameisenbären in freier Wildbahn bekannt ist. Es gibt bis heute fast keine Studien. Die Populationen brechen jedoch vielerorts zusammen. Ohne Forschung ist ein effizienter Schutz kaum möglich.

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Das Pantanal ist zeichnet sich durch zahlreiche Süßwasser- und Salzwasserseen aus. Dazwischen liegen Waldgebiete und Savannen © Lydia Möcklinghoff
Deshalb steht der Große Ameisenbär seit 2009 im Zentrum dieser Studie zur Säugetier-Biodiversität im brasilianischen Pantanal. Das Pantanal ist eines der größten Binnenfeuchtgebiete der Welt. Das Mosaik aus Seen, offenen Savannen, Schwemmland und Galeriewäldern nimmt im Herzen Südamerikas eine Fläche der Größe Großbritanniens ein. Mit der Vielzahl an Lebensräumen stellt es, trotz der fortschreitenden Zerstörung durch den Menschen, immer noch ein kaum vergleichbares Naturparadies dar. Das Studiengebiet liegt im Süden des brasilianischen Pantanals, auf der nachhaltig bewirtschafteten Rinderfarm “Fazenda Barranco Alto“ an den Ufern des Rio Negro im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (19° 34' 40"S  56° 09' 08"W).

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Ein Großer Ameisenbäre bei dem kaum erforschten Verhalten des Markierens von Bäumen © Lydia Möcklinghoff
Der Große Ameisenbär

Große Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) sind Einzelgänger, nur die Mütter tragen ihren Nachwuchs bis zu neun Monate auf ihrem Rücken. Die spezialisierten Tiere ernähren sich ausschließlich von Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge auflecken. Auf der Roten Liste der IUCN wird der Große Ameisenbär als gefährdet aufgeführt. In Uruguay und Teilen Mittelamerikas gilt er bereits als ausgestorben. Besonders die Zerstörung des Lebensraums, aber auch der Straßenverkehr machen dem eher langsamen Tier zu schaffen.

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Die Fazenda Barranco Alto ist am Fluss Rio Negro gelegen © Lydia Möcklinghoff
Das Projekt

In einer deutsch/brasilianischen Kooperation mit Veterinärmedizinern und Biologen setzen wir das erste und aktuell einzige mehrjährige Forschungsprojekt zu Ökologie und Verhalten des Großen Ameisenbären um. Diese langjährige Arbeit in Südamerika wird finanzielle und fachliche Unterstützung des Dortmunder Zoos und des Kölner Zoos möglich.

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Im Projektgebiet gelangen verschiedene Erstsichtungen, hier die Pampaskatze oder Colocolo © Lydia Möcklinghoff
Mittlerweile liegt eine umfangreiche Datenbasis und große Expertise vor. Basis der Datenerhebung ist eine Kamerafallenstudie zu Aktivitäts- und Bewegungsmustern terrestrischer Säugetiere. Kamerafallen lösen automatisch aus wenn sie Körperwärme und Bewegung registrieren. Es gelangen bereits einige regionale Erstsichtungen (z.B. von der Pampaskatze (Leopardus colocolo). Es soll dabei vor allem den Einfluss von Landnutzung auf die Tiere untersucht werden.

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Manchmal trifft man auch zwei Große Ameisenbären zusammen an © Lydia Möcklinghoff
Durch Kamerafallen und Verhaltensbeobachtungen kann aber auch mehr vom unbekannten Leben Großer Ameisenbären in freier Wildbahn in Erfahrung gebracht werden. Ein Fotoregister der “ansässigen“ Individuen wurde angelegt. Erstmalig konnte beobachtet werden, dass weibliche Ameisenbären jährlich Nachwuchs bekommen. Es konnte gezeigt werden, dass die meisten Individuen in stabilen, sich gegenseitig überlappenden Streifgebieten leben. Ein nie zuvor beobachtetes indirektes Kommunikationssystem wurde entdeckt, bei dem Große Ameisenbären Informationen mithilfe von Duftmarken austauschen.

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Kamerafallen, für Ameisenbären aufgestellt, erfassen auch andere Bewohner des Pantanals, hier der Jaguar © Lydia Möcklinghoff
Nächste Schritte

In Zusammenarbeit mit Veterinärmedizinern des Projeto Tamandua wird aktuell an der nächsten Projektphase gearbeitet. Große Ameisenbären im Studiengebiet sollen mit Sendehalsbändern ausgestattet werden. . Mithilfe dieser Halsbänder können die Bewegungsmuster der Ameisenbären über ein Jahr verfolgt werden (die aktuellen Positionen werden sogar live im Internet angezeigt).

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Auch das seltene Riesengürteltier ist im Untersuchungsgebiet heimisch © Lydia Möcklinghoff
Diese Daten sind entscheidend um dringend nötige Schutzkonzepte für die Art und ihren Lebensraum zu entwickeln. Da es bisher noch keine zufriedenstellend funktionierenden Sendehalsbänder für Ameisenbären mit einer doch eher ungewöhnlichen Morphologie existieren, werden diese momentan in einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Technikern entwickelt.

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Telemetrie von Ameisenbären © Lydia Möcklinghoff
Die Akteure

Verantwortlich für das Projekt ist  Dipl. Biol. Lydia Möcklinghoff. Sie erforscht den Großen Ameisenbären seit über zehn Jahren in unterschiedlichen Gebieten seiner Verbreitung. Aktuell promoviert sie am Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn und kooperiert in Brasilien mit der Staatlichen Universität Mato Grosso. Ihr Studiengebiet ist die Farm vom Diplom Biologen Lucas Leuzinger „Fazenda Barranco Alto“ im südlichen Pantanal, auf der verschiedene Forschungsprojekte angesiedelt sind. Gediendson de Araujo, Veterinärmediziner im dortigen Jaguar-Forschungsprojekt, leitet die für die Besenderung nötigen Einfangaktionen. Physiologische Proben werden durch die Wissenschaftler des Projeto Tamanduá (www.tamandua.org) analysiert.

IS - 22.11.2016

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx