Samstag, 22 Januar 2022 21:52

DOLLINGER, P. (2021)

Rückkehr in die Alpen - Wie Alpensteinbock, Bartgeier und Waldrapp wiederangesiedelt wurden.

Artenrettung 2021 (1): 52-70

Einleitung:

Tierrechtler und andere Zoogegner, welche die Artenschutzleistung der Zoos kleinreden wollen, verweisen immer wieder darauf, dass die Zoos nur «Anteil an der Wiederansiedlung von etwa einem Dutzend zuvor in der Wildnis ausgestorbener Arten» gehabt hätten und «nur einmal pro Jahrzehnt irgendwo auf Erden eine ausgestorbene Art wieder angesiedelt» werde 24. Dies ist falsch, denn von den rund 60, gegenwärtig oder früher in der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN der Kategorie «Extinct in the Wild» zugeordneten Tierarten konnten 30 wiederangesiedelt werden. Die meisten davon im Verlauf der letzten 30 Jahre durch oder unter Mitwirkung von Zoos. Wenn man dann noch jene Tierarten berücksichtigt, die regional ausgestorben waren und mit Hilfe der Zoos in Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets wiederangesiedelt werden konnten, sprechen wir von mehreren hundert Arten, Stützungen lokal bedrängter Bestände nicht mitgezählt. Von diesen regional ausgestorbenen Arten wären mit Sicherheit einige vollständig ausgestorben, hätte man nicht rechtzeitig ex situ-Schutzmaßnahmen zur Anwendung gebracht.

In diesem Artikel sollen die Bemühungen zur Wiederansiedlung von drei Arten im Alpenraum vorgestellt werden, nämlich die erfolgreichen Wiedereinbürgerungen von Steinbock und Bartgeier sowie die noch laufenden Versuche, den Waldrapp wieder heimisch zu machen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:55

KERSCHER, K. (2012)

Die Gehegenutzung der Alpensteinböcke im Salzburger Zoo Hellbrunn.

Bachelorarbeit

69 Seiten

Organismische Biologie, Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg
Leitung: Ao.Univ.-Prof. Dr. phil Gustav Bernroider
Zoo Salzburg

Zusammenfassung:

Der Alpensteinbock (Capra ibex) ist ein faszinierender Kletterkünstler, der sich in unwegsamen Gegenden, in die sonst kaum ein Lebewesen vorstößt, bestens zurecht findet. Behände springt er die steilsten Felswände hinauf- und hinunter und findet in den kleinsten Felsritzen sicheren Halt.
Dieses heimische Tier ist bereits seit der Antike mit Mythen behaftet. So beschrieb bereits Plinius der Ältere (1.Jh. nach Chr.) ein Tier, das sich mit Hilfe seiner Hörner von einem Berggipfel zum nächsten schleudern könne (DEUTZ, 2001).

Im Alpenraum genießt der Steinbock eine gewisse kulturelle und kulturhistorische Bedeutung. Nicht zuletzt deswegen findet sich der Steinbock als Wappentier, als Hoheitszeichen, in Siegeln und auf Münzen wider. Er wurde in den Sternenhimmel aufgenommen und war Vorbild in der Literatur und Bildhauerei. Außerdem war sein imposantes Gehörn als Jagdtrophäe äußerst beliebt und manchen Körperteilen wurden heilende Kräfte zugeschrieben. Aberglaube und Habgier der Menschen führten schließlich dazu, dass der König der Berge aus den Alpen verschwand und nur durch andauernde Wiederansiedelungsprogramme überleben konnte.

In meiner Arbeit werde ich nach einem Überblick über die Biologie des Alpensteinbocks und seine Lebensweise näher auf die Bedrohung durch den Menschen eingehen. In diesem Kapitel finden auch die erfolgreichen Wiederansiedelungsprogramme Erwähnung.

Ein zentraler Punkt dieser Arbeit ist die Gehegenutzung der Alpensteinböcke im Salzburger Zoo Hellbrunn. Die Anlage wurde im letzten Jahr umgebaut und durch einen neuen Gehegeteil erweitert. Im Mai dieses Jahres wurde das geräumige Gehege eingeweiht. Aus diesem aktuellen Anlass hat sich eine Untersuchung der Gehegenutzung als Thema für meine Bachelorarbeit angeboten. Da das Gehege an manchen Stellen schwer einsehbar ist und es auch schwierig ist, bei 21 Tieren den Überblick zu behalten, wurde die Gehegenutzung auf Wunsch des Zoos zu zweit durchgeführt. Meine Kollegin Magdalena Brandauer und ich haben auch die Auswertung der erhaltenen Daten zusammen durchgeführt.

Den Abschluss der Arbeit bildet eine kurze Beurteilung des neuen Geheges.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx