Donnerstag, 15 November 2018 09:32

OBRECHT, J. (2014)

Verantwortungsattribution und Verständigungsorientierung. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Krisenberichterstattung am Beispiel des Tiergarten Schönbrunn.

Magisterarbeit Universität Wien.
99 Seiten und 41 Seiten Anhänge. Tabellen, Illustrationen.


Zusammenfassung und Ausblick:

Im Rahmen dieser Magisterarbeit wurde anhand ausgewählter Fallbeispiele mit Hilfe von Inhaltsanalysen untersucht, inwiefern die beiden theoretischen Ansätze der Situational Crisis Communication Theory nach Timothy Coombs und der Verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit nach Burkart et al. (2010) miteinander in Verbindung stehen. Als Fallbeispiele dienten zwei tödliche Unfälle, die sich in den Jahren 2002 und 2005 im Tiergarten Schönbrunn ereigneten. Diese wurden gewählt, da sie eine interessante Schuldfrage aufwerfen und somit eine Herausforderung für die Theorie der SCCT darstellen. Als Untersuchungsmaterial dient die Berichterstattung zu den Fällen in den Tageszeitungen Kronen Zeitung, Kurier, Der Standard und Die Presse. Um auf die forschungsleitenden Fragestellungen und die spezifischen Rahmenbedingungen der Fallbeispiele eingehen zu können, wurde ein eigenes Instrumentarium entwickelt, das dem Vorbild des von Burkart, Rußmann und Grimm (2010) entwickelten Verständigungsorientierungsindex folgt. Die Krisensituationen im Tiergarten Schönbrunn stellen keine Konflikte dar, in denen sich zwei konkurrierende Parteien begegnen, weshalb nur drei der vier Indikatoren des VOI für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind. Aus diesem Grund wurde eine adaptierte Version des VOI angewendet, die ausschließlich Zweifelartikulation und das Hervorbringen von Begründungen und Lösungsvorschlägen berücksichtigt. Um diesen angepassten VOI mit der Theorie der SCCT in Verbindung bringen zu können, wurde das Untersuchungsmaterial zunächst mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass sich die gewählten Fallbeispiele aufgrund ihrer spezifischen Besonderheiten nicht eindeutig in eine der von Coombs vorgeschlagenen Krisentypen einordnen lassen. In einem zweiten Schritt wurde eine quantitative Analyse vorgenommen, durch die der Wert des adaptierten VOI ermittelt werden konnte. Im ersten Fall beträgt der Gesamt-VOI 6,22, im zweiten Fall deutlich höhere 18,69. In Anlehnung an das Modell des VOI wurde ein Instrument entwickelt zur Berechnung eines Index für die SCCT. Dieser setzt sich aus der Kategorisierung der Strategien und ihrer Ausprägungen zusammen. Der Wert ist also umso höher, je öfter Strategien angewendet werden und je höherwertig diese sind. Das bedeutet Strategien, die für Krisen mit hoher Verantwortungsattribution zugeschnitten sind, erhöhen den Wert. Die Korrelationsberechnungen zeigten, dass kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem VOI und dem Index der SCCT im Untersuchungsmaterial nachgewiesen werden konnte. Es zeigt sich lediglich eine sehr geringe Korrelation zwischen der Anwendung von Strategien der SCCT und dem Hervorbringen von Lösungsvorschlägen, die jedoch aufgrund der fehlenden Korrelation zwischen dem Index der SCCT und dem Gesamt-VOI nur als Tendenz angesehen wird. Aufgrund der Besonderheiten der Fallbeispiele konnte kein Zusammenhang zwischen den beiden grundlegenden theoretischen Konzepten bestätigt werden. Die Untersuchung bietet jedoch einen Denkanstoß für mögliche weitere Forschungen auf diesem Gebiet. Die Widersprüchlichkeit zwischen der Typisierung der Krisen und den angewandten Strategien lässt Zweifel an Coombs‘ Empfehlungen aufkommen und führt zu der Annahme, dass höherwertige Strategien auch bei Krisen mit geringer Verantwortungsattribution eine Minimierung des Reputationsschadens bewirken könnten. Außerdem lässt sich aus den Fallbeispielen erkennen, dass bei einer vorbelasteten Krisengeschichte verstärkt auf verständigungsorientierte Kommunikation gesetzt wurde. Diese Beobachtungen stellen nicht nur interessante Ausgangspunkte für etwaige weitere Forschungen dar, sondern könnten auch für die PR-Praxis von Bedeutung sein.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:26

HUWILER, M. (2013)

Unhörbar sichtbar - Die tieffrequente akustische Kommunikation und das Verhalten afrikanischer Elefanten im Zoo.

Maturaarbeit

20 Seiten

Gymnasium Neufeld, Bern,
Supervisor: Dr. Daniel Moser
Zoo Basel

Vorwort und Zusammenfassung:

Siehe hier

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:48

ROVERI, M. (2004)

Individuelle Unterschiede im Verhalten der sechs Afrikanischen Elefanten auf der Aussenanlage im Zoologischen Garten Basel.

Diplomarbeit

26 Seiten

Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz, Universität Bern
Betreuung: Prof. Bruno Baur
Zoo Basel

Zusammenfassung: siehe hier

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:37

KRÜMMEL, E. (1998)

Taktile Unterscheidungsempfindlichkeiten des Rüssels eines afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana).

Diplomarbeit

58 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Dr. G. Dehnhardt
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Das Ziel dieser Arbeit war, für den Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) das Tastvermögen mit dem Rüssel (haptisches Auflösungsvermögen) zu untersuchen und mit dem Bereits bekannten des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) sowie dem Fingertastvermögen des Menschen zu vergleichen. Der weibliche Afrikanische Elefant ("Tanga") im Kölner Zoo wurde darauf konditioniert, in einer simultanen Zweifachwahl durch Tasten mit seinem Rüssel zwei unterschiedlich grosse Kunststoffscheiben (Standardreiz 40 mm Durchschnitt, Vergleichsreiz 30 - 50 mm Durchschnitt) zu unterscheiden. Messungen des beim Betasten der Reize aufgewendeten Drucks gaben Aufschluss über Ausmass und Richtung der Krafteinwirkung und erlaubten eine quantitative Beschreibung des Tastvorgangs.
Vergleichende Messungen von den Rüsselenden verschiedener Afrikanischer und Asiatischer Elefanten protokollierten die Vielseitigkeit des Tastorgans "Elefantenrüssel" und verdeutlichten Unterschiede der beiden Gattungen.

Mit einem Wert von DeltaE= 0.023 für die relative Unterschiedsschwelle (Weber-Regel) übertrifft das haptische Auflösungsvermögen des Afrikanischen Elefanten das von seinem asiatischen Artgenossen (mittlere relative Unterschiedsschwelle DeltaE = 0.15, Dehnhardt und Dücker 1993, unveröffentlichte Daten) und sogar das vom Menschen (mittlere relative Unterschiedsschwelle DeltaE = 0.04; Gaydos 1958, Stevens und Stone 1959, Dietze 1961). Die Taststrategie des Afrikanischen Elefanten mit seinem oberen und unteren Rüsselfinger ist dem menschlichen Präzisionsgriff mit Daumen und Zeigefinger vergleichbar. Vermutlich griff der Elefant die Scheiben so, dass der aufgewendete Druck für beide zu vergleichende Scheiben derselbe war. Bei einem unterschiedlichen Durchmesser der Scheiben musste dies eine unterschiedliche Stellung der beiden Rüsselfinger ergeben, und die nachgewiesene Diskrimination beruhte sehr wahrscheinlich auf kinäshetischer Information.
Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass der Afrikanischen Elefant durch Entwicklungen wie eines zweiten, ventralen Rüsselfingers zu einer besseren Tastleistung befähigt ist als sein asiatischer Artenosse. Die Tatsache, dass sich das haptische Auflösungsvermögen des Afrikanischen Elefanten im Bereich des für Menschen ermittelten befindet, spricht dafür, dass Muskelspindeln als Rezeptoren für die Messung der Fingerstellung ausreichen

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:12

MEYER, V. (2013)

Eine verhaltensbiologische Studie bei afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) im Opel-Zoo.

A behavioural study of African elephants (Loxodonta africana) in the Opel-Zoo

Wissenschaftliche Hausarbeit (Lehramt an Gymnasien)

136 Seiten

Didaktik der Biowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Leitung: Prof. Dr. Paul Dierkes
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

In der Studie wurde das Verhalten von drei afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) vor und nach ihrem Umzug in das neue Elefantengehege analysiert. Hierfür wurden die Elefanten in drei Phasen beobachtet, vor dem Umzug, direkt nach dem Umzug und nach einem Jahr. Es konnte eine kurzfristige Erhöhung des Stress- und Dominanzverhaltens nach dem Umzug festgestellt werden. Nach einem Jahr war dies nicht mehr zu beobachten. Vielmehr verringerten sich diese Verhaltensweisen in ihrer Häufigkeit. Das Verhaltensrepertoire hat sich im neuen Gehege nicht verändert, jedoch kam es zu einer Verschiebung der Häufigkeiten der einzelnen Verhaltensweisen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Tiere zuvor bereits in einem naturnahen Gehege untergebracht waren, jetzt aber deutlich größere Strecken zurücklegen müssen, dies spiegelt sich beispielsweise bei der Fütterung durch die Besucher wieder. Die Stellen für die Fütterungsmöglichkeiten liegen im neuen Gehege wesentlich weiter auseinander. Wechselten die Tiere im alten Gehege von einer Fütterungsstelle direkt zur anderen, zeigen sie dieses Verhalten im neuen Gehege weniger und gehen stattdessen mehr auf Futtersuche. In einem zweiten Teil der Studie wurde das Schlafverhalten der Elefanten vor dem Umzug mit der Arbeit von Kandler (2010) verglichen. Die Tiere legten sich seltener zum Schlafen ab, als in der vorherigen Untersuchung.

Abstract:

The behaviour of three African elephants (Loxodonta africana) was analysed before and after their move to a new elephant enclosure. For this, the elephants were observed in three phases: before moving, immediately after the move, and after a year. After moving a short-term increase in stress and dominance behaviour was observed. This was no longer observed after one year. Rather, these behaviours decreased in frequency. The behavioural repertoire did not change in the new enclosure, however there was a change in frequency of individual behaviours. This can be attributed to the fact that the animals were previously housed in a very natural enclosure, but now had to cover greater distances. The change in frequency is reflected, for example, in the feeding by visitors. The locations for feeding are much further apart in their new enclosure. In the old enclosure they used to alternate between feeding places directly, but they show this behaviour in the new enclosure less and instead go foraging. In a second part of the study the sleep patterns of elephants before the move were compared to work by Kandler (2010). The animals lay down less frequently to sleep than in the previous investigation.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:50

LIMPINSEL, A. (2007)

Aspekte des Verhaltens Afrikanischer Elefanten (Loxodonta africana) im Zoo – Nachtverhalten und das Verhalten eines jungen Elefantenbullen in der Kuhgruppe.

Diplomarbeit

90 Seiten.

Fakultät Biologie und Geographie, Universität Duisburg-Essen
Leitung: Prof. Dr. Hynek Burda
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Die Untersuchung des nächtlichen Verhaltens dreier Elefantenkühe lieferte eine mittlere Gesamtliegendauer zwischen 92,08 min und 256,25 min, die sich auf ein bis fünf Schlafintervalle verteilte.
Die durchschnittliche Länge der Schlafintervalle schwankte zwischen 23,89 min und 80,51 min. Zwei Nächte lang legte sich DAISY gar nicht ab.
Die Mehrheit der Verhaltensweisen ließ im Laufe der Nacht ein klares Muster erkennen, wobei dieses Muster je nach Tier verschieden war. Für die Tiere DAISY und ETOSHA ergaben sich sehr ähnliche Aktivitätsbudgets und Schlafmuster, welche mit Berichten aus Wildbahn und Haltung übereinstimmen. Ein Peak für das Liegen existierte bei den beiden genannten Tieren zwischen 03.00 Uhr und 05.00 Uhr. SAIWAs Nachtverhalten wich von diesen Ergebnissen stark ab. Ihre Aktivität ließ erst am frühen Morgen nach, wenn die der anderen Kühe wieder zunahm. Ihre Hauptschlafzeit begann vermutlich erst nach 06.00 Uhr.
Während DAISY, die tagsüber viel webte, nachts wenig stereotypierte, verbrachte SAIWA durchschnittlich mehr als 15% der Nacht mit Weben und stereotypen Laufen, obwohl sie sich tagsüber unauffällig verhielt. Möglicherweise werden ihre Stereotypen durch die Haltung der Tiere in Einzelboxen begünstigt, da die Kuh den Kontakt zum Nachbartier ETOSHA zu suchen schien. Auf Grund der Erkenntnisse über das stereotype Verhalten SAIWAs und der positiven Erfahrungen, die bereits in anderen Zoos mit der Haltung von Elefanten in Freilaufstallungen gemacht wurden, wird die Empfehlung für einen beaufsichtigten Testlauf einer solchen Haltungsform für drei Elefantenkühe im Zoo Duisburg ausgesprochen.
Die Verhaltensbeobachtung des Elefantenbullen SHAKA zeigte, dass die Einteilung der Verhaltensweisen von Elefanten in Kategorien ein verfälschtes Bild des Verhaltens erzeugen kann. Dies ist damit zu erklären, dass verschiedene Verhaltensweisen mit mehreren unterschiedlichen Bedeutungen belegt sein können, deren Grenzen teils fließend sind. Im Verhalten des jungen Elefantenbullen stellten soziale Interaktionen eine bedeutende Komponente dar, wobei zwischen ihm und der Kuh DAISY eine soziale Inkompatibilität zu herrschen schien.
Zu einer erfolgreichen Nachzucht wird es am ehesten mit der Elefantenkuh ETOSHA kommen, da der Bulle sie beim Reproduktionsverhalten signifikant bevorzugte. Obwohl ETOSHA und SHAKA Verhaltensweisen zeigten, die auf eine Kopulation zusteuerten, kam es nicht dazu, da es dem Bullen vermutlich an Erfahrung mangelte. Dies könnte auf seine Herkunft aus einer Culling-Aktion und der damit verbundenen frühen Auflösung des Familienverbandes zurück zu führen sein.
Obwohl der Bulle bislang noch nicht nachgezüchtet hat, ist dieses Verhalten nicht verfrüht als abnormal zu bezeichnen, denn in der Wildbahn kommen Elefantenbullen teils erst mit einem Alter von mehr als 30 Jahren zu Paarung. DA er Verhaltenszüge eines noch von der Mutter geführten Tieres zeigte, hat er möglicherweise die soziale Reife für eine ernsthafte Paarung noch nicht erreicht. Der Vergleich der Hormonwerte der Kühe mit den Verhaltensbeobachtungen des Bullen lieferte Hinweise darauf, dass man an dem Verhalten des Bullen den reproduktiven Status der Kühe ablesen kann.
Das erlangte Wissen um die Zusammenhänge des Sozial- und Reproduktionsverhaltens des Bullen mit der hormonellen Kondition der Kühe könnte möglicherweise für tiergärtnerische Zwecke genutzt werden. Es wird angeregt, ein gezieltes Training mit dem Bullen zu beginnen, bei dem dieser unter der Aufsicht der Tierpfleger Genitalchecks bei den Kühen durchführt. Aus der Frequenz dieser Verhaltensweise könnten direkt Hinweise auf den reproduktiven Status der Kühe ablesbar sein.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 11:57

SCHOPF, B. (2010)

Beiträge zur Osteologie und Osteometrie des Schädels des Afrikanischen Elefanten.

Diplomarbeit, Mag. Med. Vet.

52 Seiten

Veterinärmedizinische Universität Wien, Department für Pathobiologie. Abteilung für Anatomie
Betreuer: Ao. Univ. Prof. Dr. Gerald Weissengruber, Veterinärmedizinische Universität Wien
Tiergarten Schönbrunn, Wien

Voller Text

Zusammenfassung:

Die greifbare Literatur über die Osteologie des Schädels der Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana und Loxodonta cyclotis) ist sehr spärlich. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen umfassenden craniometrischen Datensatz zu erstellen und die Morphologie des Schädelknochens kurz gefasst zu beschreiben. Die erarbeiteten Ergebnisse werden vor allem im Hinblick auf Kriterien zur Determination der Art bzw. Unterart, des Alters und des Geschlechts mit Ergebnissen aus der vorhandenen Literatur diskutiert.
Zur Untersuchung gelangten sieben Schädel der Art Loxodonta africana und zwei Schädel der Art Loxodonta cyclotis, die entweder aus dem Institut für Anatomie der Veterinärmedizinischen Universität Wien oder dem Naturhistorischen Museum in Wien stammten. Sämtliche Schädel wurden mittels Schublehre vermessen, die Messstrecken fotografisch dokumentiert und die Messergebnisse in Tabellen dargestellt.
Manche erstmals in der vorliegenden Arbeit vorgestellten Messstrecken dürften geeignet sein, bereits in einem deutlich jüngeren Alter als nach den bisher beschriebenen Methoden eine Geschlechtsbestimmung beim Schädel des Savannenelefanten durchführen zu können. Anhand der Ausprägung des Gesichtsschädels scheint weiters eine Zuordnung der Schädel entweder zu Loxodonta africana oder zu Loxodonta cyclotis möglich zu sein. Die Beurteilung des Gesichtsschädels und der Schädelenge lässt zumindest eine grobe Altersschätzung zu.

Summary

Existing Literature concerning the osteology of the African Elephant (Loxodonta africana, bush elefant and Loxodonta cyclotis, forest elephant) skull is very rare. The aim of this study is to generate a comprehensive craniometrical dataset and describe the skull’s morphology. The final results are discussed with data from literature dealing with determination of species or subspecies, age and sex.
For this study, seven skulls of L. africana and two skulls of L. cyclotis belonging to the Institute of Anatomy of the University of Veterinary Medicine Vienna or the National Museum of Natural History in Vienna were examined. The measurements were taken with a caliper and illustrated in photos. The metrical data was documented in tables.
The skull of a 16 years old male Loxodonta africana has a size comparable to that of female adult skulls. Among the measurements, only the width of the foramen magnum, the occipital condyles, the size of the cavum nasi and the tusk alveole are greater in males. The least width of the neurocranium compared to the length of the skull is smaller in the adult male Loxodonta africana than in younger males and females. The viscerocranium of juvenile Loxodonta africana is relatively longer than in adults.
The skull of the bush and the forest elephant differ in a few traits. Forest elephants have a shorter and wider viscerocranium and the least width of the neurocranium is wider than in bush elephants.
In adults, the skull is longer and the ratio of the least width of the neurocranium compared to the skull length is smaller than in juveniles.
In this study, a method to distinguish between forest and bush elephant by means of considering measurements of the viscerocranium is described.
The age of an individual might be estimated using measurements of the viscerocranium also and of the least width of the neurocranium.
Some measurements described in this study could be useful for sex determination at earlier individual ages than mentioned in literature.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:30

Afrikanischer Elefant

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: PAENUNGULATA<
Ordnung: Rüsseltiere (PROBOSCIDEA)
Familie: Elefanten (Elephantidae)

Red list status vulnerable

EEPAfrikanischer Elefant

Loxodonta africana • The African Elephant • L'éléphant d'Afrique

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Subadulter Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Opel-Zoo Kronberg @ Opel-Zoo

 

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Verbreitung des Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) nach IUCN. Dunkelgrün sichere, mittelgrün vermutliche Verbreitung

 

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Afrikanischer Elefantenkuh (Loxodonta africana) aus Simbabwe im Alter von ca. 22 Jahren in La Planète Sauvage, Port-Saint-Père @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Alter von 20 Jahren im Safari africain de Sigean @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefantenkuh (Loxodonta africana) mit Kälbern im Safari africain de Sigean @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Stoßzahnloser Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Beekse Bergen Safaripark @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schlafender Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Nationalzoo Pretoria @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkuh (Loxodonta africana)wird im Tiergarten Schönbrunn geduscht @ Rudolf Stahl / TG Schönbrunn (Pressefoto)

 

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Afrikanischer Elefantenkühe (Loxodonta africana) auf grasbestandener Freianlage im ZooParc de Beauval @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Toronto @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkuh (Loxodonta africana) mit nur einem Stoßzahn im Zoo du Tertre Rouge, La Flèche © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die alte Afrikanische Elefantenkuh "Ruaha" (Loxodonta africana) in ihrer Herde im Zoo Basel @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkühe und Jungtiere (Loxodonta africana) im Hands-on-Management im Zoo Wuppertal @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Wuppertal © P. Scheer, Wuppertal

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) "Abu* im Tiergarten Schönbrunn - Pressefoto TG Schönbrunn

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) "Tuluba* im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

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Nachwuchs bei den Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) des Tierparks Berlin ©Tierpark Berlin (Pressefoto)

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Miami Metro Zoo @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Subadulter Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) "Tamo" auf der Innenanlage im Opel-Zoo Kronberg @ Opel-Zoo

 

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Etwa 7 Jahre alter Waldefantenbulle (Loxodonta a. cyclotis) "Jimbo" aus Gabun im Zoo Prag @ Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Dressurvorführung mit Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) früher im Zoo Basel @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) beim kontrollierten Freilauf im Zoo Dresden @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schulkinder in direktem Kontakt mit Afrikanischem Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Dresden @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Interaktive Informationstafel zum Thema Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Dresden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) auf der Außenanlage des Tierhändlers Ghiazza in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) aus dem Tuli-Block bei Tierhändler in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die im Tuli-Block in Botswana gefangenen Jungelefanten (Loxodonta africana) wurden von indonesischen Mahouts und mit Hilfe Asiatischer Elefantemkühe gezähmt und trainiert © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Indonesischer Tierpfleger in Kontakt mit Jungelefant (Loxodonta africana) auf Tierhandelsstation in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kongo-Zwergelefant (Loxodonta cyclotis «pumilio»), 1905 in Hagenbecks Tierpark, Foto aus HAGENBECK, C. (1908): Von Tieren und Menswchen. Gemeinfrei.

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Elefanten sind die größten Landsäugetiere und beim Publikum außerordentlich beliebt. Ihr Verhalten und ihre Gefährdung als Folge der Elfenbeinjagd sind zoopädagogisch interessante Themen. Auch bieten sie sich für Forschungsarbeiten und forschendes Lernen sowie als Botschafter für Natur und Artenschutz in Afrika an. Afrikanische Elefanten werden daher in relativ vielen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Bei den Afrikanischen Savannenelefanten erreichen die Bullen eine Kopf-Rumpflänge von 600-650(-750) cm, eine Schwanzlänge von 100-130(-150) cm, eine Schulterhöhe von 320-350(-400) cm und ein Gewicht von 6'000(-12'000) kg. Die Kühe haben eine Schulterhöhe von 260(-300) cm und ein Gewicht von 2'800-4'600 kg. Bei den Waldelefanten werden die Bullen 160-290 cm hoch, die Kühe bis 210 cm. Neugeborene Kälber von südafrikanischen Savannenelefanten haben Schulterhöhen von ca. 85-95 cm, neugeborene Waldelefanten sind etwa 10 cm weniger hoch. Zwischen den beiden Formen gibt es fließende Übergänge. Im Gegensatz zum Asiatischen Elefanten hat der Afrikaner eine fliehende Stirn, der höchste Punkt des Körpers ist nicht der Kopf, sondern der Rücken, der Rüssel weist tiefe Querrunzeln auf, das Rüsselende hat zwei "Finger" und die Ohren sind sehr viel größer, beim Savannenelefanten bis etwa 150 cm hoch und m.o.w. dreieckig, beim Waldelefanten nicht ganz so groß und rund. Beide Geschlechter haben Stoßzähne, bisweilen ist nur einer oder gar keiner ausgebildet. Die Graue Haut ist runzlig und spärlich mit verstreuten schwarzen Haaren versehen. Der Schwanz hat eine Quaste von 38-76 cm langen Haaren [23; 31, 37].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara : Angola, Äquatorial-Guinea, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo, Kongo Dem., Liberia, Malawi, Mali, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Südsudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik.

Ausgerottet in Burundi, Gambia und Mauretanien. Wiederangesiedelt in Swasiland [22].

Lebensraum und Lebensweise

Afrikanische Elefanten bewohnen die unterschiedlichsten Lebensräume vom tropischen Regenwald bis zur extrem trockenen Wüste. Im Gebirge gehen sie bis auf 5'000 m hinauf. Je nach Lebensraum ernähren sie sich von Gras, Wasserpflanzen, Schilf, Früchten, Blättern, Ästen oder Baumrinde. Sie leben gesellig in Mutterfamilien mit Jungtieren und Halbwüchsigen, die Bullen in Junggesellengruppe oder, vor allem ältere Tiere, einzeln. Die Kälber werden nach einer Trächtigkeit von 22 Monaten geboren, sie haben beim Savannenelefanten ein mittleres Geburtsgewicht von110 kg und eine Schulterhöhe von etwa 95 cm. Die Intervalle zwischen zwei Geburten betragen etwa 4 Jahre [26; 31].

Gefährdung und Schutz

Bis 2004 war der Afrikanische Elefant unter den damals geltenden Kriterien als stark gefährdet eingestuft worden.Danach galt er als gefährdete Tierart (Rote Liste: VULNERABLE) [22], wobei das Ausmaß der Gefährdung von Tierschutzaktivisten stark übertrieben wurde. Tatsächlich sind Trends und Status regional unterschiedlich. Währenddem z.B. in Westafrika der Bestand klein und stark bedroht ist, haben die Bestände in Südafrika derart zugenommen, dass sie gebietsweise ihren Lebensraum bedrohen. Die Wilderei setzt aber in den letzten Jahren den Elefantenbeständen auch im südlichen Afrika wieder vermehrt zu, und der afrikanische Gesamtbestand hat von 2006, als er auf 640'000 Tiere geschätzt wurde (Kategorien Definite, Probable und Possible), auf rund 530'000 im Jahr 2016 abgenommen. Seit 2021 führt die IUCN die beiden Formen in ihrer Roten Liste separat auf. Der Savannenelefant gilt seitdem als stark gefährdet (ENDANGERED), der Waldelefant, dessen Bestand von 2002-2011 mutmaßlich um 62% abgenommen hat, als vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) [30].

Der internationale Handel ist unter CITES differenziert geregelt, je nach Ursprungsland fällt die Art unter Anhang I oder II mit Quotenregelungen (II = Populationen im südlichen Afrika). Für Deutschland werden Einfuhrgenehmigungen für Wildfänge nur erteilt, wenn die Voraussetzungen der Haltungsrichtlinien für Elefanten des Bundesamtes für Naturschutz aus dem Jahr 2000 erfüllt sind.

Die Afrikanischen Elefanten fallen auch unter Anhang II des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Mit ihrem Projekt „Anti-Poaching“ hat sich die „Big Life Foundation“ (BLF) zum Ziel gesetzt, im Amboseli-Tsavo-Ökosystem in Kenia die Elefanten vor Wilderei zu schützen sowie Konflikte zwischen der lokalen Bevölkerung und den Tieren zu entschärfen. Der Zoo Basel unterstützt das Projekt seit dem Jahr 2017, indem er für Lohn, Ausrüstung und Verpflegung der rund zehn Ranger eines zwischen dem Kilimandscharo- und dem Amboseli-Nationalpark stationierten Camps aufkommt.

  • Elefantenschutz im KAZA-Schutzgebiet: Das 520'000 km² große Kavango-Zambesi-Schutzgebiets-Netzwerk (KAZA)Liegt im Grenzgebiet von Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Der Grüne Zoo Wuppertal fördert dort über die International Elephant Foundation (IEF) Maßnahmen zur Reduktion von Tier-Mensch-Konflikten. Indem er im Rahmen seiner jährlichen "Elefantentage" gesammelte Geldmittel spendet.

  • Der Zoo Zürich unterstützt seit 1998 das Lewa Wildlife Conservancy und hat dafür bis 2021 insgesamt 2'565'000 CHF aufgewendet. Ein Teilprojekt war der Bau eines Elefantenkorridors von Lewa zum Mount Kenya. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Der Afrikanische Elefant hatte und hat z.T. immer noch eine große Bedeutung als Elfenbeinlieferant. Von 2001-2016 wurden weltweit über 22'000 Stück und 167 Tonnen (entspricht etwa 34'000 Stück) Stoßzähne legal international gehandelt, obwohl der Handel durch CITES stark eingeschränkt wird. Ebenfalls verwertet werden die Häute und lokal das Fleisch der Afrikanischen Elefanten. In einigen Ländern (Botswana, Kamerun, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Tansania) ist die Trophäenjagd ein wirtschaftlich relevanter Faktor. Im Zeitraum 2001-2016 exportierte Simbabwe mit 4'257 Stück die meisten Trophäen [24]. In Trockengebieten kann es zu Konkurrenzsituationen zwischen Elefanten und Viehhaltung kommen. Der mittlerweile ausgerottete Nordafrikanische Elefant wurde von den Karthagern gezähmt und für Kriegsdienste verwendet. Südlich der Sahara gab es keine Zähmung zur Nutzung als Arbeitstier, bis die belgische Kolonialverwaltung im Kongo 1938 die Elefantenstation Gangala-na-Bodio einrichtete, die einige Jahrzehnte Bestand hatte [26]. Im südlichen Afrika wurden in den letzten Jahren einige Elefanten als Reittiere abgerichtet, um den Touristen "Elefantensafaris" anbieten zu können.

Haltung

Elefanten gehören zu jenen charismatischen Tieren, für welche Tierrechtler ein Haltungsverbot fordern. Dabei wird behauptet, Elefanten würden "in Freiheit" im Mittel 50 Jahre alt, im Zoo nur 17 [36]. Dies ist in doppelter Hinsicht falsch: Eine nicht-bejagte Elefantenpopulation wächst um etwa 6% pro Jahr. Ist die tragbare Dichte erreicht, müssen auch 6% der Tiere sterben. Ergibt eine mittlere Lebenserwartung von 15 Jahren in der Wildbahn. Wo gewildert wird, ist die Lebenserwartung tiefer, denn sonst würden die Bestände ja nicht abnehmen. Andererseits lag das Durchschnittsalter der in europäischen Zoos lebenden, der Natur entnommenen Afrikanischen Elefanten gemäß Zuchtbuch 2015 nicht bei 17, sondern bei 30 Jahren. Auf tiefere Werte kommt man nur, wenn man die Nachzuchten mitrechnet, denn die regelmäßige Zucht hat in Europa erst 1995 eingesetzt.

Afrikanische Elefanten galten lange als nicht zähmbar. Dies ist unzutreffend. Allerdings haben sie mehr Temperament als ihre asiatischen Verwandten. In den letzten Jahren haben viele Zoos zur Minimierung der Unfallgefahr ihr Elefantenmanagement von freiem Kontakt auf geschützten Kontakt umgestellt.

Die Tuli-Elefanten: Im Tuli-Reservat in Botswana hatte der Elefantenbestand gegen Ende des letzten Jarhunderts eine solche Höhe erreicht, dass er reduziert werden sollte. Daher erhielt der südafrikanische Tierhändler Riccardo GHIAZZA 1998 die Genehmigung, 30 Jungelefanten zu fangen, was ohne Verluste und offenbar ohne sonstige Probleme geschah. Die Jungtiere wurden auf das Anwesen des Tierhändlers in Skeerpoort (NW-Provinz) verbracht, wo eine große Elefantenanlage gebaut worden war. Um die Tiere zu zähmen und abzurichten wurden Mahouts aus Indonesien und Asiatische Elefantenkühe eingeflogen. Nach Meinung deutscher und südafrikanischer Tierschutzorganisationen wurden die Jungelefanten unter unzumutbaren Bedingungen gehalten und gequält. Dies traf anfänglich insofern zu, als scharfe Elefantenhaken und blanke Fußketten ohne Manschetten verwendet wurden und die Jungtiere auf nacktem Betonboden schlafen mussten. Diese Fehler wurden auf Weisung der südafrikanischen Behörden aber umgehend korrigiert. Trotzdem wurde Strafanzeige erstattet. Die Tiere wurden formell beschlagnahmt und die Verantwortung für die Haltung wurde einer südafrikanischen Tierschutzorganisation übertragen, die bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe aber eindeutig überfordert war. Letztlich wurden 9 Elefanten vom WWF-Südafrika gekauft und im Marakele-Nationalpark freigelassen, wo sie gut zurecht kamen. 5 gingen an einen Halter in Südafrika und 16 wurden exportiert. Von diesen wurden 7 im Januar 1999  mit einer ukrainischen Chartermaschine nach Leipzig-Halle geflogen und von den Zoologischen Gärten Basel, Dresden und Erfurt übernommen, obwohl die selbsternannten Tierschützer Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten, um dies zu verhindern. Von den 7 Tieren ist eines 2013 gestorben, alle anderen sind heute (2023) 28 Jahre alt und gesund und munter [21; 35].

Haltung in europäischen Zoos: Ungefähr 50 ortsfeste Einrichtungen in Europa halten Afrikanische Elefanten. Davon befinden sich etwa 14 im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Die Gesamtzahl der Afrikanischen Elefanten in Europa liegt unter 300, davon sind etwa 40 Bullen [21].

Es gibt ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) seit 1993, das vom Zoo Wuppertal koordiniert wird und das 2007 zu einem Globalen Programm ausgeweitet wurde. Das Globale Programm wurde aber 2012 wieder aufgegeben.

2020 wurden von der EAZA neue Leitlinien für eine optimale Haltung (Best Practice Guidelines) herausgegeben.

Der erste Zoo, weltweit, der die Geburt eines Afrikanischen Elefanten verzeichnen konnte, war der Tierpark Hellabrunn im Jahr 1941. Auch die zweite Geburt ereignete sich in Deutschland, nämlich am 28. August 1965 im Opel-Zoo.

Der älteste Afrikanische Elefant in einem europäischen Zoo, die aus Tanzania stammende Kuh "Ruaha" im Zoo Basel starb im Juli 2010 im Alter von 59 Jahren. Sie wurde 1951 geboren und 1952 vom Schweizer Tierfänger August Künzler in der Nähe von Arusha gefangen. Der damalige Zootierarzt und spätere Direktor des Zoo Basel, Ernst M. Lang holte "Ruaha" und vier weitere Jungtiere in Arusha ab. In Mombasa wurden sie auf einen holländischen Frachter verladen, der sie bis Genua transportierte. Als die fünf "Elefäntli" am 1. November in Basel eintrafen, war die Begeisterung groß, die jubelnden Schulkinder durchbrachen gar die vorsorglich organisierte Polizeiabsperrung [27; 28].

Nach dem Tod von "Ruaha"  hat "Sara" des Zoo Rostock mit Geburtsjahr 1962 die Rolle als Patriarchin der Afrikanischen Elefanten in Europa übernommen, bis sie im November 2013 altershalber eingeschläfert werden musste. Danach war "Dashi" im Tierpark Berlin, Jahrgang 1968, bis 2016 die Doyenne der Herde. Gegenwärtig (2023) ist es "Katka" des Danziger Zoos mit Geburtsjahr 1970. Die beiden ältesten in Deutschland sind "Lilak" im Opel-Zoo und "Safari" im Zoo Erfurt, beide 1971 geboren [21].

Die Elefantenhaltung in Zoos hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Von den 53 (Stand März 2020) in Zoos im deutschsprachigen Raum lebenden Afrikanischen Elefanten wurden 20 seit dem Jahr 2001 in einem europäischen Zoo geboren [21; 33].

Wie Afrikanische Elefanten gehalten werden (Beispiele):

Forschung im Zoo: Afrikanische Elefanten sind beliebte Studienobjekte für Doktor-, Diplom- und Examensarbeiten. Dabei kann es um Grundlagenforschung gehen, etwa zur Anatomie [1; 3; 8; 15; 18; 19], Physiologie [7; 13; 20] oder Ethologie [4; 5; 6; 9; 10; 11; 14], aber auch um die Prüfung und gegebenenfalls Optimierung der Haltungsbedingungen und somit zur Erhöhung des Tierwohls [2; 16; 17], wie etwa zur Gruppenzusammensetzung, Umweltanreicherung, Neugestaltung von Anlagen, Fütterung oder Krankheitsgeschehen und tierärztliche Maßnahmen. Manche Arbeiten fokussieren auch darauf, die Tiere besser für die Zoopädagogik nutzbar zu machen [12].

In Deutschland stellten die Tierschutzsachverständigen der Zoos fest, dass die Anforderungen des Säugetiergutachtens des BML von 1996 anpassungsbedürftig seien. Allerdings schieße das Säugetiergutachten 2014 teilweise über das Ziel hinaus. Für Gruppen von bis zu vier Elefantenkühen sollten nicht die Anforderungen des neuen Säugetiergutachtens gelten, sondern nach einer angemessenen Übergangsfrist jene der Haltungsrichtlinie des BfN, d.h. innen Einzelboxen und mindestens 200 m² nutzbare Lauffläche. Dies für Kühe und für Kälber ab zwei Jahren, jüngere werden nicht mitgerechnet. Diese Fläche kann auch durch die Verbindung von Einzelboxen erreicht werden, die mindestens 33 m² groß sein sollen. Für größere Zuchtgruppen und für die Bullenhaltung erachteten die Sachverständigen der Zoos die Vorgaben des Gutachtens als akzeptabel, auch wenn sie eher „Best practice“ darstellen als eigentliche Mindestanforderungen.

Die Position der Tierschutz-Sachverständigen der Zoos wurde gestützt durch eine umfangreiche epidemiologische Studie in 68 akkreditierten nordamerikanischen Zoos, die ergab, dass die Gehegefläche für das Wohlergehen der Elefanten wenig bedeutsam ist. Wesentlich sind die Gehegestruktur, Gehegeböden, ein stabiles soziales Umfeld und gute Programme für Fütterung und Verhaltensanreicherung [29].

Als Mindestgröße für Außengehege für bis zu 4 Kühen oder selbständigen Jungtieren sieht das Gutachten 2'000 m², für eine Zuchtkuh mit eigener Nachzucht bis zu 8 Jahren 1'000 m² und für 1-2 Bullen ebenfalls 1'000 m² vor.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für die Haltung von 3 Elefantenkühen ein Außengehege von 500 m² und eine Stallfläche von 15 m² vor. Für die Haltung eines Bullen ist ein weiteres Außengehege von 150 m² und eine Doppelbox von 2 x 30 m² erforderlich. Für jedes zusätzliche Tier ist das Außengehege um 100 m² zu erweitern. Dies gilt für am 1.9.2008 bereits bestehende Gehege. Beim Bau neuer Gehege sollen neue Erkenntnisse einfließen. Da alle schweizerischen Elefantenanlagen nach 2008 neu gebaut wurden, sind die Bestimmungen der Verordnung redundant.

Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) entsprechen faktisch "Best practice"-Bedingungen, nicht Mindestanforderungen: Für 3 Kühe ist ein Außengehege von 3'000 und ein Innenlaufbereich von 300 m² vorgeschrieben. Für jede weitere Kuh sind die Flächen um 10% zu erhöhen. Einzelboxen müssen 40 m² messen. Für die Haltung eines Bullen sind ein Außengehege von 700 m² und ein Innenlaufbereich von 100 m² erforderlich. Einzelboxen müssen 50 m² messen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Afrikanische Elefant wurde 1797 vom Göttinger Zoologieprofessor Johann Friedrich BLUMENBACH in seinem "Handbuch der Naturgeschichte" als "Elephas africanus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Abtrennung in eine eigene Gattung Loxodonta wurde 1827 von den französischen Zoologen Étienne GEOFFROY SAINT-HILAIRE und Frédéric CUVIER vorgenommen, die feststellten, dass die Unterschiede zwischen den beiden Elefantenarten in etwa denen zwischen einem Hund und einer Hyäne entsprächen [32; 34].

Seit 2000 werden die afrikanischen Elefanten von vielen Autoren zwei verschiedenen Arten zugeteilt: dem Savannenelefanten (Loxodonta africana) bzw. dem Waldelefanten (Loxodonta cyclotis). Dies ist allerdings nicht unumstritten und insbesondere ist die Aufteilung in zwei Arten der Aufmerksamkeit der Elefanten entgangen - es gibt nämlich eine ausgedehnte Zone, wo beide Formen hybridisieren. CITES geht von nur einer Art aus. Die IUCN führt die beiden Formen seit 2021 als eigenständige Arten, wobei allerdings darauf verwiesen wird, dass es mindestens 14 Mischpopulationen gibt [22; 23; 32].

Innerhalb des Savannenelefanten werden heute in der Regel keine Unterarten differenziert. Es wurden mehrere Unterarten beschrieben, von denen je nach Autor unterschiedliche anerkannt wurden. Am ehesten trifft man auf folgende:

  • Südafrikanischer Steppenelefant (L. a. africana)
  • Ostafrikanischer Steppenelefant (L. a. knochenhaueri)
  • Nordostafrikanischer Steppenelefant (L. a. orleansi)
  • Nordwestafrikanischer Steppenelefant (L. a. oxyotis)

1906 beschrieb der deutsche Zoologe Theophil Johann NOACK ein Exemplar eines kleinen, angeblich sechsjährigen männlichen Elefanten, der von HAGENBECK 1905 aus dem Französischen Kongo importiert worden war, als "Elephas africanus pumilio". Nach einer anderen Quelle soll das Tier aus Ndjole in Gabun gestammt haben. Sein Alter wurde von Hagenbeck auf 6 Jahre geschätzt. Es hatte eine Schulterhöhe von rund 120 cm, war also etwa gleich groß, wie ein anderthalbjähriger "normaler" Elefant, und seine Stoßzähne ragten 12 cm heraus. Der "Congo" genannte "Zwergelefant" wurde noch 2005 an die New York Zoological Society verkauft, wo vermutet wurde, er sei zweijährig. Da er chronisch an Arthritis und Hautveränderungen litt und gegenüber Menschen aggressiv war, wurde er am 3.11.1915 erschossen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Schulterhöhe von 203 cm und ein Gewicht von 1'225 kg [36; 37]. Zeitweilig wurde diese Form als eigene Art (Loxodonta pumilio) angesehen. Heute werden die "Zwergelefanten", die es als Individuen durchaus gibt, unter Loxodonta a. cyclotis subsumiert.

Literatur und Internetquellen

  1. BENZ, A. (2005)
  2. DETTWILER, R. (2005)
  3. ELSÄßER, L.M. (2011) [ELSÄSSER] 
  4. HUWILER, M. (2013)
  5. KANDLER, C. (2002)
  6. KANDLER, C. (2010)  
  7. KRÜMMEL, E. (1998)
  8. KÜHHAAS, P. (2011)  
  9. LIMPINSEL, A. (2007)
  10. LINTNER, R. (2006) 
  11. MEYER, V. (2013)
  12. ORTEL, C. (2011)
  13. PÖDER, C. (2013) 
  14. ROVERI, M. (2004)
  15. SCHOPF, B. (2010)  
  16. SEIBOLD, P. (2000) 
  17. SPRANGER, J. (2014)
  18. STANEK, G. (2012)
  19. TRENKWALDER, H. (2013)  
  20. WEISSENBÖCK, N. (2010)
  21. ABSOLUT ELEPHANT
  22. a. GOBUSH, K.S. et al. (2021). Loxodonta africana. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T181008073A181022663. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T181008073A181022663.en . Downloaded on 14 April 2021.
    b. GOBUSH, K.S. et al. (2021). Loxodonta cyclotis. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T181007989A181019888. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T181007989A181019888.en . Downloaded on 14 April 2021.
  23. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  24. CITES TRADE DATA BASE
  25. EAZA Elephant TAG (2005)
  26. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
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  30. THOULESS, C.R., DUBLIN, H.T., BLANC, J.J., SKINNER, D.P. et al. (2016)ELEPHANT DATA BASE
  31. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
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Elefantenherde (Loxodonta africana) an der Tränke im Chobe-Nationalpark, Botswana © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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