Sonntag, 24 Februar 2013 11:13

WAPCA

Die Roloway-Meerkatze - Flaggschiff der West African Primate Conservation Action

Die West African Primate Conservation Action (WAPCA) ist eine Initiative europäischer Zoos, der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschuz (ZGAP) und ihrer französischen Partnerorganisation Conservation des Espèces et des Populations Animales (CEPA).

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Junge Roloway-Meerkatze © Zoo Heidelberg

 

 

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Roloway-Meerkatze © Zoo Heidelberg

 

Quellen:

Tierart-Datenblatt:
Diana-Meerkatzen

Lebensraum:
Westafrikanischer Regenwald

Die Roloway-Meerkatze (Cercopithecus diana roloway) ist ein Bewohner des westafrikanischen "Upper Guinean Forest", der einst in einem breiten Waldgürtel von Sierra Leone nach Ghana verlief und ein sicherer Rückzugshort für seine zahlreichen tierischen Bewohner darstellte. Die Abholzung weiter Teile des Gebiets führte in der Vergangenheit jedoch zu einem schrittweisen Verlust mehrerer Millionen Hektar und bedroht nun die Existenz des Ökosystems Regenwald als Ganzes. Doch noch immer beheimatet der Upper Guinean Forest eine Unmenge an unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten und gilt deshalb als einer der weltweit 25 Biodiversitäts-Hotspots, die sich durch eine bemerkenswerte Artenvielfalt auszuzeichnen vermögen.

Auf Grund von Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes sind viele der ausschließlich in diesem Teil des westafrikanischen Regenwaldes vorkommenden Arten mittlerweile selten geworden oder schon ausgerottet. Auch die im Zoo Heidelberg gezeigte Roloway-Meerkatze musste immense Bestandseinbußen verkraften. Ihr Zustand ist inzwischen kritisch. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und ein baldiges Erlöschen wildlebender Populationen zu verhindern, wurde im Jahre 2001 das Artenschutzprogramm West African Primate Conservation Action (WAPCA) ins Leben gerufen, das sich seither dem Schutz der Primatenarten dieses sensiblen Lebensraums verschrieben hat. Durch eine bessere Ausbildung der Wildhüter vor Ort und Schulungen der Bevölkerung zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes, gelang bereits ein wichtiger Schritt in diese Richtung hin zur Eindämmung der Wilderei.

Innerhalb des westafrikanischen Regenwaldes wird der Roloway-Meerkatze auf Grund ihrer Attraktivität und Verwundbarkeit eine Sonderstellung als Flaggschiffart zuteil, versinnbildlicht sie als solche doch wie keine andere Spezies das Schutzbedürfnis ihres gesamten Ökosystems, wodurch sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung einer Vielzahl von (weniger prominenten) Tierarten leistet.

Der Tiergarten Heidelberg koordiniert das Artenschutzprogramm WAPCA und ist neben dem Zoo Duisburg der einzige Zoo Deutschlands, der diese Primatenart hält und auch regelmäßig züchtet.

 

Mehr Platz für die Weißscheitelmangaben im EPBC Accra

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Weißscheitelmangabe (Cercocebus atys lunulatus) mit im Endangered Primate Breeding Centre geborenem Jungtier © WAPCA

 

 

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Mitglieder und Unterstützer der WAPCA © WAPCA

 

 

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Jungerwachsene Weißscheitelmangabe (Cercocebus a. lunulatus) wurde vom Zoo Landau an das Endangered Primate Breeding Centre in Ghana geschickt © Zoo Landau (Pressefoto)

 

Quellen:

Tierart-Datenblatt: Weißscheitelmangabe

Lebensraum:
Westafrikanischer Regenwald

Eine zweite ausschließlich in Ghana und der Elfenbeinküste beheimatete und bedrohte Affenart ist die Weißscheitelmangabe, die ebenfalls in einigen Europäischen Zoos gehalten wird.

Die Populationen der Weißscheitelmangabe (Cercocebus atys lunulatus) sind in den letzten Jahrzehnten stark gesunken und die Art ist aus dem grössten Teil ihres Verbreitungsgebiets verschwunden. Aufgrund von Holzschlag und Waldrodungen sind nur noch ca. 20 % der Waldflächen vorhanden, wo sich diese Mangabe aufhält. In den verbliebenen Flächen werden die Tiere ausserdem aufgrund ihres Fleisches gejagd (Bushmeat). Die Weißscheitelmangabe kommt heute meist nur noch in Gebieten vor, die staatlich geschützt werden. Um die Art zu erhalten, braucht es eine Intervention in den Gebieten mit natürlichen Mangaben-Populationen sowie einer überlebensfähigen Population in Gefangenschaft, für den Fall dass natürlichen Population aussterben. Da der verbliebene Lebensraum stark fragmentiert ist, ist es unwahrscheinlich, dass sich diese Art ohne Umsiedlungen von existierenden Populationen oder Wiedereinführungen von Tieren erholen kann. Es ist somit notwendig, dass die genetische Diversität und das natürliche Verhalten bei den Tieren in Gefangenschaft erhalten werden kann.

Die zahlenmässig grösste Haltung an Weißscheitelmangaben in menschlicher Obhut(über 23 % der Weltpopulation) befindet sich im Endangered Primate Breeding Centre in Ghana. Diese Einrichtung wird durch WAPCA in Zusammenarbeit mit der Wildlife Division der Ghana Forestry Commission geführt. Alle Individuen von gefährdeten Arten im Centre sind auch im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) eingegliedert, und es werden regelmäßig Tiere zwischen Ghana und Eurpäischen EEP Institutionen ausgetauscht. Das Breeding Centre ist derzeit die einzige Quelle, um dem Weißscheitelmangaben EEP neues Blut zuzuführen.
Häufig finden konfiszierte Tiere ihren Weg zum Breeding Centre. Auch kam es seit dessen Eröffnung im Jahr 2005 zu einigen Geburten. Nachdem aus Platzgründen keine Tiere mehr aufgenommen werden konnten, wurden Mittel gesammelt, um ein 3’000m2 grosses Areal im angrenzenden Wald einzuzäunen, welches dann weitere Weißscheitelmangaben beherbergen kann. Durch das naturnahe Gehege sollen auch die natürlichen Verhaltensweisen erhalten und gefördert werden. Ein Beobachtungsturm soll zudem dazu dienen, den Ghanaischen Erwachsenen und Kindern die Tiere zu zeigen und näher zu bringen, in der Absicht, sie für die Bedeutung des Umweltschutzes zu sensibilisieren. Im Juli 2018 wurde dank einer Spende des Woburn Safariparks das Sammelziel erreicht und die Bauarbeiten konnten begonnen werden

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Sonntag, 24 Februar 2013 11:11

Feldprojekt - Afrikanischer Elefant

Auf Artniveau wird der Afrikanische Elefant als gefährdet angesehen. Es gibt aber erhebliche regionale Unterschiede: die zentralafrikanischen Bestände gelten als stark gefährdet (ENDANGERED), die Populationen West- und Ostafrikas als gefährdet (VULNERABLE) und jene im südlichen Afrika als nicht gefährdet (LEAST CONCERN). Nebst der nicht-nachhaltigen Elfenbeinjagd tragen Mensch-Elefantkonflikte und die zunehmende Verinselung des Artareals zur Gefährdung bei.

Bau eines Elefantenkorridors von Lewa zum Mount Kenya

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Elefant kreuzt Straße © Lewa Conservancy

 

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Der "Mount Kenya Underpass" führt unter einer dicht befahrenen Straße durch © Lewa Conservancy

 

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Der "Mount Kenya Underpass" wird von den Elefanten fleißig benützt © Lewa Conservancy

 

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Situationsplan

Das Lewa Wildlife Conservancy ist ein 250 km² großes Reservat im Norden Kenias und zugleich UNESCO Weltnaturerbe. Der Zoo Zürich engagiert sich zusammen mit verschiedenen Stiftungen an Projekten zur Minderung des Mensch-Wildtier Konfliktes. Mithilfe von Schutzzäunen wird ein problemloses Nebeneinander von Landwirtschaft und Wildtierschutzgebieten sichergestellt. Von 1998-2019 hat der Zoo Zürich das Schutzgebiet mit 2'565'000 CHF unterstützt.

Ein Projekt, das vom Zoo Zürich gefördert wurde, ist der Bau eines 90'000 US$ teuren Elefanten-Korridors, der vom Mount Kenya Trust und dem Lewa Conservancy gemeinsam mit anderen lokalen Partnern realisiert wurde. Es handelt sich um eine 14 Kilometer lange eingezäunte Schneise, welche die historischen Elefantenwanderungen durch das Lewa Wildlife Conservancy zwischen den Wäldern an den Hängen des Mount Kenya Nationalparks und den im Norden gelegenen Savannen-Reservaten der Samburu-Ebene wieder ermöglicht. Dank dem Korridor wird einerseits der genetische Austausch zwischen den zusehends isolierten Herden gesichert. Andererseits hilft der Korridor mit, den Konflikt zwischen Kleinbauern und Elefanten zu entschärfen, die die Felder der Bauern plünderten. Die Elefanten haben den Korridor, der sie entlang einem Flussbett und mittels einer Unterführung unter einer Nationalstraße hindurch führt, schnell angenommen.

Da in der Unterführung eine Fotofalle installiert ist, konnte festgestellt werden, dass der Korridor im Jahr 2012 384mal, 2013 698mal und 2014 gar 1'069mal von Elefanten - Bullen oder Familiengruppen - benützt worden war. 2018 waren es 774 registrierte Fälle. Eine weitere Unterführung zur Unterquerung einer zweiten Straße wurde 2017 gebaut, ferner wurde stellenweise der Zaun verstärkt.

Literatur und Internetquellen:

  1. Lewa Wildlife Conservancy
  2. Lewa Wildlife Conservancy, Annual Report 2014. 24 Seiten
  3. Mount Kenya Elephant Corridor Final Report Prepared for Zurich Zoo 
  4. Mount Kenya Trust  
  5. Zoo Zürich

Tierart-Datenblatt: Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)

Lebensraum: Ostafrika, hier Dornsavanne

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Freigegeben in Afrotheria
Sonntag, 24 Februar 2013 11:10

Swasiland-Projekt des Kölner Zoos

Das Swasiland-Projekt - Schutz von Flusspferden, Nilkrokodilen und Nashörnern

Kölner Zoo

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Erwachsenes Nilkrokodil-Weibchen beim Fressen eines Nguni-Hausrinds © Kölner Zoo

 

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Nilkrokodil im Flachwasser des Stausees im Mlilwane Reservats © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ein flacher See inmitten der Ananas-Pflanzungen des Mittellands von Swasiland, nahe Manzini © Kölner Zoo

 

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Flusspferd-Trampelpfad, der von einem Zuckerrohrfeld in den angrenzenden Galeriewald führt © Kölner Zoo

 

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Im Hlane-Nationalpark wiederangesiedeltes Breitmaulnashorn (Ceratothrium simum) in der Suhle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schädel von gewilderten Nashörnern im Mkhaya-Wildschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Von "BIg Game Parks" aufgefundene und konfiszierte Drahtschlingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Am 28. Mai 2010 eröffnete der Kölner Zoo den Hippodom, in dessen großer Erlebnishalle und ausgedehnten Beckenbereichen Zoobesucher eine subtropische, afrikanische Flusslandschaft aus faszinierenden Perspektiven zu sehen bekommen. Über ein in-situ Projekt können nun die Besuchern eine weitere Vorstellung von den faszinierenden, aber auch nicht unproblematischen Flaggschiffarten, dem Flusspferd und dem Nilkrokodil und ihrem Lebensraum bekommen. Das Swasiland-Projekt des Kölner Zoos wurde am November 2009 mit der Unterzeichnung eines Memorandums offiziell ins Leben gerufen.

Das Königreich Swasiland, heute offiziell Eswatini genannt,  ist der zweitkleinste Staat Afrikas und ist von der Republik Südafrika und Mosambik umgeben. Trotz dieser kleinen Fläche finden sich hier vier Klimazonen Afrikas. Swasiland gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro pro Tag. 

In den tiefer liegenden Gebieten von Swasiland lebten früher größere Populationen von Flusspferden und Nilkrokodilen. Die Ankunft der Europäer brachte Veränderungen mit sich, wie Schusswaffen und Zäune. Lebensräume und Tierwelt von Swasiland litten stark unter den neuen Siedlern. Obwohl die Zahl der Krokodilemerklich sank, blieb ihre Gesamtpopulation in den Wasserläufen überlebensfähig. Flusspferde starben jedoch während der 1940er Jahre aus. Es dauerte bis 1970, bis sich eine kleine Gruppe von vagabundierenden Flusspferden am Komati-Fluss etablieren konnte. Seitdem hat Big Game Parks (BGP), eine Organisation der Familie Reilly, die offizielle Naturschutzarbeit in Swasiland betreibt und mit der der Kölner Zoo kooperiert, systematisch daran gearbeitet, wieder überlebensfähige Populationen von Flusspferden in geschützten Gebieten und außerhalb des Parks anzusiedeln.

Mit dem steigenden Nutzpflanzenanbau und vermehrten Siedlungen an den Ufern der Flüsse kommen jedes Jahr zunehmend Menschen in einen Konflikt mit Krokodilen und Nilpferden, indem diese Menschen anfallen oder große Schäden anrichten. Da man Wildtierpopulationen nicht ausrotten will, muss man die Tiere fangen und umsiedeln, wenn sie wahrscheinlich weiter Schäden oder Gefahren verursachen werden. Die wenigen vorhandenen Fallen sind alt und nicht ideal, um die Tiere einzufangen. Mit Hilfe des Kölner Zoos sollen daher 10 Krokodilfallen gebaut werden. Zusätzlich soll eine Flusspferd- Transportkiste gebaut werden. Um den Fang und den Transport von Krokodilen und Flusspferden zu verbessern, wird ein Mehrzweck-Anhänger, der das Gewicht eines erwachsenen Flusspferdbullen in seiner Kiste tragen kann, benötigt.

Dazu gehört auch eine Heckklappen-Laderampe mit Rollen und Zügen, und eine elektrische Winde, die mit einer Fahrzeugbatterie betrieben werden kann, um sicheres Laden und Abladen der Kiste zu erleichtern. Die Dimensionen der Ladefläche müssen geeignet sein, auch vier Krokodilfallen zu tragen. Ersatzrad und Hubwagen sowie große Räder für Einsatz in grobem Terrain sind nötig. Ebenso ein Luftdruckbremsensystem für den Hänger und zwei zusätzliche Allrad-Fahrzeuge.

In den 1960er Jahren lebten in Afrika noch rund 100.000 Spitzmaulnashörner.Bevölkerungswachstum und Wilderei sorgten für einen dramatischen Rückgang um 98 Prozent.Von 2013-2017 erreichte die Wilderei mit jährlich 1'200-1'350 getöteteten Nashörnern ihren Höhepunkt. Die meisten Tiere wurden in Südafrika gewildert, und auch in Eswatini ist der Bestand der wiederangesiedelten Spitz- und Breitmaulnashörner potenziell stark gefährdet. Mit Unterstützung des Kölner Zoos begegnet die nationale Naturschutzbehörde Big Game Parks der Wilderei mit effektiven Anti­-Wilderer­-Patrouillen. Außerdem steht der Kölner Zoo seinem Partner beim Management der Tiere beratend zur Seite.

Der Kölner Zoo unterstützt das Mensch-Tier-Konflikt-Projekt und den Nashornschutz in Swasiland jährlich mit 25.000 $ sowie zusätzlich mit Geldern, die er als Spenden einnimmt. Dafür gibt es eine entsprechende Informationstafel und einen Spendentrichter am Ausgang des "Hippodom", der afrikanischen Flusslandschaft im Kölner Zoo. Hier wird das Projekt vorgestellt, nachdem die Besucher die Tiere, Flusspferde und-Nilkrokodile, im "Hippodom" kennen gelernt haben.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:04

GRZIMEK, B. (1954)

Kein Platz für wilde Tiere: Eine Kongo-Expedition.

302 Seiten mit zahlreichen Abbildungen auf Tafeln.
Kindler Verlag, München.

Buch zum gleichnamigen Film:

Als 1956 der Dokumentarfilm „Kein Platz für wilde Tiere“ auf den internationalen Filmfestspielen von Berlin uraufgeführt wurde, rechnete niemand mit einem Erfolg. Weder die Macher selbst, noch die sogenannten Filmexperten dieser Zeit. Um so größer war die Überraschung, dass der Film nicht nur eine, sondern gleich zwei Auszeichnungen gewann.

In den 1950er Jahren kannten die Dokumentarfilme über Afrika nur ein Erfolgsrezept: Raubtiere sollten Beute reißen und angreifende Bestien mussten erschossen werden. Eine Dokumentation, die sich eindringlich für die Rettung der Naturschutzgebiete einsetzt - so etwas gab es noch nicht. Doch genau diese Botschaft verbreiteten Michael und Bernhard Grzimek mit ihrem Film.

Weil die Grzimeks keine Geldgeber für ihre Filmidee fanden, finanzierten sie die Produktion über einen Kredit. Ein Misserfolg hätte die Familie Grzimek finanziell ruiniert, doch das hielt weder Bernhard noch Michael davon ab, ihre Mission in die Tat umzusetzen.

Der Hauptdrehort des Films ist heute bekannt als das Rückzugsgebiet der letzten Berggorillas: der Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, der früher Albert-Nationalpark hieß.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:51

Grasland-Fynbos

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Zuurberg, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Protee (Protea sp.), Zuurberg, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

In Ebenen und tieferen Gebirgslagen im Osten der Kapregion, wo der Jahresniederschlag unter 600-800 mm liegt, aber sommerliche Niederschläge auftreten, tritt auf einer Fläche von ungefähr 6'500 km² anstelle des echten Fynbos der Grasland-Fynbos (Grassy Fynbos, False Fynbos) auf, bei dem die Kap-Riedgräser (Restionaceae) durch Süßgräser (Poaceae) ersetzt werden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Dieser Vegetationstyp bevorzugt feinsandige, relativ fruchtbare Böden, die aus Sandstein oder Quarzit enstanden sind. Etwa 3% des Grasland-Fynbos wurden durch Beweidung oder häufiges Abbrennen zerstört, d.h. in Grasland umgewandelt. Etwa 16 % stehen unter Schutz. Das Artenspektrum ist abhängig von den Niederschlägen, die im Inland und den Nordhängen der Berge tiefer, an der Küste und den Südhängen höher sind. An der Küste ist der Grasland-Fynbos oft durchsetzt mit Buschland (Thicket). Da die vorkommenden Süßgräser feiner texturiert sind als die Kap-Riedgräser, treten Feuer häufiger auf als im Berg-Fynbos.

Die Grasdecke besteht namentlich aus Arten der Gattungen Themeda, Brachiaria, Diheteropogon, Disparago, Eragrostis, Helichrysum, Heteropogon, Selago und Tristachya. Die Proteen sind mit 30 Arten vertreten, wovon zwei endemische. Ferner kommen häufig nicht zu den Proteen gehördene, kleinblättrige Sträucher, Sukkulenten, wie Aloe spp. und Kräuter mit haarigen Blättern vor.

Tierwelt

Bärenpavian, Erdwolf, Karakal, Smith-Rothase (Pronolagus rupestris), Klippschliefer, Kap-Bergzebra, Grosser Kudu, Bergriedbock, Rehantilope (Pelea capreolus), Klippspringer, Blauducker. Zu den typischen Vögeln gehören Rotflügelfrankolin (Scleroptila levaillantii), Mohrenweihe (Circus maurus), Kap-Graseule (Tyto capensis), Rotnackenlerche (Mirafra africana), Goldbrust-Nektarvogel (Anthobaphes violacea), Kap-Honigvogel (Promerops cafer) und Afrikanischer Grassänger (Sphenoeacus afer)

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Zuurberg-Sektion des Addo-Nationalparks

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Lage der Zuurberg-Sektion des Addo-Elefanten-Nationalparks

 

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Zuurberg. Quelle: www,mountainevents.co.za

 

Teilweise Unterschutzstellung bereits 1896, von der Nationalparkbehörde 1985 übernommen, seit 1995 Teil des Addo-Nationalparks.
Fläche: ca 35'000 ha. Höhe: 250-970 m.ü.M.
Jahresniederschlag 489 - 722 mm
Temperatur (Zuurberg Mountain Village): min. Monatsmittel ca 5°C, max. Monatsmittel CA. 22°C

Vegetation: Grasland-Fynbos ist mit ca. 12'000 ha das wichtigste Biom des Zuurbergs, der auf Quarzit- und auf Schieferböden gedeiht. Daneben gibt es Valley Bushveld, Grasland, Afromontanen Wald und Berg-Fynbos.

Tierwelt: Bärenpavian (Papio ursinus), Erdwolf, Smith-Rothase (Pronolagus rupestris), Grosser Kudu, Bergriedbock, Blauducker. 1992 wurden Kap-Bergzebras wiederangesiedelt, später auch Kuhantilopen. Die Wiederansiedlung von Elenantilopen ist geplant.

Weitere Schutzgebiete

Baviaanskloof Wilderness (IBA ZA072), Groendal Wilderness, Kouga Wilderness (IBA ZA072), Vaalkloof NR

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Literatur und Internet-Quellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:46

BEUDELS, R.C. et al. (2005)

BEUDELS, R.C., DEVILLERS, P., LAFONTAINE, R.-M., DEVILLERS-TERSCHUREN, J. & BEUDELS, M.-O. (2005).

Sahelo-Saharan Antelopes - Status and Perspectives.

2nd edition. Prepared by the Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique.

CMS Technical Series Nº 11. 126 Seiten.

Vorwort zur 2. Auflage:

The   original   documents   entitled   “Conservation   Measures   for   Sahelo-Saharan   Antelopes.   Action   Plan   and   Status Reports”were  published  in  1999  by  UNEP  /  CMS  and  prepared  by    Roseline  C.  Beudels-Jamar,  Pierre  Devillers,  Jean Devillers-Terschuren and René-Marie Lafontaine - IRScNB - 1999.

They were based on  on documents prepared for the Convention on Migratory Species by Pierre Pfeffer (1993b, 1995) and on supporting documents for the action plan on Sahelo-Saharan antelopes adopted by the 4th  Conference of the Parties of the Convention,  documents  that  were  prepared  by  Roseline  C.  Beudels,  Martine  Bigan,  Pierre  Devillers  and  Pierre  Pfeffer (1994). The information it contains originates mainly from the global surveys and regional action plans edited by Rod East (1988, 1990), and the fundamental work of Hubert Gillet (1965, 1969) and John E. Newby (1974, 1988, in particular).

This  reports  were  reviewed  and  updated  by  Roseline  C.  Beudels-Jamar,  Pierre  Devillers,  René-Marie  Lafontaine  and Marie-Odile Beudels, IRScNB, on the basis of recent surveys and of development of conservation efforts. SCF and SSIG participated in the review, in particular John Newby, Tania Gilbert, François Larmaque, Heiner Engel, Tim Wacher,  Mar Cano, Fabrice Cuzin, Abdelkader Jebali, Teresa Abigair and Koen De Smet. Maurice Ascani participated in the review of the chapter  Addax nasomaculatus
.
Maps: lay-out by Isabelle Bachy, IRScNB.

Marie-Odile Beudels was responsible for the composition, lay-out and finalization of this document.

13.12.2012, ergänzt

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx