Donnerstag, 14 Juni 2018 12:52

CASPARI, S. (2015)

Verhaltensadaptationen weiblicher Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) in der Gruppe als Reaktion auf das Verhalten eines adulten Männchens. Vergleich Zoo Berlin und Tierpark Hellabrunn.

Bachelorarbeit

46 Seiten.

Lehrstuhl für Zoologie, Technische Universität München
Leitung; Prof. Dr. R. Gersmeier
Tierpark Hellabrunn, München und Zoo Berlin

Zusammenfassung:

Im Zeitrahmen des 23.06.2015 bis 21.08.2015 wurden Beobachtungen an zwei Gruppen von Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) im Zoo Berlin und Tierpark Hellabrunn in München durchgeführt. Ziel der Beobachtungen war herauszufinden, ob die Weibchen der beiden Gruppen besondere Verhaltensweisen als Reaktion auf das Verhalten der Männchen zeigten.

Um diese Frage zu beantworten, wurde das Verhalten der Männchen, die Interaktionshäufigkeiten, das Defensivverhalten der Weibchen, das Distanzverhalten und die Dauer von Körperkontakten zwischen Weibchen und Männchen gemessen und verglichen. Das Interessante dabei war, dass die beiden Männchen Enche und Bruno sich in ihrem Verhalten sehr unterschieden. Bei Enche dominierten sozial positive Verhaltensweisen und bei Bruno aggressive Verhaltensweisen. Trotz der Stichprobengröße von nur 40 Beobachtungsstunden pro Gruppe konnten signifikante Unterschiede in den Kategorien Interaktionshäufigkeiten, Distanzpositionen und Dauer des Körperkontaktes zwischen den Gruppen berechnet werden. Die aufgestellten Hypothesen, wonach es keine Verhaltensunterschiede zwischen den Gruppen in den genannten Kategorien gibt, konnten alle abgelehnt werden.

Das Männchen Enche in Berlin war ein fester und zentraler Bestandteil der Gruppe. Er suchte häufig den Kontakt zu den Weibchen und die Weibchen suchten häufig den Kontakt zu ihm. Die Weibchen fühlten sich in der Nähe von Enche wohl und soziale Interaktionen erreichten komplexe Strukturen, die auf dem Vertrauen des Gegenübers beruhten - beispielsweise die gegenseitige Fellpflege. Ein Defensivverhalten der Weibchen gegenüber Enche fehlte weitestgehend. In München zeigten die Weibchen spe-zifische Anpassung an die aggressiven Verhaltensweisen von Bruno. Sie suchten nur sehr selten den Kontakt zu ihm und hatten verschiedene Formen des Defensivverhaltens entwickelt, um eine gewisse Distanz zu bewahren. Bruno war zwar der Außen-seiter der Gruppe, dennoch stand er im Fokus der Aufmerksamkeit der Weibchen und jede seiner Bewegungen wurde von ihnen analysiert. Um sich einem verringerten Risiko der Aggression durch Bruno auszusetzen mieden die Weibchen die Nähe zu ihm. Den Großteil der Zeit befanden sie sich in einem Radius, der größer als drei Armlängen war. Damit hielten sie sich die Möglichkeit zur Flucht bzw. angemessenem Defensiv-verhalten offen. Sah man von den erzwungen Kopulationen ab, so fand in München fast kein Körperkontakt zwischen Bruno und seinen Weibchen statt.

Insgesamt waren auch die sozialen Verhaltensweisen unter den Weibchen weniger ausgeprägt als in Berlin. Diese Tatsache könnte auf dem durchschnittlich höheren Alter der Orang-Utans in München oder auf dem erhöhten Stresspotenzial, dem die Weibchen dort durch das Männchen ausgesetzt waren, beruhen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:22

HARTMANN, D. (2004)

Ursidae in der Sammlung von Koenigswald.

Diplomarbeit, Fachbereich Biologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

103 Seiten.

Volltext:

Zusammenfassung:

Um zu verstehen, warum die verschiedenen Bärenarten so sind wie sie sind muss man 2 Punkte beachten:

1. Sie entwickelten sich aus Carnivoren und entwickelten herbivore Adaptionen aus einer carnivoren Form heraus.

2. sie haben sich erst “kürzlich” entwickelt und mussten sich Nischen suchen, die nicht schon von anderen, älteren Carnivoren besetzt waren.

Die Großkatzen, wie Löwen und Tiger waren schon soweit entwickelt, dass sie auf größere Beute spezialisiert waren. Die Canidae waren auf kleinere und mittelgroße Beute spezialisiert. Als sich die Bären entwickelten, mussten sie sich auf die noch nicht genutzte Nahrung spezialisieren. So entwickelte sich der Lippenbär im Indischen Subkontinent. Dort hatten sich bereits Löwen, Tiger und Leoparden gut etabliert. Früchte war en nur saisonal als Nahrung zu gebrauchen und konnten nicht das ganze Jahr als Nahrungsquelle dienen. Insekten, jedoch, wie Ameisen und Termiten hatten einen hohen Kalorienanteil, waren immer da und wurden noch nicht von anderen Tieren als Nahrungsquelle genutzt. Im Laufe der Zeit entwickelten die Vorfahren des Lippenbären Adaptionen, wie beweglichen Lippen und den Verlust der oberen Incisivi, so dass die Insekten als verlässliche ganzjährige Nahrung dienen konnten. Malaienbären wurden ausgezeichnete Kletterer und ernähren sich hauptsächlich von Früchten und Honig. Pandas nutzten die große Menge an Bambus aus. Obwohl sie sich streng herbivor ernähren, behalten sie weiterhin die Eckzähne und Schneidezähne ihrer Vorfahren.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:04

MÜRI, H. (1984b)

Reh, 2. Teil - Ein Lehrstück über Anpassung und ihre Grenzen.

Biologie einheimischer Wildarten 1/20. 12 Seiten.
Hrsg.: Wildtier Schweiz, Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.

Vergriffen

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx