Warane

Arguswaran

Arguswaran (Varanus panoptes) im Touroparc Romanèche-Thorins Arguswaran (Varanus panoptes) im Touroparc Romanèche-Thorins
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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 Neue Tierart

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D LC 650

Arguswaran

Varanus (Varanus) panoptes • The Yellow-spotted Monitor • Le varan des sables

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Arguswaran (Varanus panoptes 186471) im Touroparc Romanèche-Thorins © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Arguswarans (Varanus panoptes)

 

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Arguswaran (Varanus panoptes horni) im Touroparc Romanèche-Thorins © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Arguswaran (Varanus panoptes horni) im Touroparc Romanèche-Thorins © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Arguswaran (Varanus panoptes) im Cincinnati Zoo © Greg Hume. Übernommen unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

 

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Junger Arguswaran (Varanus panoptes panoptes) wild, aufgenommen am Clump Point, Mission Beach, QLD © Donal Hobern. Übernommen unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz

 

 

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Der Arguswaran ist ein mittelgroßer Waran aus Australien und Neuguinea, der nahe mit dem Goulds Waran verwandt, jedoch nicht ganz so weit verbreitet ist. Er gilt als nicht-gefährdet, seine Bestände haben aber in Gebieten wo die giftige, invasive Agakröte auftritt, stark abgenommen. In europäischen Zoos ist er nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Arguswaran entspricht größenmäßig etwa dem Goulds Waran, ist aber kräftiger gebaut. Er kann 160 cm lang und 7 kg schwer werden, bleibt aber mit 120-140 cm meistens kleiner. Der seitlich komprimierte Schwanz ist deutlich länger als Kopf und Rumpf. Durch das Auge läuft ein horizontaler, schwarzer, weiß oder blassgelb begrenzter Streifen. Unterkiefer und Kehle sind gelblich-weiß, die Kehle allenfalls schwarz gefleckt. Die Grundfarbe der Körperoberseite ist schwarzbraun bis rotbraun mit alternierenden Querbändern von schwarzbraunen und gelblichen Flecken bis zur Schwanzmitte. Bei der Nominatform und V. p. horni ist die hintere Schwanzhälfte deutlich gebändert. Solche Bänder fehlen bei V. p. rubidus. Die Zahl der Schuppenreihern beträgt in der Körpermitte 192-242 [1; 3; 4; 8].

Verbreitung

Australasien: West- und Nordaustralien, Indonesien (südöstliches West-Papua), südwestliches Papua-Neuiguinea [3; 6].

Lebensraum und Lebensweise

In Australien wird der Arguswaran am ehesten in Schwemmebenen, an Flussufern, Küsten und Savannen angetroffen. Er geht aber auch in Siedlungen. Die Tiere sind überwiegend bodenlebend, klettern aber auch auf Bäume. Die vielfältige Nahrung besteht aus Aas, Eiern, Wirbellosen sowie Wirbeltieren, die sie überwältigen können. Sie werden bereits mit zwei Jahren geschlechtsreif. Etwa 5 Wochen nach der Paarung legt das Weibchen 6-14 Eier. Die etwa 30 cm langen Jungen schlüpfen bei einer Temperatuir von 26-28ºC nach etwa 270 (210-293) Tagen. Arguswarane können sich parthenogenetisch fortpflanzen [3; 5; 6].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2017 wurde V. panoptes 2018 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Allerdings sind die Bestände in Gebieten, wo die invasive Agakröte vorkommt, stark zurückgegangen, weil die Warane die Köten fressen und dann am Krötentoxin zugrunde gehen [6].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

In Papua-Neuguinea werden die Häute zur Herstellung von Trommeln verwendet [6]. In der CITES-Handelsstatistik weist Indonesien von 1989-2022 die Ausfuhr von 4'988 Wildfängen sowie von 4'562 als Nachzuchten deklarierten Tieren aus. Wichtigstes Einfuhrland waren die USA mit 3'660 Wildfängen und 2'513 Nachzuchten [2].

Haltung

Im Zoo sollte den Tieren einer halbfeuchten Anlage mit einem möglichst großen Landteil mit Sandboden und einem Wasserbecken sowie einer Wärmequelle, die lokal 35ºC Strahlungswärme abgibt, gehalten werden.  Da die Tiere ziemlich unverträglich sind, soll die Haltung am besten einzeln und nur zum Zeck der Fortpflanzung  paarweise erfolgen. Die Fortpflanzung kann durch Einschalten einer Ruhephase von drei Monaten bei 16-18ºC gefördert werden, nach welcher das Paar zusammengesetzt wird [3; 4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nicht häufig in Zoos gezeigt. Wo die Unterart bekannt ist, handelt es sich in der Regel um V. p. horni. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Siehe unter Goulds Waran.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Arguswaran wurde erst 1980 vom australischen Zoologen Glen Milton STORR unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich  beschrieben. Er gehört zur Untergattung Varanus. Es werden drei Unterarten anerkannt [3; 7]:

  • V. p. horni: Neuguinea
  • V. p. panoptes: Nord- und Ostaustralien
  • V. p. rubidus: Westaustralien

Literatur und Internetquellen

  1. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  4. EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
  5. LENK, P. W., EIDENMÜLLER, B., STAUDTER H., WICKER, R. & WINK, M. (2005)
  6. SHEA, G., ALLISON, A., PARKER, F., TALLOWIN, O. & DOUGHTY, P. 2018. Varanus panoptes. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T42485740A42485745. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-1.RLTS.T42485740A42485745.en. Accessed on 27 September 2023.
  7. THE REPTILE DATA BASE
  8. WILSON, S. & SWAN, G. (2013)

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Gelesen 7970 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 28 September 2023 15:26
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