Salmlerartige

Moenkhausia-Salmler

Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Südamerikanische Salmler (Characidae)
Unterfamilie: incertae sedis) (traditionell bei Stethaprioninae eingeordnet)

Die Gattung Moenkhausia umfasst 83 Arten, von denen 47 im Rahmen der Roten Liste der IUCN auf ihre Gefährdung untersucht und zumeist als nicht-gefährdet eingestuft wurden. Es handelt sich um kleinere bis mittelgroße, ca. 3.5 bis 12 cm lange Salmlerartige aus dem tropischen und subtropischen Südamerika. Etwa 7 Arten sind in europäischen Zoos und Schauaquarien anzutreffen. Für die Aquaristik von Bedeutung sind namentlich der Brillantsalmler und die Rotaugen-Moenkhausia (Moenkhausia sanctaefilomenae)

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D NB 650

Brillantsalmler

Moenkhausia pittieri • The Diamond Tetra • Le tétra diamant

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Brilliantsalmler (Moenkhausia pittieri) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximatives Vorkommen des Brillantsalmlers (Moenkhausia pittieri)

 

 

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Brilliantsalmler (Moenkhausia pittieri) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Brilliantsalmler (Moenkhausia pittieri) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Brilliantsalmler (Moenkhausia pittieri) © Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig

 

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Der Brillantsalmler wird maximal ca. 6 cm lang. Er hat einen gestreckten, hochrückigen und seitlich stark abgeflachten Körper mit silbrig-gräulicher Grundfärbung. Vereinzelte Schuppen können golden, grünlich oder silbrig schimmern. Die Bauchseite schimmert meistens goldfarben. Der obere Teil der Iris ist rot gefärbt, der untere kann bläulich oder türkisfarben schimmern. Bei erwachsenen Exemplaren werden die Bauch-, After- und Rückenflossen länger, bei den Männchen ist die Rückenflosse fahnenartig spitz ausgezogen. Es ist eine Fettflosse vorhanden, die Schwanzflosse ist tief eingekerbt. Die Rückenflosse weist 11, die Afterflosse 26-29 Weichstrahlen auf [2; 5].

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Venezuela, im und um den Valencia-See im Norden des Landes. Bei einem durch GBIF angegebenen Vorkommen am Amazonas dürfte es sich um einen Irrtum handeln [4; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Brillantsalmler besiedelt stehende und langsam fließende Gewässer mit reichlich Unterwasservegetation. Er  ernährt sich hauptsächlich von kleinen Krebstierchen, Würmern, Insektenlarven und Insekten. Er ist ein Freilaicher, der die Geschlechtsreife mit ca. 4 Monaten erreicht. Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 30-50 Stunden und schwimmen nach etwa 3 Tagen frei. [1; 2; 3].]

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde im Rahmen der Roten Liste noch nicht beurteilt.

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Brilliantsalmler befindet sich im Zierfischhandel, seit 1933 auch in Deutschland. Sie ist als friedferiger Schwarmfisch bei Aquarianern beliebt. In Deutschland werden die Fische für ca. 2.90-5.00 € angeboten, in der Schweiz z.B. für 4.15 CHF [1; 5; Online-Inserate 2023].

Haltung

Brillantsalmler sollten in Gruppen von mindestens 6-8 Tieren in einem Becken ab 150 l gehalten werden. Sie lassen sich problemlos mit anderen Salmlern und kleinen Welsen vergesellschaften. Das Wasser sollte eine Temperatur von 24-28ºC, einen pH von 6.0-7.2 und eine Härte zwischen 2 und 10º dGH haben. Zur Zucht sollte ein einzelnes Paar in ein spezielles Becken ab 40 cm Länge mit etwas erhöhter Temperatur, weichem Wasser und dichtem Pflanzenwuchs oder Perlonfasern als Laichsubstrat eingesetzt werden [1; 2; 5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in rund zwei Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich über die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt das Gutachten für die Haltung von Zierfischen für die Haltung einer Gruppe Brilliantsalmler eine Beckenkantenlänge von mindestens 80 cm (= ca. 112 l) vor. Dies wurde von Österreich in die 2. Tierhaltungsverordnung übernommen.  In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Moenkhausia wurde 1903 von dem ursprünglich aus dem Großherzogtum Baden stammenden und im Alter von 14 Jahren nach den USA ausgewanderten Ichthyologen Carl Henry EIGENMANN aufgestellt, ebenso wie 194 (!) weitere Fischgattungen. 1920 beschrieb EIGENMANN auch als Erster die Art Moenkhausia pittieri unter ihrem heute noch gültigen Namen. Diese ist monotypisch [3; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. EINRICHTUNGSBEISPIELE
  2. FISCHLEXIKON
  3. FISH BASE
  4. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY (GBIF)
  5. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)

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Gelesen 9417 mal Letzte Änderung am Dienstag, 19 September 2023 16:14
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx