Dorsche, Meeräschen, Ährenfische, Zahnkärpflinge

El-Potosi-Wüstenkärpfling

El-Potosí-Wüstenkärpfling (Cyprinodon alvarezi) im Tiergarten Schönbrunn El-Potosí-Wüstenkärpfling (Cyprinodon alvarezi) im Tiergarten Schönbrunn
© Daniel Zupanc / TG Schönbrunn
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 Neue Tierart

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Eierlegende Zahnkärpflinge (Cyprinodontidae)
Unterfamilie: Cyprinodontinae

D EW 650

EEPEl-Potosí-Wüstenkärpfling

Cyprinodon alvarezi • The Potosí Pupfish • Le cyprinodon de Potosí

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El-Potosí-Wüstenkärpfling (Cyprinodon alvarezi), Männchen im Tiergarten Schönbrunn © Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig

 

 

 

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Approximatives ehemaliges Vorkommen des El Potosí-Wüstenkärpfling (Cyprinodon alvarezi)

 

 

 

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El-Potosí-Wüstenkärpfling (Cyprinodon alvarezi), 6 Monate alte Jungfische im Tiergarten Schönbrunn © Faniel Zupanc / TG Schönbrunn

 

 

 

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Weil der El-Potosí-Wüstenkärpfling in der Natur seit den 1990er-Jahren ausgestorben ist, liegt sein Überleben in der Hand interessierter Zoos und Schauaquarien in Europa, wo ihm eine weitere Verbreitung zu wünschen ist, und Nordamerika sowie qualifizierter Privathalter. Für eine langfristige Arterhaltung in Europa müssten sich weitere Zoos der Art annhmen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der El-Potosí-Wüstenkärpfling erreicht eine Gesamtlänge von 4.3-6.0 cm. Er hat einen langen Unterkiefer und eine kleine Analflosse. Die Rückenflosse weist 10-12, die Analflosse 9-11 Weichstrahlen auf. Die Schwanzflosse der Männchen hat während der Paarungszeit einen breiten dunkeln Saum [3; 4; 5].

Verbreitung

Mexiko: Der El Potosí-Wüstenkärpfling stammt aus der auf einer Höhe von 1'880 m gelegenen Süßwasserquelle Ojo del Potosí im mexikanischen Teilstaat Nuevo León und kam auch in darunter liegenden Teilen des Gewässersystems vor. NB: die Verbreitungskarte in der Roten Liste (2022) ist falsch [1; 2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Der El Potosí-Wüstenkärpflings ist kein Saisonfisch, d. h. er kann nicht dank Eiern, welche die Trockenheit überstehen, in periodisch austrocknenden Gewässern überleben. Das Wasser seines ehemaligen Lebensraums war kristallklar und hatte je nach Jahreszeit eine Temperatur von 16.5-23ºC. Der Boden des maximal 2.5 m tiefen Gewässers war reichlich mit Wasserpflanzen (Ceratophyllum, Najas, Nasturtium und Utricularia) bedeckt [1; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde 1994 letztmals gesichtet. Sie galt damals als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE). 1996 wurde ihr Status in als in der Natur ausgestorben (Rote Liste: EXTINCT IN THE WILD) geändert. Dies wurde 2018 bestätigt. Das Aussterben wurde bedingt durch Lebensraumverlust als Folge des Abpumpens von Grundwasser sowie Prädation bzw. Nahrungskonkurrenz durch eingeführte Goldfische und, im Jahr 1974, Forellenbarsche (Micropterus salmoides) [1; 4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Haltung

Für die Haltung eines Paars sollte das Aquarium eine Grundfläche von 60x30 cm haben. Bei Gruppenhaltung, di zu bevorzugen ist, sollte man berücksichtigen, dass sich die Männchen territorial verhalten, d. h. das Becken sollte deutlich größer und strukturiert sein [5].

Haltung in europäischen Zoos: Der El Potosí-Wüstenkärpfling wird in nur zwei europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2022 gibt es ein "New Style"-EEP für Cyprinodontidae- und Aphaniidae-Arten, das vom Whipsnade Wild Animal Park koordiniert wird. Dem Programm sind beide europäischen Haltungen, nebst Whipsnade noch der Tiergarten Schönbrunn, mit einem Gesamtbestand von ca. 150 Fischen (2022) angeschlossen [2].

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1976 von dem US-amerikanischen Ichthyologen Robert Rush MILLER unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [3; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. VALDES GONZALES, A. (2019). Cyprinodon alvarezi. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T6144A3104750. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T6144A3104750.en . Accessed on 22 November 2022.
  2. EEP ANNUAL REPORT FOR THE EAZA FRESHWATER TELEOST TAG (04.07.22)
  3. FISH BASE
  4. MILLER, R. R. (1976)
  5. SERIOUSLY FISH

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Gelesen 7092 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 06 April 2023 13:58
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx