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PRELEUTHNER, M. (1999)

Die rezente Verbreitung des Alpenmurmeltieres (Marmota m. marmota) in Österreich und ihre historischen Hintergründe.

Stapfia 63, zugleich Kataloge des OÖ. Landesmuseums, Neue Folge Nr. 146 (1999), 103-110.

Zusammenfassung:

Das rezente Verbreitungsgebiet des heimischen Alpenmurmeltieres {Marmota m. marmota) erstreckt sich über den gesamten Alpenbogen sowie einzelne isolierte Verbreitungsinseln. Die Geschichte der ostalpinen Murmeltiervorkommen in Österreich kann als Ergebnis klimabedingter Arealverschiebungen, Erlöschen von Populationen und Wiedereinbürgerungen betrachtet werden. Fossilfunde belegen, daß Murmeltiere im Pleistozän ein weit größeres Areal in den Kaltsteppen Mitteleuropas bewohnten. Die nacheiszeitliche Verbreitungsgeschichte des Alpenmurmeltieres ist mit der Waldentwicklung eng gekoppelt. Durch die Wiederausbreitung der Wälder wurden die Murmeltiervorkommen in höher gelegene Regionen abgedrängt. Im Ostalpenraum entstand ein fragmentiertes Verbreitungsgebiet. Einzelne Gebirgsstöcke wurden gar nicht besiedelt, auf anderen kam es zum Erlöschen der isolierten Vorkommen. Letzteres ist teilweise auch auf Überjagung zurückzuführen. Mitte des letzten Jahrhunderts begannen intensive Aussetzungsbemühungen, im Zuge derer die meisten für Murmeltiere bewohnbaren Gebirgsstöcke erfolgreich besiedelt wurden.

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