Vipern

Arabische Trughornviper

Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Terrazoo Rheinberg Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Terrazoo Rheinberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea oder Xenophidia)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)

D LC 650

Fields Trughornviper

Pseudocerastes fieldi • The Field's Horned Viper • La vipère cornue e Field

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Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Terrazoo Rheinberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative (dunkelblau) und fragliche (hellblau) Verbreitung der Arabischen Trughornviper (Pseudocerastes fieldi

 

 

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Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Zoo Be'er Sheva © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Zoologisch-Botanischen Garten Nahariya © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) im Zoologisch-Botanischen Garten Nahariya © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Arabische Trughornviper (Pseudocerastes fieldi) © Androctonus, übernommen aus Wikipedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic-Lizenz.

 

 

 

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Die Arabische Trughornviper ist ein mittelgroßer Vertreter der Viperiden aus dem Nahen Osten mit kleinen Hörnern oberhalb der Augen. Die Art ist nicht gefährdet. In europäischen Zoos ist sie nur ausnahmsweise zu sehen, dagegen wird sie in mehrerern Zoos in Israel gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Trughornvipern erreichen eine Länge von 60-70, gelegentlich bis 80 cm und eine Maximallänge von bis zu 80 cm. Ihre Grundfarbe ist grau, variierend von gelbgrau bis graubraun. Auf dem Rücken haben sie eine mehr oder weniger deutliche Zeichnung aus dunklen Querbalken und auf den Flanken ebnsolche Flecken. Die Arabische Trughornviper untertscheidet sich von der Persischen in der Zahl der Schuppen und darin, dass ihre Flankenschluppen nur schwach oder gar nicht gekielt sind und dass ihr Schwanz deutlich kürzer ist. Ferner ist die Zusammensetzung der Gifte der beiden Formen unterschiedlich [3; 5;].

Verbreitung

Naher Osten: Ägypten (Sinai), Irak, Israel, Jordanien, Palästina, Saudi-Arabien, Syrien, möglicherseise Iran. Eventuell ist das Areal größer als gegenwärtig angenommen wird [1; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraum der Arabischen Trughornviper sind trockene Wadis, sonstige sandige mit Gebüsch bestandene Gebiete und Trockensteppen mit vulkanischen Aufschlüßen bis in Höhenlagen von 1'300 m. Sie wird aber auch auf landwirtschaftlich genutzem Land, nicht aber in menschlichen Siedlungen gefunden. Sie ist ein Seitenwinder. Oft versteckt sie sich unter Büschen und Steinen [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Arabische Trughornviper hat eine recht weite Verbreitung und einen mutmaßlich großen Bestand, der als stabil angesehen wird. Sie wird deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Tier werden für den nationalen und internationalen Tierhandel gesammelt [1].

Haltung

Die Sandotter gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und der Verband Deutscher Verein für Aquarien- und Terrarienkunde (DVA) haben zu dieser Thematik einen Leitfaden herausgegeben [6]. Sie sollte nur von erfahrenen Haltern gepflegt werden.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird laut Zootierliste gegenwärtig (2023) nur in einem europäischen Zoo gehalten, jedoch in mehreren in Israel.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für zwei etwa gleich lange Tiere mindestens 1.25x so lang und 0.75x so breit sein wie die Gesamtlänge eines Tieres. Die Höhe soll die Hälfte der Gesamtlänge betragen. Für jedes weitere Tier ist das Terrarienvolumen unter Beibehaltung der Proportionen um 20% zu erhöhen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche dem 1.0x0.5-fachen und dessen Höhe der Hälfte der Gesamtlänge eines Tiers entsprechen. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt. Es gelten die allgemeinen Bestimmungen für die Haltung von Schlangen.

Taxonomie und Nomenklatur

Pseudocerastes fieldi wurde 1930 von dem US-amerikanischen Herpetologen Karl Patterson Schmidt unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. In der Folge wurde die Schlange lange als Unterart von Pseudocerastes persicus betrachtet und gilt erst seit 2014 wieder als eigenständige Art [2; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. AMR, Z.S.S., AL JOHANY, A.M.H., BAHA EL DIN, S., DISI, A.M., NILSON, G. & WERNER, Y.L. (2012). Pseudocerastes fieldi. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T164564A1058258. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2012.RLTS.T164564A1058258.en. Accessed on 16 August 2022.
  2. BRODMANN, P. (1987)
  3. GIFTE.DE
  4. SCHOLZ, S., RADSPIELER, C. & SIEGENTHALER, F. (2012)
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. DGHT/DVA (Hrsg. 2014)

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Gelesen 5632 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 19 Juli 2023 07:52
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx