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Eigentliche Frösche und Ruderfrösche

Leopardfrosch

Leopardfrosch  (Rana  = Lithobates) pipiens) im Inselzoo Altenburg Leopardfrosch (Rana = Lithobates) pipiens) im Inselzoo Altenburg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Eigentliche Frösche (Ranidae)

D LC 650

Leopardfrosch

Rana  (=Lithobates) pipiens • The Northern Leopard Frog • La grenouille léopard

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Leopardfrosch (Rana pipiens) im Inselzoo Altenburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Leopardfroschs (Rana (=Lithobates) pipiens)

 

 

 

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Leopardfrosch (Rana pipiens) im Inselzoo Altenburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Braune Farbmorphe des Leopardfroschs (Rana (= Lithobates) pipiens), wild in Iowa © Rbreidbrown, übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International-Lizenz.

 




Weitere Bilder auf BioLib

Der Leopardfrosch ist ein in Nordamerika weit verbreiteter und nicht-gefährdeter Frosch, der durch sein ausgeprägtes Fleckenmuster auf zumeist grünem Grund auffällt. In europäischen Zoos wird er, wie viele andere nordamerikanische Tierarten, nur ausnahmsweise gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Leopardfrosch ist ein schlanker Frosch mit kurzem Kopf und spitz abgerundetem Maul. Die Kopf-Rumpflänge variiert von 5 bis 11 cm. Die Pupillen sind waagrecht, und das das Trommelfell ist gut zu sehen. An den Rückenseiten verlaufen Drüsenfalten, dazwischen hat es 2-4 weitere Hautfalten. Die Schwimmhäute sind gut entwickelt. Die Grundfarbe der Oberseite ist in der Regel  grün, es gibt aber auch eine braune Farbmorphe. Auf dem Rücken befinden sich große, dunkle Flecken mit hellem Rand, auf den Beinen entsprechende Querbänder. Der ungefleckte Bauch ist gelblich-weiß [2; 6].

Verbreitung

Nordamerika: Kanada, USA, mögliocherweise marginal in Mexiko. Bei einer aus Panama beschriebenen Population dürfte es sich um eine andere Art handeln [2; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraumansprüche: Der Leopardfrosch besiedelt stehende und langsam fließende, mit Wasserpflanzen bestandene Gewässer sowie, während des Sommers, Feuchtwiesen und feuchte Felder. Meistens überwintert er unter Wasser. Erwachsene Frösche tolerieren Salzkonzentrationen bis 6 ppm, Larven bis unter 5 ppm [2; 3; 4; 5].

Biologie: Die Eiablage und Larvenentwicklung erfolgt meistens in flachen, gut besonnten stehenden Gewässern. Die ca. 1.6 mm großen Eier werden als Ballen von bis 6'500 Stück an Wasserpflanzen abgelegt. Der Schlupf erfolgt nach 3-6 Tagen, die Metamorphose nach 60-80 Tagen [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde 2004, trotz negativer Bestandstendenz, als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste aufgenommen, weil sie eine weite Verbreitung und einen großen Bestand hat. In Kanada gelten die Rocky Mountains-Population (Britisch Kolumbien) als stark gefährdet und die westlichen Präriepopulationen als potenziell gefährdet [3; 4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wie Arten des Rana esculenta-Komplexes wird der Leopardfrosch zwecks Gewinnung von Froschschenkeln gefangen und wird er in der Forschung sowie der Lehre im Rahmen des Schul- bzw. Hochschulunterrichts verwendet [3; 5].

Haltung

Als optimale Temperaturen werden 18-20ºC für das Wasser und 20-24ºC für die Luft angegeben. Eine kurze kühle Überwinterungsphase bei 5ºC wird empfohlen [5; 6].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war in europäischen Einrichtungen nie häufig und ist heute eine Rarität, die nur ganz ausnahmsweise in Zoos gezeigt wird. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Leopardfrosch war bereits 1761 von dem schwedischen Zoologe Pehr Kalm und gestützt auf diesen 1766 von Carl von LINNÉ beschrieben und wissenschaftlich benannt worden. Diese Namen sind allerdings heute nicht mehr gültig. Verwendet wird vielmehr die vom thüringischen Naturforscher Johann Christian Daniel von SCHREBER 1782 eingeführte Bezeichnung Rana pipiens. 2006 wurde die Gattung Rana von dem amerikanischen Herpetologen Darrell FROST und Mitarbeitern aufgeteilt. Dabei wurden alle nordamerikanischen Arten der Gattung Lithobates zugeordnet, was von anderen Autoren später wieder infrage gestellt wurde. Gegenwärtig findet man in der Literatur beide Bezeichnungen [1; 2].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB 
  3. COSEWIC (2009)
  4. HAMMERSON, G. et al. (2004). Lithobates pipiens. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T58695A11814172. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2004.RLTS.T58695A11814172.en. Accessed on 06 July 2022.
  5. HERRMANN, H. J. (2005)
  6. NIETZKE, G. (1969/1972)

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Gelesen 10276 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 21 Dezember 2022 16:09