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EPSTEIN, H. (1970)

Fettschwanzschafe und Fettsteißschafe.

Die Neue Brehm-Bücherei 417. 168 Seiten, 111 s/w-AbbildungenA. Ziemsen-Verlag, Wittenberg-Lutherstadt.

Fettablagerungen sind charakteristisch für Tiere, die in Steppen- und Wüstengegenden an lange Trockenzeiten angepaßt sind. Die Urheimat der Fettschwanzschafe ist in Asien zu suchen, wo Hirtenvölker die Neigung der Schafe zum Fettansatz in der Zucht bevorzugten. Schon gegen Ende des 4. Jahrtausends v.d.Z. treten Fettschwanzschafe in Mesopotamien auf, wie sich aus überkommenen Darstellungen nachweisen läßt. Von hier aus gelangten die Schafe nach Afrika.

Auch heute kann in den oft kargen Steppengebieten als nutzbringendes Haustier neben der Ziege fast nur das genügsame Schaf gezüchtet werden, das für die Bevölkerung sowohl Nahrungs- als auch Handels- und Industriegrundlage bedeutet. Die Wolle fast aller dieser Schafrassen wird zu Teppichen verarbeitet, die wieder den wichtigsten Exportartikel vieler Völker des Orients und Mittelasiens darstellen. Durch die kostbaren Pelze ihrer Lämmer sind die aus Westturkestan stammenden Karakulschafe zu einer der wichtigsten Schafrassen der Erde geworden.
Die beiden Gruppen der Fettschwanz- und Fettsteißschafe sind eng miteinander verwandt; zwischen ihnen gibt es zahlreiche Übergangsformen. Der Verfasser ist ein bekannter Fachmann auf dem Gebiet der Haustierkunde, der wichtige Arbeiten über die Haustiere Afrikas, Arabiens und Chinas veröffentlicht hat und sich Jahrzehnte mit den Problemen der Fettschwanz- und Fettsteißschafe beschäftigte. In diesem Buch gibt er einen historischen und phylogenetischen Überblick über die Ausbreitung und Entstehung der verschiedenen Rassen mit den voneinander abweichenden Merkmalen, die sich mit den unterschiedlichen Zuchtzielen der einzelnen Völker herausgebildet haben. Ebenso werden die Wahrscheinlichkeit und die verschiedenen Hypothesen ihrer Abstammung eingehend behandelt.

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