Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Eigentliche Tauben (Columbinae)
Haustaubenrassen
Columba livia f. dom. • Domestic Pigeon Breeds • Races du pigeon domestique
- Bernburger Trommeltaube
- Berner Guggertaube
- Eichbühler Taube
- Elsterpurzler
- Gimpeltaube
- Lockentaube
- Pfautaube
- Süddeutsche Schildtaube
- Wiener Hochflugtaube
Bernburger Trommeltaube
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Trommeltauben sind dadurch charakterisiert, dass sie nicht Gurren, sondern an Trommelschläge erinnernde Laute von sich geben. Die Bernburger Trommeltaube ist eine große, starke, tiefgestellte und reichbefiederte Taube mit fast waagerechter Haltung und ausgeprägter Kopfstruktur aus möglichst hoch sitzender, federreicher, breiter Rundhaube mit oder ohne seitliche Wirbel und federreicher Nelke. Der Augenrand ist weiß. Die kurzen Beine weisen eine starke Belatschung auf. Es gibt die Farbschläge Schwarz, Rot, Gelb, Blau mit schwarzen Binden und Blaugehämmert. Bereits um das Jahr 1758 hielt Herzog Viktor Friedrich auf dem Schloss zu Bernburg Trommelauben, die er vom Herzog von Braunschweig erhalten haben soll. Der Ursprung der Rasse ist nicht klar, vermutlich waren doppelkuppige Trommeltauben und gemönchte Farbentauben im Spiel. 1885, nach Gründung des Geflügelvereins „Ascania“ erhielten sie den Namen "Bernburger Trommeltauben". 1908 gründeten elf Züchter den „Club der Bernburger Trommeltauben“. Dieser wurde 1949 eine Spezialzuchtgemeinschaft im späteren Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) und wurde ab 1991 als gesamtdeutscher "Sonderverein Bernburger Trommeltauben von 1908" im Rahmen des Verbands Deutscher Rassetaubenzüchter fortgeführt. Eine umfangreiche Bibliographie über die Bernburger Trommeltaube findet sich im Internetauftritt des Tiergartens Bernburg. Literatur und Internetquellen |
Berner Guggertaube
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Die den Farbentauben zugerechnete Guggertaube wurde im 16. Jahrhundert in der Republik Bern, damals der mächtigste und größte Stadtstaat nördlich der Alpen, erzüchtet. Damit ist sie eine der ältesten der 26 Taubenrassen der Schweiz. Ihr Name (Gugger = alemannisch für Kuckuck) bezieht sich auf die kuckucksähnliche Sperberung die früher das ganze Brustgefieder bedeckte, heute aber auf den Halskragen reduziert ist. Die Gugger ist eine schnittige, elegante, temperamentvolle und flugfreudige Feldtaube, die stets eine hochangesetzte, spitze Kappe trägt. Rassetypisch ist eine weiße Stirnschnippe. Die Federn vom Hinterhals bis zur Kappenspitze bilden einen scharfen Kamm. Die Läufe und Zehen sind unbefiedert. Es gibt zwei Farbschläge: Blauschwanz blau gehämmert und Weißschwanz blau gehämmert. Der Blauschwanz ist die ursprüngliche Variante, der Weißschwanz entstand erst im 20. Jahrhundert. Leider schaffte es die Rasse nie, eine dauernde und starke Zuchtbasis zu erreichen und gehört heute zu den ganz großen Seltenheiten. Literatur und Internetquellen |
Eichbühler Taube
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Die Eichbühler Taube enstand vor mehr als 200 Jahren auf dem heute noch existierenden Bauernhof Eichbühl im oberaargauischen Auswil (Kanton Bern), vermutlich als Ergebnis aus Kreuzungen von Brieftauben und Feldflüchtern, nach einer anderen Quelle aus Kreuzungen osteuropäischer Tauben mit Schweizer Spitzhauben. Als wahrscheinlich erste Schweizer Taubenrasse fand sie auch Verbreitung außerhalb der Schweiz: bereits 1893 wurde sie bei der ersten Deutschen Nationalen Rassegeflügelschau im Krystall-Palast in Leipzig ausgestellt. Es handelt sich um eine kräftige, langgestreckte Taube mit geduckter Haltung, langem, kantigem eidechsenähnlichen Kopf mit großen Augen, glatt anliegendem Gefieder und befiederten Läufen und Zehen, von der es zahlreiche Farbschläge gibt. Die Vögel sind sehr guter Flieger, die gegenüber dem Menschen sehr scheu sind. Literatur und Internetquellen |
Elsterpurzler, Lausitzer Purzler
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Der Elsterpurzler gehört zu den Tümmlertauben, welche die Fähigkeit haben, im Flug zu stürzen, zu purzeln oder rückwärts zu rollen. Er ist eine lebhafte, flüchtige Taube mit etwas gedrungenem, nicht zu schmalem Körper und fast waagrechte Haltung. Der Kopf ist gerundet, ohne Platte. Der Schnabel ist mittellang, seine Farbe variiert je nach Schlag. Das Auge ist perlfarbig, der Augenrand schmal und glatt; bei den Hellschnäbligen ist er korallenrot, bei den Pechschnäbeln dunkel bis schwarz. Der Elsterpuzler gehört zu den ältesten deutschen Taubenrassen. Er war im 18./19. Jahhundert weit verbreitet, wurde dann aber durch die Langschnäblige Elstertaube weitgehend verdrängt. 1951 wurde er vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter offiziell als Rasse anerkannt. Mittlerweile gibt es 14 Farbenschläge. Allen gemein sind die weißen Flügel und der weiße Bauch Literatur und Internetquellen |
Gimpeltaube
Lockentaube
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Die Lockentaube gehört zu den Strukturtauben. Ihre Gestalt gleicht einer kräftigen, breitbrüstigen, mittelhoch gestellten Feldtaube. Das Gefieder ist etwas locker. Hauptmerkmal sind die gelockten Federn des Flügelschildes. Im Deutschen Rassetauben-Standard sind 21 Farbenschläge aufgeführt. Der Kopf kann je nach Farbenschlag glatt oder mit Rundaube versehen sein. Das Auge ist rot oder orangefarbig. Der wenig entwickelte Augenrand ist blass bis rötlich. Die mittellangen Läufe sind bestrümpft, Farbenschlägen mit Rundhaube haben eine dichte, zur Seite abgedreht Fußbefiederung. Der Ursprung der Lockentaube ist unbekannt. Es wird vermutet, dass sie aus Südosteuropa stammt. Schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Lockentauben in Deutschland und England gezüchtet. Literatur und Internetquellen |
Pfautauben
Süddeutsche Schildtaube
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Süddeutsche Schildtauben gehören zu den Farbentauben. Es sind kräftige, veredelte Feldtauben. Sie zeigen die übliche Schildtaubenzeichnung, die sich wie ein Dach über den Taubenkörper stülpt. Sie sind immer glattfüßig und haben eine volle Rundhaube mit Rosetten. Sie werden in vielen Farbenschlägen gezüchtet und sind sehr zuchtfreudig. Sie sind für jede Haltungsform geeignet. Der Schwerpunkt der Haltung liegt in Württemberg. Sie werden in etwa einem halben Dutzend öffentlich zugänglichen Tierhaltunge, ausschließlich in Deutschland, gezeigt 1899 wurde ein Verein schwäbischer Taubenzüchter mit Sitz in Stuttgart gegründet, der vor allem die süddeutschen Farbentauben vor dem Aussterben bewahren wollte. Dieser wurde während der Zeit des Nationalsozialismus zwangsaufgelöst. Nach dem Krieg wurde am 23. Juni 1946 als Nachfolgeorganisation der Verein (heute Sonderverein) der Züchter Süddeutscher Farbentauben, Sitz Stuttgart, ins Leben gerufen. Von den verschiedenen Schildtaubenrassen hat auch die Sächsische eine Rundhaube. Die Thüringer und die Fränkische sind glattköpfig und die beiden Schweizer Rassen (Luzerner und Thurgauer) haben eine Spitzhaube. Literatur und Internetquellen |
Wiener Hochflugtaube
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