Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasane und Feldhühner (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)
Zwerghuhn-Rassen
Gallus gallus f. dom. • Bantam Breeds • Races de poules naines
- Antwerpener Bartzwerg
- Bantam
- Chabo-Zwerghuhn
- Federfüßiges Zwerghuhn
- Sebright
- Steinhendl
- Zwergbarnevelder
- Zwergcochin
- Zwergseidenhuhn
- Zwergsussex
- Zwergwyandotte
Antwerpener Bartzwerg
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Der Antwerpener Bartzwerg ist eine zutrauliche, anfängerfreundliche, robuste Urzwergrasse, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Belgien erzüchtet bzw. rassisch veredelte wurde. Wachtelfarbene Vorläufer der Rasse existierten in Flandern bereits im 17. Jahrhundert. In Deutschland tauchte die Rasse um 1920 an der Nationalen Zwerghuhnschau auf. Im Zweiten Weltkrieg gingen die meisten Zuchten zugrunde. Mit der Gründung des deutschen Sondervereines erfuhr die Rasse nach dem Krieg einen starken Aufschwung. Auch in der Schweiz sind die Antwerpener Bartzwerge mittlerweile gut vertreten, wobei wachtelfarbigen Bartzwerge am meisten verbreitet sind. Der Antwerpener Bartzwerg wirkt im Körperbau gedrungen und breit. Rassetypische Merkmale sind der dreigeteilte, aus Backenbärten und Kinnbart bestehende Bart, der aufrechte Stand mit der nach vorne gewölbten Brust und ein mähnenartiger Halsbehang. Der Körperbau ist asymmetrischer, indem sich zwei Drittel vor und ein Drittel des Körpers hinter den Läufen befinden. Die Tiere haben einen leuchtend roten Rosenkamm, der sich nach hinten keilförmig verjüngt. In Deutschland sind zur Zeit insgesamt 25 Farbenschlägen anerkannt. Hähne werden ca. 700 g, Hennen ca. 600 g schwer. Die Legeleistung liegt in der ersten Legeperiode bei etwa 90 ca. 30 g schweren, Weißen bis cremefarbigen Eiern. Antwerpener Bartzwerge werden nach Zootierliste in etwa zwei Dutzend europäischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
Bantam (englisch: Rosecomb Bantam)
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Das Bantam ist eine alte Zwerghuhnrasse aus Indonesien. Es ist ein Urzwerg, d.h. es gibt keine Großrasse dazu. Vermutlich gelangte es von Java aus gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch Handelsreisende und Seefahrer nach England, wo es zunächst nur in der Farbe schwarz weiter gezüchtet wurde. Es gibt allerdings auch andere Theorien über die Herkunft der Rasse, etwa dass sie ursprünglich aus Japan stamme oder dass die Einfuhr nach Europa durch niederländische Seefahrer erfolgte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Bantams nach Deutschland importiert, wo 1909 ein Sonderverein gegründet wurde, der sich für die Verbreitung und Zucht der Rasse einsetzt. Der Bantam-Klub Schweiz wurde erst 1997 gegründet. Die Rasse ist dadurch charakterisiert, dass sich der Schwanz des Hahn mit Sicheln und Nebensicheln gleichmäßig mit dem sogenannten „Zirkelschlag“ abrundet. Im Idealfall bilden die Schwanzfedern beim Hahn von der Seite betrachtet eine kreisrunde Fläche. Neben den roten Kopfpunkten und dem nicht zu großen, in einem spitz auslaufendem Dorn endenden Rosenkamm (nach deutschem Standard, es gibt auch welche mit einfachem Kamm) sind die großen weißen Ohrscheiben ebenfalls rassetypisch. Nach deutschem Standard sind 20 Farbschläge anerkannt. Hähne werden 500-600g, Hennen 450-500 g schwer. Die leichten Vögel haben gut entwickelte Flügel, mit denen sie auch höhere Zäune überwinden können. Sie schlafen gerne in Bäumen.Die Hennen produzieren in der ersten Legeperiode 90-100 weisse, ca. 25 g schwere Eier. Bantams werden nach Zootierliste in etwa 40 europäischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
Chabo-Zwerghuhn
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Das Chabo ist eine sehr kleine japanische Hühnerrasse. Seine Vorfahren wurden vermutlich im 17. Jahrhundert vom ostasiatischen Festland nach Japan eingeführt. Aus Japan gelangte die Rasse, von der es zahlreiche Schläge gibt, erstmals im Jahr 1850 nach England und von dort 1860 auch nach Deutschland. In der Folge wurden zur Auffrischung der Zucht mehrmals Tiere oder Bruteier aus Japan eingeführt. Chabos sind reine Zwerghühner, von denen es keine Großform gibt. Hähne erreichen ein Gewicht von 700 g, Hennen von 600 g. Sie sind kurzbeinig und berühren daher beim Laufen mit den Flügelenden und bisweilen mit dem Brustgefieder den Boden. Der Kamm ist je nach Schlag unterschiedlich groß. Das Federkleid kann glatt, gelockt oder seidig sein Es gibt etwa 20 Farbschläge, ferner auch Chabos mit Bart. Im ersten Jahr legen die Hennen etwa 80 weiße, ca. 30 g schwere Eier, im zweiten Jahr noch 60. Weil sie relativ gut fliegen können, werden sie oft in überdeckten Volieren gehalten. Chabos werden nach Zootierliste in etwa 45 Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen: |
Federfüßiges Zwerghuhn
Sebright
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Das Sebright ist ein auf Schönheit gezüchtetes Zwerg-Zierhuhn mit geringer Lege- und Mastleistung, das durch eine aufrechte Körperhaltung mit kurzem, gebogenem Hals, herausgestreckter Brust, tief getragenen Flügeln und hoch getragenem Schwanz charakterisiert ist. Hähne wiegen etwa 600, Hennen 500 Gramm. Die Hähne sind hennenfiedrig, haben also dieselbe Gefiederfärbung wie die Hennen und - als einzige Hühnerrasse - gerade, an der Spitze abgerundete Schwanzfedern. Es gibt die zwei Farbschläge, Gold und Silber. Bei beiden Farbschlägen ist jede Feder von einem schmalen, grünglänzenden, schwarzen Saum umgeben. Die Augen sind dunkel- bis schwarzbraun. Der fein geperlte Rosenkamm soll satt kaminrot sein, die unbefiederten Läufe sind schiefergrau. Die Legeleistung liegt bei maximal 80 ca. 25 (20-35) g schweren, weißen bis cremefarbenen Eiern. Das Sebright-Zwerghuhn wurde von Sir John Saunders Sebright (1767-1846), dem 7. Baronet von Besford und Beechwood Park nach 1800 aus verschiedenen Zwerghuhnrassen als reines Zierhuhn erzüchtet und nach seinem Tod nach ihm benannt. Es ist also ein Urzwerg, weil es keine Großrasse dazu gibt. In England entstand der erste Zuchtverein 1815, in Deutschland wurde 1926 der „Deutsche Sebright-Club“ gegründet, der bis heute existiert. In der Schweiz wurde die Rasse erstmals 1932 an der Nationalen Geflügelschau ausgestellt. Sebrights werden nach Zootierliste in etwa 50 europäischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
Steinhendl
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Das Steinhendl, auch Steinpiperl oder Stoapiperl genannte steirische Landhuhn, war bis in die 1970er Jahre noch häufig auf Bauernhöfen der Steiermark und der angrenzenden Gebiete Österreichs und Sloweniens anzutreffen. Es wurde dann seltener und verschwand 2006 aufgrund des Verbots der Freilandhaltung im Zuge der Vogelgrippe-Epidemie bis auf einen Restvestand von 100-200 Tieren. In der Folgde wurde ein Erhaltungszuchtprogramm mit anfänglich vier Betrieben in die Wege geleitet. Ab 2014 konnten Tiere an weitere Halter abgegeben werden. Mittlerweile wird die Rasse auch in einigen wenigen österreichischen Tiergärten gezeigt, so seit 2021 im Alpenzoo Innsbruck. Das Steinhendl ist ein kleines Huhn mit meist gesprenkeltem Federkleid. Hennen werden nur etwa 450-650 g schwer, Hähne bis zu 900 g. Traditionell werden die Steinhendl mehr oder weniger sich selbst überlassen. Sie verbringen die Nächte gerne auf Schlafbäumen. Sie sind gute Legetiere und sehr brutfreudig. Die vergleichsweise kleinen, weißen bis hell cremefärbigen Eier sind sind 25-35 g schwer und haben einen auffallend dunkelgelben Dotter. Das Fleisch ähnelt dem des Fasans. Literatur und Internetquellen:
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Zwergbarnevelder
Zwerg-Cochin
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Das Zwerg-Cochin ist eine alte Zwerghuhnrasse aus China, die als reines Zierhuhn gezüchtet wurde. Es ist ein Urzwerg, d.h. es gibt keine Großrasse dazu. Die "Cochin" genannte Großrasse ist nicht mit ihm verwandt. Gehalten wurde es in den Palastanlagen des chinesischen Kaisers. Nach deren Zerstörung durch englische und französische Truppen im Jahre 1860 gelangten die ersten gelben, damals noch Peking-Bantam genannten Tiere als Kriegsbeute nach England. 1885 kamen aus Ostindien 12 weitere gelbe Tiere zur Verstärkung der Zucht an. Da sich aber bald Inzuchterscheinungen einstellten, wurden Zwerghühner anderer Rassen eingekreuzt, womit weitere Farbschläge entstanden, aber wohl auch einige ursprüngliche Rassemerkmale verloren gingen. 1886 gelangten die ersten Exemplare nach Deutschland und 1890 in die Schweiz. Das Zwerg-Cochin ist ein für Anfänger geeignetes, zutrauliches, robustes, bewegungsfreudiges und wetterfestes Zwerghuhn. Seine Körperform ist rundlich, die Befiederung dicht, entweder glatt oder gelockt. Die Läufe sind kurz und voll befiedert. Hähne wiegen etwa 850 g, Hennen um 750 g. Es gibt 24 Farbschläge. Die Legeleistung liegt bei 80-100 Eiern in der ersten Legeperiode. Die weißen Eier wiegen um die 30 g. Die Hennen sind sehr brutfreudig und eignen sich daher gut als Glucken. Sie führen ihre Kücken 12 Wochen lang und verteidigen sie gegen vermeintliche oder tatsächliche Feinde. Zwerg-Cochin schlafen selten auf Sitzstangen, lieber liegen sie in der Gruppe aneinander gekuschelt auf dem Boden. Sie können zwar gut fliegen, tun es jedoch nicht. Es genügt, wenn der Zaun 1 m hoch ist. Zwerg-Cochins werden nach Zootierliste in etwa 40 europäischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
Zwergseidenhuhn
Zwergsussex
Zwergwyandotte
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Die Wyandotten stammen aus dem Gebiet der großen Seen Nordamerikas. Durch Einkreuzen von Zwerg-Cochin, Bantam, Hamburger Goldsprenkel und anderen Zwerghühnern entstand die Zwergform. In Deutschland wurde die Rasse erstmals 1906 an einer Schau gezeigt und erfreute sich rasch großer Beliebtheit. Die Zwergwyandotte ist ein verzwergtes Zweinutzungshuhn, bei dem die Hähne ein Gewicht von 1.2 kg, die Hennen von 1 kg erreichen. Die Vögel haben einen Rosenkamm und unter ihrem Deckgefieder eine dichte Flaumschicht, mit der sie auch hohen Minusgraden trotzen. Es gibt zahlreiche Farbschläge, teils mit malerischen Mustern braungebändert, gelb, gelb-schwarzcolumbia, gelb schwarzgesäumt, braun-porzellanfarbig, weiss-schwarzcolumbia (hell), rebhuhnfarbig-gebändert, birkenfarbig, gelb-blaucolumbia, gestreift, schwarz-weißgescheckt, schwarz, rot, orangehalsig, orangefarbig-gebändert, kennfarbig, gold-weißgesäumt, gold-schwarzgesäumt, goldhalsig, weiß-blaucolumbia, weiß, silber-schwarzgesäumt, gelb-weißgesperbert, silberfarbig gebändert (dunkel), blau, silberhalsig, lachsfarbig, gold-blaugesäumt. Die Hennen legen in den ersten beiden Jahren bis zu je 180 cremefarbene, ca. 40 g schwere Eier. Sie haben einen ausgeprägten Bruttrieb. Zwergwyandotten werden nach Zootierliste in etwa 30 europäischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
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