Fasanenartige

Grosshuhnrassen

Brahmahennen (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Senftenberg Brahmahennen (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Senftenberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasane und Feldhühner (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)

D NB650

Großhuhnrassen

Gallus gallus f. dom. • Large Chicken Breeds • Grandes races de la poule domestique

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Appenzeller Barthuhn

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Appenzeller Barthuhn (Gallus gallus f. dom.) Hahn im Wildpark Roggenhausen, Aarau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Appenzeller Barthuhn (Gallus gallus f. dom.), Henne im Wildpark Roggenhausen, Aarau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Appenzeller Barthuhn entstand um 1860 im Ostschweizer Alpenraum durch die Kreuzung von Rebhuhnfarbigen Italienerhühnern mit bart- und rosenkammtragenden Rassen, um einen kälteresistenten und legefreudigen Hühnertyp zu erzielen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Bestand dramatisch ab und die Rasse drohte auszusterben. 1985 startete ProSpecieRara zusammen mit den letzten verbliebenen Züchtern ein Erhaltungszuchtprogramm.

Auffälligstes Merkmal des Appenzeller Barthuhns ist der von beiden Geschlechtern getragene Bart. Rassetypisch ist auch der breite, kräftig rote Rosenkamm mit ausgeprägten Perlen. Nach Zuchtziel sollen keine sichtbaren Kehllappen vorhanden sein. Der ursprüngliche Farbschlag war schwarz, danach entstanden die rebuhnhalsigen und später die blauen (grauen) Barthühner. Bei allen Farbschlägen ist die Beinfarbe blau bis dunkelgrau. Der Geschlechtsdimorphismus ist stark ausgeprägt: der Hahn weist kräftigere Farben und einen prominenten, sichelförmigen Schwanz auf, während die unscheinbare Henne vor allem durch ihre deutliche Brustwölbung auffällt. Hähne wiegen etwa 2.0-2.3 kg, Hennen 1.6-1.8 kg. Die Legeleistung in der ersten Legeperiode liegt bei etwa 150-190 weißen, ca. 55 g schweren Eiern.

In Zoos ist das Appenzeller Barthuhn nur selten und hauptsächlich in der Schweiz anzutreffen.

Literatur und Internetquellen:

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Appenzeller Spitzhaubenhuhn

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Appenzeller Spitzhaubenhahn (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Hasel, Rüfenach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Appenzeller Spitzhaubenhennen (Gallus gallus f. dom.) im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Appenzeller Spitzhaube wurde vermutlich schon im 15. Jahrhundert aus französischen und niederländischen Haubenhühnern herausgezüchtet. Im 20. Jahrhundert wurde die Rasse sehr selten und wurde vor allem noch im Appenzellerland gehalten. Ab 1983 nahm sich "Pro Specie Rara" der Rasse an. Seitdem nahm der Bestand der lebhaften Hühner wieder zu, und die Rasse ist heute in der ganzen Schweiz verteilt.

Die Spitzhauben sind kleine bis mittelgrosse, zierlich gebaute Hühner. Beide Geschlechter tragen eine schmale, nach vorn gerichtete Federhaube, die an die Haube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Der Hörnerkamm ist bei den Hennen nur schwach ausgeprägt und häufig von der Haube verdeckt.Es gibt die Farbschläge «Gold», «Gold-Schwarz getupft», «Reinweiß», «Reinschwarz», «Silber-Schwarz getupft»,«Blau» sowie «Chamois-Weiß getupft». Die Hennen legen pro Jahr gut 150 weißschalige, ca. 55 g schwere Eier.

Nach Zootierliste (2022) ist die Appenzeller Spitzhaube in gegen 30 Einrichtungen hauptsächlich im deutschsprachigen Raum zu sehen.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

Araucana-Huhn

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Araucana-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Arche Noah Zoo, Braunschweig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Araucanas (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Limbach-Oberfrohna © Klaus Rudloff, Berlin

 

Die Araucanas sind ausgesprochen robuste, ruhige Zierhühner mit stark ausgeprägtem Backen- und Kehlbart, Erbsenkamm und grünen Ständern. Typisch für die Rasse ist ihre Schwanzlosigkeit. Anstelle der Ohrscheiben haben sie abstehende Federbüschel. Hähne erreichen ein Gewicht von 2.0 bis 2.5 kg, Hennen werden 1.6 bis 2 kg. schwer. Die Legeleistung liegt im ersten Jahr bei 180 türkisfarbenen, ca. 50 g schweren Eiern. Es sind 13 verschiedene Farbschläge anerkannt. Neben der Großrassee gibt es auch Zwergaraukanas mit 10 Farbschlägen.

Die Hühner wurden von den ehemals "Araukaner" genannten Mapuche-Indios in Chile wahrscheinlich seit vorkolumbianischer Zeit halbwild gehalten und bei diesen um 1890 "entdeckt" und nach Nordamerika ausgeführt. 1900 gelangten die ersten Exemplare nach Deutschland, wo eine gezielte Zucht aber erst nach weiteren Importen um 1960 begann. 1962 wurde der deutsche „Sonderverein zur Erhaltung des Araucana- und Zwerg-Araucana-Huhnes“ gegründet und 1965 wurde die Rasse offiziell anerkannt.

Nach Zootierliste (2023) werden Araucanas in etwa 20 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich zu rund einem Drittel deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Augsburgerhuhn

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Augsburgerhahn (Gallus gallus f. dom.) im Oberschwäbischen Bauernhofmuseum, Illerbeuren © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Augsburgerhenne (Gallus gallus f. dom.) im Oberschwäbischen Bauernhofmuseum, Illerbeuren © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Augsburgerhahn mit Hennen (Gallus gallus f. dom.) im Oberschwäbischen Bauernhofmuseum, Illerbeuren © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Augsburger Huhn entstand um 1870 aus der Kreuzung von französischen La Flèche-Hühnern mit italienischen Lamottas durch einen Züchter aus der Augsburger Gegend. Es ist die einzige Hühnerrasse, die ihren Ursprung in Bayern hat. Als gut an das rauhe Klima angepasstes Zwiehuhn verbeitete es sich rasch in Bayern, im Schwarzwald und im Stuttgarter Raum. 1940 wurde der „Sonderverein der Züchter des Augsburger Huhnes“ gegründet. Da das Augsburger wirtschaftlich mit den in der intensiven Lanwirtschaft gefragten Hybridhühnern nicht mithalten konnte, nahmen die Bestände ab, und um 1990 war es fast ausgestorben.  Dank dem heutigen "Sonderverein der Züchter des Augsburger Huhnes und der Zwerg-Augsburger" und dem 2010 gegründeten "Förderverein Augsburger Huhn" konnte die Rasse erhalten werden. Trotz zunehmender Bestände gilt sie aber immer noch als extrem gefährdet (Kategorie I der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.).

Das Augsburger Huhn ist frühreif und frohwüchsig. Hauptsächliches Merkmal ist der sogenannte Becherkamm. Dieser steht beim Hahn aufrecht, beginnt vorn am Schnabel einfach und teilt sich nach dem 1. oder 2. Zacken. Die Kehllappen sind mittelgroß und dünn, die ovalen Ohrscheiben weiß. Von der Rasse gibt es zwei Farbschläge: den originalen mit reinschwarzem Gefieder mit sattem Grünglanz und den in der ehemaligen DDR entstandenen blau-schwarzgesäumten. Hähne haben ein Gewicht von 3.0 kg, Hennen von 2.5 kg. Die Legeleistung liegt in den ersten zwei Jahren bei etwa 180 weissen, ca. 58 g schweren Eiern.

Die Zoohaltung des Augsburgerhuhns beschränkt sich auf wenige Einrichtungen in Deutschland.

Literatur und Internetquellen:

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Ayam Cemani-Huhn

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Cemani-Hahn (Gallus gallus f. dom) im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Cemani-Hahn (Gallus gallus f. dom) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Cemani-Henne (Gallus gallus f. dom) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Cemanihuhn stammt ursprünglich aus Java und war auch auf anderen indonesischen Inseln verbreitet. In Europa ist es seit den 1920er-Jahren bekannt. Der gegenwärtige europäische Bestand geht auf eine Ersteinfuhr im Jahr 1998 zurück. Seit 2003 ist es in den Niederlanden, seit 2006 in Deutschland als Rasse anerkannt. Es gibt zwei reinrassige Blutlinien und eine dritte, in die Sumatrahühner eingekreuzt wurden. In ihrem Ursprungsgebiet gelten Ayam Cemani als mystische Tiere, die von Schamanen zu rituellen Zwecken oder auch zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden.

Das Ayam Cemani ist ein kleines Zweinutzungshuhn mit Kampfhuhneinschlag. Die Hähne werden 2, die Hennen 1.4 kg schwer. Es hat nicht nur ein schwarzes Gefieder, sondern auch Kamm und Kehllappen, Augen,  Haut,  Fleisch, Knochen, Krallen und beinahe auch das Blut sind pechschwarz. Dem zugrunde liegt eine genetisch fixierte, Fibromelanosis genannte, übermäßige Pigmentierung, die vor mehreren hundert Jahren durch eine Mutation in Südostasien entstand und heute bei mehr als 25 Rassen vorkommt. Die Legeleistung liegt im 1. und 2. Jahr bei je 120 weißschaligen, ca. 45 g schweren Eiern. Die Hennen haben einen ausgeprägten Bruttrieb.

In Zoos ist das Ayam Cemani recht beliebt, es wird nach Zootierliste (2022) in etwa 40 Einrichtungen gezeigt. Von diesen befinden sich über die Hälfte im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Bergischer Schlotterkamm

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Bergischer Schlotterkamm (Gallus gallus f. dom.), Hahn im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergischer Schlotterkamm (Gallus gallus f. dom.), Henne im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergischer Schlotterkamm (Gallus gallus f. dom.), Hahn im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Bergischen Schlotterkamm gehören zu den ältesten deutschen Hühnerrassen. Er entstand, wie vermutet wurde, im 18. Jahrhundert im Herzogtum Berg aus der Kreuzung von Bergischen Krähern und eingeführten spanischen Hühnerrassen. Das ist aber nicht gesichert. Bis zum Jahr 1896 hatten sich vier Farbschläge entwickelt. Heute ist er mit einem Bestand von rund 300 Tieren als "extrem gefährdet" in Kategorie I  der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. aufgeführt.

Der Bergische Schlotterkamm ist ein mittelgroßes, wetterfestes Nutzhuhn mit langgestrecktem kastenförmigen Körper und einfachem Kamm. Er wird in in den Farbschlägen schwarz, schwarz-weißgedobbelt, schwarz-gelbgedobbelt und gesperbert gezüchtet. Das Gewicht der Hähne liegt zwischen 2.0 und 2.75 kg, das der Hennen zwischen 1.75 und 2.25 kg . Der Name "Schlotterkamm" bezieht sich auf den Kamm der Hennen, der nicht einseitig tief am Scheitel herunterhängen, sondern sich mal auf dieser, mal auf jener Seite des Kopfes befinden soll. Während der ersten Legeperiode produzieren die Hennen 160-200 weiße Eiern mit einem Gewicht von 55 g, danach nimmt die Eizahl ab und das Eigewicht bis 60 g zu.

Nach Zootierliste (2022) sind Bergische Schlotterkämme in 10 Einrichtungen in Deutschland zu sehen, hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz.

Literatur und Internetquellen:

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Brahmahuhn

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Brahmahahn (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Brahmahenne (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Brahmahuhn (Gallus gallus f. dom.) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Brahmas sind imposante Riesenhühner mit typischen Fersenstulpen und Zehenlatschen. Ihr Ursprung ist bis heute nicht geklärt. Es wird angenommen, dass die Rasse aus einer Kreuzung von Cochin-, Malaien- und Chittagong-Hühnern entstanden ist. Angeblich geht der heutige Bestand auf Hühner zurück, die einigen Matrosen am New Yorker Hafen abgekauft wurden. Die Rasse etablierte sich zuerst in Amerika, ab 1850 verbreitete sie sich in Europa, wobei der Adel maßgeblich zu ihrer Popularität beitrug.

Hähne erreichen ein Gewicht von 5 kg und eine Höhe von über 70 cm, Hennen werden 4.5 kg schwer. In Deutschland sind 9 Farbschläge anerkannt: weiß-schwarz, silberfarbig-gebändert, gelb-schwarzcolumbia, rebhuhnfarbig-gebändert, blau-rebhuhnfarbig-gebändert, blau, schwarz, gelb-blaucolumbia und blau-silberfarbiggebändert mit Orangerücken Kamm-, Ohr- und Kehllappen sind in allen Farbschlägen rot. Der Kamm ist wenig ausgeprägt. Die Legeleistung liegt im ersten Jahr bei gut 140, im zweiten Jahr bei etwa 100 gelbbraunen, ca. 55 g schweren Eiern. Die Brahma-Hennen haben einen guten Bruttrieb und sind ihren Küken gute Mütter. Da diese langsam wachsen, sollte ein Schlupf im Frühjahr angestrebt werden.

Im Zoo gehört das Brahmahuhn zu den beliebtesten Hühnerrassen, es wird nach Zootierliste (2022) in etwa 150 Einrichtungen gezeigt. Von diesen befinden sich gegen 100 im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Deutsches Lachshuhn

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Deutsches Lachshuhn (Gallus gallus f. dom.), Hahn im Vogelpark Viernheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hahn und Hennen des Deutsches Lachshuhn (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Bad Mergentheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Vorfahre des Deutschen Lachshuhns ist das französische Faverolles, das im 19. Jahrhundert ein uneinheitliches Gemisch aus einem Landhuhn und eingekreuzten Mastrassen darstellte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde zuerst in England ein einheitlicher Ausstellungstyp gezüchtet. 1915 wurde es in Deutschland zum Lachshuhn und nach dem 2. Weltkrieg zum Deutschen Lachshuhn, einem typischen Zwiehuhn mit einer guten Legeleistung bei gleichzeitig hervorragender Mästbarkeit.

Das Deutsche Lachshuhn ist ein kräftiges Huhn, mit vollem und breitem, aber nicht plump wirkenden Körper. Hähne erreichen ein Gewicht von 3-4, Hennen von 2.5-3 kg. Zeichen für Reinrassigkeit sind Bart, befiederte Außenzehen und fünf Zehen anstatt der üblichen vier. Es gibt mehrere Farbschläge, von denen in Deutschland neben dem lachsfarbigen, bei dem das Gefieder der Hähne aber überwiegend schwarz ist, auch der weiße und weiß-schwarz-columbia-farbige anerkannt sind. Die Legeleistung liegt in den beiden ersten Jahren bei je 140-160 braunen, ca. 55-60 g schweren Eiern. Die Hennen haben einen ausgeprägten Bruttrieb.

Nach Zootierliste (2022) wird das Deutsche Lachshuhn in etwa 30 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich mit wenigen Ausnahmen im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

Deutsches Langschan

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Deutscher Langschan-Hahn (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Deutsche Langschan-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Das deutsche Langschan ein beliebtes Ausstellungs- und Zwiehuhn, das in vier Farbschlägen (weiß, schwarz, blaugesäumt, braunbrüstig) gezüchtet wird. Es hat einen langen, kräftigen und aufgerichteten Körper mit tiefer und breiter Brust. Es trägt  einen aufrechtstehenden Einzelkamm mittlerer Größe. Ohr- und Kehllappen sowie das unbefiederte Gesicht sind rot. Der weiße Farbschlag hat rotbraune Augen und einen hornfarbenen Schnabel, die übrigen Farbschläge haben braunschwarze Augen und einen schwarzen Schnabel. Hähne erreichen ein Gewicht von 3 bis 4.5 kg, Hennen werden 2.5 bis 3.5 kg. schwer. Die Legeleistung liegt im ersten Jahr bei 180, im zweiten Jahr bei 120 cremefarbenen, ca. 58 g schweren Eiern.

Das Deutsche Langschan wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus dem 1879 erstmals aus England importierten, ursprünglich aus China stammenden Croad Langschan, dem spanischen Minorka und dem amerikanischen Plymouth Rocks erzüchtet.

Nach Zootierliste (2023) werden Deutsche Langschan in 5 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich bis auf eine in Deutschland.

Literatur und Internetquellen:

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Deutsches Reichshuhn

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Deutsches Reichshuhhn (Gallus gallus f. dom.), Hahn silber-schwarzgesäumt, im Zoo Neunkirchen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Deutsches Reichshuhhn (Gallus gallus f. dom.), Henne silber-schwarzgesäumt, im Zoo Neunkirchen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Deutsches Reichshuhhn (Gallus gallus f. dom.), Hahn silber-schwarzgesäumt, im Zoo Neunkirchen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Deutsche Reichshuhn wurde während der Epoche des (Zweiten) Deutschen Reichs als leistungsfähiges deutsches „Nationalhuhn“ erzüchtet. Paradoxerweise wurden dazu keine einheimischen Landhuhnschläge verwendet, sondern ausländische Rassen wie Sussex, Brahma, rosenkämmiges weißes Orpington, weiße und helle Wyandotten, weißes Dorking, Minorka, Italiener, Mechelner und Dominikaner. Reichshühner wurden erstmals 1907 ausgestellt und 1908 in Hannover als Rasse anerkannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rasse wie so viele andere von den leistungsstarken modernen Hybridhühnern verdrängt. Heute ist sie in Kategorie 2 der Roten Liste der GEH als stark gefährdet aufgeführt. Im Jahr 2016 setzte sich der registrierte Bestand in Deutschland aus 289 Hähnen und 1'315 Hennen zusammen.

Das Reichshuhn ist ein robustes, schnellwüchsiges, frühreifes, kälteresistentes Zweinutzungshuhn. Es hat einen geraden Rücken, der durch den bei der Henne ansteigenden, beim Hahn nur leicht ansteigenden Schwanz verlängert wird. Das Gefieder ist festanliegend. Der Kopf ist mittelgroß mit einem festen, feingeperlten Rosenkamm, mittelgroßen Kehllappen und weißen Ohrscheiben. Die unbefiederten Läufe sind weiß bis fleischfarbig. Hähne werden 2.5-3 kg schwer, Hennen 2-2.5 kg. Es liefert hochwertiges Fleisch und in der ersten Legeperiode etwa 180 ca. 55 g schwere, cremefarbene Eier. Die Hühner sind keine guten Flieger, ein 120 cm hoher Zaun reicht als Absperrung. Im Gegensatz zum parallel und aus ähnlichem Ausgangsmaterial enwickelten, reinweißen Schweizerhuhn gibt es beim Reichshuhn neun verschiedene Farbenschläge: weiß, weißschwarz-columbia, gelbschwarz-columbia, gestreift, rot, schwarz, silber-schwarzgesäumt, gold-schwarzgesäumt und birkenfarbig. Es gibt auch eine Zwergform mit acht Farbenschlägen, bei der die Hähne 1.2 kg, die Hennen 1 kg schwer sind und die Eier 40 g wiegen.

Nach Zootierliste (2022) wird das Reichshuhn ausschließlich in Deutschland und nur 7 Haltungen gezeigt.

Literatur und Internetquellen:

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Elsässerhuhn

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Elsässerhahn (Gallus gallus f. dom.), goldenlachs, im Écomusée d'Alsace in Ungersheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elsässerhenne (Gallus gallus f. dom.), schwarz, im Écomusée d'Alsace in Ungersheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elsässerhuhn (Gallus gallus f. dom.) Hahn und Henne, blau-gesäumt, im Écomusée d'Alsace in Ungersheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Elsässerhuhn ist eine alte Rasse, die aber erst seit den 1890er-Jahren von der Elsässischen Gesellschaft für Geflügelzucht als solche anerkannt wurde. Sie ist nahe verwandt mit dem Rheinländer Huhn, das u.a. auf das in der Eifel verbreiteten Landhuhn zurückgeht. Im damals deutschen Elsass gab es zwei Züchtervereinigungen: die im Oberelsass kümmerte sich um den rebhuhnfarbigen, die im Unterelsass um den schwarzen Schlag. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Rasse, wie das ganze Elsass, französisch und wurde vom Poule d'Alsace Club de France übernommen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Rasse fast verschwunden. Bemühungen zu ihrem Erhalt begannen erst 1994, als der Bestand auf einige Dutzend Individuen zurückgegangen war.

Das Elsässer ist ein robustes Zweinutzungshuhn. Es ist mittelgroß und hat einen langestreckten, zylindrischem Körper. Es ist charakterisiert durch einen kleinen Kopf, einen kurzen Schnabel, einen Rosenkamm, der nach hinten dornartig ausläuft, ein rotes Gesicht, weiße Ohrscheiben, einen langen, dichten Schwanz und unbefiederte, schiefergraue Läufe. Hähne werden 2.5 bis 3 kg schwer, Hennen 2-2.5 kg. Es liefert hochwertiges Fleisch und pro Jahr 150-200 ca. 60 g schwere, weiße Eiern. Elsässerhühner können relativ gut fliegen und sind inder Lage, Zäune von 2 m Höhe zu überwinden. Gegenwärtig sind vier Farbschläge anerkannt: schwarz, weiß, blau-gesäumt und golden-lachs. Es gibt eine Zwergform, die seit 1991 als Rasse anerkannt ist. Zwerg-Elsässer wiegen 750-800 g, ihre Eier sind 35-45 g schwer.

Nach Zootierliste (2022) wird das Elsässerhuhn nur in einer einzigen Haltung gezeigt.

Literatur und Internetquellen:

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Faverolles-Huhn

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Faverolles-Hahn (Gallus gallus f. dom.) im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Faverolles-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Französische Faverolleshuhn entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts um die Gemeinde Faverolles im Département Eure-et-Loir aus heimischen Landhühnern durch Einkreuzen schwerer Fleischrassen wie Brahma, Dorking, Crève-Coeur, Houdan, Coucou de Rennes sowie, möglicherweise, Cochin und Langschan.

Das Faverolles ist ein großes, kräftiges Huhn, bei dem der Hahn 4 kg, die Hennen 3.5 kg schwer wird. Es hat ein dichtes Gefieder mit Bart und üppiger Halskrause. Brust, Bauch und Rücken sind auffallend breit. Es gibt nur zwei Farbschläge: hell-lachsfarben und gesperbert. Bei beiden sind die Augen orange, die Gesichtshaut ist rot, aber unter dem üppigen Kopfgefieder kaum zu sehen, die befiederten Läufe sind hell. Auffallend sind die fünf Zehen. Der rote Einfachkamm ist bei der Henne nur schwach ausgeprägt und deutlich blasser, als beim Hahn. Obwohl primär eine Fleischrasse, ist die Legeleistung mit rund 160 Eiern zu 55-60 g pro Legeperiode recht gut. Die Henne ist eine sehr zuverlässige Brüterin die ihre Küken nach dem Schlupf mit Hingabe führt.

Faverolles sind in Zoos recht selten.

Literatur und Internetquellen:

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Houdan

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Houdan-Hahn (Gallus gallus f. dom.) im Bodenseezoo Reutemühle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Houdan-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Bodenseezoo Reutemühle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Houdan-Huhn entstand im 19. Jahrhundert im französischen Département Seine-et-Oise durch Einkreuzen von normannischen Crève-Coeurs in die lokale Landrasse. Zuchtziel war ein schnellwachsendes, schweres Huhns mit hervorragenden Fleischqualitäten. Als die ersten Houdan Hühner um 1850 nach England kamen, nahm man sich der Verbesserung und Vereinheitlichung ihres äußeren Erscheinungsbildes an. Später wurden auch Einkreuzungen mit Dorkings getätigt, um noch mehr Gewicht zu bekommen. Der Name «Houdan-Huhn» ist darauf zurückzuführen, dass die Hühner hauptsächlich über den Markt des Städtchens Houdan im Département Yvelines gehandelt wurden.

Der Körperbau der Houdans ist schwer und massig. Hähne erreichen ein Gewicht von 3.5, Hennen von 3 kg. Ihr auffälligstes Merkmal ist die große, volle Haube sowie der deutlich dreigeteilter Bart. Zwei Backenbärtchen umrahmen die Kehllappen des Hahns und säumen den großen Mittelteil des Bartes. Der Kamm bildet sich aus zwei Einzelkämmen, die an ihrem Grund miteinander verbunden sind und deren äußerer Rand einen gewellten Kelch bildet. Die Legeleistung liegt bei 160 weißen, ca. 53 g schweren Eiern. Die Hennen haben einen ausgeprägten Bruttrieb.

Houdans gibt es nur in sehr wenigen Zoos.

Literatur und Internetquellen:

HÜHNER-HALTUNG

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Italiener

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Italiener-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Römischen Haustierpark Augst, Kanton Baselland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Italiener-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Siky-Park, Crémines © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Italiener-Henne (Gallus gallus f. dom.) im Römischen Haustierpark Augst, Kanton Baselland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die wildhuhnfarbigen Vorfahren des Italiener-Huhns kamen vermutlich schon mit den Römern nach Mitteleuropa. Die heutige Rasse entstand Mitte des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen italienischen Landhuhnschlägen; nach Deutschland wurde sie 1870 erstmals eingeführt. Zuchtziel war ein frohwüchsiges, frühreifes Legehuhn, das über viele Jahre eine gleichbleibende Leistung bringt. Das bekannte Leghorn ist im Prinzip ein weißer Schlag der in den USA aus dem Italienerhuhn gezüchtet wurde. Im deutschsprachigen Raum gelten aber Italiener und Leghorn als eigenständige Rassen, wobei vom Italiener 21 Farbschläge anerkannt sind, von denen 12 seit 2013 auf der Roten Liste stehen. Dass dem so ist liegt daran, dass die ursprünglichen Legerassen zunehmend durch Legehybriden verdrängt wurden.

Das Italiener-Huhn ist lebhaft, wendig, zutraulich und ein guter Flieger. Es hat eine aufrechte Körperhaltung. Die Augen sind bei allen Farbschlägen rot, ebenso die Kehllappen und das ungefiederte Gesicht. Die Ohrscheiben sind weiß, der Schnabel ist gelb oder hornfarben. Der Kamm ist entweder ein Stehkamm mit bis zu fünf Zacken oder ein geperlter Rosenkamm. Das Gefieder liegt fest am Körper an. Hahn und Henne sind sich im Erscheinungsbild sich ähnlich. Hähne werden 3 kg, Hennen 2.5 kg schwer. Die Legeleistung pro Legeperiode liegt über mehrere Jahre bei etwa 180-200 weißen Eiern mit einem Gewicht von 55-60 g. Der Bruttrieb der Hennen ist schwach entwickelt und sie kümmern sich meist auch nicht besonders eifrig um ihre Küken.

Nach Zootierliste (2022) wird das Italienerhuhn in etwa 25 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich hauptsächlich im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Lakenfelder

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Lakenfelderhahn (Gallus gallus f. dom.) im Eifelzoo, Lünebach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Lakenfelderhenne (Gallus gallus f. dom.) im Eifelzoo, Lünebach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Lakenfelderhahn (Gallus gallus f. dom.) im Eifelzoo, Lünebach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Lakenfelder Huhn wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Gegend von Dielingen, heute ein Ortsteil der Gemeinde Stemwede im nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke aus dem regionalen Landhuhn, dem Westfälischen Totleger, erzüchtet. 1854 wurde es unter dem Namen "Jerusalemer" erstmals vorgestellt. Heute liegt das Hauptzuchtgebiet in Nordwestdeutschland und den Niederlanden. Nebst der Großrasse gibt es auch eine Zwergform, die aus mehreren Rassen erzüchtet und 1972 anerkannt wurde. Die Hähne der ZwergfORm werden etwa 900 g, die Hennen 800 g schwer.

Die weiße Grundfärbung steht im starken Kontrast zum samtschwarzen Halsbehang und dem schwarzen, grünschillernden Schwanz. Der einfache Kamm des Hahnes hat 4 bis 6 Zacken. Auch die Henne hat einen kleinen Stehkamm. Das Gewicht des Hahns beträgt 1.75-2.25 kg, das der Henne 1.5-2 kg. Die Legeleistung liegt während der ersten Legeperiode bei ca. 160 (-200), in der zweiten bei ca. 150 weißen, etwa 50 g schweren Eiern. Der Fleischansatz ist gering, aber das Fleisch ist sehr schmackhaft, weshalb die Rasse oft als Zwiehuhn angesehen wird. Lakenfelder sind gute Flieger und benötigen viel Platz. Die Hennen sind keine Winterleger. Sie zeigen auch wenig Brutlust, weshalb die Eier oft künstlich ausgebrütet werden.

Nach Zootierliste (2022) wird das Lakenfelder in etwa 50 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich zu über Dreivierteln deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

(Amerikanisches) Leghorn

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Dalmatiner-Leghornhenne (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Dalmatiner-Leghorn (Gallus gallus f. dom.), Hahn und Henne im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Dalmatiner-Leghornhenne (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Name "Leghorn" ist die englische Bezeichnung für die Stadt Livorno in der Toskana. Von dort wurden 1835 erstmals weiße Italienerhähne nach England und den Vereinigten Staaten ausgeführt. In den USA wurden sie zwecks Leistungssteigerung mit Hühnern anderer Rassen gekreuzt, wobei das äußere Erscheinungsbild vorerst unverändert blieb. Um 1870 wurde die reinweiße Rasse unter der Bezeichnung Leghorn wieder nach Europa eingeführt. Mittlerweile gibt es in Nordamerika, England und den Niederlanden nebst weißen Leghorns verschiedene Farbschläge, wie Braun, Dalmatiner, Isabel oder Lavendel. Ferner existiert eine Zwergform. In Deutschland ist nur der weiße Schlag als "Amerikanisches Leghorn" bzw. "Amerikanisches Zwerg-Leghorn" anerkannt.

Die Läufe sind kräftig gelb, die Augen auffallend orangerot, die Ohrscheiben rein weiß. Der Kamm, die langen und sehr feinen Kehllappen, und das Gesicht sind rot, ohne jeglichen weißen Anflug. Der imposante Stehkamm des Hahns hat 5 Zacken. Auch die Henne hat einen Kamm, bei dem aber meistens nur der erste Zacken steht. Das Gewicht des Hahns beträgt 2-2.7 kg, das der Henne 1.7-2.2 kg. Die Legeleistung liegt während der ersten Legeperiode bei ca. 220, in der zweiten bei 200 und in der dritten bei 160 weißen, etwa 50-60 g schweren Eiern. Das Fleisch ist verwertbar, aber wegen der hohen Legeleistung wird die Rasse nicht als Zwiehuhn angesehen. Leghorns sind die Zuchtgrundlage für viele Hühnerstämme, die in der Hybridzucht eingesetzt werden.

Nach Zootierliste (2023) wird das Leghorn in 18 zoologischen Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich zu einem Drittel im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

Marans

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Marans-Hühner (Gallus gallus f. dom.) im Arche Noas Zoo, Braunschweig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gesperbertes Maranshuhn (Gallus gallus f. dom.) © Liz / Seppings R., übernomen unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz

 

Das Marans ist ein großes, kräftiges Zwiehuhn. Ein typisches Merkmal ist die leichte Befiederung der grauen Läufe. Die 3.5 bis 4.0 (5.0) kg schweren Hähne haben einen sehr großen, leuchtend roten Einfachkamm und ebenfalls tiefrot Kehl- und Ohrlappen, bei den 2.5 bis 3 kg schweren Hennen sind Farbe und Größe von Kamm, Kehl- und Ohrlappen deutlich weniger ausgeprägt. In der ersten Legeperiode werden etwa 170-200 dunkel rotbraune, 65 g schwere Eier gelegt. Im Lauf der Zeit lässt die braune Farbe der Eierschalen etwas nach und es treten mehr dunkelbraune Sprenkel auf. Die ursprüngliche Gefiederfarbe war schwarz-kupfer, heute sind 13 Farbschläge anerkannt. Marans sind recht gute Flieger, die in der Voliere oder mit einer 2 m hohen Umzäunung gehalten werden.

Das Marans wurde vermutlich seit dem späten 12. Jahrhundert im Gebiet des Fischerdorfs Marans im französichen Departement Charente-Maritime gehalten und wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert als Rassehuhn populär. 1929 wurde der erste Züchterverein gegründet. In Deutschland ist die Rasse seit 1979 anerkannt.

Nach Zootierliste (2023) wird das Marans in etwa 20 zoologischen Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich beinahe zur Hälfte im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

Moderner Englischer Kämpfer

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Moderner Englischer Kämpfer (Gallus gallus f. dom.) Hahn im Wildpark Schwarzach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Moderner Englischer Kämpfer (Gallus gallus f. dom.), Hahn im Wildpark Schwarzach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Der Moderne Englische Kämpfer entstand in England aus der Kreuzung von Altenglischen Kämpfern und Malaienkämpfern. Nachdem 1849 Hahnenkämpfe in England verboten wurden, lag das Hauptaugenmerk auf der Zucht für Ausstellungen. Vom vom bulligen Körperbau wurde hin zu einer schlanken Gestalt selektiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Rasse in Europa fast ausgestorben, seit den 1970er Jahren nimmt sie an Beliebtheit wieder zu.

Die Rasse zeichnet sich aus durch extrem lange Beine, bei denen Ober- und Unterschenkel häufig fast eine Gerade bilden. Auch der Hals wirkt durch das eng anliegende Gefieder besonders lang. Der Kopf ist zierlich mit kleinem Einzelkamm, der Rumpf kurz, der kurze Schwanz wird stark zusammengefaltet getragen. Es gibt gegen 20 Farbenschläge. Hähne wiegen 2-3 kg, Hennen 1.75-2.5 kg. Die Legeleistung ist mit 50-90 weißen bis gelblichen, etwa 50 g schweren Eiern bescheiden.

Nach Zootierliste (2023) wird der moderne Engliche Kämpfer in nur 4 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich eine im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Orpington

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Orpingtonhahn (Gallus gallus f. dom.) im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Spiez © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Orpingtonhenne (Gallus gallus f. dom.) imBodenseetoo Reutemühle, Überlingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Orpingtonhennen (Gallus gallus f. dom.) im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Spiez © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Orpingtonhuhn ist ein schweres, kompaktes Zweinutzungshuhn, welches gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus der Kreuzung von Croad-Langschan-, Minorka-, Plymouth Rock-Hühnern und weiteren Rassen in England entstand. Um 1888 wurde die neue Rasse erstmalig in Deutschland vorgestellt. Es gibt sie in zahlreichen Farben, von denen die ursprünglichen Farbschläge: blau-gesäumt, braun-porzellanfarbig, gelb, gestreift, rebhuhnfarbig gebändert, rot, schwarz, schwarz-weißgescheckt und weiß auf der Roten Liste von GEH und BDRG stehen.

Orpingtons haben einen großen, massigen und tiefen Rumpf. Hähne erreichen ein Gewicht von 4 kg, Hennen von 3.5 kg.Sie sind stark befiedert und haben einen vollen Flaum, was sie breit erscheinen lässt. Die Farbschläge schwarz und gelb kommen auch mit Rosenkamm vor. Hennen legen in den ersten beiden Jahren bis zu 180 gelb- bis bräunlichschalige Eier mit einem mittleren Gewicht von 53-55 g. Sie sind gute Brüter. Orpingtons sind schlechte Flieger und können einen Zaun von 1.30 m Höhe kaum überflattern.

Die Rasse ist in 30-50 europäischen Zoos vertreten, von denen sich etwa ein Dutzend im deutschsprachigen Raum befinden. Neben der großen Rasse gibt es auch das in Deutschland entstandene Zwergorpington, das in Zoos nur selten zu sehen ist.

Literatur und Internetquellen:

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Paduaner

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Chamois-weißgesäumter Paduanerhahn (Gallus gallus f. dom.) im Zoo de Monaco © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Paduaner (Gallus gallus f. dom.) im Bodenseezoo Reutemühle, Überlingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Paduaner Huhn ist ein leichtes Landhuhn von mittlerer Größe mit aufrechtem Gang. Vermutlich stammt es von russischen Barthaubenhühnern ab, die in Oberitalien weiter veredelt wurden. Eventuell bestand in England eine  zweite Zuchtbasis mit Haubenhühnern aus Polen. Paduaner sind zugelassen in den Farbschlägen Schwarz, Silber, Gold, Chamois, Blau, Perlgrau und Gesperbert. Typische Merkmale sind die üppige Federhaube und der dichte Bart sowie das bei den meisten Schlägen enganliegende, glänzende Federkleid.

Die Hähne haben einen langen Hals, die Hennen sind etwas gedrungener und haben eine waagerechtere Körperhaltung. Das Gewicht der Hähne liegt im Mittel bei 2-2.5 kg, die Hennen werden meist 1.5-2 kg schwer. Obwohl Paduaner zu den reinen Zierhühnern gezählt werden, produzieren sie während einer Legeperiode bis zu 120 weißschalige Eier mit einem Gewicht von 45- 50 g. Der Bruttrieb ist gering entwickelt, sodass die Eier meist Hennen anderer Rassen untergeschoben werden.

Nach Zootierliste (2022) wird das Paduanerhuhn in etwa 25 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich hauptsächlich im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Phönixhuhn

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Phönixhahn (Gallus gallus f. dom.) im Eifelzoo, Lünebach © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Phönixhühner (Gallus gallus f. dom.) aus dem Geflügel-Album von Jean Bungartz (1885).Gemeinfrei. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Phönix ist ein zu den Langschwanzhühnern gehörendes Zierhuhn. Mit seinen prächtigen Farben und dem beeindruckenden Schwanzgefieder seiner Hähne gilt es als eine der schönsten Hühnerrassen. Entstanden ist es in Deutschland aus der Kreuzung von ab 1878 aus Japan importierten Onagadorihühnern und Altenglischen Kämpfern. Anders als die Onagadori mausert es jährlich, was das Wachstum der Schwanzfedern begrenzt. Neben der Großrasse gibt es auch eine Zwergform.

Das Phönixhuhn ist ein eher kleines, schlankes, elegantes Huhn mit fasanartigem Körperbau, kleinem Kopf, rotem Gesicht, weißen Ohrlappen und Einfachkamm, das sich durch ein langes Federkleid, namentlich der Sichelfedern des Schwanzes, auszeichnet. Hähne haben ein Gewicht von ca. 2.5, Hennen von 2 kg. In Deutschland sind die Farbschläge goldhalsig, orangehalsig, silber, weiß und wildfarbig, bei der Zwergrasse auch schwarz anerkannt. Bei allen Farbschlägen sind die Läufe einheitlich schiefer- bis silbergrau. Die Legeleistung liegt bei 100 weißen, ca. 45 g schweren Eiern. Der Bruttrieb der Hennen gilt als normal.

Nach Zootierliste (2022) wird das Phönixhuhn in etwa 20 Einrichtungen gezeigt. Diese befinden sich etwa zur Hälfte im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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Schwedisches Blumenhuhn (Skånsk blommehöna)

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Schwedisches Blumenhuhn (Gallus gallus f. dom.), Hahn in Skansens Djurpark © Udo Schroeter. Über-nommen aus flickr unter der CC BY-SA 2.0-Lizenz

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Schwedische Blumenhühner (Gallus gallus f. dom.) in Privathaltung in der Schweiz © Toblers Pinzgauer (https://www.toblerspinzgauer.ch)

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Schwedisches Blumenhuhn (Gallus gallus f. dom.) im Arche Noah-Zoo Braunschweig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Schwedische, richtiger Schonische, Blumenhuhn ist eine alte schwedische Landrasse, die man um 1970 schon ausgestorben glaubte bis im Dorf Vomb in Schonen eine der letzten Herden entdeckt wurde. Der heutige Bestand geht auf drei Haltungen auf Bauernhöfen in Vomb, Tofta und Esarp zurück. Heute wird die Rasse von etlichen hundert Haltern gezüchtet und ist auch außerhalb Schwedens, etwa in Dänemark, Deutschland und der Schweiz verbreitet.

Es gibt zwar Richtlinien, aber keinen eigentlichen Standard für die Rasse. Beim Blumenhuhn erreichen die Hähne ein Gewicht von 2.5-3.5 kg, die Hennen von 2-2.5 kg. Kein Tier sieht aus wie das andere. Die Grundfarben sind Schwarz, Blau, Grau, Braun, Wildfarben oder Gelblich. Die Federspitzen sind weiß und erzeugen das typische Blumenmuster. Die Beine sind gelb oder fleischfarben. 30-40% der Tiere tragen einen Schopf. Die Hennen beginnen mit 20-22 Wochen zu legen, ihre Leistung liegt in der ersten Legeperiode bei etwa 200, in der zweiten immerhin noch bei rund 150 cremefarbigen, 45-70 g schweren Eiern. Auch im Winter werden 2-3 Eier pro Woche gelegt.

Die Blommehöna ist außerhalb Schwedens nur in wenigen Zoos zu sehen, z.B. im Arche Noah-Zoo in Braunschweig oder im Wildlands Erlebniszoo Emmen.

Literatur und Internetquellen:

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Schweizerhuhn

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Schweizerhahn (Gallus gallus f. dom.) im Freilchtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schweizerhahn und -hennen (Gallus gallus f. dom.) im Archehof Huttwil BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schweizerhuhn (Gallus gallus f. dom.) im Parc animalier de Sauvabelin bei Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schweizerhuhn (Gallus gallus f. dom.), Junghenne im Parc animalier de Sauvabelin bei Lausanne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchte ein Halter in Amriswil (Kt. Thurgau) aus verschiedenen Rassen - Brahmas, Sussexes, Wyandotten, rosenkämmigen weissen Minorkas und Dorkings - ein typisches Zweinutzungshuhn zu züchten. Diese Kreuzungsprodukte wurden 1908 mit aus dem großherzoglichen oldenburgischen Geflügelhof Lehnsan importierten weißen rosenkämmigen Orpingtons verpaart. 1910 wurde ein Rassestandard aufgestellt. Die neue, vorerst Schweizerisches Reichshuhn genannte und später in Schweizerhuhn umbenannte  Rasse erlangte große Bedeutung in der Schweiz, wo sie ihre Blütezeit vor und während des zweiten Weltkriegs hatte. Mit fortlaufender Industrialisierung der Landwirtschaft wurde sie durch Hybridhühner verdrängt. 1971 gab es nur noch 6 organisierte Züchter. Als Pro Specie Rara 1991 ein Programm zur Rettung der Rasse startete, waren kaum noch mehr als 50 Tiere aufzutreiben. Seitdem entwickelt sich der Bestand erfreulich positiv. Die Rasse wird heute vom Klub der Appenzeller- und Schweizerhuhn-Züchter betreut.

Das Schweizerhuhn, von dem es auch eine Miniaturform gibt, ist eine nur in weißer Farbe auftretende, mittelgroße, widerstandsfähige Rasse mit waagrechter Haltung, anliegendem Gefieder, relativ kleinen Kehllappen und dunkelrotem, geperltem Rosenkamm, der nach hinten dornartig ausläuft. Die Tiere sind ruhig, zutraulich, frohwüchsig und langlebig. Die Hähne wiegen 2.8-3.5 kg, die Hennen 2.4-2.8 kg. Als Zweinutzungshühner lassen sich die Hähne mästen, wobei allerdings nach einer Untersuchung der ETH Zürich hinsichtlich  Mastleistung kaum bessere Werte erzielt werden als bei Legehybriden. Die Hennen sind recht gute Legetiere, die pro Jahr 170 bis 200 mindestens 53-55 g schwere Eier legen sollen. Die Eier sind crèmefarbig und zeigen manchmal einen leicht lila Schimmer mit weißen Punkten.

Das Schweizerhuhn wird nur in wenigen Zoos und ausschließlich in der Schweiz gehalten.

Literatur und Internetquellen:

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Seidenhuhn

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Seidenhuhn (Gallus gallus f. dom.) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Seidenhuhn (Gallus gallus f. dom.) im CERZA Zoo, Lisieux © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Seidenhuhn (Gallus gallus f. dom.) auf der Pfaueninsel, Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

Das Japanische Seidenhuhn entstand vermutlich vor über 2'500 Jahren in Asien. Es war bereits Aristoteles, bekannt, im Mittelalter brachte Marco Polo Kunde über diese eigenartige Hühnerrasse nach Europa, und 1557 beschrieb es der Zürcher Stadtarzt und Naturforscher Conrad Gessner in seinem Vogelbuch. Nebst der ohnehin schon kleinen Normalvariante gibt es ein Zwergseidenhuhn und von beiden noch solche mit Bart.

Charakteristisch ist das seidige, flauschige Gefieder, das dadurch zustande kommt, dass die Federstrahlen der Konturfedern keine Haken aufweisen. Eine andere Besonderheit besteht darin, dass nicht nur die Läufe, Augen, Schnabel, Kehllappen und der warzenförmige Rosenkamm, sondern auch die Haut, Knochen, und Organe blauschwarz sind. Die Farbe des auch die Läufe bedeckenden Gefieders ist variabel, es gibt mittlerweile 7 Farbschläge, die Ohrscheiben sind türkisblau. Hähne erreichen ein Gewicht von 1.4-1.7 kg, Hennen von 1-1.4 kg. Die Hennen fangen mit 6 Monaten an zu legen. In einer Legeperiode bringen sie es auf etwa 80-100 cremefarbene oder braune Eier mit einem Gewicht von 35-40 g. Sie sind ausgezeichnete Brüterinnen, Mütter und Ammen. Weil Seidenhühner nicht fliegen können, sollten die Sitzstangen nur etwa 30 cm über dem Boden angebracht werden, und ein 60 cm hoher Zaun reicht als Absperrung.

Literatur und Internetquellen:

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Strupphuhn

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Strupphahn (Gallus gallus f. dom.) mit Hennen im Heimatnaturgarten Weißenfeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Strupphahn (Gallus gallus f. dom.) im Heimatnaturgarten Weißenfeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Das Strupphuhn heißt so, weil es ein struppiges, mit nach allen Seiten abstehenden Federn versehenes Federkleid besicht. Wo es herstammt, ist nicht gesichert. In England gab es schon zum Ende des 17. Jahrhunderts "Frizzles" genannte Strupphühner. Auch auf dem europäischen Kontinent und in Südostasien traten seit Jahrhunderten immer wieder Hühner mit struppigem Federkleid auf. Der erste Rassestandard wurde 1874 in den USA festgelegt. In Deutschland wurde die Rasse erst 2002 anerkannt.

Strupphähne haben  ein Gewicht von ca. 3.5 kg, Hennen von 2.5 kg. Das Strupphuhn ist eine sehr robuste und gut für die Freilaufhaltung geeignete Legerasse, das in den ersten beiden Legeperioden je ca. 130 cremfarbene oder gelbbräunlichr Eier mit einem Gewicht von 58-60 g produziert. Es gibt bzw, gab eine Reihe von Farbschlägen. In Deutschland sind deren vier anerkannt: schwarz, blau, weiß und gesperbert. Es gibt rein- und spalterbige Strupphühner und auch solche mit glattem Federkleid. Neben dem großen Strupphuhn gibt es auch eine verzwergte Form.

Nach Zootierliste (2022) wird das Strupphuhn in etwa 12 Einrichtungen, mehrheitlich im deutschsprachigen Raum, gezeigt.

Literatur und Internetquellen:

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Thüringer Barthuhn

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Thüringer Barthahn (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark am See, Ilmenau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Thüringer Barthahn (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Thüringer Barthahn und -henne (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Thüringer Barthuhn entstand höchstwahrscheinlich in der Kleinstadt Ruhla im Thüringer Wald, wo es anscheinend bereits um 1750 bärtige Haubenhühner gegeben hat. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es in Reinzucht gehalten, ab 1880 gab es einen ersten Zuchtverein für die damals "Thüringer Pausbäckchen" genannten Hühner, und 1907 wurde in Ruhla die “Vereinigung der Züchter Thüringer Barthühner“, der heutige, 1990  aus dem Zusammenschluss ost- und westdeutscher Vereinigungen entstandene “Sonderverein zur Erhaltung der Thüringer Barthühner und Thüringer Zwerg Barthühner e.V.“ gegründet. Die Rasse konnte sich aber nie überregional als Nutzhuhn etablieren und starb nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe aus. Ab den 1970er Jahren nahm die Liebhaberzucht etwas zu. Mit weniger als 1'500 registrierten Zuchttieren gilt sie aber heute als gefährdet und wird in Kategorie III der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen aufgeführt.

Das Thüringer Barthuhn ist ein mittelgroßes Huhn mit einem kleinen Kamm. Die Kehllappen sind klein und werden von einem sehr vollen, länglich-runden Federbart verdeckt, der gleichmäßig und ungeteilt Kehle und Backen bedeckt. Nachdem mehrere Farbschläge ausgestorben sind, gubt es noch die Farben schwarz, weiß, blau, gelb, gesperbert, gold-schwarzgetupft, silber-schwarzgetupft, chamois-weißgetupft und rebhuhnfarbig. Das Gewicht des Hahns beträgt 2-2.5 kg, das der Henne 1.5-2 kg.  Die Legeleistung liegt bei 150 weißen Eiern mit einem Gewicht von ca. 53 g. Der Bruttrieb der Hennen ist bescheiden.

Nach Zootierliste (2022) wird das Thüringer Barthuhn in etwa 12 Einrichtungen in Deutschland gezeigt.

Literatur und Internetquellen:

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Vorwerkhuhn

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Vorwerkhahn (Gallus gallus f. dom) im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

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Vorwerkhenne (Gallus gallus f. dom) im Tierpark Bad Kösen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Vorwerkhenne (Gallus gallus f. dom) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Vorwerkhuhn wurde ab 1900 vom Hamburger Kaufmann Oskar Vorwerk aus der Kreuzung von Lakenfeldern, Gelben Orpingtons, heimischen gelben Ramelslohern sowie blauen Andalusiern erzüchtet mit dem Ziel, ein außergewöhnlich schönes Zweinutzungshuhn zu schaffen, das auch für die Repräsentation in den damaligen parkähnlichen Gärten der vorstädtischen Villenviertel geeignet war. Das Ergebnis war eine neue Rasse vom Landhuhntyp mit gleicher Farbe und Zeichnung in beiden Geschlechtern: goldgelber Körper, schwarzer Schwanz und Hals, schieferblaue Läufe, rotes Gesicht und weiße Ohrscheiben. Hähne werden bis 3, Hennen bis 2.5 kg schwer. Die Legeleistung liegt bei 180 gelben, ca. 60 g schweren Eiern pro Jahr. Die Hennen brüten oft nicht.

Nur wenige Vorwerkhühner überlebten den Zweiten Weltkrieg und die Rasse war dabei, auszusterben. 1999 wurden deshalb im Haustierpark Arche Warder ein Zuchtring und ein Zuchtbuch zu ihrer Erhaltung gegründet.

In Zoos ist das Vorwerkhuhn recht beliebt, es wird nach Zootierliste in etwa 60 Einrichtungen gezeigt.

Literatur und Internetquellen:

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 Neue Rasse

Wyandotte

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Wyandottenhahn (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Neustrelitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wyandottenhenne (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Neustrelitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wyandottenhennen (Gallus gallus f. dom.) im Tierpark Neustrelitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Wyandotten sind typische Zwiehühner, die neben ihrer Legefreudigkeit auch für ihre guten Masteigenschaften und ihren freundlichen, ruhigen Charakter bekannt sind. Typisch für die Rasse ist der feinperlige Rosenkamm in kräftigem Rot. Kehl- und Ohrlappen sind ebenfalls rot, das Gesicht ist leicht befiedert. Hähne, deren kurzer Schwanz nur mittellange, gut gebogene Sichelfedern aufweist, erreichen ein Gewicht von 3.4 bis 3.8 kg. Die Hennen  werden 2.5-3 kg schwer. Sie haben viele Flaumfedern im Kloakenbereich, was sie zu idealen Brütern macht. Die Hennen kümmern sich gut um ihre Küken. In der ersten Legeperiode werden ca. 180 etwa 53-55 g schwere Eier produziert, deren Schale je nach Farbschlag zwischen gelb und dunkelbraun variiert. Wyandotten fliegen nur ungern, eine niedrige Einzäunung ist daher ausreichend.

Ursprünglich kommen Wyandotten Hühner aus den USA. Hier wurden sie bereits im 19. Jahrhundert aus den Rassen Hamburger Silberlack, Sebright, Paduaner, Chittagong, Brahma und Cochin erzüchtet. 1883 wurde die Rasse dort anerkannt. Im selben Jahr wurde sie erstmals nach Deutschland eingeführt, wo zur Erzielung neuer Farbschläge weitere Rassen eingekreuzt wurden. In Deutschland, Österreichund der Schweiz gibt es mehrere Sondervereine bzw. Klubs, die sich der Zucht der Rasse widmen. Neben der Großrasse gibt es auch Zwergwyandotten.

Nach Zootierliste (2023) werden Wyandotten in 32 Einrichtungen gezeigt. Diese  befinden sich beinahe zur Hälfte im deutschsprachigen Raum.

Literatur und Internetquellen:

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx