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Tropenwaldpflanzen

Tropenwaldgehölze - Asien

Banyan-Feige (Ficus benghalensis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte Banyan-Feige (Ficus benghalensis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Allgemeines

Hier werden nicht nur Bäume und Sträucher im eigentlichen Sinn vorgestellt, sondern auch verholzende Kletterpflanzen, wie die Würgefeigen,und  nicht verholzende, baumartige Krautpflanzen, wie die Bananen. Die aufgeführten Arten werden mehrheitlich ganzjährig in klimatisierten Tropenhallen gehalten.

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)

LAMIALES Lamiaceae clerodendrum speciosissimum PAP PD1
Prächtiger Losbaum (Clerodendron speciosissimum) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Günsel (Ajugoideae)

Prächtiger Losbaum

Clerodendrum speciosissimum

Verbreitung: Südost- und Australasien. Kultiviert und verwildert in Teilen Afrikas, Süd- und Mittelamerikas, den Seychellen, der Karibik und in Florida.

Wuchshöhe: bis 3-4 m.

Der Prächtige Losbaum wächst als mittelgroßer Strauch mit vierkantigen, leicht filzigen Sprossen und gegenständigen, auffallend großen, langestielten, herzförmigen Blättern mit netzrunzeligen Adern. Die Blätter sind oberseits kurzhaarig, unterseits flaumig. Die fünfzähligen, zwittrigen Blüten bestehen aus einem glockigen, dunkelpurpurnen Kelch und einer feuerroten, langen, schlanken Kronröhre mit 5 schmalen, meist rückwärts gebogenen Zipfeln, aus der die 4 Staubblätter und der Griffel weit herausragen, und stehen in rispenförmigen Ständen. Aus ihnen entwickeln sich beerenartige Steinfrüchte [4].

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Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
Familie: Annonengewächse (Annonaceae)

MAGNOLIALES Annonaceae cananga odorata pierrelatte PD1
Ylang-Ylang (Cananga odorata), Blätter, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MAGNOLIALES Annonaceae cananga odorata pierrelatte PD2
Ylang-Ylang (Cananga odorata), Stamm, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Ambavioideae

Ylang-Ylang

Cananga odorata

Verbreitung: Südost-/Australasien: Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Papua-Neuguinea, Philippinen, Thailand, Vietnam. Kultiviert auf Madagaskar, den Komoren, Sansibar und Haiti. In feuchten Tälern und Hängen, in Wäldern oder an Waldrändern bis auf eine Höhe von 800 m.

Wuchshöhe: Bis 25 m.

Der Ylang-Ylang ist ein mittelgroßer, immergrüner und ganzjährig blühender Baum mit wechselständigen, bis 20 cm langen, länglich-eiförmigen, vorne lang zugespitzten, Blättern mit ledriger, glänzend dunkelgrüner Oberfläche und deutliche Nervatur. Die zwittrigen Blüten stehen in nickenden, achselständigen Büscheln. Sie sind gelblich grün mit 6 langen, schmalen, lanzettlichen, zurückgeschlagenen Kronblätter in zwei Kreisen und in dicht gedrängten Spiralen stehenden Staubblättern. Die Früchte sind länglich-eiförmige, hängende Sammelfrüchte, in denen die einzelnen Beeren an einer Blütenachse zu einer fleischigen Masse verwachsen sind [8].

Aus den großen Blüten wird das ätherische Ylang-Ylang-Öl gewonnen, das zur Herstellung von Parfümen und regional als Heilöl in der Volksmedizin verwendet wird [3; 8].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)

MALPIGHIALES Euphorbiaceae codiaeum variegatum pierrelatte PD1
Kroton oder Wunderstrauch (Codiaeum variegatum) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALPIGHIALES Euphorbiaceae codiaeum variegatum pierrelatte PD2
Kroton oder Wunderstrauch (Codiaeum variegatum), Stamm, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Crotonoideae

Kroton oder Wunderstrauch

Codiaeum variegatum

Verbreitung: Südostasien bis Pazifik: Australien (Queensland), Fidschi, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Vanuatu.

Wuchshöhe: Bis 3 m hoher Strauch.

Der Kroton ist eine immergrüne, verholzende, bis 100 cm hoch werdende Pflanze mit rot, gelb und grün gefärbten Blättern, die auch in ihrer Form varieren können. Er ist einhäusig und getrenntgeschlechtlg. Blüten sind eher selten zu beobachten. Es gibt zahlreiche Kulturformen, die in den Tropen und Subtropen als Gartenpflanzen, in unseren Breiten als eine der häufigsten Zimmerpflanzen Verwendung finden. Alleine in Deutschland werden pro Jahr etwa 300'000 Exemplare verkauft [7].

Alle Teile des Krotonstrauchs sind giftig, weil er einen Milchsaft enthält, der lokal reizend wirkt und vermutlich nicht näher bezeichnete Phorbolester beinhaltet. Diese sind wirksame Tumorpromotoren. Die Aufnahme von Pflanzenmaterial kann bei Tieren zu Läsionen der Maulschleimhaut, Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall führen. Die letale Dosis ist unbekannt [1; 7].

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MALVALES Malvaceae hibiscus rosa sinensis pierrelatte PD3
Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae hibiscus rosa sinensis pierrelatte PD1
Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis), Blüte, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae hibiscus rosa sinensis pierrelatte PD2
Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis), Stamm, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Malvoideae

Chinesischer Roseneibisch

Hibiscus rosa-sinensis

Verbreitung: Das Ursprungsgebiet der Wildform dürfte im östlichen Indien oder südöstlichen China liegen. Kulturformen in vielen Ländern namentlich des asiatisch-pazifischen Raums.

Wuchshöhe: bis 3.50 (2-5) m.

Der Chinesische Roseneibisch ist ein mittelgroßer Strauch mit abstehenden, leicht sparrigen Ästen. Die Laubblätter sind oval, lang zugespitzt und haben einen gezähnten Rand. Die nicht-duftenden Blüten sind fünfzählig. Die Kelchblätter sind an der Basis verwachsen, die korallenrote Krone hat einen Durchmesser  von 10-15 cm. Aus ihrem Zentrum ragt eine von zahleichen verwachsenen Staubblättern gebildete Säule hervor, an deren Ende die fünf auseinanderspreizenden Narben des Fruchtknoten eine abschließende Krone bilden. Die Blüten verwelken bereits nach einem Tag. Die Frucht ist eine fünfkammrige Kapselfrucht [4].

Der Chinesische Roseneibisch ist eine beliebte Zierpflanze, von der es zahlreiche Kulturformen mit weißen, gelben, orange- oder rosafarbenen und roten sowie auch gefüllten Blüten gibt. Im Gegensatz zum Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) oder zum Hybriden Hibiscus x moscheutos ist er aber nicht winterhart und wird bei uns in der Regel als Kübelpflanze gepflegt, die ins Winterquartier gebracht werden muss, sobald die Außentemperatur unter 12ºC fällt. Die Pflanze ist nicht giftig, Wurzeln, Blätter und Blüten dienen roh oder gegart als Nahrungsmittel. Von der Verwendung als Tierfutter wird aber abgeraten. Die Blüten können zum Färben verwendet werden. Pflanzenteile werden in der Volksmedizin angewendet [1; 4; 5}.

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Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)

MYRTALES Myrtaceae syzygium jambos pierrelatte PD1
Blätter des Rosenapfels (Syzygium jambos) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

MYRTALES Myrtaceae syzygium jambos pierrelatte PD2
Stamm eines Rosenapfels (Syzygium jambos) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Syzygieae

Rosenapfel

Syzygium jambos

Verbreitung: Ursprünglich Südostasien, heute in den Tropen weltweit als Obst-, Zier- oder Schattenbaum kultiviert, geht im Gebirge bis auf eine Höhe von etwa 2'000 m.

Wuchshöhe: 10-12 m.

Der Rosenapfel ist ein immergrüner, mittelgroßer, dicht belaubter Baum, mit gegenständigen, lanzettlichen, bis 20 x 5 cm messenden Laubblättern. Die Blattoberseite ist dunkelgrün glänzend mit Öldrüsen, und einem randparalleler Nerv. Die zwittrigen Blüten sind zu 4-5 in endständigen Rispen mit einem 1 bis 3.5 Zentimeter langen Stiel angeordnet oder stehen einzeln in den Blattachseln. Die 4 rundlichen, grünen Kelchblätter sind bei geöffneter Blüte zurückgeschlagen, Die ca. 1.5 cm langen, weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind breit eiförmig und zuletzt zurückgebogen. Die 200-400 crèmeweißen, bis 4 cm lang Staubfäden verleihen der Blüte ein pinselartiges Aussehen. Die Früchte sind kreisel- bis birnenförmige, grünliche oder weißliche, auch hochrote Steinbeeren mit einem Durchmesser bis 6 cm, an denen die verdickten, bleibenden, Kelchblätter eine Krone bilden [3, 8].

Der Name Rosenapfel kommt davon, dass das Fruchtfleisch einen rosenähnlichen Duft aufweist. Die  etwas fade schmeckenden Früchte werden als Frischobst und zur Herstellung von Konserven, Gelee, Marmelade oder Sirup verwendet. Das Holz wird hauptsächlich als Brennholz genutzt. Die  Rinde enthält Farbstoffe [8].

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Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales)
Familie: Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)

OXAL oxalidaceae averrhoa carambola pierrelatte PD1
Sternfrucht (Averrhoa carambola) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

OXAL oxalidaceae averrhoa carambola pierrelatte PD2
Sternfrucht (Averrhoa carambola), Blätter, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

OXAL oxalidaceae averrhoa carambola wolhusen PD1
Sternfrucht (Averrhoa carambola), Frucht, im Tropenhaus Wolhusen © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

OXAL oxalidaceae averrhoa carambola wolhusen PD2
Sternfrucht (Averrhoa carambola), Stamm, im Tropenhaus Wolhusen © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Gattung: Gurkenbäume (Averrhoa)

Sternfrucht

Averrhoa carambola

Verbreitung: Ursprünglich Südostasien, heute in den Tropen und Subtropen weltweit kultiviert.

Wuchshöhe: Meist bis 10 m, selten bis 25 m.

Der Sternfruchtbaum ist ein kleiner, schnellwachsender, immergrüner Baum mit einem kurzen, bis 15 cm dicken Stamm und vielen Ästen. Die Rinde ist glatt und bräunlich. Die wechselständigen Blätter sind unpaarig gefiedert und flaumig behaart. Die einzelnen Fiederblättchen sind eiförmig bis länglich-elliptisch und nehmen von der Basis nach außen an Größe zu. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind klein und haben meist rosa-violette Kronblätter. Nach Bestäubung der Blüten durch Insekten entwickeln sich im Herbst die bekannten, 8-13 cm langen Sternfrüchte. Diese Früchte, eigentlich Beeren, sind im Längsschnitt oval, im Querschnitt sternförmig (daher der Name) und reifen von Grün zu Gelb oder Orange. Das Fruchtfleisch und die Schale sind knackig und mild süßlich mit hohem Wassergehalt [5; 6].

Die Frucht der Karambole enthält allerdings das Nervengift Caramboxin, welches bei Menschen mit Niereninsuffizienz zu starken Vergiftungserscheinungen und lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Auch die Wirkung von vielen Medikamenten wird durch den Genuss der Sternfrucht verändert [5].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

ROSAL moraceae ficus auriculata pierrelatte PD3
Roxburgh- oder Elefantenohr-Feige (Ficus auriculata mit Früchten) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSAL moraceae ficus auriculata pierrelatte PD2
Roxburgh- oder Elefantenohr-Feige (Ficus auriculata), Blatt, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSAL moraceae ficus auriculata pierrelatte PD1
Roxburgh- oder Elefantenohr-Feige (Ficus auriculata), Rinde, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Ficeae

Roxburgh-Feige, Elefantenohr-Feige

Ficus auriculata

Verbreitung: Südostasien: Bhutan, Süd-China, Indien, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam in Höhenlagen von 100-1'700, stellenweise bis 2'100 m.

Wuchshöhe: bis 12 m.

Die Roxburgh-Feige wächst als hoch werdender Strauch bis niedrig bleibender Baum mit oft mehreren Stämmen mit Durchmessern bis 45 cm. Die Krone kann breit und ausladend werden. Die sehr großen, 55x30 cm messenden ovalen Blättern haben einen ca. 20 cm langen Stiel. Sie können bei Kälteeinbrüchen abgeworfen werden. Die großen, dunkel rot-violetten "Früchte", werden direkt am Stamm gebildet. Diese haben ein dunkel violett-rotes Fruchtfleisch mit einem etwas bitteren, Ananas-Erdbeer-Geschmack. Effektiv sind es keine Früchte, sondern Steinfruchtverbände. Die einzelnen kleinen Steinfrüchte spürt man beim Verzehr als kleine Körnchen. [6; 9].

Ähnlich wie bei der bekannten Essfeige ist der Bestäubungsvorgang kompliziert und hochspezialisiert: Feigengallwespen (Ceratosolen emarginatus) dringen durch eine Pore in den Blütenstand ein und fungieren als Bestäuber. Mit ihrem langen Legebohrer legen sie ihre Eier in einen Teil der Blüten, sodass sich in deren Fruchtknoten die Insekten entwickeln können [9].

Die Roxburgh-Feige gilt als schwach giftig, weil sie Triterpene und Proteasen (Ficine) enthält, die bei Tieren Erbrechen und Durchfall, bei Aufnahme großer Mengen auch Krämpfe und Lähmungen verursachen [1].

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ROSAL moraceae ficus benghalensis pierrelatte PD1
Banyanfeige (Ficus religiosa) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSAL moraceae ficus benghalensis pierrelatte PD2
Banyanfeige (Ficus benghalensis), Luftwurzeln, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Ficeae

Banyan-Feige

Ficus benghalensis

Verbreitung: Ursprünglich Indien, in vielen tropischen Ländern eingeführt.

Wuchshöhe: 20 m, selten bis 30 m oder mehr.

Der Banyanbäume sind immergrüne Epiphyten, die auf allen möglichen Bäumen wachsen. Sie bilden Luftwurzeln aus, die sich zu einem dichten Netz entwickeln. Wenn die Wurzeln den Boden erreicht haben, kommt es zu einem verstärkten Wachstum, und mit der Zeit wird der Wirtsbaum erdrückt und stirbt ab. Der Baum steht dann allein auf seinen Wurzelpodesten [5; 7].

Die Feigen des Banyan sind essbar. Die abgekochten Blätter und die Rinde werden in der Volksmedizin bei verschiedenen Indikationen angewandt. Der konzentrierte Milchsaft dient ebenfalls medizinischen Zwecken und, in Kombination mit Feigen, als Aphrodisiakum [6].

Die Banyan-Feige gilt als schwach giftig, weil sie Triterpene und Proteasen (Ficine) enthält, die bei Tieren Erbrechen und Durchfall, bei Aufnahme großer Mengen auch Krämpfe und Lähmungen verursachen [4].

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ROSAL moraceae ficus longifolia pierrelatte PD1
Langblättrige Feige (Ficus binnendijkii), Blätter, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ROSAL moraceae ficus longifolia pierrelatte PD3
Langblättrige Feige (Ficus binnendijkii), Luftwurzeln, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ROSAL moraceae ficus longifolia pierrelatte PD2
Langblättrige Feige (Ficus binnendijkii), Stamm, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Ficeae

Langblättrige Feige

Ficus binnendijkii

Verbreitung: Südostasien: Indonesien (Java).

Dieser Ficus ist auch als Ficus longifolia bekannt. Er hat schmale, längliche, wechselständige Blätter, die bis zu 20-25 cm lang werden. Der Blütenstand ist als kleine, flaschenförmige, fleischige Hohlfrucht (Scheinfrucht) ausgebildet, an deren Innenwand viele winzige, Blüten angeordnet sind. In jedem Blütenstand gibt es 3 Typen von Blüten: Männliche mit Staubblättern, weibliche samenbildende Blüten mit einem langen Griffel und weibliche unfruchtbare, sogenannte Gallblüten mit einem kurzen Griffel, in denen sich die Larven der Gallwespen entwickeln. Die Früchte sind von einem fleischigen Mantel umhüllte, grüngelbe, kugelige, 1-1.5 cm grosse Steinfrüchte. Es gibt zahlreiche kultivierte Sorten mit u.a. einfarbigen, gelb- oder weiß-grün gemusterten, rötlichen sowie schmalen oder breiten Blättern. Die Pflanze sollte nicht längere Zeit Temperaturen unter 10ºC ausgesetzt sein [5].

Die Langblättrige Feige eignet sich zur Bepflanzung von Groß-Aquaterrarien für Segelechsen oder Wasseragamen [10].

Die Langblättrige Feige gilt als schwach giftig, weil sie Triterpene und Proteasen (Ficine) enthält, die bei Tieren Erbrechen und Durchfall, bei Aufnahme großer Mengen auch Krämpfe und Lähmungen verursachen [1].

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ROSAL moraceae ficus religiosa pierrelatte PD1
Pappelfeige (Ficus religiosa), Blätter, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

ROSAL moraceae ficus religiosa pierrelatte PD2
Pappelfeige (Ficus religiosa), Stamm, in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Tribus: Ficeae

Pappelfeige, Buddhabaum

Ficus religiosa

Verbreitung: Süd- und Südostasien: Bangladesch, Indien, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, in Höhenlagen von 600-2'800 m ü.M.

Wuchshöhe: 6-30 m.

Die Pappelfeige wächst als laubabwerfender, großer Baum mit Luftwurzeln, die sich zu Stützwurzeln entwickeln. Die Bezeichnung "Buddhabaum" beruht darauf, dass 600 Jahre vor unserer Zeitrechnung Buddha unter einem solchen Baum seine Erleuchtung empfangen haben soll. Ein Ableger des Originalbaums auf Sri Lanka soll angeblich 2'000 Jahre alt sein [5; 9].

Die Laubblätter sind herzförmig, Pappelblättern ähnlich, bis 17 cm lang, langgestielt, mit glänzender Oberseite und auffallend langer, schwanzförmiger Träufelspitze. Der Blütenstand ist als kleine, flaschenförmige, fleischige Hohlfrucht (Scheinfrucht) ausgebildet, an deren Innenwand viele winzige Blüten angeordnet sind. In jedem Blütenstand gibt es 3 Typen von Blüten: Männliche mit Staubblättern, weibliche samenbildende Blüten mit einem langen Griffel und weibliche unfruchtbare, sogenannte Gallblüten mit einem kurzen Griffel, in denen sich die Larven der Gallwespen entwickeln. Die Früchte sind 12 mm große, von einem fleischigen Mantel umhüllte Steinfrüchte. Sie sind grün bis purpurn, kugelig und sitzen paarweise an den Zweigen [9].

Die Pappelfeige gilt als schwach giftig, weil sie Triterpene und Proteasen (Ficine) enthält, die bei Tieren Erbrechen und Durchfall, bei Aufnahme großer Mengen auch Krämpfe und Lähmungen verursachen [1].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)

ROSALES urticaceae debregeasia orientalis frutigen blatt PD1
Yanagi ichigo (Debregeasia orientalis), Blatt, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES urticaceae debregeasia orientalis frutigen stamm PD1
Yanagi ichigo (Debregeasia orientalis), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Yanagi ichigo

Debregeasia orientalis

Verbreitung: Süd- bis Ostasien: Bhutan, Süd-China, Japan, Nord-Indien, Nepal und Taiwan.

Winterhärte: Nicht winterhart, erträgt Temperaturen bis knapp über dem Gefrierpunkt.

Wuchshöhe: 1-4 m.

Der Yanagi ichigo-Baum gedeiht an schattigen, feuchten Stellen in Bergtälern in Höhenlagen von 300-2'800 m. Er ist meistens zweihäusig, selten einhäusig-getrenntgeschlechtig. Seine schlanken Zweige sind dunkelrot. Die dunkelgrünen, wechselständigen Blätter sind länglich- bis linearlazettlich mit dunkelroten Blattstielen. Die Blüten erscheinen an vorjährigen Zweigen häufig vor den Laubblättern. Die kurzgestielten männlichen Blüten haben einen Durchmesser von 1.2-1.5 mm. Die weiblichen Blütenstände zeigen viele kugelige Köpfchen mit einem Durchmesser von 3–5 mm. Die Früchte sehen aus wie orange Brombeeren. Sie sind essbar und können zur Herstellung alkoholischer Getränke verwendet werden. Aus der Pflanze werden auch hochwertige Fasern gewonnen [11].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES rutaceae citrofortunella microcarpa frutigen frucht PD1
Calamondin-Orange (Citrus x microcarpa), Blätter und Frucht, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES rutaceae citrofortunella microcarpa frutigen stamm PD1 (4)
Calamondin-Orange (Citrus x microcarpa), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Aurantioideae
Tribus: Citreae

Calamondin-Orange

Citrus X microcarpa

Die Calamondin-Orange ist ein vermutlich natürlicher Hybride zwischen der Mandarine (Citrus reticulata) und der Ovalen Kumquat (Citrus margarita). Da die Kumquats früher als eigene Gattung (Fortunella) angesehen wurden ist in Literatur und Beschriftungen auch der Name "x Citrofortunella microcarpa" anzutreffen.

Verbreitung: Ursprünglich vermutlich Südostchina, heute weit verbreitet auf den Philippinen, wo sie auf Tagalog "Kalamansî" genannt wird, in Malaysisa und Indonesien. Ferner wird sie u.a. in Sri Lanka, Taiwan, der Karibik und Florida häufig kultiviert.

Winterhärtezone: Die Angaben variieren etwas (8b-11). Im mitteleuropäischen Klima nicht winterhart.

Wuchshöhe: 8 m an Naturstandorten.

Die Calamondin-Orange wächst als immergrüner kleiner Baum oder, im Kübel, bis 2 m hoher Strauch. Ihre ganzrandigen, ovalen Laubblätter duften. Sie sind oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite heller. Blütezeit ist von April bis Juni und bisweilen bis in den Herbst hinein. Die weißen Einzelblüten duften stark. Die Früchte sind Beeren mit in unreifem Zustand grüner, in reifem oranger Schale, die in Form und Größe jenen der Mandarine gleichen, aber saures und bitteres Fruchtfleisch haben [2; 5].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPINDALES sapindaceae dimocarpus longan frutigen blatt PD1
Longan-Baum (Dimocarpus longan), Blätter, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES sapindaceae dimocarpus longan frutigen stamm PD1
Longan-Baum (Dimocarpus longan), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Sapindoideae

Longan-Baum

Dimocarpus longan

Verbreitung: Ursprünglich Süd- und Südostasien von Indien und Sri Lanka über Südchina und Hinterindien bis nach Indonesien und den Philippinen. Als Nutzbaum in vielen tropischen und subtropischen anderen Gebieten angebaut.

Winterhärtezone: Nicht winterhart, toleriert kuzfristig +5ºC. Muss in beheiztem Wintergarten oder Treibhaus bei 13-23ºC überwintert werden.

Wuchshöhe: 10-40 m.

Der Longan ist ein dicht belaubter, immergrüner Baum. Seine wechselständigen Fiederblätter sind tiefgrün, ledrig, gewellt und werden 30-50 cm lang. Sie bestehen meistens aus 4-5 Fiederpaaren. Die einzelnen Fiederblättchen sind 6-15 cm lang. Der Neuaustrieb ist rötlich gefärbt. Die end- oder achselständigen, rispenartigen Blütenstände sind unscheinbar, sehr stark verzweigt und erscheinen auf den noch jungen Trieben. Nach der Blütezeit im Frühling trägt der Longan-Baum im Hochsommer kugelförmigige Früchte in dichten Büscheln, vergleichbar mit Weintrauben. Die Longan-Frucht ähnelt der Litchi, ist aber nur halb so groß, ihr Fruchtfleisch ist etwas milder und süßer, und die braune bis gelborangefarbene Schale ist glatt [4].

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Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Bananengewächse (Musaceae)

ZINGIBERALES Musaceae musa acuminata PAP PD1
Blätter der Bananenstaude (Musa acuminata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ZINGIBERALES Musaceae musa acuminata PAP PD2
Blütenstand der Bananenstaude (Musa acuminata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

ZINGIBERALES Musaceae musa acuminata PAP PD3
Früchte der Bananenstaude (Musa acuminata) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

Unterfamilie: Entfällt, die Familie besitzt nur 3 Gattungen.

Bananenstaude, Zwergbanane

Musa acuminata

Verbreitung: Ursprünglich Süd- und Südostasien: China (Provinzen Guangxi und Yunnan), Süd-Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Sri Lanka, Thailand. Heute pantropisch an feuchten und schattigen Standorten vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'200 m.

Wuchshöhe: 5 m, selten bis 9 m.

Die Zwergbanane ist kein Baum, sondern eine immergrüne ausdauernde krautige Pflanze, die sich kontinuierlich durch Wurzelausläufer aus ihrem Rhizom vermehrt. Der aus den Blattscheiden gebildete Scheinstamm ist an der Basis bis zu 30 cm dick. Die Blattstiele sind etwa 60 cm lang, die Blattspreiten erreichen eine Länge von ca. 2 m und eine Breite von 60 cm. Die Pflanze ist einhäusig mit eingeschlechtigen oder zwittrigen Blüten. Die Blüten  erscheinen etwa ab dem fünften Standjahr. Sie sind groß und von violetten Hüllblättern umgeben, die nach und nach abfallen. Sie verströmen einen leichten Honigduft. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, Vögel (Nektarvögel, Kolibris), Fledertiere oder Spitzhörnchen. Die Früchte, d. h. die Bananen, sind botanisch gesehen Scheinbeeren. Nach der Frucht sterben die Bananenpflanzen ab und werden durch zuvor gebildete Seitentriebe ersetzt. Die Zwergbanane wird wegen ihrer Früchte kultiviert. Sie ist auch die wichtigste Stammart der Dessertbanane (Musa × paradisiaca) [5; 6].

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Literatur und Internetquellen:

  1. CLINI TOX
  2. FLORA TOSKANA
  3. GRAF, R. (2005)
  4. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  5. MEIN SCHÖNER GARTEN
  6. USEFUL TROPICAL PLANTS
  7. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  8. ZOO ZÜRICH - PFLANZENDOKUMENTATION MASOALA
  9. STEINECKE, H. (2016)
  10. WASSERAGAMEN-FORUM
  11. FLORA OF CHINA

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Gelesen 19689 mal Letzte Änderung am Dienstag, 04 Oktober 2022 15:08