Möwen, Seeschwalben, Alken

Königsseeschwalbe

Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) in den Flamingo Gardens, Fort Lauderdale FL Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) in den Flamingo Gardens, Fort Lauderdale FL
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Wat- und Strandvögel (CHARADRIIFORMES)
Unterordnung: Alkenverwandte (ALCAE)
Familie: Seeschwalben (Sternidae)

D LC 650

Königsseeschwalbe

Thalasseus maximus • The Royal Tern • La sterne royale

216 014 017 006 thalasseus maximus atamas
Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) © Nicholas Atamas. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic-Lizenz

 

216 014 017 006 thalasseus maximus map
Approximative Verbreitung der Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus). Dunkelblau: brütend; mittelblau: nicht-brütend

 

216 014 017 006 thalasseus maximus lauderdale PD2
Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) in den Flamingo Gardens, Fort Lauderdale FL © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

216 014 017 006 thalasseus maximus egg wiesbaden
Ei der Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) © Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden. Veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

 

216 014 017 006 thalasseus maximus audubon
Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus). Illustration aus John James AUDUBON (1827-1838): Birds of America. Gemeinfrei.

 

216 014 017 006 thalasseus maximus stamp
Briefmarke von Antigua & Barbuda mit Königsseeschwalbe (Thalasseus maximus) als Motiv

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Stimme auf XENO-CANTO

Von den 44 Seeschwalbenarten sind in europäischen Zoos nur sechs vertreten, fünf davon in jeweils nur 1-3 Zoos. Die Königsseeschwalbe ist gegenwärtig bei uns nirgendwo zu sehen. Es ist zu vermuten, dass sie früher vereinzelt gehalten worden ist, in der Zootierliste finden sich dazu aber keine Angaben..

Körperbau und Körperfunktionen

Die Königsseeschwalbe erreicht eine Gesamtlänge von 50(45-51) cm, eine Flügelspannweite von 104(100-135) cm und ein Gewicht von 320-500 g. Vögel aus Nord-, Mittel- und Südamerika sind etwas größer als solche der ostatlantischen Population. Der Schnabel ist im Prachtkleid leuchtend gelb- bis rotorange, im Ruhekleid matter. Läufe und Zehen sind schwarz. Es ist eine deutliche Haube vorhanden Der Schwanz ist stark gegabelt. Im Prachtkleid ist der Oberkopf schwarz, im Ruhekleid sind die Stirn weiß, die Schläfen gesprenkelt und die Haube schwarz [3; 4].

Verbreitung

Atlantik, Ostpazifik: Die amerikanische Population hat eine weite Verbreitung an der Ost- und Westküste, die vom südlichen Kanada bis nach Peru bzw. Argentinien reicht. Die ostatlantische Population brütet in Angola, Äquatorial-Guinea, Benin, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea-Bissau, Kamerun, Kongo, Kongo Dem., Liberia, Marokko, Mauretanien, Namibia, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo, West-Sahara. Als Irrgast kommt sie auch in Europa (Gibraltar, Irland, Norwegen, Portugal, Spanien, Vereinigtes Königreich) vor. [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Königsseeschwalbe brütet an möglichst unzugänglichen Sandstränden oder kleinen, möglichst vegetationsarmen Inseln. Ihre Nahrung sucht sie entlang der Küste, meistens weniger als 100 m vom Ufer entfernt, in Lagunen, Flussmündungen, Häfen und Mangrovenständen, seltener im Unterlauf von Flüssen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen, 3-18 cm langen Fischen, ferner Tintenfischen, Garnelen und Krabben. Die Fortpflanzungszeit variiert regional, in Westafrika dauert sie von April bis Juli. Gebrütet wird in großen Kolonien auf Sand in eng beisammenliegenden Nestmulden. Einmal jährlich werden 1-2 Eier gelegt, die während 28 (25-31) Tagen ausgebrütet werden. Die Küken haben ein Schlupfgewicht von etwa 56 g. Sie werden mit etwa 30 Tagen flügge und mit 3 Jahren geschlechtsreif. Das Höchstalter wildlebender Vögel wird mit 28.6 Jahren angegeben [1; 3; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Königsseeschwalbe hat eine sehr weite Verbreitung und ihre Bestände sind groß und scheinen stabil zu sein, in Teilen Nordamerikas haben sie sogar zugenommen. Die Art gilt daher set 2004, letztmals überprüft 2018, als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die ostatlantische Population fällt unter Anhang II des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten sowie unter Anhang 3 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume.

Bedeutung für den Menschen

Die Königsseeschwalbe befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel  [1]. Dies scheint aber kaum zutreffend zu sein.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig in europäischen Zoos nicht gezeigt. Die Zootierliste enthält dazu keine Angaben.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Seeschwalben.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Königsseeschwalbe wurde 1783 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT als "Sterna maxima" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Thalasseus wurde 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt. Es werden meistens zwei Unterarten anerkannt: die Nominatform aus Nord-, Mittel- und Südamerika, und T. albididoralis von der Westküste Afrikas [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Thalasseus maximus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22694542A132559155. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22694542A132559155.en. Accessed on 22 February 2022.
  2. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. HEINZEL, H., FITTER, R. & PARSLOW, J. (1977)
  5. THE ANIMAL AGEING AND LONGEVITY DATA BASE

ATL brandseeschwalben cahuita PD1
Königsseeschwalben (Thalasseus maximus), Cahuita-Nationalpark, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Zurück zu Übersicht Kraniche bis Alken

Weiter zu Papageitaucher (Fratercula arctica)

Gelesen 6051 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 21 Dezember 2022 16:27
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx