Mediterrane Pflanzen

Mittelmeer-Halophyten

Salz-Alant (Limbarda crithmoides im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer Salz-Alant (Limbarda crithmoides im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

Allgemeines

Die hier vorgestellten, krautigen oder sukkulenten Pflanzen sowie Gräser,  Halb- und Kleinsträucher kommen im Mittelmeerraum aber auch in anderen Küstenregionen vor.

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Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)

ASTERACACEAE Limbarda crithmoides Pt de Gau PD1
Salz-Alant (Limbarda crithmoides) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACACEAE Limbarda crithmoides Pt de Gau PD2
Salz-Alant (Limbarda crithmoides) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Inuleae

Salz-Alant

Limbarda (=Inula) crithmoides

Verbreitung: Mittelmeerraum, NW-Atlantik nördlich bis England und Irland.

Standorte: Sandstrände, Küstenfelsen, Salzsümpfe

Blütezeit: Juli-Oktober.

Der Salz-Alant ist eine ausdauernde, winterharte Staude mit an der Basis verholzenden, wenig verzweigten und reich beblätterten Trieben und in den Blattachseln büschelartige Kurztrieben. Sie wird 10-90 cm erreicht. Die fleischigen, ganzrandigen, an der Spitze dreizähnigen Blätter sind kahl und linealisch. Sie werden 20-45 mm lang und 2-4 mm breit. Sie sind ganzrandig und an der Spitze dreizähnig. Die Blütenkörbchen bestehen aus 5 mm langen, orangegelben Röhrenblüten und 14-25 mm langen, gelben Zungenblüten. Die 2-3 mm langen gerippten Achänenrüchte haben am Grunde bräunlichweiße, nicht verbundene Pappusborsten [11; 12].

Die jungen Blätter des Salz-Alant werden als Gemüse oder Salat verwendet. Neuerdings werden in wüstennahen Gebieten Syriens Anbauversuche als salztolerante Gemüsepflanze gemacht [11].

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Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)

BRASSICALES brassicaceae crambe maritima BOGABE PD1
Echter Meerkohl (Crambe maritima) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BRASSICALES brassicaceae crambe maritima BOGABE PD2
Echter Meerkohl (Crambe maritima) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Brassiceae

Echter Meerkohl

Crambe maritima

Verbreitung: Mittelmeerraum, Schwarzes Meer, Nordsee, westliche Ostsee

Standorte: Stark salzhaltige Sandstrände, Geröll

Blütezeit: Mai-Juli.

Meerkohl ist eine mehrjährige, krautig wachsende Pflanze, die 40-60 cm hoch wird. Die Staude hat eine dicke, fleischige und reich verzweigte Wurzel und bildet ebenfalls sehr verzweigte Stiele aus. An diesen sitzen langovale dunkelgrüne bis blaugraue gewellte Laubblätter, die zwischen 5 und 15 Zentimeter lang und 10 bis 20 Zentimeter breit sind. Die kleinen, weißen und duftenden Blüten sitzen in großen Dolden an den Triebspitzen, wobei auch der Blütenstand stark verzweigt ist. Die Bestäubungerfolgt durch Insekten. Die Früchte sind kugelförmige Nussfrüchte. [8].

Meerkohl ist essbar. Die triebe können z.B. wie Spargel zubereitet werden. Früher wurde er vorallem als Futterpflanze gesammelt [8].

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)

CARYOPHYLLALES AMARANTHACEAE Salicornia europaea Pt de Gau PD1
Queller (Salicornia eurioaea) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CARYOPHYLLALES AMARANTHACEAE Salicornia europaea Pt de Gau PD3
Queller (Salicornia europaea) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CARYOPHYLLALES AMARANTHACEAE Salicornia europaea Pt de Gau PD2
Queller (Salicornia eurioaea) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Salicornioideae
Tribus: Salicornieae 

Queller

Salicornia europaea

Verbreitung: Gemäßigte Zonen Eurasiens, namentlich Mittelmeer, Nordost-Atlantik, Nordsee, Ostsee.

Standorte: Erstbesiedler von Wattbäden und Verlandungszonen. Seltener im Binnenland auf salzhaltigen Böden

Blütezeit: August-September.

Der Europäische oder Kurzähren-Queller ist ein einjähriger, stammsukkulenter Halophyt, der Wuchshöhen von 10-20 (5-45) cm erreicht. Der Stengel ist je nach Unterart mehr oder weniger verzweigt aufrecht oder niederliegend, dickfleischig-glasig mit zu Schuppen reduzierten Blättern. Die Pflanzen sind gelenkartig bis knotig gegliedert und sind grün, schmutzig-rötlich oder grüngelb, im Herbst intensiv rötlich gefärbt. Die unscheinbaren, zwittrigen Blüten befinden sich in der Regel zu zweien oder dreien in Vertiefungen zwischen einem winzigem Tragblatt und der Hauptachse. Es werden Kapselfrüchte gebildet, die vom sackförmigen, schwammigen Perigon eingehüllt sind [11; 13].

Die fleischigen und knackigen Triebspitzen des Quellers sind essbar. Sie schmecken erfrischend salzig und finden, sowohl roh als auch gedünstet oder sauer eingelegt, Verwendung als Beilage für Fischgerichte. Für den kommerziellen Bedarf wird die Pflanze in den Niederlanden in Gewächshäusern kultiviert [11; 13].

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Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Binsengewächse (Juncaceae)

POALES JUNCACEAE juncus acutus pt de gau PD1
Stechende Binse (Juncus acutus) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

POALES JUNCACEAE juncus acutus pt de gau PD2
Stechende Binse (Juncus acutus) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Saintes-Maries-de-la-Mer© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Entfällt.

Stechende Binse

Juncus acutus

Verbreitung: Die Gattung ist weltweit verbreitet. Der Schwerpunkt liegt in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel. Die Stechende Binse kommt laut IUCN am Mittel- und Schwarzen Meer, in Makaronesien, im NW-Atlantik von der West-Sahara bis Irland, ferner in Südafrika vor. In verschiedenen anderen Regionen wurde sie angesiedelt [10].

Standorte: Hauptsächlich Sandstrände und Salzsümpfe.

Blütezeit: April-Juli.

Binsen sind einjährige oder mehrjährige, grasähnlichen Stauden. Weltweit gibt es rund 300 Arten, davon sind in Mitteleuropa etwa 30 heimisch. Mit ihrer wasserreinigenden Wirkung zählen sie zu den wichtigsten Pflanzen im Wassergarten. Viele Arten haben ein kriechendes Wurzelsystem und bilden dichte, rasenähnliche Horste. Die Höhe der Pflanzen variiert je nach Art von 30-80 cm.  Viele Vertreter der Gattung sind immergrün. Die Blätter sind wie die Halme röhrig oder fehlen ganz. Die Photosynthese findet dann direkt im Blattgrün der Stengel statt. Die winzigen, zu Spirren oder Rispen zusammengefassten Blüten entspringen kurz unterhalb der Spitze scheinbar direkt aus dem Halm, werden aber oft von einem Tragblatt gestützt. Die meisten Binsen-Arten blühen im Sommer und lassen sich anhand ihrer rundlichen Früchte gut unterscheiden [5; 7; 8]. Die Stechende Binse ist nicht gefährdet [10].

Binsen sind ungiftig [2].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAYER, E., BUTTLER, K.-P., FINKENZELLER, X., GRAU, J. (1987)
  2. CLINI TOX
  3. GREY-WILSON, C. & BLAMEY, M. (1979/1999)
  4. HORTIPEDIA
  5. INFO FLORA
  6. KOHLHAUPT, P. (1964)
  7. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  8. MEIN SCHÖNER GARTEN
  9. PYRGUS.DE
  10. LANSDOWN, R.V. (2014). Juncus acutus. The IUCN Red List of Threatened Species 2014: e.T164329A68274646. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2014-1.RLTS.T164329A68274646.en . Downloaded on 19 August 2021.
  11. KRÄUTER- UND DUFTPFLANZEN
  12. TELA-BOTANICA
  13. PFLANZEN DEUTSCHLAND

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Gelesen 15092 mal Letzte Änderung am Dienstag, 28 Juni 2022 16:10
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx