Südliches Afrika

Subtropische Feuchtwälder

Der Feigenbaumwald (Fig Tree Forest) im Mkuze-Wildreservat, Kwazulu-Natal, Südafrika Der Feigenbaumwald (Fig Tree Forest) im Mkuze-Wildreservat, Kwazulu-Natal, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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Karte der Gebiete, die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) iSimangaliso-Wetland-Park - Cape Vidal, (2) iSimangaliso-Wetland-Park - Mfabeni, (3) iSimangaliso-Wetland-Park - Sodwana Bay, (4) iSimangaliso-Wetland-Park - Mkuze, (5) Ndumo-Wildschutzgebiet (a) Umlalazi-Naturschutzgebiet / Raffia-Palmenwald

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Küstenwald im iSimangaliso Wetland Park (früher Sodwana Bay-Nationalpark), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Raffia-Palmenwald bei Mtunzini, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Würgefeige im iSimangaliso Wetland Park (früher Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rotducker (Cephalophus natalensis) in seinem natürlichen Lebensraum im iSimangaliso Wetland Park (früher Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Grüne Meerkatze (Chlorocebus p. pygerthrus) im Umlalazi-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Entlang der afrikanischen Ostküste, zwischen Cape St. Francis bei Port Elizabeth (Südafrika) und der Stadt Xai-Xai in Mosambik gedeihen feuchte, subtropische Küstenwälder und Dünenwälder, die ein Mosaik mit Savannen und Trockenwäldern bilden. Hier gibt es zahlreiche endemische Pflanzen- und etliche endemischen Tierarten. Etwa 9 % dieser Wälder liegen in Schutzgebieten.

Vegetation und Charakterpflanzen

Millettia grandis, ein Schmetterlingsblütler, und die „Rote Buche“ (Protorhus longifolia) sind Indikatorarten für diese Wälder. Weitere häufige Baumarten sind Weißes Eisenholz (Vepris undulata), Combretum kraussii, ein Flügelsamengewächs, und der Sumachbaum Rhus chirindensis. Häufige Büsche und Kletterpflanzen sind Uvaria caffra, Dalbergia obovata, und Tricalysia lanceolata.

Tierwelt

Zu den endemischen Säugetierarten gehören die gefährdete Dunkelfüßige Waldspitzmaus (Myosorex sclateri) ein ebenfalls gefährdeter Goldmull (Chlorotalpa duthieae) und der stark gefährdete Riesengoldmull (Chrysospalax trevelyani). Andere typische, im Wald vorkommende Säugetiere sind Grüne und Weißkehlmeerkatze (Cercopithecus albogularis), Riesengalago (Otolemur crassicaudatus), Schabrackenschakal, Leopard, Afrikanischer Elefant, Südlicher Baumschliefer (in Kwazulu-Natal nur in der Südhälfte der Provinz), Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Tiefland-Nyala, Buschbock, Blauducker, Rot- oder Natalducker und Kronenducker. Häufigste Kleinnager in den Sanddünenwäldern sind die Natal-Vielzitzenmaus (Mastomys natalensis) und die Kurzschwanz-Hamsterratte (Saccostomus campestris).

Von den Vögeln seien Kronenadler (Stephanoaetus coronatus), Kräuselhauben-Perlhuhn, Zimttaube (Aplopelia larvata), Grüne Fruchttaube (Treron calva), Weißbrauen-Spornkuckuck (Centropus burchellii), Einsiedlerkuckuck (Cuculus solitarius), Langschopfturako (Tauraco livingstonii), Glanzhaubenturako (Tauraco porphyreolophus), Grauer Lärmvogel, Trompeter-Hornvogel, Knysnaspecht (Campethera notata), Narinatrogon (Apaloderma narina), Natalheckensänger (Cercotrichas signata) und Maskenpirol (Oriolus larvatus) als Beispiele erwähnt.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

iSimangaliso-Wetland-Park, Kwazulu-Natal, Südafrika

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Buschbock (Tragelaphus scriptus) bei Mfabeni im iSimangaliso Wetland Park, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kräuselhaubenperlhühner (Guttera pucherani edouardi) bei Cape Vidal im iSimangaliso Wetland Park, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der iSimangaliso-Wetland-Park ist ein Zusammenschluss von 13 Schutzgebieten der Kwazulu-Natal Parks, deren ältestes, das St. Lucia Game Reserve, bereits 1895 proklamiert worden war. 1999 wurde der Park, damals unter dem Namen Greater St. Lucia Wetland Park, UNESCO-Welt-Naturerbe. Heute umfasst er eine Fläche von 3’320 km², wozu Meeresgebiete, Küsten, Feuchtgebiete, Subtropische Feuchtwälder und ein Mosaik von Savannen und Trockenwäldern gehören.

Bei den einzelnen Sektionen handelt es sich um: Cape Vidal State Forest, Coastal Forest Reserve, Eastern Shores State Forest, False Bay Park, Lake Sibayi Freshwater Reserve, Maphelane Nature Reserve, Maputaland Marine Protected Area, Nyalazi State Forest, Saint Lucia Game Reserve, Saint Lucia Marine Reserve, Saint. Lucia Park, Sodwana Bay National Park, Sodwana State Forest. Hinzu kommt das räumlich getrennte Mkuze-Wildschutzgebiet (siehe unten).

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Mkuze-Wildschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika

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Feigenwald im iSimangaliso Wetland Park (früher Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Grauducke (Sylvicapra grimmia) am Kumahlahla-Wasserloch im Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nyala-Böcke (Tragelaphus angasi) im Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nyala-Weibchen (Tragelaphus angasi) am Kumahlahla-Wasserloch im Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Impalarudel (Aepyceros melampus) am Kumahlahla-Wasserloch im Mkuze Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1912.
Fläche: 430 km²
Höhe: ca. 130+ m. ü. M.
Jahresniederschlag: ca. 600 mm, regenreichste Monate Oktober-Februar.
Mittlere Jahrestemperatur 21.8ºC, Höchsttemperatur im Juli bis 32ºC, Mindesttemperatur im Februar bis 8ºC.

Das Reservat ist heute die uMkhuze-Sektion des iSimangalingo Wetland Parks, ist von diesem jedoch durch das dazwischenliegende private Phinda-Naturschutzgebiet getrennt. Es ist ein Gebiet mit hoher Biodiversität bedingt durch  unterschiedlichste Lebensräume, wie Akaziensavanne (Acacia tortilis, A. nigrescens, A. nilotica), gemischtes Bushveld mit Buschweiden (Combretum molle) und Büffeldorn (Ziziphus mucronata), Ilalapalmenhaine (Hyphaena natalensis), Feuchtgebiete, Sanddünen- und Feigenbaumwald. Dieser kann zu fuss erkundet werden, seit die  "Big Five" durch Löwen komplettiert worden sind, allerdings nur noch in Begleitung eines Wildhüters. Dominierende Baumarten sind die Maulbeerfeige (Ficus sycomorus) mit bis zu 900 Jahre alten Exemplaren und die Fieberakazie (Acacia xanthophloea). Auch der von den Zulus für medizinische und kosmetische Zwecke genutzte Akee-Baum (Blighia unijugata) kommt vor.

Das Spitzmaulnashorn hat im Park überlebt, das Breitmaulnashorn wurde ab 1961 wiederangesiedelt. Der Bestand des in den 1990er-Jahren wiedereingeführten Elefanten ist bis 2018 auf etwa 140 Tiere angewachsen. Um ihn zu verringern, wurden 29 Stück weggefangen und dem Zinave-Nationalpark in Mosambik geschenkt. Unter den 14 Antilopenarten befindet sich dass außerhalb Kwazulu-Natals seltene Suni, das hier in einem Bestand von ca. 2'000 Individuen vorkommen soll.

Im Reservat wurden über 420 Vogelarten nachgewiesen, darunter Rosa- und Rötelpelikan sowie viele andere Wasservögel, die von der Nsumo- und der Nhlonhlela-Pfanne, in denen auch Flusspferde und Nilkrokodile leben, angezogen werden. Nebst den oben bereits erwähnten nutzen z.B. Graubrust-Schlangenadler (Circaetus fasciolatus), Binden-Fischeule (Scotopelia peli), Tamburintaube (Turtur tympanistria), West-Erzkuckuck (Ceuthmochares aereus), Zimtracke (Eurystomus glaucurus), Geradschwanzdrongo (Dicrurus ludwigii) und Waldweber (Ploceus bicolor) den Feigenbaumwald.

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Ndumo-Wildschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika

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Waldlandschaft mit Geiern (Gyps sp.) im Ndumo Wildschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ruhende Kapgiraffen (Giraffa camelopardalis capensis) im Ndumo-Wildschutzgebiet), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Zuluzenrastute (Equus quagga antiquorum) mit Fohlen im Ndumo-Wildschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Grüne Meerkatze (Chlorocebus p. pygerythrus) in Mdumo-Wildschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1924, Ramsar-Reservat seit 1997.
Fläche: 101.2 km², nach BIRDLIFE 124.2 km².
Höhe: 22-120 m. ü. M..
Jahresniederschlag 650-700 Millimeter.
Mittlere Jahrestemperatur Tag/Nacht 26/14°C, Höchsttemperatur im Juli 39°C, Tiefsttemperatur im Februar 3°C.

Das Reservat wird vom Pongola durchflossen und der Usuthu bildet seine Nordgrenze. Es enthält viele Weiher, Altwässer und temporär überschwemmte Bereiche, ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung (RAMSAR 887) und ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA038).

Vegetation: Ndumo hat wenig offene Grasflächen, sondern ist überwiegend von Wald oder Busch bedeckt. Dominierende Baumarten sind auf weite Strecken Maulbeerfeige (Ficus sycomorus), Fieberakazie (Acacia xanthophloea), Tamboti (Spirostachys africana) und Hängeburenbohne (Schotia brachypetala). Gebietsweise steht Kameldorn-Savanne (Acacia tortilis), und es gibt Überbleibsel von Sanddünenwald mit u. a. Marulabäumen (Sclerocarya birrea), Seidenakazien (Albizia spp.), Glücksbohnenbäumen (Afzelia quanzensis), Myrobalanen (Terminalia sericea) und Wüstendatteln.

Tierwelt: An Säugetieren kommen u.a. Grüne und Weißkehlmeerkatze, Tüpfelhyäne, Leopard, Spitz- und Breitmaulnashorn, Zuluzebra, Flusspferd, Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Großer Kudu, Tiefland-Nyala, Buschbock, Rotducker, Blauducker, Kronenducker, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala und Suni vor.

Nilkrokodile sind allgegenwärtig. Bekannt ist Ndumo jedoch für seine reichhaltige Avifauna, die über 430 Arten umfasst, mehr als sonstwo in Südafrika leben.

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Weitere Naturschutzgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Trompeterhornvogel (Bycanistes bucinator) im Sanddünenwald des Umlalazi-Naturschutzgebiets, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Umtavuna-Naturschutzgebiet (32.57 km², bei Port Edward), Karkloof-Naturschutzgebiet (17 km², davon 936 ha Nebelwald), Umlalazi-Naturschutzgebiet (10.28 km², bei Mtunzini), Blinkwater-Naturschutzgebiet (742 ha, bei Seven Oaks), Entumeni-Naturschutzgebiet (564 ha, bei Eshowe), Dlinza-Forest-Naturschutzgebiet (250 ha, bei Eshowe), Kenneth-Stainbank-Naturschutzgebiet (214 ha, Durban), Ilanda Wilds- (20 ha) Umdoni- (14 ha), Umlangha-Lagune- (26 ha) Schutzgedbiete.
Phinda Privates Naturschutzgebiet (170 km²) zwischen der Mkuzi-Sektion und dem Hauptteil des iSimangalingo Wetland Parks

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Literatur und Internetquellen

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Gelesen 37424 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 30 September 2021 08:07
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx