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SCHLÜPMANN, M. (2018)

Reptilien in Essen.

Elektronische Aufsätze der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet 33 (2018): 1-27.

Volltext

Zusammenfassung:

Systematische Untersuchungen zur Herpetofauna der Stadt Essen sind zuletzt in den 1980er Jahren durchgeführt worden. Die Ergebnisse wurden seinerzeit auch publiziert, liegen hinsichtlich der Fundorte aber nur auf Basis von Quadratkilometer-Rasterflächen vor. Seit 1990 hat es keine flächendeckenden Kartierungen mehr gegeben. Auch im Rahmen der landesweiten Neukartierung (1993-2010) wurden fast keine neuen Funde mehr für Essen gemeldet. Einige wenige ältere Nachweise konnten nachträglich lokalisiert werden. Erst im Rahmen der Online-Erfassungen seit 2012 sind wieder einige konkrete Fundpunkte erfasst worden. Anhand der Datenbanken des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien NRW, der BSWR und veröffentlichter Daten wurden 303 Datensätze generiert, von denen 82 lokalisierbare Fundpunkte für Essen sind. Die allermeisten Funde konzentrieren sich auf den Essener Süden. Die mit Abstand häufigste Art ist die Blindschleiche, gefolgt von Ringelnatter und Zauneidechse. Die Waldeidechse ist in Essen dagegen extrem selten. Neu für Essen ist das Vorkommen der Mauereidechse am Rhein-Herne-Kanal. Wasserschildkröten kommen stellenweise ausgesetzt vor, reproduzieren sich aber nicht. Ein mögliches ehemaliges Vorkommen von Schlingnatter und Kreuzotter wird diskutiert. Ob alle Ringelnattern zur Barren-Ringelnatter Natrix (n.) helvetica gezählt werden können ist nicht klar. Veränderungen der relativen Häufigkeit von Arten deuten auf tatsächliche Veränderungen in der Reptilienfauna hin. Blindschleichen sind demnach eventuell seltener geworden, Ringelnattern und ausgesetzte Schildkröten haben dagegen zugenommen.

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