Mediterrane Pflanzen

Mittelmeerstauden

Das Mediterraneum im Tiergarten Nürnberg Das Mediterraneum im Tiergarten Nürnberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

Allgemeines

Die hier vorgestellten Pflanzen, Stauden und Kleinsträucher, stammen aus dem Mittelmeerraum einschließlich der nordafrikanischen Küstenregion und Makaronesiens. Sie wurden zum Teil in Mitteleuropa angesiedelt bzw. sind aus Kulturen verwildert.

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Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldengewächse (Apiaceae)

APIACEAE Bupleurum angulosum Champex PD1
Pyrenäen-Hasenohr (Bupleurum angulosum) im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Bupleureae

Pyrenäen-Hasenohr

Bupleurum angulosum

Verbreitung: Spanien und Frankreich - Pyrenäen und Kantabrisches Gebirge in Höhenlagen von 700-2'200 m auf kalkhaltigen Böden.

Standorte: Bevorzugt werden sonnige Standorte auf frischen Böden. Die Stauden ertragen Temperaturen bis -23ºC.

Blütezeit: Juli-August.

Das Pyrenäenhasenohr ist eine 20-30 cm hohe Staude mit einfachen, blaugrünen, wechselständig angeordneten Blättern. Die unteren sind lanzettlich, ganzrandig und parallelnervig, die oberen sind oval bis rundlich und umschließen den Stengel. Die fünfzähligen Blüten sind leuchtend grüngelb und radförmig. Sie sind in Doppeldolden angeordnet. Die Früchte sind einsamige Schließfrüchte (Achänen) [3; 4].

Blüten und Früchte der Hasenohren dienen als Nahrung für die Raupen des Doldengewächs-Blütenspanners (Geometridae: Eupithecia extraversaria) [9].

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APIACEAE Eryngium bourgatii Champex PD1
Mittelmeer-Mannstreu im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
 

Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Saniculeae

Mittelmeer-Mannstreu

Eryngium bourgatii

Verbreitung: Pyrenäen, Iberische Halbinsel, Marokko, Libanon, Türkei auf kalkhaltigen Böden.

Standorte: Die Stauden bevorzugen sonnige Standorte auf steinigen Berwiesen mit trockenen Böden. Sie ertragen Temperaturen bis -29ºC.

Blütezeit: Juli-August.

Das Mittelmeer-Mannstreu ist eine sommergrüne Staude mit buschigem Wuchs. Es wird 15 bis 45 cm hoch. Die Stengel sind ab der Mitte verzweigt. Die grundständigen Blätter sind graugrün, gestielt, tief geteilt und haben stachelige Abschnitte. Die distelartigen Blüten sind kräftig blau-violett und stehen in sehr dichten fast kugeligen Köpfen. Die Früchte sind einsamige Schließfrüchte (Achänen) [3; 4; 6; 7; 8 ].

Die Raupe des Widderchens Zygaena contaminei (Zygaenidae) lebt auf dem Mittelmeer-Mannstreu [9].

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Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldengewächse (Apiaceae)

APIALES APIACEAE ferula lancerotensis PD1
Lanzarote-Riesenfenchel (Ferula lancerotensis) bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

APIALES APIACEAE ferula lancerotensis PD2
Lanzarote-Riesenfenchel (Ferula lancerotensis) bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Subtribus: Ferulinae

Lanzarote-Riesenfenchel

Ferula lancerotensis

Verbreitung: Westliche Kanaren - Lanzarote und selten auf Fuerteventura.

Standorte: Vollsonnig mit durchlässigem, eher kalkhaltigem Boden.

Blütezeit: Februar-April.

Der auch Lanzarote-Ruten- oder Steckenkraut genannte Lanzarote-Riesenfenchel ist mit dem eigentlichen Fenchel (Foeniculum vulgare) nicht näher verwandt. Er fällt durch seine duftenden, bis 200 cm hohen, doppeldoldigen Blütenständen auf. Es ist mehrjährig, zieht sich aber im Sommer zurück Die Einheimischen verfüttern es gerne an ihre Ziegen, da es deren Milchproduktion anregen soll. Die Pflanze vermehrt sich leicht durch Samen, die aber früh gesammelt werden müssen, da sie gerne von Insekten verzehrt werden [10; 11].

Riesenfenchel dienen den Raupen verschiedener Schwalbenschwanzarten (Papilio spp.) als Nahrungspflanzen [9].

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Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)

ASTERACACEAE asteriscus intermedius lanzarote PD1
Mittlerer Goldstern (Asteriscus intermedius) bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Inuleae

Mittlerer Goldstern

Asteriscus intermedius

Verbreitung: Westliche Kanarische Inseln - Lanzarote, nach manchen Quellen auch Fuerteventura. Die auf Fuerteventura vorkommenden Bestände werden allerdings von manchen Autoren als eigene Art (Asteriscus sericeus) aufgefasst [5].

Standorte: Felsiges Gelände, auf Fuerteventura (sericeus) oberhalb von 400 m ü. M.

Blütezeit: Mai-Juni

Der mittlere Goldstern ist ein 30-80 cm hoch werdender Halbstrauch mit silberseidig behaarten, einfachen, spatelförmigen, wechselständigen Blättern und goldgelben Blütenköpfen. Er produziert Achänenfrüchte [4; 12; 13].

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ASTERACEAE cynara cardunculus polirina PD2
Wilde Artischocke (Cynara cardunculus) bei Polirina, Nordwest-Kreta © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASTERACEAE cynara cardunculus polirina PD1
Wilde Artischocke (Cynara cardunculus) bei Polirina, Nordwest-Kreta © Peter Dollinger, Zoo Office Bern, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae

Wilde Artischocke, Kardonie

Cynara cardunculus

Verbreitung: Naher Osten bis Spanien und Kanarische Inseln. In anderen Gebieten mit mediterranem Klima eingefürgert. In der Schweiz im Genfer Becken und im Unterwallis [5].

Standorte: Auf warmen, nährstoffreichen Böden.

Blütezeit: Juni-August

Die wilde Artischocke ist eng verwandt mit der eigentlichen Artischocke (Cynara scolymus). Es handelt sich um eine ausdauernde, kräftige, bis 200 cm hohe Pflanze, die im ersten Jahr nur eine sterile Blattrosette bildet. Die bis zu 150 cm langen Blätter sind tief eingeschnitten, stachelig und silbergrün mit hellen und dickfleischigen Blattstielen. Im zweiten Jahr wächst ein aufrechter, spinnwebig behaarter Stengel mit körbchenförmigen Blütenständen mit blauvioletten Distelblüten, die allerdings keinen fleischigen Blütenboden wie jene der verwandten Artischocke besitzen [1; 8].

Im Mittelmeerraum. gilt die Kardone als Delikatesse. Geerntet und zubereitet werden einzig die bis zu einen Meter langen und gebleichten Blattstiele, die einen artischockenähnlichen Geschmack haben [8]. Sie dient auch als Nahrungspflanze für die Raupen des Scheckenfalters Melitaea aetherie (Nymphalidae) [9].

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Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)

CUCURBITACEAE ecballium elaterium valras PD1
Blätter und Früchte der Spritzgurke (Ecballium elaterium) bei Valras, Département Hérault © Peter Dollinger, Zoo Office Bern.

 

CUCURBITACEAE ecballium elaterium BoGaBe muriel bedel
Spritzgurke (Ecballium elaterium) im Botanischen Garten Bern © Muriel Bedel, Bern

Unterfamilie: Cucurbitoideae
Tribus: Bryonieae

Spritzgurke

Ecballium elaterium

Verbreitung: Mittelmeerraum von Armeinien bis zu den Kanaren und Azoren. In Mitteleuropoa verwildert,

Standorte: Brachland, Schuttplätze, auf Sandböden

Blütezeit: März bis September.

Die Spritz- oder Eselsgurke ist eine ausdauernde, in Mitteleuropa einjährige Krautpflanze mit  bis 1 m langem Stengel. Je nach Unterart ist sie ein- oder zweihäusig. Die Blüten sind stets eingeschlechtig. Die weiblichen stehen einzeln, die männlichen in Gruppen. Sie sind fünfzählig mit blassgelber, tgrichteriger Krone. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine bis 5 cm lange, gurkenartige Frucht, die bei Reife schon bei leichter Berührung vom Stiel abspringt und dabei die Samen und ihr flüssiges Inneres explosionsartig ausschleudert [1].

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Ordnung: Lippenblütlerartigen (Lamiales)
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)

LAMIACEAE Lavandula angustifolia Champex PD1
Echter oder Schmalblättrige Lavendel (Lavandula angustifolia) im Jardin alpin, Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
 

LAMIACEAE lavandula angustifolia lfeld PD1
Echter oder Schmalblättrige Lavendel (Lavandula angustifolia) Gartenpflanze, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
 

LAMIACEAE lavandula angustifolia LD PD1
Echter oder Schmalblättrige Lavendel (Lavandula angustifolia) im Schildkrötengehege des Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nepetoideae

Echter oder Schmalblättriger Lavendel

Lavandula angustifolia

Verbreitung: Mittelmeerraum von der Iberischen Halbinsel bis zum Balkan und Griechenland, nördlich der Alpen stellenweise angesiedelt.

Standorte: Gut besonnte, trockene und felsige Hänge, Felsensteppen und Trockenmauern von der Küste  bis zur Waldgrenze auf ca. 1'800 m, meist auf kalkreichen Böden. Die Pflanzen ertragen Temperaturen bis -18°C.

Blütezeit: Juli-August.

Der aromatisch riechende Echte Lavendel ist ein immergrüner 20-60(-100) cm hoher und 60-100 cm breiter Halbstrauch mit aufrechten Zweigen. Seine gegenständigen Blätter sind schmal-lanzettlich, bis 4 cm lang und 5 mm breit, mit umgerolltem Rand und, besonders unterseits, durch Sternhaare graufilzig. Die violetten Lippenblüten sitzen am Ende der Zweige in ährig angeordneten Scheinquirlen. Die Krone ist ca. 1 cm lang, mit vorn erweiterter Röhre, aufwärts gebogener, zweiteiliger Oberlippe und dreiteiliger Unterlippe. Die vier Staubblätter ragen nicht aus der Krone heraus. Die Früchte sind sogenannte «Klausenfrüchte», die zur Reife in Teilfrüchte zerfallen. Diese sind eiförmig, glatt und, ca. 2 mm lang. Der Echter Lavendel ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern wird wegen seines Gehalts an wohlriechenden ätherischen Ölen zur Gewinnung von Duftstoffen genutzt, wobei die Lavendelfelder der Provence auch eine touristische Attraktion sind. Wegen des hohen Zuckergehalts seines Nektars ist er auch eine gute Bienenweide. Es gibt mehrere Kulturformen [3; 4; 5].

Der Lavendel dient als Nahrungspflanze für die Raupen des Eulenfalters Nola subchlamydula (Nolidae) und der Spanner Antroolopha pennigeraria und Petrophora convergata (Geometridae) [9].

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LAMIACEAE salvia rosmarinus Lfeld PD1
Rosmarin (Salvia rosmarinus), Gartenpflanze, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIACEAE salvia rosmarinus LD PD1
Rosmarin (Salvia rosmarinus) im Schildkrötengehege des Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nepetoideae

Rosmarin

Salvia rosmarinus (= Rosmarinus officinalis)

Verbreitung: Westlicher und zentraler Mittelmeerraum. Im östlichen Mittelmeerraum und anderswo eingebürgert.

Standorte: Macchia, küstennahe Felsen, steinige und trockene Hänge

Blütezeit: März-Oktober.

Der Rosmarin ist ein 30-150 cm hoher, stark verzweigter, aromatisch riechender Halbstrauch mit immergrünen, lineal-lanzettlich, 15-40 mm langen, schmalen Blättern mit umgerolltem Rand, die unterseits von kleinen Sternhaaren weißlich erscheinen. Die Blüten stehen zu 5-10 auf kurzen Seitentrieben. Ihre ca 1 cm lange Krone ist hellblau bis weiß, mit vorn erweiterter Röhre. Die Oberlippe ist mehr oder weniger gerade, tief ausgerandet, mit zurückgebogenen Rändern. Die Unterlippe ist dreiteilig, mit großem Mittelabschnitt. Die beiden Staubblätter ragen aus der Krone heraus. Die 2-2.5 mm langen Teilfrüchte sind eiförmig und glatt [1; 5].

Rosmarin wurde in der Antike als Weihrauch-Ersatz für rituelle Räucherungen verwendet. Es stand als Kraut der Liebesgöttin Aphrodite symbolisch für die Liebe und Treue. Im Mittelalter kam ihm eine bedeutende Rolle als Heilkraut zu. Heute wird er vor allem als Küchenkraut verwendet. Aufgrund seiner ätherischen Öle, Gerb- und Bitterstoffe wirkt Rosmarin-Tee kräftigend und anregend. Auch bei Kopf- oder Nervenschmerzen kommt Rosmarin-Tee oder Rosmarin-Tinktur in der Volksmedizin zum Einsatz [8].

Der Rosmarin ist zwar für Pflanzenfresser als Futter ungeeignet, es sind aber keine Vergiftungsfälle bekannt [2]. Er dient als Nahrungspflanze für die Raupen des Eulenfalters (Pyrois) Amphipyra effusa (Noctuidae).  und des Spanners Petrophora convergata (Geometridae) [9].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

MALPIGHIALES hypericaceae hypericum orientale BOGAFRI PD1
Östliches Johanniskraut (Hypericum orientale) im Botanischen Garten Freiburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALPIGHIALES hypericaceae hypericum orientale BOGAFRI PD2
Östliches Johanniskraut (Hypericum orientale) im Botanischen Garten Freiburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Hypericeae

Östliches Johanniskraut

Hypericum orientale

Verbreitung: Nördliche Türkei, Kaukasus.

Standorte: Lichte Wälder, Felshänge.

Blütezeit: Juni-August.

Das Östliche Johanniskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die 20-30 cm hoch wird. Ihre Blüten sind gelb [0].

Hypericum-Arten dienen als Nahrungspflanzen für zahlreiche Schmetterlingsarten z. B. der Johanniskrauteulen (Noctuidae: Actinotia, Chloantha), der Johanniskrautspanner (Geometridae: Aplocera spp.) und weiterer Spanner (Geometridae: Ascotis, Docirava, Ematurga, Eupithecia, Menophra) [9]

Johanniskräuter gelten als giftig. Ihre Toxizität bleibt zu etwa 20% auch im Dürrfutter enthalten. Sie enthalten Hypericin, ein rot-fluoreszierendes Pigment, und Pseudohypericin, Flavonoide mit Hyperosid, ätherische Öle, Gerbstoffe sowie antibiotisch wirksame Verbindungen. Das Hypericin wird resorbiert und in der Haut eingelagert, wo es zu einer Fotosensibilisierung führt, die über längere Zeit bestehen bleiben kann [2].

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

RANUNCULACEAE helleborus lividus BOGABE PD2
Mallorquinische Nieswurz (Helleborus lividus ssp. lividus) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE helleborus lividus BOGABE PD1
Mallorquinische Nieswurz (Helleborus lividus ssp. lividus) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Helleboreae

Mallorquinische Nieswurz

Helleborus lividus

Verbreitung: Baleraren - Mallorca und Cabrera. Auf Sardinien und Korsika kommt Helleborus argutifolius vor, die von manchen Autoren als Unterart der Mallorquinischen Nieswurz (H. l. corsicus) angesehen wird.

Standorte: Schattige Stellen an Felsen und in Bachtälern.

Blütezeit: Februar-März (Dezember-April).

Die auch Blaue Christrose genannte Malloquiniche Nieswurz ist eine mehrjährige, immergrüne oder vorsommergrüne Staude, deren Blätter nach der Fruchtreife vertrocknen, wodurch die Pflanzen die sommerliche Trockenheit ohne Schaden überdauern können. Die Blätter sind in 3 Segmente geteilt, tief grün, oberseits marmoriert mit silberweißer bis gelblicher Nervatur, mehr oder weniger ganzrandig, nur in Jugendstadien leicht gesägt. Im Frühjahr werden Blütenstände mit bis zu 10 Einzelblüten gebildet, deren Perigone cremig grün mit rot purpurfarbenem Farbeinschlag sind und eine runde, schalenförmige Blüte mit 10 grünen bis rot-rosa Nektarblättern bilden. Später entstehen bis 5 grundständig verwachsene Fruchtblätter [14].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)

SAXIFRAGACEAE saxifraga sancta BOGAFRI PD1
Athos-Steinbrech (Saxifraga sancta) im Botanischen Garten Freriburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Saxifraga sect. Porphyrion ( ca. 110 Arten)

Steinbrech

Saxifraga sp.

Verbreitung: Nordhemisphäre, meist in arktisch-alpinen ökosystemen.

Standorte: Fels, Schutt.

Blütezeit: je nach Art April-August.

Steinbrech-Arten sind meist mehrjährige Stauden, selten 1-2-jährige Krautpflanzen  Die Gattung umfasst ca. 450-480 Arten, die zum Teil sehr schwer zu unterscheiden sind. Oft sind sie Blattsukkulenten, viele bilden flache Polster mit immergrünen, grundständigen Blattrosetten, andere sind sommergrün mit Blättern, die am Stengel verteilt sind [8].

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Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)

SOLANALES CONVOLVULACEAE convolvulus althaeoides Lanza PD1
Makaronesische Eibischblättrige Winde (Convolvulus a. althaeoides), bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SOLANALES CONVOLVULACEAE convolvulus althaeoides Lanza PD2
Makaronesische Eibischblättrige Winde (Convolvulus a. althaeoides), bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SOLANALES CONVOLVULACEAE convolvulus althaeoides Lanza PD3
Makaronesische Eibischblättrige Winde (Convolvulus a. althaeoides), bei Haría, Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Eibischblättrige Winde

Convolvulus althaeoides

Verbreitung: In zwei Unterarten im Mittelmeerraum, in Makaronesien und im nördlichen Afrika bis zum Tschad.

Standorte: Wegränder, gtrockenes Brachland.

Blütezeit: April-Juni.

Die Eibischblättrige Winde ist eine ausdauernde, an der Basis verholzende Pflanze mit bis 1 m langen, niederliegenden oder windenden, schlanken Stengeln und wechselständigen, tief gelappten,vielgestaltigen Blättern. Die Blüten stehen einzeln oder bis zu dreien an achselständigen bis 6 cm langen Stielen. Die 5 Kelchblätter sind bis 1 cm lang. Die rosa-lilafarbene Krone ist breit trichterförmig. Es werden behaarte Kapselfrüchte gebildet [1].

Winden dienen als Nahrungspflanzen für Raupen des Winden-Schwärmers (Sphingidae: Herse convolvuli), des Dickkopffalters Spialia phlomidis (Hesperiidae) sowie verschiedener Eulengattungen (Noctuidae: Aedia, Emmelia, Grammodes, Phlogophora, Tyta) [9].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAYER, E., BUTTLER, K.-P., FINKENZELLER, X., GRAU, J. (1987)
  2. CLINI TOX
  3. GREY-WILSON, C. & BLAMEY, M. (1979/1999)
  4. HORTIPEDIA
  5. INFO FLORA
  6. KOHLHAUPT, P. (1964)
  7. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  8. MEIN SCHÖNER GARTEN
  9. PYRGUS.DE
  10. BERGMANN, H.-H. & ENGLÄNDER, W. (1995)
  11. LANZAROTE 37 - Die Pflanzenwelt Lanzarotes
  12. FLORA DE CANARIAS
  13. REISIGL, H. (2013). Gefährdete endemische Blütenpflanzen der Trockeninsel Fuerteventura: Herkunft, Ökologie, Gesellschaft. BAUHINIA 24 / 2013 Endemiten auf Fuerteventura 39–52.
  14. TROPENGARTEN

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Gelesen 14644 mal Letzte Änderung am Dienstag, 28 Juni 2022 16:17
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx