Ostafrika

Äthiopisches Hochland und andere Gebirge

Kilimandscharo vom Meru-Massiv aus, Tanzania Kilimandscharo vom Meru-Massiv aus, Tanzania
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Gebirge in Ostafrika. Die Nummern beziehen sich auf einzelne Massive der Eastern Arc-Berge (siehe dort)

(6.1) Äthiopisches Hochland

(6.2) Vulkane am Rifttal

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Äthiopisches Hochland

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Blick in östliche Richtung vom Ras Dashen. Foto: Florian Fell, Wikimedia Commons
Das Aethiopische (Abessinische) Hochland bedeckt den größten Teil Äthiopiens und Eritreas. Es besteht aus aus einer Reihe von Einzelgebirgen, darunter die Semien-Berge mit dem 4'550 m hohen Ras Dashen als höchstem Gipfel

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Semien- oder Simien-Nationalpark

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Gipfel des Imet Gogo in den Semien-Bergen. Foto: Ondřej Žváček

 

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Landschaft im Semien-Nationalpark © Bernard GAGNON, veröffentlicht auf GOOGLE Earth unter GNU Free Documentation License

 

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Riesenlobelie (Lobelia rhynchopetalum) im Simien Mountains Nationalpark © Bernard GAGNON, veröffentlicht auf GOOGLE Earth unter GNU Free Documentation License

 

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Dscheladas (Theropithecus gelada) in den Semien-Bergen © Alastair Rae. Übernommen aus flickr unter der Attribution-ShareAlike 2.0 Generic-Lizenz.

Ursprünglich handelte es sich um zwei Nationalparks: Den seit 1969 bestehenden Simien Mountain National Park (179 km²) und den Simien National Park (232 km²) die innerhalb des 1'100 km² großen Semien-IBAs liegen.

Höhe 1500-4550 m.ü.M.

Vegetation und Charakterpflanzen: Die Vegetation besteht aus afro-alpinem Grasland mit bis zu 10 m hohen Lobelien (Lobelia spp.) und Kniphofien (K. foliosa) und unterhalb von 3'500 m Erikawäldern mit Baumheiden (Erica arborea) und Johanniskräutern (Hypericum revolutum, H. quartinianum). In den Felswänden Gräser, Kräuter und kleine Büsche. Die unterste Vegetationszone (2'000-3'000 m) wird von afro-montanem Wald gebildet, der durch Hartlaubgewächse, Wachholder (Juniperus procera) und verschiedene Akazien charakterisiert ist.

Tierwelt: Zu den für das äthiopische Hochland endemischen Säugetierarten gehören der Dschelada, der Äthiopische Steinbock (Capra walia), der Menelik-Buschbock und der Semienwolf (Canis simensis). Ferner kommen vor: Mantel- und Anubispavian, Äthiopische Grünmeerkatze, Guereza, Tüpfelhyäne, Afrikanischer Goldwolf (bzw. Goldschakal), Leopard, Karakal, Serval, Afrikanische Wildkatze, PinselohrschweinKronenducker und Klippspringer. Von den Kleinsäugern seien die Abessinische Kusuratte (Arvicanthis abyssinicus) und die Abessinische Lamellenzahnratte (Otomys typus) genannt, die wichtige Beutetiere für den abessinischen Wolf sind.

Die Avifauna umfasst über 137 Arten. Das Gebiet ist wichtig (IBA ET003) für u.a. Klunkeribis (Bostrychia carunculata), Bartgeier, Bergbussard (Buteo oreophilus), Erckel- und Braunnackenfrankolin (Francolinus erckelii, F. castaneicollis), Strichelbrustkiebitz (Vanellus melanocephalus), Bergpapagei (Agapornis taranta) und Weißhaubenturako. Auch der Steppenadler wird hier saisonal angetroffen.

Literatur und Internetquellen

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Vulkane am Rifttal

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Bergwald am Ngorongoro, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Am Ostafrikanischen Grabenbruch befinden sich eine Reihe teils erloschener Vulkane. Dazu gehören Mount Kenya und Mount Elgon in Kenia, Kilimandscharo, Meru, der aktive Ol Doinyo Lengai und das Krater-Hochland des Ngorongoro in Tansania. Der früher Wilhelmskuppe, heute Kibo oder Uhuru Peak genannte, schneebedeckte Gipfel ist der höchste der drei erloschenen Vulkane, die das Kilimandscharo-Massiv ausmachen und mit 5'895 m der höchste Berg Afrikas.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Aruscha-Nationalpark

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Kaffernbüffel (Syncerus caffer) in Waldlichtung im Aruscha-Nationalpark, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Guereza (Colobus guereza) im Bergwald des Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergwald und kleines Feuchtgebiet im Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Buschbock (Tragelaphus scriptus) im Bergwald des Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1960, damals als Ngurdoto Crater National Park. 1967 bis zum Gipfel des Mount Meru erweitert. Teilweise vom Meru-Waldreservat umgeben.
Fläche: 52 km²
Höhe: 1’500-4565 m.ü.M.

Temperatur: je nach Höhenlage sehr unterschiedlich.
Jahresniederschlag: 600-1300 mm in tieferen, bis 2400 mm in höheren Lagen.

Charakterpflanzen

Der Bergwald wird dominiert vom Ebenholzbaum (Diospyros abyssinica) und von Olivenbäumen (Olea welwitschii, O. hochstetteri und O. africana).

Tierwelt

Grüne und Diademmeerkatze, Anubispavian, Guereza, Leopard, Serval, Afrikanischer Elefant, Giraffe, Flusspferd, Riesenwaldschwein,Nusch- und Warzenschwein, Kaffernbüffel, Buschbock, Harvey-Rotducker, Blauducker, Suni etc.. Neben großen Ansammlungen von Zwergflamingos gibt es zahlreiche andere Wasservögel, z.B. Sattelstorch, Afrikanischer Nimmersatt, Heiliger Ibis, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Höckerglanzgans, Hottentotten-, Rotschnabel und Schwarzente. Der Park ist das einzige Schutzgebiet, wo die Afrikanische Ruderente (Oxyura maccoa) vorkommt. In den Felswänden des Meru-Massivs nisten Bartgeier Ferner sieht man u.a. Kongopapagei (Poicephalus gulielmi), Silberwangen-Hornvogel, Weißstirnspint und Narina-Trogon (Apaloderma narina) (Important Bird Area TZ001).

Literatur und Internetquellen

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Die Eastern Arc-Berge

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Usambara-Berge, Tansania. Foto Joachim Huber, Wikimedia Commons

 

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Kongonis (Alcelaphus buselaphus cokei) in den Taita Hills. Forto: Christopher T. Cooper, Wikimedia Commons

Die Eastern Arc-Berge  sind eine Kette alter Gebirgsmassive in Südost-Kenia und Nordost-Tansania. Sie bestehen aus den (1) Taita Hills, (2) Nördlichen und Südlichen Pare-, (3) Östlichen und westlichen Usambara-, (4) Nguru-, (5) Ukaguru-, (6) Uluguru-, (7) Rubeho-, (8) Malundwe- und (9) Udzungwa-Bergen, deren höchste Gipfel Höhen zwischen 2'250 und 2'630 m.ü.M. erreichen, ferner aus einigen niedrigeren Massiven. Die Berge sind mit sind mit Regen- oder Nebelwäldern und mit Grasland bestanden.

Die Eastern Arc-Berge bilden einen "Hotspot" der Biodiversität, der 30'000 km² umfasst, davon stehen 5'082 km² unter Schutz, aber nur rund 2'000 km² sind noch intakt. Hier leben 4'000 Arten Gefässpflanzen, darunter 1'400 Endemiten (600 an der Küste, 800 in den Bergen) und mindestens 1'019 terrestrische Wirbeltierarten, darunter 121 Endemiten.wie z.B.  zwei Zwergstachelmäuse aus dem Acomys spinosissimus-Komplex, die erst 2011 beschrieben wurden. Zu den in Zoos gehaltenen Reptilienarten gehören Grüne Baumeidechse, Ostafrikanische Siedleragame, Fischer-Chamäleon, Nguru-Zwergchamäleon, Türkis-Zwerggecko  sowie Usambara-Buschviper (Atheris ceratophora). Gut die Hälfte der über 60 Amphibienarten sind endemisch.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Udzungwa-Berge-Nationalpark

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Blick über den Udzungwa-Nationalpark und angrenzendes Gelände © Jens Klinzing. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz

 

Bestehend seit 1992
Fläche: 1'990 km²
Höhe: 400 bis 2'576 m.ü.M.
Jahresniederschlag: 2000-2500 mm im Norden, 2'200 mm im Süden.

Tierwelt

Im Park leben über 400 Vogelarten, darunter darunter die erst 1994 für die Wissenschaft entdeckte Udzungwawachtel (Xenoperdix udzungwensis) und der Silberwangen-Hornvogel, ferner u. a.  6 Primatenarten, Steppenelefant, Kaffernbüffel, Rotducker, Blauducker.

Literatur und Internetquellen:

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Gelesen 59219 mal Letzte Änderung am Freitag, 21 Januar 2022 17:41
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx