Alpenpflanzen

Andere Eurasische Alpenpflanzen

Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

Allgemeines

Die hier vorgestellten Pflanzen kommen im eurasischen Teil des Holarktischen Florenreichs vor, der auch die Atlasregion Nordafrikas miteinschließt. Siehe aber auch Mittelmeerstauden.

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APIACEAE Eryngium alpinum Champex PD1
Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Saniculeae

Alpen-Mannstreu

Eryngium alpinum

Verbreitung: Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz - Jura, Alpen, Dinarisches Gebirge, vozugsweise zwischen 1'200- 2'500 m ü. M., auf kalkhaltigen Böden.

Standorte: Die Stauden bevorzugen einen sonnigen Standort auf trockenen Böden. Sie ertragen Temperaturen bis -45ºC.

Blütezeit: Juli-August.

Das auch Alpen- oder Blaudistel genannte Alpen-Mannstreu wurde 1561 vom Berner Professor ARETIUS am Niesen im Berner Oberland für die Wissenschaft entdeckt und beschrieben. Es handelt sich um eine 50-70 cm hohe und 30-60 cm breite, sommergrüne Staude. Die wechselständig angeordneten Blätter sind mittelgrün, handförmig geteilt, geschweift und gestielt. Die distelartigen Blüten sind blass blau-violett. Sie sitzen dicht gedrängt in einem bis 6 cm hohen, kopfig-zylindrischen Blütenstand. Dieser ist von über 20 vielspaltigen, langborstigen, blauen Hüllblättern umgeben und überragt [2; 3; 5; 6; 7].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)

ASPARAGALES ASPARAGACEAE muscari armeniacum weissenfels PD1
Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) im April im Heimatnaturgarten Weißenfels © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES ASPARAGACEAE muscari armeniacum lfeld PD1
Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) im April, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ASPARAGALES ASPARAGACEAE muscari armeniacum lfeld PD2
Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) im April, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Scilloideae

Armenische Traubenhyazinthe

Muscari armeniacum

Verbreitung: Südosteuropa, Vorderasien, in Mitteleuropa oft verwildert.

Standorte: Rasenhänge auf Fels oder Schotter, Waldrändern und in Juniperus-Gebüschen in Höhenlagen von 700-2'400 m..

Blütezeit: März bis Mai.

Traubenhyazinthen sind ausdauernde krautige Geophyten mit einer eiförmigen, braun umhüllten Zwiebel als Überdauerungsorgan. Sie haben meist 2-7 schmale, grundständige, fleischige Laubblätter. Der Blütenstand ist eine entständige Traube mit zahlreichen dreizähligen, meist blauen Blüten. Die Blüten sind zwittrig, die obersten jedoch steril. Nach der Befruchtung bilden sich Kapselfrüchte mit schwarzen, kugelförmigen Samen. Nach der Samenreife sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Außer durch Samen vermehren sich Traubenhyazinthen auch durch Tochterzwiebeln [4; 7].

Die Traubenhyazinthe ist in allen Teilen schwach giftig. Der Verzehr größerer Mengen löst Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufstörungen, Taumeln und Blutungen  aus. Vor allem Katzen reagieren besonders empfindlich [7].

Die Gattung Muscari umfasst rund 60 Arten, von denen aber nur etwa zehn Arten und Hybriden in unseren Gärten kultiviert werden. Die Armenische Traubenhyazinthe ist die häufigste davon. Weitere wichtige Arten für die Gartenkultur sind die Himmelblaue (M. azureum), die Kleine (M. botryoides) und die Breitblättrige Traubenhyazinthe (M. latifolium) [7].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)

IRIDACEAE crocus albiflorus niederhorn PD1
Frühlingssafran (Crocus albiflorus) auf dem Niederhorn in ca. 1'900m Höhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

IRIDACEAE crocus albiflorus niederhorn PD2
Frühlings-Safran (Crocus albiflorus) auf dem Niederhorn in ca. 1'900 m Höhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Crocoideae
Tribus: Croceae

Frühlings-Safran

Crocus albiflorus

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa.

Standorte: Fettwiesen und Weiden der montanen bis alpinen Stufe. Text.

Blütezeit: März-Juni.

Bei Crocus albiflorus handelt es sich nach manchen Autoren um eine Unterart von Crocus vernus. Er ist ein audauernder krautiger Geophyt, der über eine unterirdische Stengelknolle verfügt. Diese stirbt zwar jährlich ab, bildet aber zuvor eine oder mehrere Tochterknollen. Die Krokusse werden 5-15 cm hoch. Sie sind einblütig und haben grundständige, schmal-lineale Blätter mit weissem Mittelnerv und nach unten gerollten Rändern, die zur Blütezeit noch wenig entwickelt sind. Die Blüten sind aufrecht, trichterförmig, weiß, violett oder weiß mit violetten Streifen. Sie haben 6 unten zu einer langen Röhre verwachsene Perigon- und 3. Staubblätter. Die Frucht ist eine eine dreifächerige, häutige, vielsamige Kapsel, die kugelige, trübrote Samen enthält [4; 6; 7].

Der Frühlings-Safran ist giftig. Er enthält verschiedene Glykoside und das Terpenaldehyd Safranal [1].

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Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)

ORCHIDACEAE Dactylorhiza maculata riggisalp PD1
Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) auf der Riggisalp, ca. 1'300 m. ü. M., Freiburger Voralpen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae

Geflecktes Knabenkraut, Flecken-Fingerwurz

Dactylorhiza maculata

Verbreitung: Europa, Asien (Sibirien), Maghreb.

Standorte: Feuchte Wiesen, namentlich Pfeifengraswiesen, Flach- und Quellmoore sowie lichte Wälder auf leicht sauern Böden von der kollinen bis zur subalpinen Stufe.

Blütezeit: Juni-Juli.

Das Gefleckte Knabenkraut ist ein ausdauernder Geophyt, der mittels seiner Knollenwurzel den Winter überdauert. Es wird 20-60 cm hoch. Sein kaum hohler Stengel ist unter dem Blütenstand ca. 2 mm dick, die obersten Blätter erreichen den Blütenstand nicht, sie sind oberseits dunkelbraun gefleckt. Die Tragblätter sind meist grün und überragen die Blüten nicht. Diese sind lila oder rosa bis weiss, mit dunkler Musterung und bestehen aus 3 zusammenneigenden Perigonblättern, von den die beiden  die seitlichen abstehen. Der Sporn ist gerade, waagrecht oder abwärts gerichtet, meist etwas kürzer als der Fruchtknoten [2; 4; 6].

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ORCHIDACEAE Dactylorhiza majalis riggisalp PD1
Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) auf der Riggisalp, ca. 1'300 m. ü. M., Freiburger Voralpen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ORCHIDACEAE Dactylorhiza majalis riggisalp PD2
Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) auf der Riggisalp, ca. 1'300 m. ü. M., Freiburger Voralpen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae

Breitblättriges Knabenkraut

Dactylorhiza majalis

Verbreitung: Europa ohne Gebiete südlich der Alpen und Pyrenäen, Asien (Sibirien).

Standorte: Feuchte Wiesen und Flachmore der kollinen bis subalpinen Stufe.

Blütezeit: Mai-Juni.

Das Breitblättrige Knabenkraut ist ein ausdauernder Geophyt, der mittels seiner Knollenwurzel den Winter überdauert. Es wird bis 45 cm hoch. Sein Stengel ist hohl, dünnwandig, unter dem Blütenstand mehr als 3 mm dick. Er hat nur 3-6 Blätter, von denen die obersten den Blütenstand erreichen. Die Blätter sind grün bis dunkelrot, oberseits mit oder ohne Flecken. Wenigstens die unteren Tragblätter überragen die Blüten weit. Di  15-30 (7-40) Blüten sind meist rot, selten rosa oder weiß, mit variabler dunkler Musterung [0; 0, 0, 0].

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ORCHIDACEAE Gymnadenis conopsea riggisalp PD1
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) auf der Riggisalp, ca. 1'300 m. ü. M., Freiburger Voralpen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ORCHIDACEAE Gymnadenis conopsea riggisalp PD2
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) auf der Riggisalp, ca. 1'300 m. ü. M., Freiburger Voralpen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae

Mücken-Händelwurz

Gymnadenia conopsea

Verbreitung: Eurasien vom nördlichen Europa und höheren Lagen Mitteleuropas bis nach Japan.

Standorte: Feuchte Wiesen, lichte Wälder, trockene Weiden und Rasen der kollinen-subalpinen (-alpinen) Stufe.

Blütezeit: Mai-Juni (-August).

Die Mücken-Händelwurz wird 20-50 cm hoch, ihr Stengel ist beblättert, ihre 5-20 mm breiten Blätter lsind anzettlich, aufrecht, etwas rinnig. Der bis 15 cm lange Blütenstand ist zylindrisch und dichtblütig. Die wohlriechenden Blüten sind violettrot oder lila bis weißlich. Die seitlichen äußeren Perigonblätter sind abstehend und 5-6 mm lang, die übrigen zusammenneigend. Die Lippe etwa so lang wie die Perigonblätter, mit 3 in etwa gleichen, gerundeten Abschnitten. Der Sporn ist dünn, sichelförmig abwärts gebogen, 1.5-2mal so lang wie der Fruchtknoten [2; 4; 5; 6].

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

CARYOPHYLLACEAE cerastium latifolium CH NP 6
Breitblättriges Hornkraut (Cerastium latifolium) im Schweizrischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Alsinoideae

Breitblättriges Hornkraut

Cerastium latifolium

Verbreitung: Europa - Westalpen, Ostalpen bis Achensee und Zillertal, einige isolierte Vorkommen in Osteuropa.

Standorte: Felsschutt und Moränen auf Kalkgestein der (subalpinen-) alpinen Stufe.

Blütezeit: Juli-August.

Das Breitblättrige Hornkraut ist eine ausdauernde, lockere Rasen bildende Krautipflanze, die 5-8 (3-10) cm hoch wird. Stengel und Laubblätter sind drüsig behaart. Die Stengel sind meist aufrecht mit gegenständigen Blättern. Diese sind oval bis breit-eiförmig, seltener lanzettlich, 1-3 cm lang, etwas fleischig, trüb- oder blaugrün, kurz filzig-drüsig behaart. Die Deckblätter der Blüten ähneln den Stengelblättern. Die Krone ist becherförmig. Die weißen Kronblätter sind 12-18 mm lang, im vorderen Viertel zweilappig [2; 4, 5, 6].

Die Raupen des Hornkraut-Tageulchens (Panermia tenebrata) leben an Blüten, Früchten und Laub der Cerastium-Arten [11].

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CARYOPHYLLACEAE minuartia biflora cf CH NP 3
Zweiblütige Miere (Minuartia biflora) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Alsinoideae

Zweiblütige Miere

Minuartia biflora

Verbreitung: Arktische und alpine Gebiete Eurasiens und Nordamerikas.

Standorte: Felsschutt, Schneetälchen und Lägerstellen auf Kalkböden der alpinen Stufe.

Blütezeit: Juli-August.

Die zweiblütig Miere ist eine mehrjährige, dichte Rasen bildende Krautpflanze, die 3-10 cm hoch wird. Ihre Stengel sind aufsteigend, unten verzweigt, mit Blattbüscheln, oben kurz behaart, auch mit kleinen Drüsen. Die pfriemenförmigen Blätter werden höchstens 1 cm lang. Die Blüten stehen zu 1-3 auf kurzen, behaarten Stielen am Ende der Stengel. Sie sind fünfzählig. Die Kronblätter sind weiß, ein- bis anderthalbmal so lang wie die 4 mm langen, grünen Kelchblätter [2; 4; 6].

Die Zweiblütige Miere dient vermutlich den Raupen des Blütenspanners Eupithecia undata als Nahrungspflanze [11].

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CARYOPHYLLACEAE heliosperma pusillum BOGAFRI PD1
Kleiner Strahlensame (Heliosperma pusillum), Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Sileneae

Kleiner Strahlensame, Kleines Leimkraut

Heliosperma pusillum

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa von den Pyrenäen bis zu den Karpaten.

Standorte: Feuchte Kalkfelsen, Felsschutt, Bachgeröll und Quellfluren der subalpinen (montanen-alpinen Stufe.

Blütezeit: (Mai-)Juni-September.

Der kleine Strahlensame ist eine zarte Krautpflanze mit überdauernden Sprossachsen, die kleine, rasenartiges bis lockeres Polster bildet und dem Alpen-Leimkraut (Heliosperma alpestre) gleicht. Er wird 5-20 cm hoch und ist weitgehend kahl, nur der Blattgrund ist bewimpert. Die Primärwurzel ist dünn und reich verzweigt. Der aufsteigende Stengel ist einfach oder verzweigt und oben klebrig. Die Blätter sind lineal, 1-3 cm lang und meist nicht über 1 mm breit. Die Blüten stehen einzeln auf langen Stielen. Ihre Kronblätter sind weiß, 7-8 mm lang, am Ende vierzähnig ausgerandet, mit ca. 1 mm hohem Nebenkrönchen. [2; 4; 6].

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CARYOPHYLLACEAE silene acaulis CH NP 4
Stengelloses Leimkraut, Polsternelke (Silene acaulis) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Sileneae

Stengellose Leimkraut, Polsternelke

Silene acaulis

Verbreitung: Arktisch-alpin in Eurasien und Nordamerika.

Standorte: Steinige Rasen, Grate, meist auf Kalkböden der (subalpinen-) alpinen Stufe.

Blütezeit: Juni-August.

Das Stengellose Leimkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die weitläufige, dichte, 1-3 cm hohen Polster bildet. Die kurzen Stengel sind dicht dachziegelartig beblättert. Die ledrigen, 5-12 mm langen Laubblätter sind schmal-lineal und am Rand bewimpert. Die radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten sitzen einzeln auf bis 3 cm langen, nicht geflügelten Stielen. Die Kelchblätter sind verwachseen. Der Kelch ist 4-8 mm lang, am Grund plötzlich verschmälert. Die Kronblätter sind purpurfarben, 6-14 mm lang und meist 2-3 mm breit. [2; 4; 6].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICACEAE rhododendron ferrugineum burgfeldstand
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) in ca. 2'000 m Höhe auf dem Burgfeldstand, Berner Oberland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae

Rostblättrige Alpenrose

Rhododendron ferrugineum

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa.

Standorte: Wälder und Weiden der subalpinen (montanen-alpinen) Stufe, geht bis auf etwa 3'200 m. ü. M., meidet Kalkböden, sondern ist an stark saure Böden gebunden, wie sie aber auch in den Kalkalpen vorkommen können.

Blütezeit: Juni-August.

Die Rostblättrige Alpenrose ist ein bis 1 m hoher Zwergstrauch mit immergrünen, derben Blättern. Diese sind oval oder lanzettlich, 15-40 mm lang, ganzrandig, mit nach unten gebogenem Rand, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits zuletzt rostbraun, kahl. Die leuchtend roten, ca 15 mm langen  Blüten stehen zu 6-12 in doldigen Trauben am Ende der Zweige. Die Kelchzipfel sind kurz, dreieckig und bewimpert. Die Frucht ist eine harte, fünffächerige Kapsel. [2; 4; 5; 6].

Die Raupe des Großen Speerspanners (Rheumaptera hastata) lebt in Blattüten aus zusammengesponnenen Blättern von Alpenrosen [11].

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ERICACEAE rhododendron hirsutum
Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ERICACEAE rhododendron hirsutum champex PD1
Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) im Jardin botanique alpin "Flore-Alpe", Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae

Bewimperte Alpenrose

Rhododendron hirsutum

Verbreitung: Alpen bis Balkan, in den Westalpen selten.

Standorte: Fels, Felsschutt, Zwergstrauchheiden, lichte Wälder der subalpinen (montanen-alpinen) Stufe, auf Kalkböden.

Blütezeit: Mai-Juli.

Die Bewimperte gleicht der Rostblättrigen Alpenrose, aber ihre Blätter bleiben beidseits grün, und sind unten zerstreut drüsig rostbraun getüpfelt. Die Blattränder haben ca. 1 mm lange Wimpern. Die Blütenkrone ist hellrot mit länglich-lanzettlichen, lang bewimperten Kelchzipfeln. Wo beide Arten nebeneinander vorkommen können Hybriden auftreten [2; 4; 5; 6].

Die Raupe des Großen Speerspanners (Rheumaptera hastata) lebt in Blattüten aus zusammengesponnenen Blättern von Alpenrosen [11].

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LAMIACEAE Thymus praecox polytrichus Champex PD1
Alpen-Thymian (Thymus praecox polytrichus) im Jardin alpin, Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nepetoideae

Alpen- oder Langhaariger Thymian

Thymus praecox polytrichus

Verbreitung: Gebirge Süd- und Mitteleuropas von Tallagen bis (hauptsächlich) zur subalpinen und alpinen Höhenstufe. In Deutschland  nur in Südbayern.

Standorte: Geröll, felsiges Gelände, Weiden.

Blütezeit: Juni-September.

Der Alpenthymian ist ein 3-10 cm hoher, kriechender Halbstrauch mit langen, sterilen Ausläufern. Die Stengel sind unter dem Blütenstand fast rund bis stumpf-vierkantig und mehr oder weniger gleichmäßig behaart, weiter unten auf zwei Seiten deutlich schwächer behaart oder kahl. Die gestielten Blätter sind 1-3mal so lang wie breit, bis 12 mm lang, unterseits mit kräftigen Seitennerven, oberseits behaart, an den Blühtrieben nach unten kleiner werdend, etwas lederig. Der Blütenstand ist kugelig. Die Blüten haben einen glockigen, zweilippigen Kelch. Die Krone ist rosa- bis purpurfarben und ebenfalls zweilippig [2; 4; 6].

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LAMIACEAE Thymus pulegioides Champex PD1
Breitblättriger Thymian (Thymus pulegioides) im Jardin alpin, Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nepetoideae

Breitblättriger oder Arznei-Thymian

Thymus pulegioides

Verbreitung: Beinahe ganz Europa.

Standorte: Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden, Böschungen, Kiesgruben oder felsiges Geländer der kollinen bis subalpinen Höhenstufe.

Blütezeit: April-August.

Der Breitblättrige oder Arznei-Thymian ist eine zum Feld-Thymian (Thymus serpyllum) gehörende Kleinart. Er ist ein ausdauernder, buschiger, 8-25 cm hoher  Halbstrauch ohne kriechende, nicht-blühende Triebe. Der Stengel ist unter dem Blütenstand scharf vierkantig mit dicht behaarten Kanten, dazwischen kahl oder deutlich weniger behaart. Die Blätter sind breit-oval dünn, bis 20 mm lang und meist 1-2.5-mal so lang wie breit. Sie duften aromatisch und färben sich oft dunkelrot. Die kleinen, rosafarbenen bis violetten Blüten sind lippenartig geformt und etagenartig in Quirlen zu einem meist zylindrischen Blütenstand angeordnet. Wie das Laub verströmen sie einen angenehmen Duft. Die Art ist eine ertragsame Medizinalpflanze, sie gilt wegen ihres Gehaltes an Gerbstoffen und ätherischen Ölen in geringen Mengen als gutes Futterkraut [1; 2; 3; 6; 7].

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Ordnung: Lamiales
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)

LAMIALES lamiaceae dracocephalum austriacum BOGAFRI PD1
Österreichischer Drachenkopf (Dracocephalum austriacum) im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Nepetoideae
Tribus: Mentheae
Untertribus: Nepetinae

Österreichischer Drachenkopf

Dracocephalum austriacum

Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa von der Iberischen Halbinsel bis zum Kaukasus.

Standorte: Felsige Hänge und Trockenrasen der kollinen-subalpinen Stufe.

Blütezeit: Mai-Juni.

Der Österreichische oder Pontische Drachenkopf wächst als ausdauernde Staude oder Zwergstrauch. Er wird 20-40 cm hoch, hat einen dicht behaarten Stengel und zum Teil fiederschnittige Blätter, mit 3-7 schmal-lanzettlichen, 1-2.5 mm breiten Abschnitten. Die quirligen Teilblütenstände sind 2-4-blütig, die 35-45 mm langen Lippenblüten sind dunkelviolett mit dreiteiligen, 3-8 mm langen Vorblättern [4].

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Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)

LILIACEAE tulipa kaufmanniana garten PD1
Seerosen-Tulpe (Tulipa kaufmanniana) im März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LILIACEAE tulipa kaufmanniana garten PD2
Seerosen-Tulpe (Tulipa kaufmanniana) im März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LILIACEAE tulipa kaufmanniana garten PD3
Seerosen-Tulpe (Tulipa kaufmanniana) im März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Lilioideae

Seerosen-Tulpe

Tulipa kaufmanniana

Verbreitung: Zentralasien (westliches Tienschan-Gebirge).

Standorte: Montane (-subalpine) Stufe, auf Rasen zwischen Felsgebüsch und an steinigen Hängen.

Blütezeit: (Ende Februar-) März-April.

Die Seerosen-Tulpe gehört zu den schönsten Wildtulpen. Sie ist robust, frosthart und verwildert leicht. Sie wird 20-30 (15-40 ) cm hoch und trägt eine einzelne, becherförmige Blüte von 6-8 cm Länge. Diese ist dreizählig mit zwei Kreisen freier Blütenhüllblätter und ebenfalls zwei Kreisen mit je drei freien, fertilen Staubblättern. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Aus ihnen entwickeln sich fachspaltige Kapselfrüchte.Die Blüten sind bei der Wildform cremefarben oder gelb mit meist gelbem Basalfleck. Es gibt aber verschiedene Kultursorten mit orangen, rosafarbenen, roten oder rot-weißen, bisweilen mehreren Blüten, ferner auch Hybriden mit anderen Wildtulpenarten. Die lanzettförmigen, graugrünen Laubblätter sind wechselständig angeordnet [3; 7; 12; 13].

Tulpen sind giftig. Sie enthalten das Glykoprotein Tulipin, Tuliposid A und B sowie Lectin. Symptome sind eine Irritation der Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes und eine damit verbundene reduzierte Nährstoffverdauung und Gewichtsentwicklung. Bei Rindern sind durch die Aufnahme von Tulpenzwiebeln mit Blatt verursachte Todesfälle bekannt [1].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Leingewächse (Linaceae)

MALPIGHIALES linaceae linum alpinum BOGAFRI PD1
Alpenlein (Linum alpinum), Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALPIGHIALES linaceae linum alpinum BOGAFRI PD2
Alpenlein (Linum alpinum), Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Linoideae

Alpenlein

Linum alpinum

Verbreitung: Mittel- bis südeuropäisch, von den Pyrenäen ostwärts bis zum Ural.

Standorte: Felsige Hänge und Rasen auf Kalkgestein der subalpinen (montanen-alpinen) Stufe

Blütezeit: (Mai-) Juni-Juli.

Der Alpenlein ist eine sommergrüne Staude, deren Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche liegen, d. h. ein Hemikryptophyt. Er wird 10-30 cm hoch und wächst aufrecht oder aufsteigend. Die Stengel sind dicht beblättert. Die wechselständigen Blätter sind lineal-lanzettlich, bis 2,5 cm lang und sitzend. Die Blütenstiele sind länger als das nächste Blatt. Die Knospen sind nickend. Die 5-7 mm langen Kelchblätter  haben einen kahlen Hautrand und eine kurze, aufgesetzte Spitze. Die 12-20 mm langen Kronblätter sind blau sind. Die Fruchtkapsel ist 6-8 mm lang, aufrecht oder etwas geneigt [4; 6].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)

VIOLACEAE viola calcarata CH NP 7
Langsporn-Veilchen (Viola calcarata) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Violoideae
Tribus: Violeae

Langsporn-Veilchen

Viola calcarata

Verbreitung: Alpen, hauptsächlich in der Schweiz.

Standorte: Weiden und Rasen der subalpinen-alpinen Stufe, meist auf Kalkböden.

Blütezeit: Juni-August.

Das Langsporn-Veilchen ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die mit ihren unterirdischen, langen Ausläufern das Gestein durchwächst und so Tochterpflanzten bildet. Es wird 3-10 cm hoch, mit sehr kurzem, aufsteigendem Stengel und mehr oder weniger grundständigen, eiförmig bis lanzettlichen Blättern sowie gezähnten oder ganzrandigen, höchstens halb so langen Nebenblättern. Die Blüten sind meist violett, seltener gelb, weiß oder mehrfarbig. Sie haben einen Durchmesser von 25-40 mm. Der Sporn ist gleich lang wie die Kronblätter und 3-4mal so lang wie die Kelchblattanhängsel. Die Frucht ist aufrecht, spitz und kahl [2; 4; 5; 6].

Das Langspornveilchen wird durch Schmetterlinge bestäubt. Es dient den Raupen des Perlmuttfalters Boloria graeca als Nahrungspflanze [11].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)

MALVALES cistaceae helianthemum alpestre BOGAFRI PD1
Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre), Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES cistaceae helianthemum alpestre BOGAFRI PD2
Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre), Ende Mai im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: entfällt. Die Familie hat nur 8 Gattungen

Alpen-Sonnenröschen

Helianthemum alpestre

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, Vorderasien.

Standorte: Lockere Rasen und felsige Hänge der (montanen-) subalpinen-alpinen Stufe.

Blütezeit: Juni-Juli (Mai-August).

Das Alpen-Sonnenröschen ist ein 10-15 cm hoher, nur unten verholzter Zwergstrauch. Die Stengel sind im oberen Teil behaart. Die ovalen bis schmal-lanzettlichen Blätter sind bis 1,5 cm lang, beiderseits grün, borstig behaart, aber ohne Sternhaare, am Rand flach. Zumindest die unteren haben keine Nebenblätter. Die fünfzähligen Blüten haben eine doppelte Hülle und weisen 6-10 mm lange, gelbe Kronblätter und zahlreiche Staubblätter auf. Die. Blütenstände sind ein- bis sechsblütig [4; 6].

Das Alpen-Sonnenröschen ist eine wichtige Nahrungspflanze für die Raupen des gefährdeten Sonnenröschen-Grünwidderchens (Zygaenidae: Adscita geryon) und die einzige Nahrungspflanze für die Raupen des seltenen Alpen-Sonnenröschen-Würfeldickkopfs(Hesperiidae: Pyrgus warrenensis) [11].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)

CISTACEAE Helianthemum apenninum BOGABE PD1 (2)
Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre), Mitte Mai im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CISTACEAE Helianthemum apenninum BOGABE PD1 (3)
Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre), Mitte Mai im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: entfällt. Die Familie hat nur 8 Gattungen

Apenninen-Sonnenröschen

Helianthemum apenninum

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, Kleinasien. In der Schweiz beschränkt auf das Tessin (Sottoceneri).

Standorte: Steinige Hänge und Kalktrockenrasen der kollinen-montanen Stufe.

Blütezeit: Mai-Juni(-Juli).

Das Apeninnen-Sonnenröschen ist ein 10-30 cm hoher, nur unten verholzter Zwergstrauch mit beiderseits dünnfilzig behaarten Zweigen und Blättern. Die lineal-länglichen Blätter haben einen umgerollten Rand. Sie sind 1-3 cm lang und 2-4 mm breit, sitzend oder kurz gestielt, mit kurzen, nadelförmigen Nebenblättern. Die Kronblätter der fünfzähligen Blüten sind 10-15 mm lang, weiß, am Grund mit einem gelbem Fleck. Es sind zahlreiche Staubblätter vorhanden. Der Kelch besteht, wie bei allen Arten der Gattung, aus 2 kleinen Aussen- und 3 grösseren Innenkelchblättern. [2; 4].

Das Apenninen-Sonneröschen ist eine Nahrungspflanze der Raupen des Südwestlichen Würfeldickkopfs (Hesperiidae: Pyrgus onopordi) [11].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae)

THYMELAECEAE  daphne striata CH NP
Gestreifter Seidelbast (Daphne striata) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Thymelaeoideae 

Gestreifter Seidelbast

Daphne striata

Verbreitung: Europa, nur in den Alpen.

Standorte: Steinige Weiden, Bergföhrenwälder, Zwergstrauchheiden und Felsschutt der montanen bis alpinen Stufe, auf kalkreichen, feuchten Böden..

Blütezeit: Mai-Juni (-Juli).

Der Gestreifte Seidelbast ist ein 5-15 cm hoher, immergrüner Zwergstrauch mit sparrig verzweigten Ästchen. Seine schmal-ovalen Blätter sind 10-25 mm lang, lederig, dunkelgrün, an den Zweigenden büschelig gehäuft. Die stark duftenden Blüten stehen zu 5-15 in Dolden am Ende der Zweige. Sie sind rosafarbenen bis weiß und haben eine ca. 1 cm lange, gestreifte Kelchröhre. Die Frucht ist eine gelb- bis braunorange eiförmige, 5-8 mm lange Scheinbeere [4; 5].

Wie alle Arten der Gattung Daphne ist der Gestreifte Seidelbast stark giftg. Er enthält u.a.  in den Samen den Diterpenester Mezerein und in der Rinde Daphnetoxin. Die giftigen Wirkstoffe werden durch Trocknung nicht inaktiviert. [1].

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)

RANUNCULALES PAPAVERACEAE papaver aurantiacum CH NP 1
Rhätischer Alpen-Mohn (Papaver aurantiacum) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Papaveroideae

Rhätischer Alpen-Mohn

Papaver aurantiacum

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, in der Schweiz nur in Graubünden.

Standorte: Auf beweglichem Kalk- oder Dolomitgeröll der subalpinen und alpinen Stufe.

Blütezeit: Juli-August.

Der Rhätische Alpenmohn ist eine mehrjährige Staude mit 5-15 cm langem, steif behaartem, blattlosem Stengel. Die rosettig gehäuften Blätter sind behaart oder kahl. Sie sind 4-6 mm lang, starr und einfach gefiedert Die Blüte besteht aus 2 rasch abfallenden Kelchblättern, 4 zerknitterten, goldgelben Kronblättern und gleichfarbigen Staubblättern. Es wird eine Kapselfrucht gebildet [4; 5].

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

RANUNCULACEAE anemone sylvestris BOGAFRI PD3
Großes Windröschen (Anemone sylvestris), anfangs Juni im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone sylvestris BOGAFRI PD2
Großes Windröschen (Anemone sylvestris), anfangs Juni im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE anemone sylvestris BOGAFRI PD1
Großes Windröschen (Anemone sylvestris), anfangs Juni im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Anemoneae

Großes Windröschen, Waldanemone

Anemone sylvestris

Verbreitung: Eurasien von Frankreich bis China. Fehlt in der Norddeutschen Tiefebene, in West-Österreich und in der Schweiz mit Ausnahme der Region Schaffhausen

Standorte:Trockene Wälder auf Kalkböden bis in Höhenlagen von 1'200 m.

Blütezeit: April-Mai.

Das Große Windröschen ist eine Ausläufer treibende, ausdauernde Staude. Es ähnelt dem Buschwindröschen, blüht aber später, hat größere Blüten und wird mit einer Höhe von 20-40 cm deutlich größe als jenes. Die grundständigen Blätter sind drei- oder fünfteilig und haben zwei- oder dreiteilige, vorn grob gezähnte Abschnitte. Die ähnlich geformten Hochblätter befinden sich in der unteren Hälfte des Stengels. Die meist einzeln stehenden, weißen Blüten haben einen Durchmesser von 4-7 cm. Sie stehen auf dicht behaarten Stielen. Die Früchtchen sind lang behaart, der Griffel ist nach der Blüte nicht verlängert [2; 4].

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

RANUNCULACEAE thalictrum aquilegifolium BOGAFRI PD1
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium) im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RANUNCULACEAE thalictrum aquilegifolium BOGAFRI PD2
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium) im Botanischen Garten Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Isopyroideae

Akeleiblättrige Wiesenraute

Thalictrum aquilegiifolium

Verbreitung: Eurasien, von Nordspanien und Südschweden bis China, Korea und Japan.

Standorte: Auenwälder, Hochstaudenfluren und Erlengebüsch der kollinen-subalpinen(-alpinen) Stufe.

Blütezeit: Mai-Juli(-August).

Die Akeleiblättrige Wiesenraute ist eine ausdauernde krautige Staude, die 40-140 cm hoch wird. Ihre Stengel sind in der ganzen Länge beblättert. Die Blätter sind blaugrün, 1-3fach gefiedert, mit rundlichen oder ovalen, grob und stumpf gezähnten Teilblättern. Der Blütenstand ist eine reich verzweige Rispet. Die Blütenblätter fallen sofort ab, die leicht verdickten , lila- bis rosafarbenen, seltener weißen Staubblätter bleiben aber lange haften und gelten daher als die "eigentlichen" Blüten. Die reife Kapselfrüchtchen sitzen auf langen, dünnen Stielen, aufrecht oder hängend, mit 3 flügelartigen Kanten.[2; 4; 6; 7].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSACEAE dryas octopetala CH NP 5
Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Dryas octopetala Champex PD1
Weiße Silberwurz (Dryas octopetala)im Jardin alpin, Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Dryas octopetala Champex PD2
Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) im Jardin alpin, Champex-Lac VS © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Dryadoideae

Weiße Silberwurz

Dryas octopetala

Verbreitung: Gebirge Mittel- und Südeuropas von den Pyrenäen über die Alpen und Appenninen bis zu den Rhodopen. Ferner die arktischen Regionen (Tundra) Europas, Asiens und Nordamerikas.

Standorte: Felsschutt, Felsen, steinige Rasen der subalpinen und alpinen Stufe, gewöhnlich auf Kalkböden.

Blütezeit: Juni-Juli (je nach Lage Mai-August).

Die Weiße Silberwurz ist ein immergrüner, liegender Zwergstrauch mit bis 50 cm langen Zweigen und bis zu 10 cm langen, aufrechten, drüsig behaarten Kurztrieben. Die Blätter sind gestielt, ca. 10-25 mm lang, ungeteilt, eiförmig bis eilanzettlich, mit gezähntem Rand, unterseits weissfilzig. Die Blüten sitzen einzeln auf 5-10 cm hohen Stielen. Sie haben einen Duchmesser von ca.20-40 mm, sind weiß und meist mit 8 ovalen, milchweißen Kronblättern. Der Griffel ist zur Fruchtzeit 2-3 cm lang, dicht und federig behaart, einen Schopf bildend [2; 3, 4, 5, 6].

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Literatur und Internetquellen:

  1. CLINI TOX
  2. GREY-WILSON, C. & BLAMEY, M. (1979/1999)
  3. HORTIPEDIA
  4. INFO FLORA
  5. KOHLHAUPT, P. (1964)
  6. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  7. MEIN SCHÖNER GARTEN
  8. FLORA OF CHINA
  9. GARTENLEXIKON
  10. PFLANZEN-VIELFALT
  11. PYRGUS.DE
  12. GARTEN-DATENBANK
  13. ORNAMENTAL PLANTS FROM RUSSIA

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Gelesen 12166 mal Letzte Änderung am Dienstag, 28 Juni 2022 16:26
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx