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Südfrösche und sonstige Frösche

Madagaskar-Marmorkrötchen

Madagaskar-Marmorkrötchen (Scaphiophryne madagascariensis) Madagaskar-Marmorkrötchen (Scaphiophryne madagascariensis)
© Peter Janzen, DGHT

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Engmaulfrösche (Microhylidae)
Unterfamilie: Tomatenfrösche (Dyscophinae)

D NT 650

Madagaskar-Marmorkrötchen

Scaphiophryne madagascariensis • The Madagascar Rain Frog• La grenouille des terriers

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Madagaskar-Marmorkrötchen (Scaphiophryne madagascariensis) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Madagaskar-Marmorkrötchens (Scaphiophryne nadagascariensis)

 

 

 

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Madagaskar-Marmorkrötchen © Peter Janzen, DGHT

 

 

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Das in seiner Heimat potenziell gefährdete Madagaskar-Marmorkrötchen  ist ein wegen seiner Färbung auffälliges Tier, das aber nur selten in Zoos gezeigt wird, obwohl es die Tendenz hat, sich weniger einzugraben als eine Vertwandten.

Körperbau und Körperfunktionen

Madagaskar-Marmorkrötchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 41-56 mm, wobei die Männchen nicht so groß werden wie die Weibchen. Die Tiere haben eine kurze Schnauze, stark hervortretenden Augen, eine waagrechte Pupille, ein schlecht sichtbares Trommelfell, eine glatte Haut mit wenigen Warzen und nur gering verbreiterte Fingerscheiben. Auf der Oberseite von Körper, Kopf und Beinen liegen auf hellgrünem Grund scharf abgegrenzte braune Flecken, was hinsichtlich des Musters etwas an eine Wechselkröte erninnert. Die Färbung der Unterseite variiert, oft ist sie schwarz-grünlich marmoriert [2; 3].

Verbreitung

Madagaskar: Östliches Zentralplateau von Ankaratra südwärts bis Andringitra [4].

Lebensraum und Lebensweise

Das Madagaskar-Marmorkrötchen ist eine Art des Hochlands, das in Höhenlagen von 1'300-2'000 m sowohl in Wäldern als auch oberhalb der Waldgrenze vorkommt. Während der Trockenzeit graben sich die Tiere bis zu 50 cm in den Boden ein. Die Fortpflanzung findet in größeren, besonnten permanenten oder temporären Weihern bzw. Tümpeln statt, wo sich die Männchen zu laustarkem Gruppen-Chorgesang einfinden. Die Weibchen legen ihre kleinen, schwarzen Eier in großer Zahl frei ins Wasser ab, wo sie einen Oberflächenfilm bilden. Die Larven schlüpfen nach spätestens drei Tagen. Sie erreichen eine Länge von 35 mm. Die metamorphosierten Jungtiere messen 9 mm [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

In Anbetracht seiner auf rund 22'000 km² begrenzten Verbreitung und seinem tendenziell abnehmenden Bestand wird das Madagaskar-Marmorkrötchen seit 2004, letztmals überprüft 2016 als potenziell gefährdet (Rote Liste: NEAR THREATENED) eingestuft [4].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Madagaskar-Marmorkrötchen werden gelegentlich für den internationalen Tierhandel gesammelt [4].

Haltung

Für die Haltung von 4 Tieren wird ein Terrarium mit einer Grundfläche von 40x60 cm und einem kleinen, flachen Wasserbecken als ausreichend erachtet. Das Bodensubstrat, bestehend aus Falllaub, Torfmoos und Sand sollte eine Dicke von etwa 6 cm haben [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen Institutionen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Gefleckte Tomatenfrösche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Madagaskar-Marmorkrötchen wurde 1882 von dem am am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als "Calophrynus madagascariensis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später lautete die Gattungsbezeichnung "Pseudohemisus", und erst 1991 wurde es der von BOULENGEREs bereits 1882 für die Art marmorata eingeführten Gattung Scaphiophryne zugeteilt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
  4. IUCN SSC AMPHIBIAN SPECIALIST GROUP (2016). Scaphiophryne madagascariensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T57999A84182651. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T57999A84182651.en . Downloaded on 21 April 2021.
  5. SCAPHIOPHRYNE CARE SHEET

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Gelesen 14685 mal Letzte Änderung am Dienstag, 21 Dezember 2021 17:11