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Südliches Afrika

Stehende Gewässer und Feuchtgebiete

Der Sterkfontein Dam bei Harrismith. (Oranje-)Freistaat, Südafrika Der Sterkfontein Dam bei Harrismith. (Oranje-)Freistaat, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

(11.1) Fließgewässer (auf separater Seite)
(11.2) Stehende Gewässer

(11.3) Feuchtgebiete

(11.4) Salzpfannen
(11.5) Mangroven, Ästuare

Southern africa wetlands2
Karte der Gebiete die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) Bloemhof-Dam-NR / Sandveld-NR, (2) Barberspan-NR, (3) Nylsvlei-NR, (4) Marievale-VR. (a) Malawisee, (b) Otjikotosee, (c) Etoscha-NP; (d) Hoanib, (e) Hardap-WP, (f) Gonarezhou-NP, (g) Doorndraai-Dam-NR, (h) Borakalalo-NP, (i) Rondebult-VR, (j) Rietvlei-NR, (k) Ndumo-NR, (l) Sterkfontein Dam, (m) Weenen-NR, (n) Umlalazi-NR, (o) iSimangaliso-NP

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Stehende Gewässer

SAF-11-02-01 Malawisee OtterPoint Hans Hillewaert
Malawisee, Otterpoint. Malawi. Foto Hans Hillewaert

 

SAF 11 02 05 borakalalo
Seidenreiher (Egretta alba) im Klipvoor-Stausee des Borakalalo-Nationalparks. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 01 Nyamithi Pan
Waffenkiebitze (Vanellus armatus) in der 4 km langen Nyamithi Pan im Ndumo-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-04 rondebult limikolen
Limikolen im Rondebult-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-05 otjikoto
Der Otjikoto-See im namibischen Karstveld, in der Nähe von Tsumeb © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 Marievale kingfisher
Graufischer (Ceryle rudis) an Kleinsee im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 pelomeduse weenen
Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) in Weiher im Weenen-Naturschutzgebiet. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Es gibt im südlichen Afrika zwar jede Menge Stauseen, wie z.B. den bis 70 km km² großen und über 90 m tiefen Speicherstausee Sterkfontein Dam, der bei Bedarf über die Wilge den Vaal Dam speist. Natürliche große Seen sind jedoch selten. Weitaus der bedeutendste und faunistisch interessanteste ist der Malawi- oder Niassasee, der drittgrößte See Afrikas. Mit einer Fläche von 29.600 km² ist er beinahe so groß wie Belgien. Seine mittlere Tiefe beträgt knapp 300, seine maximale Tiefe 704 m. Er fasst über 8 Billiarden Liter Wasser - 175 mal so viel wie der Bodensee. Wenig südlich davon und ebenfalls am Lauf des Shire liegt der 450 km² große und bis 250 m tiefe Malombesee.

Häufiger sind Flachseen, z.B. der etwa 2'400 km² große und nur 1-2 m tiefe Chilwasee in Malawi, der 4'500 bis 10'000 km² große und bis rund 4 m tiefe Bangweulusee in Sambia, der 45 km² große und etwa 5 m tiefe Amarambasee in Mosambik oder der bis 100 km² große, periodisch austrocknende Liambesisee im Caprivizipfel Namibias. In niederschlagsärmeren Gebieten können Flachseen den Charakter europäischer Steppenseen haben, indem ihr Wasser schwach alkalisch ist, so etwa bei der etwas über 20 km² großen und bis 11 m tiefen Barbers Pan in der südafrikanischen Nordwest-Provinz. Die früher nur periodisch Wasser enthaltende Kamferspfanne im Nordkap wurde durch Wassereinleitung zu einem permanenten Flachsee von 400 ha, der bis zu 50'000 Zwergflamingos anzieht.

Ferner gibt es zahllose Kleinseen, von denen die meisten flach sind und viele periodisch austrocknen. Durch Bergbau, Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft sind mache davon als Lebensraum gefährdet. Vereinzelt kommen aber auch Dolinen vor, Karstseen, die durch den Einbruch unterirdischer Höhlen entstanden sind, so der nur etwas über ein Hektar große aber über 70 m tiefe Otjikotosee in Namibia oder der Kashibasee in Sambia mit einer Fläche von 3.5 ha und einer Tiefe von über 100 m. Die stärkste bekannte natürliche Quelle der Südhalbkugel, das "Auge von Kuruman" ("Die Oog"), bildet einen großen Quelltopf.

Tierwelt

Im Malawisee leben rund 450 Fischarten, die meisten sind Buntbarsche, viele davon endemisch. In stehenden Gewässern jeder Größe wurden im südlichen Afrika im Interesse der Sportfischerei oder der Mückenbekämpfung alle möglichen und unmöglichen Fischarten eingesetzt, so hat der Verfasser in einem Tümpel mitten im Damaraland Guppies (Poecilia reticulata) gefunden. Solche Exoten können den heimischen Arten das Leben schwer machen. Trotzdem hat z.B. im Auge von Kuruman der endemische Messingmaulbrüter (Pseudocrenilabrus philander), von dem es übrigens auch eine Unterart (P. philander dispersus) im Otjikotosee gibt, den Einsatz von Goldfischen, Karpfen, Barben und standortfremden Buntbarschen überlebt. Im Otjikotosee wurde die hochbedrohte, im Guinas-See endemische Tilapia guinasana eingesetzt.

Kap-Fingerotter kommen in praktisch allen Gewässertypen vor. Bevorzugt werden Gewässer mit dichter Ufervegetation. Auch kleinere Stauhaltungen auf Farmen werden häufig genutzt.

Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), die auch in kleinen Gewässern vorkommt,  ist die häufigste und am weitesten verbreitete aquatische Schildkrötenart im südlichen Afrika.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Bloemhof-Dam- und Sandveld-Naturschutzgebiete, Nordwestprovinz und Freistaat

SAF 11 01 02 05 bloemhofdam
Der Bloemhof Dam des Vaal an der Grenze von Freistaat und Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-02-04 bloemhofdam
Graukopfmöwen (Larus = Chroicocephalus cirrocephalus) und Kormorane am Bloemhof Dam des Vaal. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 01 02 06 bloemhofdam sandveld
Rappenantilope (Hippotragus niger) im Sandveld-Naturschutzgebiet, im Hintergrund der Bloemhof Dam, (Oranje-) Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Bloemhof Dam ist eine Stauhaltung des Vaal. Er liegt an der Grenze von Nordwest-Provinz und (Oranje-) Freistaat. Er hat eine Fläche von 223 km² und eine Tiefe bis etwa 30 m, im Mittel von 5.7 m. Wegen der geringen Tiefe und der flachen Landschaft hat der 1970 fertiggestellte Staudamm eine Länge von 4'270 m. Es herrscht ein Steppenklima. die mittlere Monatstemperatur beträgt 14ºC im Januar und 28ºC im Juni, die Minima und Maxima liegen bei 0 bzw. 32ºC. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 500 mm. Der Stausee wird umgeben vom Bloemhof-Dam-Naturschutzgebiet (Nordwest-Provinz) und dem Sandveld-Naturschutzgebiet (Freistaat), die von Grasland und Kalahari-Dornveld bedeckt sind und zusammen eine Fläche von gegen 500 km² aufweisen.

Der Stausee weist die größte Karpfenpopulation Südafrikas auf. Häufige einheimische Fische sind Oranje-Schlammfisch (Labeo capensis), Moggel (Labeo umbratus), Kleinmaul-Gelbfisch (Labeobarbus aeneus) und Afrikanischer Raubwels (Clarias  gariepinus).

Der Bloemhof Dam des Vaal ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA ZA029) in dem ständig etwa 5'000, in Spitzenzeiten über 10'000 Wasservögel leben. Auf dem 85 km langen Stausee und in den angrenzenden Naturschutzgebieten kommen mindestens 295 Vogelarten vor, darunter Nimmersatt, Afrikanischer Löffler, Zwerg- und Rosaflamingo, Fahlregenpfeifer (Charadrius pallidus), Schwarzflügel-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) und Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia).

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Barbers-Pan-Naturschutzgebiet, Nordwest-Provinz

SAF 11 02 02 Barbers Pan
Barber's Pan, ein flacher Steppensee und bedeutendes Vogelschutzgebiet in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 02 Barbers Pan
Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in der Barber's Pan in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Barberspan ist ein flacher, leicht alkalischer, maximal 11 m tiefer See mit einer Ausdehnung von ca. 20 km², der auf einer Höhe von 1'350 m liegt. Mit einem schmalen bis höchstens 400 m breiten Uferbereich bildet sie das Barbers Pan-Naturschutzgebiet. Zusammen mit der benachbarten Leeupan, kleineren Seen und umgebendem Grasland ist sie als ornithologisch bedeutendes Gebiet mit einer Gesamtfläche von 40 km² eingestuft (IBA ZA019) und damit das größte Vogelschutzgebiet Südafrikas.

Im Reservat wurden bisher über 320 Vogelarten nachgewiesen. Es beherbergt eine Brutpopulation von 12'000 Paaren Kammblässhühnern (Fulica cristata). Während der Trockenzeit von April bis Oktober versammeln sich hier bis über 20'000 Wasservögel, um zu mausern. Während des Sommers wird es von zahlreichen Rötelfalken (Falco naumanni) aufgesucht.

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Weitere Schutzgebiet mit Seen, Stau-, Flach- und Kleinseen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 02 05 doorndraaidam
Der 5.6 km² große Doordraai-Dam inmitten des 70 km² umfassenden Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiets. Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 05 hardapdam
Marabus (Leptoptilos crumeniferus) am 28.7 km² großen Hardap-Stausee des Fischflusses im 252 km² messenden Hardap-Wildpark. Mariental, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Malawi: Chilwa-See (Ramsar-Gebiet 869)

Namibia: Hardap-Wildpark, Daan Viljoen-Wildpark

Gauteng: Rondebult-Vogelschutzgebiet
Kwazulu-Natal: Albert Falls-Naturschutzgebiet, iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044),   (Oranje-Freitaat), Sterkfontein Dam-Naturschutzgebiet (IBA ZA035), Umgenivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA056)
Limpopo-Provinz: Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiet, Mokolo-Dam-Naturschutzgebiet
Nord-Kap: Doornkloof-Naturschutzgebiet und Rolfontein-Naturschutzgebiet (am Vanderkloof Dam), Kamfers-Dam privates Naturschutzgebiet (IBA ZA024)
Ost-Kap: Commando-Drift-Naturschutzgebiet, Oviston-Naturschutzgebiet (am Gariep Dam),
Nordwest-Provinz: Borakalalo-Nationalpark, Vaalkop-Dam-Naturschutzgebiet
(Oranje-)Freistaat: Caledon-Naturschutzgebiet, Erfenis-Dam-Naturschutzgebiet, Gariep-Dam-Naturschutzgebiet, Kalkfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Koppies-Dam-Naturschutzgebiet, Rustfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Willem-Pretorius-Naturschutzgebiet

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Feuchtgebiete

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Nylsvlei, Limpopo-Provinz, Südafrika. Hier wurden 426 Vogelarten nachgewiesen, davon 102 Wasservögel, von diesen 58 als Brutvögel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-02 tembwahata pan waterbuck
Tembwahata-Pfanne im Gonare-Zhou-Nationalpark, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-03 Hoanib Schwemmebene
Spießböcke (Oryx gazella) in der Schwemmebene des Hoanib mitten in der Namib-Wüste © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-04 greater st lucia riedbock
Großriedböcke (Redunca arundinum) im Mfabeni-Wildschutzgebiet (Teil des iSimangaliso-Nationalparks). Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-05 greater st lucia himantopus
Stelzenläufer (Himantopus himatopus im iSimangaliso-Nationalpark. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Wechsel von ausgesprochenen Trocken- und Regenzeiten und die saisonal hohen Niederschläge in den Quellgebieten im Gebirge haben eine sehr unterschiedliche Wasserführung der Flüsse zur Folge. Viele davon treten während der Regenzeit über ihre Ufer und überschwemmen große Flächen. In diesen Schwemmebenen können in der Folge Feuchtwiesen, Sümpfe oder Schilfgebiete entstehen, die mit - vielfach temporären - Wasserflächen durchsetzt sind. In niederschlagsreichen Gebieten können Feuchtgebiete auch dadurch entstehen, dass sich Regenwasser in Senken sammelt, wo es dann mit der Zeit verdunstet oder allmählich abfließt. Solche Feuchtgebiete werden "Dambo" genannt.

Die maximale Ausdehnung der Feuchtgebiete ist erheblich. So können z.B. in Sambia die "Dambos" bis zu 12.5 % der Landesfläche einnehmen. Bedeutende Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Sambesi sind der Nyamboma-Sumpf in Angola (bis 1’000 km²), die saisonale Schwemmebene im Barotseland Sambias (bis 7’700 km²), der Linyanti-Sumpf des Chobe in Namibia (bis 3’800 km²), die Bangweulu-Sümpfe Sambias, deren größter wenigstens 7'000 km² abdeckt, und die am Kafue, die vor der Flussregulierung bis 5'000 km² umfassten, sowie die Shire-Sümpfe in Malawi und Mosambik (bis 1'300 km²).

Die bekanntesten Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Limpopo sind der bei Naboomspruit (heute Mookgophong) gelegene, 160 km² große Nylsvlei und die knapp 80 km² umfassende Makuleke-Schwemmebene am Zusammenfluss von Limpopop und Luvhuvu, beide in der Limpopo-Provinz Südafrikas. Das Okavango-Delta Botswanas ist eine sehr dynamische Landschaft. Etwa 4'000 km² sind trockene Inseln, etwa 10'000 km² sind zumindest zeitweilig überschwemmt oder sind permanente Sümpfe. Im Namib bildet der Hoanib eine weitläufige Schwemmebene, in der sich der Gui-Uiri-Sumpf befindet.

Tierwelt

Die Vegetation der Feuchtgebiete ist eine wichtige Nahrungsressource für herbivore Säugetiere. Besonders an diesen Lebensraum angepasst sind Sitatunga, Wasserbock, Litschi-Wasserbock, Puku (Kobus vardonii) und Großriedbock (Redunca arundinum). Von den über 400 Vogelarten, die in größeren Feuchtgebieten zu finden sind, ist etwa ein Viertel von offenen Wasserflächen abhängig. Der augenfälligste Vertreter der Herpetofauna ist der Nilwaran. Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) begegnet vorübergehenden Trockenperioden dadurch, dass sie sich im Boden eingräbt und in einen Torpor verfällt.

 

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Geschützte Feuchtgebiete

Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo-Provinz

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Ornithologen - ein ehemaliger Kurator des Pretoria Zoos und seine Frau - erkunden das überschwemmte Nylsvlei-Reservat. Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pferdeantilopen (Hippotragus equinus) im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 03 01 nylsvlei vegetation
Sumpfvegetation im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1974, Ramsar-Gebiet seit 1998.
Fläche 39.75 km².
Höhe: 1'080-1'155 m.ü.M.
Niederschlag: ca. 620 mm / Jahr. Geringste Niederschläge Juni-August mit 2-6 mm/Monat, höchste von November-Februar mit 84-108 mm/Monat.
Temperatur: Monatsmittel min. 3.6°C (Juni-Juli, gelegentlich unter Null), max.  23.3°C (Januar).

Das Gelände, das Grasland, Akaziensavanne und Trockenwald umfasst, wurde ursprünglich von der Naturschutzverwaltung des Transvaals als Zuchtstation für Pferdeantilopen und Tsessebes erworben. Später wurden auch Steppenzebras, Kapgiraffen und Streifengnus angesiedelt. Zur Säugetierfauna gehören auch Warzenschwein, Großer Kudu, Kronenducker, Wasserbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala,und Steinböckchen, ferner Grüne Meerkatze, Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Weissschwanz- Zebra- und Fuchsmanguste, Braune Hyäne, Erdwolf, Falbkatze, Karakal und Leopard.

Nylsvlei gehört, gemessen an seiner relativ geringen Größe mit 426 Arten zu den ornithologisch interessantesten Gebieten Südafrikas (IBA ZA007). Die Fischfauna ist artenarm, zur Regenzeit kommen aber Fische in großer Zahl, um zu laichen. Es sind 19 Amphibienarten bekannt, darunter der Afrikanische Ochsenfrosch, 39 Reptilienarten, als auffälligste der Nilwaran, ferner 55 Libellen- und 194 Schmetterlingsarten.

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Marievale-Vogelschutzgebiet, Gauteng

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Geschützt, aber durch Goldbergbau bedroht: Kleinseen im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-07 Marievale diverse
Afrikanischer Löffler (Platalea alba), Riedscharbe (Phalacrocorax africanus) und Graureiher (Ardea cinerea) im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Marievale ist ein etwa 1'400 ha großes, ehemaliges Bergbaugebiet, das auf einer Höhe von ca. 1'570 m in der Stadt Nigel inmitten von noch aktiven Goldminen liegt. Der stets Wasser führende Blesbokspruit durchfließt das Reservat. Durch die Aufschüttung von Aushubmaterial sind Sümpfe und große, flache, zu einem guten Teil mit Schilf bedeckte Wasserflächen entstanden, die viele Wasservögel und dank einem ausgedehnten Wegnetz und vier Beobachtungsständen auch viele Besucher anziehen.

Die Vogelwelt ist sehr vielfältig. Es wurden über 330 Arten nachgewiesen, darunter natürlich viele Sumpf- und Wasservögel, z. B. Zwerg- und Haubentaucher, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe (Microcarbo africanus), Grau-, Kuh- und Seidenreiher, Heiliger Ibis, Brauner Sichler, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Nimmersatt, Rosaflamingo, diverse Enten und Limikolen. Im Schutzgebiet wurden Blessböcke angesiedelt. Auch Kap-Fingerotter, drei Mangustenarten, Großriedböcke (Redunca arundinum) und Kaphasen (Lepus capensis) kommen vor.

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Weitere geschützte Feuchtgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 01 02 07 rondebult PD1
Riedfläche im Rondebult-Vogelschutzgebiet, Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 07 rietvlei
Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 07 rietvlei euplectes progne
Hahnschweifwida (Euplectes progne) im Wechsel vom Schlicht- zum Prachtgefieder im Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die oben unter "Stehende Gewässer" genannnten Seen-Schutzgebiete umfassen zumeist auch ausgedehnte Sümpfe, Riedflächen etc.; weitere geschützte Feuchtgebiete sind:

Botswana: Chobe-Nationalpark mit Linyanti-Sumpf (ZA BW001), Moremi-Wildschutzgebiet und Okavango-Ramsarschutzgebiet (IBA BW003)

Malawi: Vwaza Marsch-Wildschutzgebiet

Namibia: Mudumu-Nationalpark mit Linyanti- und Kwando-Sümpfen (IBA NA 002; Ost-Caprivi), Nkasa-Rupara-Nationalpark (IBA NA 002; Ost-Caprivi)

Sambia: Bangweolo-Wildschutzgebiet, Kafue-Nationalpark, Lochinvar-Nationalpark, Süd-Luangwa-Nationalpark, West Lunga-Nationalpark

Simbabwe: Kazuma-Pan-Nationalpark, Lake Kyle Recreational Park, Robert McIlwaine Recreational Park (IBA ZW013)

Südafrika - Kwazulu-Natal: Ndumo-Wildschutzgebiet (IBA ZA038), Mkuzi-Sümpfe im iSimangaliso-Nationalpark (IBA  ZA 043), Franklinvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA069)
Nord-Kap: Ganspan-Vogelschutzgebiet
Gauteng: Rietvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA090; Gauteng); Umvotivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA052; Kwazulu-Natal)
Mpumalanga: Verloren-Vallei-Naturschutzgebiet

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Salzpfannen

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Straußenhahn (Struthio camelus) in der Etoschapfanne, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-04-02 etoscha giraffe
Angolagiraffen (Giraffa c. angolensis) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-04-03 etoscha vögel
Kuhreiher (Bubulcus ibis), Hottentottenente (Anas hottentota) und Limikolen in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

SAF 11 04 03 fischerpfanne flamingo pelikan
Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus) und Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

SAF 11 04 03 etoscha oryx
Spießbock (Oryx gazella in der leeren Etoschapfannerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Allgemeines

In der südwestafrikanischen Trockenzone gibt es große Salzpfannen, als Überreste riesiger Seen, die in früheren, feuchteren Perioden weite Teile der Kalahari-Senke ausfüllten: Die 4’760 km² große Etoscha-Pfanne ist das Relikt des noch viel größeren Ekuma-Sees, der vermutlich auch vom Kunene gespiesen wurde, das System der Makgadikgadi-Pfannen in Botswana mit einer Gesamtfläche von über 16’000 km² ist das, was vom etwa 60'000 km² großen Makgadikgadi-See übrig geblieben ist. Heute sind die Pfannen in der Regel trockene, weite Ebenen bestehend aus Salzkrusten, salzhaltigem Lehm oder kalkhaltigem Untergrund.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die mit - in Makgadikgadi bis zu 5 m mächtigen - Salzkrusten bedeckten Flächen sind natürlich vegetationslos. Auf dem stark salzhaltigem Untergrund der Etoschapfanne wachsen blaugrüne Algen und können wenige salzliebende Gräser, wie Sporobolus spicatus gedeihen. Am Pfannenrand wächst eine Kurzstrauchsavanne mit halophytischen Gräsern, Salzkräutern (Salsola), Salzmelden (Suaeda) und Büschen wie der Blütenblattstrauch Petalidium engleranum. Diese Pflanzen bilden die Nahrungsgrundlage für Damarazebras, SpringböckeStreifengnus und Südafrikanische Spießböcke.

Tierwelt

Wenn die Pfannen in größeren Zeitabständen voll laufen, entwickelt sich Zooplankton bestehend u. a. aus Ruderfußkrebschen (Lovenula falcifera, Metadiaptomus transvaalensis), Wasserflöhen (Moina micrura), Rädertierchen (Brachionus plicatilis) und gelegentlich Salinenkrebschen (Artemia), das Unmengen von Rosa- und Zwergflamingos anzieht. Barben, Raubwelse (Clarias) und Buntbarsche (Oreochromis) wandern ein und bilden die Nahrungsgrundlage für Rosa- und Rötelpelikane, Riedscharben (Microcarbo africanus), Haubentaucher, Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis), Reiher, Heilige Ibisse, Nimmersatte und Mohrenklaffschnäbel (Anastomus lamelligerus). Ein Dutzend Entenarten tauchen auf und zahllose Limikolen, wie Graukopfmöwe (Ch. cirrocephalus), Sichel- und Zwergstrandläufer (Calidris ferruginea, C. minuta), Kampfläufer, Grünschenkel (Tringa nebularia) und Säbelschnäbler sind zu beobachten.

 

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Salzpfannen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 04 03 etoscha kameldorn
Einsame Kameldornakazie (Acacia erioloba) am Rand der Etoschapfanne, Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Botswana: Makgadikgadi-Pans-Nationalpark (4'877 km²), Nxai-Pan-Nationalpark (2'578 km²)

Namibia: Etoscha-Nationalpark (22'935 km²)

Südafrika - Gauteng: Tswaing-Naturschutzgebiet (19.5 km², ehemals Pretoria-Krater)

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Mangroven, Ästuare

SAF 11 05 01 umlalazi mangrove
Mangroven bei Umlalazi. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-05-02 umlalazi pneumatophoren krok
Mangrovenbäume und -pneumatophoren, davor Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) in der St. Lucia-Lagune. iSimangaliso-Nationalpark, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-05-03 umlalazi krabben
Mangrovenkrabben in Mangrovensumpf. Umlalazi-Naturschutzgebiet Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 05 04 greater st lucia schreiseeadler PD1
Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer) im Mangovenwald, St. Lucia, (iSimangaliso Wetland Park), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Mangroven finden sich im Bereich der Mündungsgebiete und Lagunensysteme der in den Indischen Ozean fließenden Flüsse von 33º südlicher Breite an Richtung Norden. Der südlichste Mangrovenbestand ist der des Nahoon-Ästuars in Ost-London (Ostkap). Hauptsächlich kommen Mangroven in Südafrika in Kwazulu-Natal vor, namentlich dem 350 km² großen St.Lucia-See, einer rund 60 Kilometer lange, flache Lagune mit unterschiedlich hohem Salzgehalt. An der Atlantikküste gibt es südlich von Benguela in Mittel-Angola (12°35'S) keine Mangroven mehr.

Vegetation und Charakterpflanzen

Relativ euryöke  und daher weit verbreitete Arten sind die Schwarze Mangrove (Avicennia marina), die Großblättrige Mangrove (Bruguiera gymnorrhiza) und die Rote Mangrove (Rhizophora mucronata). Eine andere Schwarze Mangrove (Lumnitzera racemosa) und die Gelbe Mangrove (Ceriops tagal) haben spezifischere Anforderungen an ihren Lebensraum und kommen daher in Kwazulu-Natal nur an der Kosi Bay vor. Viele Mangroven-Bestände sind bedroht. In Kwazulu-Natal sind zwischen 1982 und 2006 als Folge von Holzeinschlag und Änderungen im Wasserhaushalt der Ästuare 13 Standorte verschwunden.

Tierwelt

Den Sumpfboden der Mangrovenwälder bewohnen Nilkrokodile Schlammspringer, Krabben, wie Mangroven- (Scylla) und Winkerkrabben und verschiedene Schneckenarten. Der auffälligste Vogel ist der Schreiseeadler, der am offenen Wasser stehende Mangroven als Warten benutzt, um nach Beute Ausschau zu halten.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Mangroven
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 05 05 umlalazi periophthalmus PD1
Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus kalolo) und Pneumatophoren von Mangroven im Umlalazi-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mosambik: Banhine-Nationalpark, Maputo Special Reserve

Südafrika - Kwazulu-Natal: iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044), Umlalazi-Naturschutzgebiet (IBA ZA047), Beachwood Mangrove Nature Reserve (Durban)

Südafrika - Ostkap: Dwesa-Cwebe-Naturschutzgebiet

 

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Literatur und Internetquellen:

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