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Südliches Afrika

Fliessgewässer

Der Sambesi bei Niedrigwasser oberhalb der Viktoriafälle. Simbabwe. Der Sambesi bei Niedrigwasser oberhalb der Viktoriafälle. Simbabwe.
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

(11.1) Fließgewässer
(11.1.1) Sambesi mit (5) Cuando, (6) Kafue, (7) Luangwa
            und (8) Shire
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(11.1.2) Oranje mit (9) Vaal und (10) Caledon
(11.1.3) Limpopo
(11.1.4) Okavango
(11.1.11) Save
(11.1.12) Weitere Flüsse der Ostküste
(11.1.13) Kunene und die ephemeren Flüsse der Namib

(11.2-5) Stehende Gewässer und Feuchtgebiete (auf neuer Seite)

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Die wichtigsten Flüsse im Südlichen Afrika

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Fließgewässer

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Viktoriafälle bei geringem Wasserabfluss. Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Albertfälle des uMgeni. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Es gibt im südlichen Afrika permanent Wasser führende und zeitweilig trockenfallende, sogenannte ephemere Flüsse. Nur zwei der stets fließenden Flüsse münden in den Atlantik, einer endet in einem Binnendelta und die übrigen entwässern in den Indischen Ozean.

Manche Flüsse weisen hohe Wasserfälle auf, die dazu führen, dass sich die Fischfauna ober- und unterhalb des Falls deutlich unterscheiden. Durch den Menschen wurden Änderungen der Fischfaunen durch den Bau von Staudämmen und die Ansiedlung gebietsfremder Arten, etwa des Karpfens, der Schleie, der Bachforelle oder der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) verursacht. Letztgenannte stellt eine erhebliche Gefährung für z. B. den Kap-Buschfisch (Sandelia capensis) dar.

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Sambesi

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Nach längeren Dürrperioden sind die Viktoriafälle praktisch trocken. Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Sambesi oberhalb der Viktoriafälle mit Blick auf das Sambia-Ufer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefantenherde (Loxodonta africana) am Botswana-Ufer des Chobe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wels im Kwando, Caprivizipfel, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Der Sambesi (1) ist der bedeutendste Fluss im südlichen Afrika. Er entspringt in Sambia und mündet in Mosambik in den Indischen Ozean, wo er ein riesiges Delta bildet. Er hat eine Länge von 2'524 km und entwässert mit seinen Nebenflüssen, wie dem Cuando (5), dem Luangwa (6)), dem Kafue (7) und dem Shire (8), ein Gebiet von über 2.7 Millionen km². Oberlauf und Mittel-/Unterlauf werden durch die 110 m tiefen Viktoriafälle getrennt. Unterhalb der Fälle befinden sich die Talsperren von Kariba und Cahora Bassa, durch die riesige Stauseen entstanden sind - Cahora Bassa hat mehr als die Fläche des Saarlandes und der Karibasee ist doppelt so groß.

Der bekannteste Nebenfluss im Oberlauf des Sambesi ist der 1'500 km lange Kwando, der im Hochland von Bié in Angola entspringt, nach Süden fließt, auf rund 200 km die Grenze zu Sambia bildet, den Caprivizipfel durchquert und danach, nun Linyanti genannt, dessen Grenze zu Botswana markiert. Nachdem er den von ihm gebildeten Liambesi-See verlassen hat, fließt er unter dem Namen Chobe nach Kasane / Kazungula, wo er sich mit dem Sambesi vereint. An seinem Ufer liegen der sambische Sioma Ngwezi-Nationalpark, der Mudumu und der Mamili-Nationalpark in Namibia und der Chobe-Nationalpark Botswanas.

Tierwelt: Die Fischfauna unterhalb und oberhalb der Viktoriafälle unterscheidet sich deutlich. Eine um 1980 durchgeführte, mehrjährige Untersuchung erbrachte für den Bereich des Caprivizipfels 76 Fischarten, wobei die Fischfaunen von Sambesi und seinem Zubringer Kwando sehr verschieden waren. Auch in jüngster Zeit wurden neue Arten entdeckt, so stellte sich heraus, dass Nilhechte, die früher der Art Hippopotamyrus ansorgii zugerechnet wurden, effektiv einen Komplex von drei, äußerlich nicht unterscheidbaren Arten bilden, von denen eine im Kwando und zwei im Sambesi vorkommen.

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Oranje

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Die Augrabiesfälle des Oranje. Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Schlucht des Oranje unterhalb der Fälle. Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Unterlauf des Oranje vom namibischen Ufer mit Blick aufs Richtersveld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Von Ost nach West fließt der in Südafrika auch "Gariep" genannte Oranje (2). Dieser entspringt auf einer Höhe von 3'150 m in den Drakensbergen von Lesotho und mündet bei Oranjemund, an der Grenze zwischen Südafrika und Namibia, in den Atlantik. Er ist mit 2'160 Kilometern nach dem Sambesi der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika. Sein Einzugsgebiet beträgt knapp 1 Million km². Im Mittellauf befinden sich zwei bedeutende Staustufen, der Gariep Dam und der Vanderkloof Dam, die von weitläufigen Naturschutzgebieten gesäumt sind.

Die wichtigsten Nebenflüsse sind mit einer Länge von 1251 km der Vaal (9) und mit 480 km der Caledon (10). Auch diese wurden aufgestaut, der Caledon durch den Welbedacht-Dam, der Vaal durch den Vaal- und den Bloemhof Dam, auch diese mit Naturschutzgebieten an ihren Ufern.

Tierwelt: Bei Sportfischern sehr beliebt ist der potenziell gefährdete, im Vaal-/Oranje-System endemische Gelbfisch (Geelvis), ein bis 120 cm langer Raubfisch aus der Karpfenverwandschaft, der einen Artkomplex bildet (Labeobarbus kimberleyensis / aeneus). Im Unterlauf des Oranje leben 14 Fischarten, darunter die Fluss-Sardine (Mesobola brevianalis), der Felsen-Wels (Austroglanis sclateri) und die endemische, bis vor einigen Jahren als potenziell gefährdet eingestufte Namaqua-Barbe (Barbus hospes).

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Limpopo

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Der Luvhuvu, ein Nebenfluss des Limpopo. Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kudus (Tragelaphus strepsiceros) im trockenen Bett des Limpopo. Mapungubwe-Nationalpark, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) im ausgetrockneten Bett des Limpopo. Mapungubwe-Nationalpark, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ein weiteres wichtiges Fluss-System ist das des 1'750 km langen Limpopo (3), der als Krokodilfluss auf einer Höhe von 1'727 m am Witwatersrand in der Südafrikanischen Provinz Gauteng entspringt, erst nach Norden fließt, sich mit dem Marico River vereinigt und ab dort "Limpopo" genannt wird, danach einen großen Halbkreis bildet, der die Grenze Südafrikas zu Botswana und Simbabwe und die Nordgrenze des Kruger-Nationaparks markiert, am Dreiländereck nach Mosambik eintrtt und schließlich bei Xai-Xai in den Indischen Ozean mündet. Im Einzugsgebiet von Crocodile und Marico gibt es eine Anzahl Staudämme. Der Oberlauf des Limpopo hat jedoch eine unregelmässige Wasserführung, oft fällt er ganz trocken, sodass auf Stauhaltungen verzichtet wurde. Bekannte Zuflüsse sind Luvhuvu, Shingwedzi, Letaba und Olifants.

Tierwelt: Im Limpopo wurden, wie so oft in Südafrika, zahlreiche nicht-einheimische Arten eingesetzt, darunter Karpfen, Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), Flussbarsch, Bach- und Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Schwertträger (Xiphophorus helleri) und Koboldkärpfling (Gambusia affinis). An heimischen Arten seien erwähnt Lungenfisch, Großschuppiger (Marcusenius macrolepidotus) und Boxernilhecht (Petrocephalus catostoma), Indopazifischer Tarpun (Megalops cyprinoides), eigentlich ein Meerfisch der aber weit in die Flüsse hinaufsteigt, über 20 Barben- (Barbus sp.) und 6 Labeo-Arten.

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Okavango

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Abendstimmung am Okavango, Nähe Popafälle, West-Caprivi. Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefanten (Loxodonta africana) durchqueren den Okavango im Mahango-Wildschutzgebiet. West-Caprivi, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Flusspferde (Hippopotamus amphibius) im Okavango, Mahango-Wildschutzgebiet. West-Caprivi, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office BernZ

Der vierte bedeutende Fluss der Region, der 1'700 km lange Okavango (4), ist ein Spezialfall, denn er mündet nicht ins Meer, sondern versickert in einem 6'000-15'000 km² großen Binnendelta in Botswana. Der Okavango enstpringt als Kubango auf 1'850 m Höhe im Bié-Hochland Angolas. Er fließt Richtung Süden bis zur namibischen Grenze, wo er sich, jetzt als "Okavango", nach Osten wendet, um im Westen des Caprivi-Streifens wiederum nach Süden Richtung Botswana abzudrehen. Nach etwa 60 km fängt er an, sich zu teilen und ein Delta zu bilden. Beinahe die Hälfte dieses Deltas, 4'871 km², steht als Moremi Game Reserve unter Schutz.

Tierwelt: Da der Okavango in größeren Zeitabständen über den Savuti Channel und den Selinda Spillway mit dem Kwando / Chobe verbunden ist, ähnelt seine Fischfauna der des Sambesi-Systems, wobei der Sambesi allerdings artenreicher ist: Währenddem dort 134 Arten vorkommen, sind es im Okavango 86, davon 71 unterhalb der Popafälle. Arten die auf felsigen Untergrund und einen relativ raschen Wasserfluss angewiesen sind, wie der Nilhecht Hippopotamyrus ansorgii, die Fluss-Sardine Mesobola brevianalis und die Welsarten Amphilius uranoscopus, Clariallabes platyprosopos und Chiloglanis fasciatus, dringen nicht in den Unterlauf und ins Delta vor.

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Save

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Der Save von der Birchenoughbrücke aus, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Save von der Birchenoughbrücke aus, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Flusspferde (Hippopotamus amphibius) im Runde, einem rechten Zubringer des Save, Provinz Masvingo, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefantenherde (Loxodonta africana) im ausgetrockneten Bett des Bhenji, eines Nebenflusses des Runde, Provinz Masvingo, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Save River wurde früher "Sabi" genannt, was zu Konfusionen mit dem südafrikanischen Sabi, einem jedem Krugerpark-Reisenden bekannten Nebenfluss des Komati, führte. Dass es auch in Slowenien eine Save gibt, stört offenbar weniger.

Der Save entwässert ein Gebiet von 106'420 km², davon 83'845 km² in Simbabwe und 22'575 km² in Mosambik. Er führt ganzjährig Wasser. Er entspringt auf der Farm "Sabi Oog" an einem 1'479 m hohen Berg in der Nähe des historischen Fort Charter, etwa 80 km südlich von Harare, und ist 735 km lang. Er fließt in südöstlicher Richtung bis er sich bei der Birchenough-Brücke mit dem aus dem Nyanga-Nationalpark kommenden Odzi vereinigt. Weiter geht es südwärts, am Rand des Gonarezhou-Nationalparks über die Chivirirafälle, bis zum Zusammenfluss mit dem von der Stadt Gweru her kommenden Runde, dann über die Grenze nach Mosambik, ab wo er Rio Save heißt, weiter Richtung Osten bis zu Mündung in den Indischen Ozean, wo er ein teilweise von Mangroven bedecktes Delta bildet.

Die Mündung des Save wird als Grenze zwischen der tropischen und der subtropischen Zone des Indischen Ozeans angesehen.

Nationalparks und weitere Naturschutzgebiete

Nach Birchenough Bridge bildet der Save die Ostgrenze des Save Valley Conservancys. Am Zusammenfluss mit dem periodisch trockenfallenden Runde bei Mahenye befindet sich an der Nordostgrenze des Gonarezhou-Nationalparks ein großes Feuchtgebiet. Dieses gilt in einem Umfang von 50.6 km² als ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZW020), das besondern für des Schutz des Graubrust-Schlangenadlers (Circaetus fasciolatus), des Braunkopfpapageis (Poicephalus cryptoxanthus), des Doppelbandwürgers (Telophorus viridis) und des Gelbbrustgirlitzes (Crithagra citrinipectus) wichtig ist. In Mosambik stellt der Save die Nordgrenze des Parque Transfronteiriço Gonarezhou und des Zinave-Nationalparks dar.

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Weitere Flüsse der Ostküste

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Der Mahaj-Fluss, ein Zubringer des Tugela im Royal Natal-Nationalpark. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Howick-Fall des uMgeni. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Usutu-Fluss bei Ndumo. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Auch die kürzeren Flüsse der Ostküste führen permanent Wasser (was natürlich nicht für alle Zubringer gilt). Zu den bekannteren gehören Mzimkulu, Mkomazi, Tugela und Mgeni, die alle ihren Ursprung in den Drakensbergen haben und weiter nördlich der Mfolosi (Umfolozi), der Mkusi (Mkuze), der Pongola, der sich im Ndumo-Naturschutzgebiet mit dem aus Swasiland kommenden Usutu vereinigt und dann als Maputo in die Maputo-Bucht mündet, oder der Komati, zu dessen Einzugsgebiet der südliche Kruger-Nationalpark gehört. Der Lauf dieser Flüsse ist zumeist recht steil, und diese Flüsse wurden vielfach gestaut, im Umgeni z.B. gibt es vier Staustufen (Albert Falls Dam, Inanda Dam, Midmar Dam und Nagle Dam), im Pongola wird durch eine 70 m hohe Mauer der 170 km² große Jozini-See aufgestaut. Es gibt auch spektakuläre natürliche Wasserfälle, so die Tugelafälle im Royal Natal Nationalpark mit einer Fallhöhe von 948 m oder der Howick-Fall des Mgeni mit einer Fallhöhe von 119 m. Im Mündungsgebiet bilden diese Flüsse oft weitläufige Lagunen, die von Mangrovenwäldern gesäumt werden.

Tierwelt: Der Schuppige Gelbfisch (Labeobarbus natalensis) ist häufig und kommt in vielen Gewässern vor, etwa im Tugela und Mkomazi. Die zumindest in Fischerkreisen bekannteste einheimische Fischart des Gebiets ist der Tigersalmler (Hydrocynus vittatus), dem die Sportfischer vom Boot aus nachstellen, weil er seinen Lebensaum mit Flusspferden und Nilkrokodilen teilt.

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Kunene und die ephemeren Flüsse der Namib

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Hauptfall der Epupafälle des Kunene. Grenze Namibia / Angola. Foto: Harald Bungsche

 

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Sogenannter "Wüstenelefant" (keine eigene Art, sondern nur Population von Loxodonta africama) im trockenen Flussbett des Hoanib © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der ausgetrocknete Uniab bei Palmwag (Van Zyl's Gat). Damaraland, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Swakop führt nur ganz sporadisch Wasser, hier am 23, Januar 1997, Goanikontes, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der etwa 1'050 km lange Kunene (13) entspringt in Nordangola, verläuft südwärts und wendet sich, nachdem er auf die Große Randstufe getroffen ist, nach Westen, um als Grenzfluss zwischen Angola und Namibia mit einem Delta in den Atlantik zu münden. In seinem Unterlauf befinden sich die spektakulären Ruacana- und Epupa-Fälle sowie zahlreiche Stromschnellen. Bei Ruacana wurde der Kunene zur Stromerzeugung angestaut. Zwei weitere Kraftwerke wurden ab 1991 geplant. Dasjenige bei den Epupafällen wurde von den OvaHimba bekämpft und ist mittlerweile vom Tisch, der Bau des weiter unten gelegenen hat sich verzögert. Im Gegensatz zu den anderen Flüssen der Skelettküste führt der Kunene ganzjährig Wasser, allerdings schwankt seine Wassermenge saisonal sehr stark

Zwischen Kunene und Oranje durchstossen zwölf Flussläufe die Namibwüste: Sechomib, Khumib, Hoarusib, Hoanib, Uniab, Skelettküsten-Koichab, Huab, Ugab, Messum, Omaruru, Swakop und Kuiseb. Es handelt sich ausnahmslos um ephemere Flüsse, deren Flussbette meistens trocken sind, und die nur in Zeitabständen von mehreren Jahren so viel Wasser führen, dass sie tatsächlich die See erreichen. Der Tsauchab und der Südnamib-Koichab, bleiben mitten in der Namib stecken, wo sie im Sossusvlei bzw. in der Koichab-Pfanne enden. Die Flusstäler sind als langestreckte Oasen ökologisch wichtig, weil hier Grundwasser verfügbar ist und Pflanzen gedeihen, die wiederum die Nahrungsgrundlage für viele Tiere darstellen.

Tierwelt: Im Kunene wurden 206 aquatische Tierarten nachgewiesen. Davon sind 130 Wirbellose, 11 Amphibien und 65 Fische. Von den Fischen sind fünf endemisch, darunter die Buntbarsche Schwetzochromis machadoi, Sargochromis coulteri, Thoracochromis buysi und Th. albolabris. 59 Arten kommen auch im Okavango vor, was darauf hinweist, dass die beiden Fluss-Systeme früher miteinander verbunden waren. Die Artenzahl der Wirbeltiere der ephemeren Flüsse ist naturgemäß bescheidener. Die Zahl der Fischarten wird mit 6, die der Amphibien mit 8 angegeben. Wirbellose gibt es 130, gleich viele wie im Kunene.

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Literatur und Internetquellen:

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