(3.0) Allgemeines
(3.1) Caatinga
(3.2) Chaco seco
(3.3) Espinal
Allgemeines
Dornwälder charakterisieren nebst anderen Waldtypen die Caatinga, Teile des Chacos und die als Espinal bezeichnete Übergangszone zwischen Chaco bzw. Monte im Westen und der Pampa im Osten.
Typische Zootiere
Schwarzer Brüllaffe (Alouatta caraya), Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus), Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus), Waldhund (Speothos venaticus), Nasenbär (Nasua nasua), Waschbär (Procyon lotor), Ozelot (Leopardus pardalis), Zwergtigerkatze (L. tigrinus), Kleinfleckkatze (L geoffroyi), Jaguarundi (Herpailurus yagouaroundi), Puma (Puma concolor), Jaguar (P. onca), Flachlandtapir (Tapirus terrestris), Weißbartpekari (Tayassu pecari), Halsbandpekari (T. tajacu), Chaco-Pekari (Catagonus wagneri), Wildmeerschweinchen (Cavia aperea), Felsenmeerschweinchen (Kerodon rupestris), Zwergmara (Dolichotis salinicola), Flachland-Viscacha (Lagostomus maximus), Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla), Braun- (Chaetophractus villosus), Weissborsten- (Euphractus sexcinctus) und Kugelgürteltier (Tolypeutes matacus).
Nandu (Rhea americana), Königsgeier (Sarcoramphus papa), Schopfkarakara (Caracara plancus), Rotfußseriema (Cariama cristata), Lear-Ara (Anodorhynchus leari), Spix-Ara (Cyanopsitta spixii), Kanincheneule (Athene cunicularia).
Boa (Boa constrictor), Schauer-Klapperschlange (Crotalus durissus), Rokokokröte (Bufo paracnemis = Rh. schneideri).
Weitere Tierarten
im Chaco: Riesengürteltier (Priodontes maximus), Nacktschwanzgürteltier (Cabassous chacoensis), Graumazama (Mazama gouazoubira)
Caatinga
Chaco seco
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Das größte Trockenwaldgebiet des Kontinents befindet sich im Chaco Seco. Vegetation und CharakterpflanzenHier gedeihen verschiedene hartholzige und alkaloidehaltige Quebrachobäume (Aspidosperma quebracho-blanco, Schinopsis spp.), der Mistol, ein dornbewehrter Verwandter der asiatischen Jujuben (Ziziphus mistol), Caesalpinien (Caesalpinia spp.), an sehr trockenen Standorten "Algarrobos" genannte Mimosen (Prosopis spp.) und stammsukkulenten Flaschenbäumen (Chorisia insignis), dazwischen Säulen- (Cereus) und Feigenkakteen (Opuntia). TierweltDer Chaco seco ist die Heimat des lokal "Tagua" genannten Chaco-Pekaris. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Kaa-Iya del Gran Chaco-Nationalpark, Bolivien
Santiago de Chiquitos, Kaa-Iya-Nationalpark. Bild RodrigoCeLy, www-gopixpic.comGegründet im September 1995
Fläche: Kernzone und Pufferzonen (Integrated Management areas) 3'441'000 ha t, also etwas mehr als ganz Nordrhein-Westfalen.
Höhe: 200-400, im Mittel ca. 300 m.ü.M.
Jahresniederschlag: ca. 700-800 (400-1400) mm, höhere Niederschläge im Norden als im Süden
Jahresdurchschnittstemperatur ca. 25°C
Zweck des Parks, der 22% des bolivianischen Chacos abdeckt, ist der Schutz der noch verbliebenen Trockenwälder in Bolivien, eines Bioms, das noch stärker bedroht ist als der tropische Regenwald.
Vegetation: Hauptsächlich niedriger Dornwald, dazwischen Sümpfe, Palmen- und Trockensavannen sowie Galeriewälder. Unter den charakteristischen Bäumen des Dornwaldes finden sich drei Quebracho-Arten (Schinopsis spp.), Verawood oder Lila Guayacán (Bulnesia sarmientoi), Schwarzer Guayacán (Izozogia nellii), Cuchi (Myracrodruon urundeuva), Cupesí-Mimose (Prosopis chilensis) und Mistol (Ziziphus mistol). Zu den häufigen Palmen zählen Copernicia alba und Trithrinax schizophylla. Im Park kommen mindestens vier für den Chaco endemische Kakteen (Monvillea ebenacantha, Echinopsis klingeriana, Frailea larae, Gymnocalycium izozogsii) und zwei endemische Orchideen (Oncidium bolivianense, O. morenoi) sowie zwei weitere endemische Pflanzen vor.
Tierwelt: Mindestens 69 Säugetierarten (ohne Fledertiere) leben im Park, darunter Silberäffchen, Rotkehl-Nachtaffe, Schwarzer Brüllaffe, Kleinfleckkatze, Ozelot, Margay, Puma, Jaguarundi, Jaguar, Mähnenwolf, Südliches Kugelgürteltier, Sechsbindengürteltier, Großer Ameisenbär, Flachlandtapir, Chaco-Pekari, Halsbandpekari, Weißbartpekari, Guanako, Zwergmara. Er ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA BO035), in dem über 301 Vogelarten, u.a. Nandu, Moschusente, Glanzgans, Harpyie und Hellroter Ara vorkommen. Die Amphibien sind mit Arten aus mindestens vier, die Reptilien aus mindestens zehn Familien vertreten.
Espinal
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Der Espinal ist die Fortsetzung des Chaco-Trockenwaldes in Argentinien. Zwischen dem Monte im Westen und der Pampa im Osten erstreckt er sich südsüdostwärts bis nach Bahía Blanca und zur Mündung des Río Negro in den Atlantik. Vegetation und CharakterpflanzenDie Vegetation des Espinals gleicht jener des Chacos. Dominierenden Baumarten sind dornenbewehrte Mimosen, die "Algarrobos" (Prosopis spp.), der Chañar (Geoffroea decorticans), wie die Mimosen eine Leguminose mit langen Dornen, die zu denKreuzdorngewächsen gehörenden "Jarillas" (Larrea spp.), die "Atamisque" (Atamisquea emarginata ), ein Kaperngewächs, Tala-Zürgelbaum (Celtis spinosa ), die Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris) etc. TierweltPampasfuchs, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Guanako, Pampashirsch ,Wild-Meerschweinchen, Flachland-Viscacha etc. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
El Palmar-Nationalpark, Argentinien
Yatay-Palmen (Butia yatay) im Nationalpark el Palmar. Foto: Leandro KibiszNaturschutzgebiet seit 1962, Nationalpark seit 1965
Fläche: 8'500 ha
Höhe: < 100 m.ü.M.
Jahresniederschlag: ca.900 mm
Temperatur: Im Sommer im Mittel 20°C, im Winter 10-13°C
Vegetation: Der Nationalpark hat seinen Namen nach der bis 12 m hohen, einzeln stehenden Yatay-Palme (Butia (= Syagrus) yatay), deren Bestände außerhalb des Parks stark geschrumpft sind. Daneben hat es xerophile Baumgruppen. Die ursprügliche Grassavanne verbuscht zusehends, wobei eingeschleppte invasive Arten (z.B. Zedrachbaum (Melia azedarach) und Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea)) mit eine Rolle spielen.
Tierwelt: Jaguar und Puma wurden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Das Charaktersäugetier ist das Capybara. Ein Problem sind die ausgesetzten Axishirsche und Europäischen Wildschweine, deren Bestände sich trotz Bejagung kaum reduzieren lassen. Ebenfalls ausgesetzt wurden Hirschziegenantilopen und Feldhasen. Ansonsten setzt sich die Säugetierfauna nebst Grauem Spießhirsch (Mazama gouazoubira) hauptsächlich aus kleineren Arten wie Opossums, Jaguarundi, Salzkatze, Krabbenwaschbär, Flachland-Viscacha und verschiedenen Gürteltieren zusammen. Die Vogelfauna ist mit 250 Arten bedeutend.
Literatur und Internetquellen
- ASSOCIAçÃO CAATINGA
- BIRDLIFE IBA BO035
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
- DORST, J. (1968)
- DRESSEN, S. (2011)
- Parque Nacional y Área Natural de Manejo Integrado Kaa-Iya del Gran Chaco
- REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
- REVISTA AGROMENSAJES
- TABER, A., NAVARRO, G. & ARRIBA, M. A. (1997)
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