Meere, Inseln, Antarktis

Rügen

Die Kreidekliffküste im Nordosten von Rügen Die Kreidekliffküste im Nordosten von Rügen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Rügen

ATL-Ruegen
Die Kreidefelsen Victoriasicht und Königsstuhl (118 m), dazwischen Hangwälder mit Eibe, Elsbeere, Ulme und Ahorn. Nationalpark Jasmund, Rügen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Kreide-Kliffküste nördlich von Sassnitz, Nationalpark Jasmund, Rügen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Kormorane (Phalacrocorax carbo) beim Kap Arkona, Rügen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Verkauf von Aalen (Anguilla anguilla) im Hafen von Sassnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Nebelkrähe (Corvus corone cornix) am Strand von Binz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Mit einer Fläche von 926 km² ist Rügen, vom Festland durch Strelasund und Greifswalder Bodden getrennt, die größte Insel Deutschlands. Der flachen und stark gegliederten Westküste sind die Inseln Hiddensee, die über eine Brücke erreichbare Insel Ummanz sowie die kleineren Inseln Öhe, Liebitz und Heuwiese vorgelagert. Der Norden wird durch die Nordrügener Bodden weitgehend vom Hauptteil der Insel abgetrennt. Im Nordosten besteht Rügen aus einer 600 m mächtigen Kreideschicht, die bis 161 m über die Meeresoberfläche hinausragt und gegen die Ostsee eine Kliffküste bildet. Hier befindet sich der Jasmund Nationalpark mit der Stubnitz, dem größten zusammenhängenden Buchenwaldgebiet Norddeutschlands, dem Herthasee, über 100 verschiedenartigen Mooren in von der letzten Eiszeit hinterlassenen, abflusslosen Senken, sowie vom Menschen geschaffenen Kreidebrüchen.

Bei der Kreide handelt es sich um Kalziumkarbonat, das fast ausschließlich aus Fossilien, hauptsächlich Einzellern besteht. Eingelagert sind Schichten von aus abgestorbenen Kieselalgen entstandenem Siliziumdioxid sowie "Donnerkeile", die Übereste von fossilen Kopffüßern (Belemniten). Durch den ständigen Wellenschlag kommt es zu einer Abrasion, Uferschollen rutschen ab und es bildet sich das steil abfallende Kliff.

Tierwelt

Auf Rügen kommen Wildschwein, Mufflon, Rot-, Dam- und Rehwild vor. Die Jagdstrecken liegen bei 2-3'000 Stück für das Schwarzwild, 150-250 für das Rot-, 400-500 für das Dam- und ca. 1'250 für das Rehwild. Neben Rotfuchs und Dachs machen sich Waschbär und Marderhund als nicht-einheimische Kleinraubtiere breit. Letzterer ist mittlerweile häufiger als der Fuchs. In den Feuchtgebieten gibt es größere Kolonien von Lach-, Silber- und Sturmmöwe sowie Fluss- und Brandseeschwalbe. In den Kreidekliffs brüten Mehlschwalben (Delichon urbicum). Im Weiteren gehören Wanderfalk und Seeadler zu den Brutvögeln. Während der Zugzeit dient die Insel als Rastplatz für Tausende von Kranichen. In den Nordrügener Bodden (IBA DE307) überwintern jährlich 70-90'000 Limikolen. Die Herpetpofauna ist mit Waldeidechse, Ringelnatter, Glattnatter, Kreuzotter, Teich- und Kammmolch, Erdkröte, Wechselkröte, Rotbauchunke, Kleinem Wasserfrosch, Teich-, Gras-, Moor- und Springfrosch vertreten. Die Kreide-Eule (Photedes morrisii), ein Nachtfalter, ist innerhalb Deutschlands nur von der Kreideküste Rügens bekannt.

Schutzgebiete

  • Nationalpark Jasmund: Seit 1990, 30 km², Kernzone 26 km²
  • Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft: Die Westküste Rügens und die vorgelagerten Inseln gehören zu diesem Nationalpark
  • Biosphärenreservat Südost-Rügen: Seit 1990 Fläche: 228 km², einschließlich eines Teils des Rügischen Boddens, der Insel Vilm sowie der Naturschutzgebiete Granitz und Mönchgut und fünf kleinerer Reservate

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Literatur und Internetquellen

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Gelesen 8914 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 08 Oktober 2020 14:34
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx