Flughühner

Braunbauch-Sandflughuhn

Braunbauch-Sandflughuhn (Pterocles exustus) im Zoo Prag Braunbauch-Sandflughuhn (Pterocles exustus) im Zoo Prag
© Elias Neideck

Ordnung: Flughühner (PTEROCLIFORMES)
Familie: Flughühner (Pteroclidae)

D LC 650

Braunbauch-Sandflughuhn

Pterocles exustus • The Chestnut-bellied Sandgrouse • Le ganga à ventre brun

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Braunbauch-Sandflughühner (Pterocles exustus) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximatives Brutareal des Braunbauch-Sandflughuhns (Pterocles exustus)

 

 

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Braunbauch-Sandflughühner (Pterocles exustus) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Braunbauch-Sandflughuhn (Pterocles exustus). Quelle: Qatar eNature (https://www.enature.qa/specie/sandgrouse-chestnut-bellied/)

 

 

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Braunbauch-Sandflughuhn (Pterocles exustus). Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887). Gemeinfrei.

 

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Das Braunbauch-Sandflughuhn ist eine in Afrika, Arabien und Südasien weitverbreitete, nicht gefährdete Art. Es wird - wie alle Flughühner - nur ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Braunbauch-Sandflughuhn erreicht eine Gesamtlänge von 31-33 cm, eine Flügelspannweite von 48-51 cm und ein Gewicht von 170-290 g bei den Hähnen und 140-240 g bei den Hennen. Damit ist es das kleinste der Flughühner mit aus den mittleren Schwanzfedern gebildeten, langen Schwanzspießen. Es unterscheidet sich von den anderen Flughuhn-Arten der westlichen Paläarktis durch seinen beim Hahn durchwegs dunkelbraunen, bei der Henne gebänderten Bauch. Beide Geschlechter haben ein schmales Brustband. Hals und Brust oberhalb des Bandes sind beim Hahn einfarbig, bei der Henne gefleckt. Das Auge hat eine dunkelbraune Iris und ist von einem breiten, nackten, zitronengelben Ring umgeben.  Der Schnabel und die Zehen sind bleifarben [2; 3; 4, 5].]

Verbreitung

Afrika, Arabische Halbinsel und Südasien: Brutvogel in Ägypten, Äthiopien, Burkina Faso, Dschibuti, Eritrea, Gambia, Guinea-Bissau, Indien, Iran, Jemen, Kenia, Kamerun, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, Senegal, Somalia, Sudan, Südsudan, Tansania, Togo, Tschad, Vereinigte Arabische Emirate, Zentralafrikanische Republik. Nicht-brütend in Ungarn und einigen weiteren Ländern. Angesiedelt in den USA [1].

Lebensraum und Lebensweise

Das Braunbauch-Sandflughuhn besiedelt kahle, oft mit vereinzelten Dornbüschen oder -bäumen durchsetzte Halbwüsten und Steppen, gebietsweise auch marginale Felder und Brachland. Die Nahrung besteht aus Sämereien, grünen Schossen und Blättern. Die Vögel müssen täglich trinken. Sie versammeln sich morgens und bei hohen Temperaturen auch abends in riesigen scharen an Wasserstellen. Genistet wird in einfachen Bodenmulden, oft in lockeren Gruppen. Die Gelege bestehen meist aus 3 Eiern, die während 22-23 Tagen abwechselnd von beiden Eltern bebrütet werden, tagsüber von der Henne, nachts vom Hahn [1; 3; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Das Sandflughuhn hat eine sehr weite Verbreitung und einen großen, als stabil eingeschätzten Bestand. Die Art wird deshalb seit 2004, letztmals überprüft 2018, nicht als gefährdet betrachtet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Das Sandflughuhn wird gebietsweise zur Fleischgewinnung gejagt oder für den lokalen oder nationalen Vogelmarkt gefangen [1].

Haltung

Sandflughühner sind relativ problemlose Pfleglinge, können allerdings schreckhaft sein und sich beim plötzlichen Auffliegen am Volierengitter verletzen. Sie sollten in geräumigen, durch teilweise Überdachung trockenen Volieren mit Sandboden und frostfreiem Schutzraum gehalten werden [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Flughühner.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Braunbauch-Sandflughuhn wurde 1825 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden gegenwärtig sechs Unterarten anerkannt [3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018) Pterocles exustus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22692990A132063215. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22692990A132063215.en . Downloaded on 22 October 2020.. Pterocles alchata. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22692983A131875853. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22692983A131875853.en . Downloaded on 29 August 2019.
  2. BREHM, A. E. (1882-1887)
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. HEINZEL, H., FITTER, R. & PARSLOW, J. (1977)

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Gelesen 21546 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 17 März 2022 17:43
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx