Tauchenten, Meerenten und Säger

Spatelente

Spetelente (Bucephala islandica), Erpel im Zoo Heidelberg Spetelente (Bucephala islandica), Erpel im Zoo Heidelberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Säger und Meerenten (Mergini)

D LC 650

Spatelente

Bucephala islandica • The Barrow's Goldeneye • Le garrot d'Islande

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Spatelente (Bucephala islandica), Erpel im Tierpark Dählhölzli Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Spatelente (Bucephala islandica). Dunkelblau: brutgebiete; gelb: nicht-brütendnger, Zoo Office Ben

 

 

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Spatelente (Bucephala islandica), Erpel im Zoo Heidelberg © Frank Teigler, www.Hippocampus-Bildarchiv.de

 

 

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Spatelente (Bucephala islandica), Ente im Zoo Heidelberg © Frank Teigler, www.Hippocampus-Bildarchiv.de

 

 

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Spatelente (Bucephala islandica), Erpel im Zoo Heidelberg © Frank Teigler, www.Hippocampus-Bildarchiv.de

 

 

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Spatelente (Bucephala islandica), Ente im Zoo Heidelberg © Frank Teigler, www.Hippocampus-Bildarchiv.de

 

 

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Spatelente (Bucephala islandica), Erpel im Arundel Wetlands Centre, England © Peter Dollinger, Zoo Office BernBen

 

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Die in ihrem Hauptverbreitungsgebiet nicht gefährdete und in Europa nur marginal vorkommende Spatelente ähnelt stark der Schellente, mit der sie auch Mischlinge erzeugen kann. Im Gegensatz zu jener wird sie in unseren Zoos nicht häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Spatelente ähnelt stark der Schellente. Wie jene erreicht sie eine Gesamtlänge von 42-53 cm, eine Flügelspannweite von 62-77 cm und Gewichte von etwa 700-1'300 g. Beim Erpel ist im Prachtkleid der Kopf schwarz. Der weiße Fleck zwischen Schnabel und Auge größer als beim Erpel der Schellente, deutlich nach oben verlängert und endet oberhalb des Auges in einer Spitze. Im Bereich von Körper und Flügeln sind die scvwarzen Bereiche ausgedehnter als beim Schellerpel. Bei der Ente sind die Unterschiede zur Schellente gering [3; 4; 6].

Verbreitung

Die Art kommt als Brutvogel in Island, Kanada, und den USA vor. In Grönland möglicherweise ausgestorben. Gastvögel in verschiedenen europäischen Ländern [1], darunter:

Europa: Albanien, Aserbaidschan, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Färöer, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Island, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Nord-Mazedonien , Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.
Asien: Afghanistan, Irak, Iran, Kasachstan, Kirgistan, Mongolei.
Nordamerika: Kanada, Saint Pierre und Miquelon, USA.

Lebensraum und Lebensweise

Spatelenten besiedeln Seen, Weiher und Flüsse vom Meerespiegel bis auf 3'000 m in offenem oder bewaldetem Gelände. Sie überwintern auf großen, eisfreien Seen, Brackwasserlagunen oder auf dem offenen Meer. die Nahrung besteht im Sommer hauptsächlich aus Insekten und deren Larven sowie Grünzeug, im Winter aus Weichtieren und Krebstieren. Gebrütet wird ab April Mai in Einzelpaaren. Die Nester befinden sich am Boden, in Erd- oder Baumhöhlen oder in Felsspalten. Die Gelege bestehen aus 8-11 (6-14) Eiern. Sie werden während 28-30 Tagen ausgebrütet. Im Alter von 2 Jahren pflanzen sich die Jungen erstmals fort [1; 2; 3].]

Gefährdung und Schutz

Die Spatelente hat eine außerordentlich weite Verbreitung und einen grossen, auf 205'000-258'000 Individuen geschätzten Bestand, der im Zunehmen begriffen ist. Die Art ist daher gilt daher seit 2004, letztmals überprüft 2018, als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Die europäische Population umfasst nur 1'600-1'800 erwachsene Individuen. Sie wurde deshalb als potenziell gefährdet eingestuft.

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume sowie Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten.

Bedeutung für den Menschen

Die Spatelente wird zur Fleischgewinnung bejagt, ihre Eier werden gesammelt  und sie befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Spatelenten sollten auf Anlagen mit sauerstoffreichen, mindestens 50 cm tiefen, im Winter eisfreien Teichen untergebracht werden. Als Höchstalter wird "mehr als 16 Jahre" angegeben [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gut 20 Zoos gehalten, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Spatelente wurde 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" anhand eines Exemplars aus Island als "Anas islandica" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Bucephala wurde 1858 von dem amerikanischen Ornithologen und Ichthyologen Spencer Fullerton BAIRD eingeführt. Die Art ist monotypisch. Bisweilen kommt es im Freiland zu Bastardierungen mit der Schellente (Bucephala clangula) [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Bucephala islandica. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22680459A132530132. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22680459A132530132.en. Downloaded on 28 October 2020. und 2015. Bucephala clangula. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T22680455A59973295. Downloaded on 18 November 2019.und (2015). Bucephala islandica. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T22680459A59974045. Downloaded on 28 October 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx