Sehr vereinfacht können wir die folgenden Regenwaldgebiete unterscheiden:
(2.0) Allgemeines
(2.1) Amazonasbecken
(2.2) Pazifik-Küste
(2.3) Atlantik-Küste
(2.4) Mittelamerika
(2.5) Alisiowald Kolumbiens und Venezuelas
(2.6) Yungas
Allgemeines
Der eigentliche Regenwald erstreckt sich von Seehöhe bis maximal 1000 m.ü.M., darüber folgen etwas artenärmere, kühlere, aber ebenso feuchte Höhenwälder. Den oberen Abschluss bilden die Nebelwälder.
Typische Zootiere
Schwarzer und Roter Brüllaffe, Goldstirn-, Braunkopf-, Geoffroy- und Schwarzer Klammeraffe, Weißstirn-, Weißschulter-, Gelbbrust- und Gehaubter Kapuzineraffe, Gewöhnlicher und Schwarzkappen-Totenkopfaffe, Weißkopf-Saki, Silberäffchen, Weißkopf-Büscheläffchen , Weißbüscheläffchen, Zwergseidenäffchen, Goldkopf-, Schwarzes und Goldgelbes Löwenäffchen, Kaiserschnurrbarttamarin, Rothandtamarin, Zweifarbtamarin, Lisztäffchen, Springtamarin, Waldhund, Weißrüsselbär, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Waschbär, Brillenbär, Ozelot, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Mittelamerikanischer Tapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Grünes und Rotes Acouchy, Azara-, und Mittelamerikanisches Aguti, Großer und Mittlerer Ameisenbär, Zweifingerfaultiere, Weißborsten-Gürteltier.
Grausteißtinamu, Königsgeier, Harpyie, Schopfkarakara, Tuberkelhokko, Helmhokko, Trompetervogel, Kolumbiasittich, Goldsittich, Hyazinthara, Großer Soldatenara, Hellroter Ara, Venezuela-, Gelbwangen-, Taubenhalsamazone, Scharlachkopfpapagei, Schwarzohrpapagei, Blaubauchpapagei, Blauscheitelmotmot, Grünarassari, Fischer-, Braunrücken- und Riesentukan, Blaubrust-Pipra, Anden-Felsenhahn, Pompadour-Schmuckvogel, Schimmersai, Purpur-, Paradies-, Silberkehl-, Türkistangare, Kappenblaurabe, Grünhäher.
Streifen-, Stirnlappen- und Kronenbasilisk, Schwarzleguan, Grüner Leguan, Goldteju, Abgottschlange, Hundskopfschlinger, Regenbogenboa, Hühnerfresser, Greifschwanz-Lanzenotter, Harlekinkröten, Agakröte, Rokokokröte, Baum- und Blattsteiger, Greiffrösche (Agalychnis, Phyllomedusa spp.), Kolbenfinger-Laubfrosch, Maskenlaubfrösche, Krötenlaubfrösche, Chaco-Hornfrosch, Pfeiffrösche.
Weitere Tierarten
Spinnenaffe (Brachyteles arachnoides), Dreizehen-Faultiere, Mexiko-Grossmazama, Grauer Spiesshirsch, Zwergspießhirsch (M. nana), Nordpudu (Pudu mephistophiles), Hoatzin und verschiedene Hokkos (u.a. Mitu mitu, Mitu tuberosum, Crax blumenbachii)
Amazonas-Regenwald
Tieflandregenwald, Manu, Peru © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)Das von den Anden und den Hochländern Guayanas und Südbrasilien begrenzte Amazonasbecken beherbergt das größte Regenwaldgebiet der Erde mit einer Fläche von sechs Millionen Quadratkilometern. Früher war es noch ausgedehnterm denn in historischer Zeit wurden 37 % der ursprünglichen Waldfläche vernichtet. Der Amazonasregenwald gilt als das artenreichste Waldgebiet überhaupt. Hier gedeihen schätzungsweise 3'000 Baumarten. Viele Baumarten mussten sich daran adaptieren, dass das Land, auf dem sie stehen, jedes Jahr überschwemmt wird, wobei der Hochwasserspiegel bis zu den Baumkronen reichen kann.
Regenwald der Pazifik-Küste
Regenwald der Atlantik-Küste
Regenwälder Mittelamerikas
Braunrückentukan (Ramphastos swainsonii) im natürlichen Lebensraum. Sarapiquí, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office BernRegenwälder sind ein wichtiger Bestandteil von Mittelamerika als Brennpunkt der Biodiversität, der alle tropischen Vegetationsformen umfasst. Dieser erstreckt sich über 1'154'912 km², wovon noch 20 % intakt sind und immerhin 12 % unter Schutz stehen. Mittelamerika wird von den Kordilleren als Fortsetzung der Anden durchzogen. Auf deren Atlantikseite gedeihen Regenwälder, die reich an Epiphyten und Unterwuchs sind. Auch die Halbinsel Yucatan ist weitgehend von Regenwald bedeckt. Auf der Pazifikseite wechseln sich Regen- und Trockenwälder sowie Savannen ab.
Alisiowald Kolumbiens und Venezuelas
In Kolumbien und Venezuela wachsen im Regenschatten der Anden tropische teilimmergrüne Regenwälder, die zu den Llanos, den Grassavannen des Orinoko-Gebiets überleiten. Diese sind artenärmer als die Regenwälder des Amazonasbeckens.
Yungas
Yunga-Nebelwald bei San Andrés, Provinz Salta, Argentinien. Bild: Yungueña.„Yungas“ genannte Nebelwälder finden sich am Ostrand der Anden von Peru bis Nordargentinien. In Peru und Bolivien leiten sie vom Hochland der Anden zum Amazonastiefland über. Da das Klima mild ist und dank dem Passat die Gegend reichlich mit Regen versorgt wird, können sie sich bis in die argentinische Provinz Catamarca ausdehnen. Sie werden im Osten vom Chaco begrenzt. Die Ökoregion besteht aus vier unterschiedlichen Vegetationstypen: der artenreiche subtropischen Vorgebirgswald (Selva Pedemontana, 400-700 m.ü.M.), der feuchte Bergwald (Selva Montana, 700-1500 m.ü.M.), der obere Bergwald (Bosque Montano, bis ca. 2500/3000 m.ü.M.) und darüber das Nebel-Grasland (Pastizales de Neblina).
Die Yungas sind Teil des Brennpunkts der Biodiversität "Tropische Anden", zusammen mit anderen Biomen, wie dem Páramo, der Puna, montanen Trockenwäldern etc.. Auf kleinem Raum kommen hier z.B. 8 Katzenarten vor: Pampaskatze (Leopardus colocolo), Salzkatze (L. geoffroyi), Ozelot (L. pardalis), Zwergtigerkatze (L. tigrinus), Margay (L. wiedi), Andenkatze (L. jacobitus), Jaguarundi (Herpailurus yaguaroundi) Puma (Puma concolor) und Jaguar (Panthera onca),
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Manú-Nationalpark, Peru
Vergrößerung anzeigen - Wird in einem neuen Fenster angezeigt.Hoatzin (Opisthocomus hoazin) im Manu-Nationalpark © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)Am Osthang der Anden bis ins Amazonas-Tiefland von Peru.
Gegründet 1973. Fläche 1'716'295 ha. Höhe 300 - 4,000 m-ü-M.. Bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA PE 112).
Vegetation: Punta, Zwergstrauchzone, Nebelwald, Tie
Grünflügelara (Ara chloroptera) an Lehmlecke im Manu-Nationalpark © Thomas Althaus (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)fland-Regenwald.
Tierwelt: Äußerst artenreiche Säugetier- und Vogelfauna mit über 200 Säugetier- und über 1000 Vogelarten. Etwa 15 Primatenarten, Brillenbär, Tayra, Riesenotter, Ozelot, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißwedelhirsch, Zwergmazama (Mazama chunyi), Bergpaka (Cuniculus taczanowskii). Mehrere Tinamu-Arten, Orinokogans, Harpyie, Lappenguan (Aburria aburri), Hoatzin (Opisthocomus hoazin), Papageien, Tukane, Kolibris, Quetzal (Pharomachrus mocinno), Roter Felsenhahn, Tangaren, Rund 100 Reptilienarten, darunter Terekay-Schienenschildkröte, Mohrenkaiman, über 140 Arten Amphibien und über 200 Arten Fische.
Literatur und Internetquellen
- BAKER, P. C. (2005)
- Birdlife International (2013) Important bird areas factsheet: Manu.
- DORST, J. (1968)
- DI BITETTI, M, ALBANESI, S., FOGUET, M.J., CUYCKENS, G.A.E. & BROWN, A. (2011)
- GOULDING, M., BARTHEM, R. & FERREIRA, E. (2003)
- MAMEDE-COSTA, C. & GOBBI, N. (1998)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PARERA, A. (2002)
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
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