(1.0) Allgemeines
(1.1) Mittelamerikanische Trockenwälder
(1.2) Chapparales und Llanos
(1.3) Cerrado
(1.4) Chaco
(1.5) Butia-Palmsavanne
Allgemeines
Typische Zootiere
Schwarzer und Roter Brüllaffe, Geoffroy- und Schwarzer Klammeraffe, Gehaubter Kapuzineraffe, Gewöhnlicher und Schwarzkappen-Totenkopfaffe, Weißkopf-Saki, Rotrücken-Bartsaki, Weißbüscheläffchen, Schwarzbüscheläffchen, Rothandtamarin, Schwarzrückentamarin, Lisztäffchen, Schwarzschwanz-Silberäffchen, Mähnenwolf, Waldhund, Weißrüsselbär, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Waschbär, Ozelot, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Bunthörnchen, Wild-Meerschweinchen, Rotes Acouchi, Azara-, und Mittelamerikanisches Aguti, Großer und Mittlerer Ameisenbär, Weißborsten-Gürteltier, Weisswedelhirsch
Nandu, Grausteißtinamu, Kuhreiher, Hornwehrvogel, Königsgeier, Kleiner Gelbkopfgeier, Rabengeier, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Sonnensittich, Tuisittich, Hyazinthara, Gelbbrustara, Blaulatzara, Rotrückenara, Rotbugara, Zwergara, Marakana, Venezuela-Amazone, Blaukappenamazone, Grünwangenamazone, Guirakuckuck, Kanincheneule, Fischer-Tukan, Braunrückentukan, Riesentukan, Kappenblaurabe, Grünhäher.
Schwarzleguan, Goldteju, Abgottschlange, Milchschlange, Hühnerfresser, Schauer-Klapperschlange, Agakröte, Rokokokröte, Hornfrösche, Warziger Makifrosch.
Weitere Tierarten
Maikongfuchs, Pampasfuchs, Krabbenwaschbär, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Spießhirsche (Mazama americana, M. gouazoubira).
Mittelamerikanische Trockenwälder
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In Mittelamerika bedeckten Trockenwälder ursprünglich 550'000 km². Davon standen Mitte der 1980er Jahre gerade mal 440 km² unter Schutz. Die starke Rodungstätigkeit in den in Privatbesitz befindlichen Trockenwaldgebieten war mit ein Grund für die Schaffung des Guanacaste-Nationalparks in Costa Rica. Charakteristische Bäume sind dort der Guanacaste (Enterolobium cyclocarpum), Pochote (Bombacopsis quinatum), Ameisenbaum (Ceropia peltata), Korallenbaum (Erythrina poeppigiana), Kapokbaum (Ceiba pentandra) und Butterblumenbaum (Cochlospermum vitifolium). In Belize kommt der trockene Küstenwald mit Seeräuber-Palmen (Pseudophoenix sargentii) auf dem Festland nur in dem vom Papiliorama Kerzers, einem Mitgliedzoo von zooschweiz) betriebenen 110 km² großen Naturschutzgebiet Shipstern vor. Es handelt sich um einen seltenen Vegetationstyp der Yukatan Halbinsel, welcher nur in drei Küstengebieten zwischen Cancún (Mexiko) und Belize vorkommt und zurzeit wegen der Tourismusentwicklung entlang der Küste der Halbinsel stark rückgängig ist. Eine weitere Gefährdung ergibt sich durch selektiven Holzschlag, wovon hauptsächlich Árbol de Santa Maria (Calophyllum brasiliense), Ciricote (Cordia dodecandra) und Amerikanischer Mahagoni (Swietenia macrophylla) betroffen sind. Andere bemerkenswerte Baumarten, die in Shipstern vorkommen, sind der Weißgummibaum (Bursera simaruba) und der Yukatan-Elefantenfuß (Beaucarnea pliabilis). |
Llanos und Chapparales
Cerrado
Chaco
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Der Gran Chaco bedeckt eine riesige Fläche von Bolivien bis in die argentinische Provinz Santa Fé und vom Andenrand bis an die Flüsse Paraguay und Paraná. Sein Klima ist durch extreme Temperaturen gekennzeichnet. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen bei 18°C im Süden und 25°C im Norden, im Sommer können aber die Werte bis auf 50°C steigen und im Winter auf -6°C abfallen. Da die Niederschläge von Ost nach West abnehmen, finden sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften. So kommen im westlichen Chaco Seco mit Kakteen durchsetzte Dornwälder vor. Der Chaco Húmedo ist etwas tiefer gelegen als der Chaco Seco und erhält mit 1'000-1'300 mm deutlich mehr Jahresniederschlag als jener. Es handelt sich um eine Savanne mit Quebrachobäumen, darunter der Quebracho blanco, (Aspidosperma quebracho-blanco) und der Quebracho chaqueño (Schinopsis balansae), Urunday (Myracrodruon urundeuva, Sumachgewächse), Trompetenbaum (Tecoma lapacho), Chañar (Geoffroea decorticans). Seit dem 19. Jahrhundert wird hier eine extensive Viehwirtschaft betrieben und seit einigen Jahrzehnten wird das Gebiet zunehmend ackerbaulich genutzt, wobei namentlich riesige Monokulturen mit Soja entstanden. Am Río Beni in Bolivien und in den tieferen Lagen des Chaco, in relativer Nähe zu Río Paraguay und Río Paraná, gibt es auch Palmensavannen und Palmenhaine bestehend aus Chaco- (Trithrinax campestris) oder Carandapalmen (Copernicia alba), die für den Blaulatzara überlebenswichtig sind. Die wenigen Flüsse sind zum Teil von Galeriewäldern begleitet und im Paraná-Becken gibt es ausgedehnte Feuchtgebiete, wie das Pantanal von Mato Grosso oder die argentinischen Humedales Chaco. |
Butia-Palmsavannen (Tropen und Subtropen)
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Die hauptsächlich aus Yatay- und Geleepalmen (Butia yatay und Butia capitata) bestehenden Palmensavannen von Südbrasilien, Uruguay und Entre Ríos hatten früher eine große Ausdehnung. Zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung wurden aber viele Bestände gerodet, oder das weidende Vieh frass alle Schösslinge, sodass die Vermehrung ausblieb. Der größte noch erhaltene Yatay-Wald befindet sich auf einer Fläche von ca. 85 km² im Nationalpark El Palmar in der argentinischen Provinz Entre Ríos. Die "Southern Cone Mesopotamian Savanna" gehört zu den am wenigsten geschützten Ökoregionen Südamerikas. Nur 0.11% stehen unter Schutz (BAUNI et al. 2013). Charakterpflanzen: Die Geleepalme wird auch als Nutzpflanze angebaut. Ihre pflaumengroßen Früchte werden entweder roh verzehrt, wobei sowohl Fruchtfleisch als auch Kerne essbar sind, oder das Fruchtfleisch wird zu Gelee oder Marmelade verarbeitet und die Kerne als Viehfutter genutzt. Tierwelt: Das Südliche Siebenbinden-Gürteltier (Dasypus hybridus) und das Neunbinden-Gürteltier sind die häufigsten Edentaten der Region. Ebenfalls recht häufig sind Weißborsten-Gürteltier und Tamandúa. Das Große Nacktschwanzgürteltier (Cabassous tatouay) und der Große Ameisenbär sind dagegen selten (BAUNI et al. 2013). |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
El Palmar-Nationalpark, Argentinien
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Naturschutzgebiet seit 1962, Nationalpark seit 1965 Vegetation: Der Nationalpark hat seinen Namen nach der bis 12 m hohen, einzeln stehenden Yatay-Palme (Butia (= Syagrus) yatay), deren Bestände außerhalb des Parks stark geschrumpft sind. Daneben hat es xerophile Baumgruppen. Die ursprügliche Grassavanne verbuscht zusehends, wobei eingeschleppte invasive Arten (z.B. Paternosterbaum und Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea)) mit eine Rolle spielen. Tierwelt: Jaguar und Puma wurden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Das Charaktersäugetier ist das Capybara. Ein Problem sind die ausgesetzten Axishirsche und Europäischen Wildschweine, deren Bestände sich trotz Bejagung kaum reduzieren lassen. Ebenfalls ausgesetzt wurden Hirschziegenantilopen und Feldhasen. Ansonsten setzt sich die Säugetierfauna nebst Grauem Spiesshirsch hauptsächlich aus kleineren Arten wie Opossums, Jaguarundi, Kleinfleckkatze, Krabbenwaschbär, Flachland-Viscacha und verschiedenen Gürteltieren zusammen. Die Vogelfauna ist mit 250 Arten bedeutend. |
Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete
Argentinien
- Chaco-Nationalpark. Seit 1954. 150 km². Chaco húmedo
- Río-Pilcomayo-Nationalpark. Seit 1951. 519 km². Chaco húmedo
Brasilien
- Brasília-Nationalpark. Seit 1961. 300 km². Cerrado
- Cavernas-do-Peruaçu-Nationalpark. Seit 1999. 564 km². Cerrado
- Chapada-das-Mesas-Nationalpark. Seit 2005. 1'600 km². Cerrado
- Chapada-dos-Veadeiros-Nationalpark. Seit 2001. 2'360 km². Cerrado
- Emas-Nationalpark. Seit 1961. 1'319 km². Cerrado
- Grande-Sertão-Veredas-Nationalpark. Seit 1989. 833 km². Cerrado
- Serra-da-Bodoquena-Nationalpark. Seit 2000. 764 km². Cerrado
- Serra-da-Canastra-Nationalpark. Seit 1972. 2'000 km². Cerrado
- Serra-do-Cipó-Nationalpark. Seit 1984. 310 km². Cerrado
Costa Rica
- Guanacaste-Nationalpark. Seit 1991, 338 km²
- Rincón-de-la-Vieja-Volcano-Nationalpark. Seit 1971, 141 km², nur teilwese Trockenwald
- Santa-Rosa-Nationalpark. Set 1966, 390 km²
Paraguay
- Paso-Bravo-Nationalpark. Seit 1989. 1'006 km². Cerrado
Venezuela
- Aguaro-Guariquito-Nationalpark. Seit 1974. 5'857 km². Llanos
Literatur und Internetquellen
- BAKER, P. C. (2005)
- BAUNI, V., CAPMOUERTERES, V., HOMBERG, M.A. & ZULETA, G. A. (2013)
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
- DORST, J. (1968)
- JANZEN, D. H. (1986)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PARERA, A. (2002)
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