Krebstiere (Crustacea)

Riesenkrabben (Inachidae)

Japanische Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi) im Océarium Le Croisic Japanische Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi) im Océarium Le Croisic
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Krabben (Brachyura)
Familie: Riesenkrabben (Inachidae)

D NB 650

 Japanische Riesenkrabbe

Macrocheira kaempferi The Japanese Spider CrabLe crabe-araignée géant du Japon

Als weltweit größte Krabbenart ist die Japanische Riesenkrabbe ein idealer Botschafter für den Meeresschutz. Aufgrund Ihres Raumbedarfs ist dei Zahl der europäischen Institutionen, in denen sie gehalten wird, jedoch recht übersichtlich.

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Japanische Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi) im Haus des Meeres, Wien © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung der Japanischen Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi)

 

 

 

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Japanische Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi) im Naturhistorischen Museum Wien © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Verbreitung 

Nordwest-Pazifik: Japan, Taiwan [2; 4].

Biologie

Die Japanische Riesenkrabbe ist die größte Krabbe der Welt. Ihr rundlicher Körper wird bis ca. 30-35 cm lang, die Spannweite ihrer langen, dünnen Beine kann bis 370 cm betragen. Das publizierte Höchstgewicht liegt bei 13.6 kg.  Sie soll bis 100 Jahre alt werden können [2; 5].

Die Japanische Riesenskrabbe ist ein Bodenbewohner, der in Tiefen von 50-200 (-600) m lebt. Sie ist ein Allesfresser, der  tierisches Material wie Aas, kleine Fische, Krebstiere und andere Wirbellose sowie Algen und Kelp zu sich nimmt. [2; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Japanische Riesenkrabbe wird durch die Rote Liste der IUCN nicht erfasst. In Japan genießt sie eine Schonzeit während der Fortpflanzungsperiode von Januar bis April [1].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Japanische Riesenkrabbe wird nicht in großem Stil für den Lebensmittelmarkt gefangen. Sie wird hauptsächlich in Japan roh, gesalzen oder gedämpft konsumiert. Kleinere Tiere werden auch für aquaristische Zwecke gefangen, obwohl sie für die Haltung in Privathand wegen ihrer zu erwartenden Größe nicht geeignet sind [2].

Haltung

Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen für das Halten von Riesenkrabben. Der amerikanische Zoo- und Aquarienverband hat detaillierte Haltungsrichtlinien herausgegeben. Empfohlen wird ein Becken mit mindestens 10'000 Liter Inhalt, für 6 Tiere 34'000 Liter. Die Wassertemperatur sollte vorzugsweise 10-13ºC betragen und 17ºC nicht übersteigen [1; 4].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Japanische Riesenkrabbe wurde 1836 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden  als "Maja Kaempferi" erstmals wissenschaftlich beschrieben und zu Ehren des deutschen Arztes und Forschungsreisenden  Engelbert KAEMPFER (1651-1716) benannt. 1839 stellte sie der niederländische Zoologe Wilhem DE HAAN, der erste Konservator für Wirbellose im Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden, in die heute gültige Gattung Macrocheira [6].

Literatur und Internetquellen

  1. AZA AQUATIC INVERTEBRATE TAXON ADVISORY GROUP
  2. FISH CONSULTING GROUP
  3. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  4. MEERWASSER-LEXIKON
  5. SEALIFE BASE
  6. WoRMS

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Gelesen 16627 mal Letzte Änderung am Dienstag, 21 Dezember 2021 17:39
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx