Stachelhäuter - Echinodermata

Lanzenseeigel

Lanzenseeigel (Cidaris cidaris) im Grand Aquarium Saint-Malo Lanzenseeigel (Cidaris cidaris) im Grand Aquarium Saint-Malo
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Klasse: Seeigel (Echinoidea)
Unterklasse Perischoechinoidea
Ordnung: Cidaroida
Überfamilie: Cidaridea
Familie: Lanzenseeigel (Cidaridae)

D NB 650

Lanzenseeigel

Cidaris cidaris • The Pencil Urchin • L’oursin porte-lance

E Cidaris cidaris st malo PD2
Lanzenseeigel (Cidaris cidaris) im Grand Aquarium Saint-Malo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

E Cidaris cidaris map
Approximative Vorkommen des Lanzenseeigels (Cidaris cidaris)

 

 

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Lanzenseeigel (Cidaris cidaris) im Haus des Meeres, Wien © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Lanzenseeigel (Cidaris cidaris) im Aquarium Colonia San Jordi, Mallorca © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Verbreitung

Atlantik: Hauptsächlich Nordostatlantik und Mittelmeer, aber auch Nordwestatlantik mit Karibik und vereinzelte Angaben zu Südostatlantik [1; 4].

Biologie

Fast alle zur Unterklasse Perischoechinoidea  gehörenden Seeigelgruppen sind bereits im Erdaltertum ausgestorben. Nur die Familie der Lanzenseeigel mit 25 Gattungen hat bis heute überlebt [2].

Der Lanzenseeigel hat eine Schale mit einem Durchmesser bis 6.5 cm und einer löhe bis 4 cm. Die Primärstacheln werden bis 13 cm lang. Sie sind von kleinen und flachen Sekundärstacheln umgeben, die ihre Basis schützen und die Füßchenreihen bedecken [2].

Der Lanzenseeigel ist in gemäßigten bis tropischen Gewässern  anzutreffen. Er ist ein Bodenbewohner, der in Tiefen von 20-2'000 m vorkommt. Er besiedelt Korallenriffe, Felsriffe und Kiesböden. Seine Nahrung besteht aus Algen, Schwämmen und Gorgonien. Im Meer erkranken die Tiere oft an der durch die Bakterien Vibrio anguillarum und Aeromonas salmonicida verursachten Seesternkrankheit, in deren Verlauf sie alle Stacheln verlieren und auch sterben können [3; 4].

Die Art ist getrenntgeschlechtig. Die Befruchtung erfolgt äußerlich. Das Weibchen verwahrt die befruchteten Eier um seine Körperöffnungen oder zwischen den Stacheln. Die geschlüpften Larven leben während mehrere Monate pelagisch, bevor sie zu Boden sinken, wo sie sich mit ihren Röhrenfüßen festhalten und zu jungen Seeigeln metamorphosieren [4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Haltung

Für die Haltung wird ein Becken mit mindestens 150 l Inhalt empfohlen, als Temperaturbereich bis 27ºC [3].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Lanzenseeigel wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Echinus cidaris" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Cidaris wurde 1778 von dem an der Universität Leipzig tätigen sorbischen Naturforscher und Ökonomen Nathanael Bohuměr Leska (zu Deutsch Nathanael Gottfried Leske) eingeführt [1; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. GBIF
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. SEALIFE BASE
  5. WoRMS

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Gelesen 16738 mal Letzte Änderung am Dienstag, 21 Dezember 2021 17:43
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