Giftnattern

Gewöhnliche Mamba

Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilienhaus Unteruhldingen Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilienhaus Unteruhldingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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 Neue Tierart

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea oder Xenophidia)
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Echten Giftnattern (Elapinae)

D NB 650

Gewöhnliche Mamba

Dendroaspis angusticeps • The Eastern Green Mamba • Le mamba vert de l'Est

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Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Tropenaquarium Hagenbeck © Stephan Hering-Hagenbeck

 

 

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Approximative Verbreitung der Gewöhnlichen Mamba (Dendroaspis angusticeps). Karte nach Roter Liste, stimmt nicht ganz mit Länderliste überein.

 

 

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Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilienzoo Scheidegg © Peter Dollinger, Zoo Office Berlin

 

 

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Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilienzoo Scheidegg © Peter Dollinger, Zoo Office Berlin

 

 

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Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilienzoo Scheidegg © Peter Dollinger, Zoo Office Berlin

 

 

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Gewöhnliche Mambas (Dendroaspis angusticeps) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Die Gewöhnliche oder Blattrüne Mamba ist eine schlanke, relativ lange, baumbewohnende Trugnatter mit hochwirksamem Gift, die der Grünen Mamba sehr ähnlich ist und diese im Osten und Süden Afrikas vertritt. Beim Publikum stößt sie auf viel Beachtung, wird aber in europäischen Zoos nicht häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Gewöhnliche Mambas werden 150-200(-220) cm lang. Sie sind sehr schlank. Der kräftige, im Verhältnis zum Körper nicht allzu lange Kopf ist nicht sehr deutlich vom Hals abgesetzt. Das Auge ist groß mit runder Pupille. Der Schwanz ist verhältnismäßig lang. Die Farbe ist oben smaragdgrün, unten gelbgrün. Die schwarzen Schuppenränder sind weniger stark ausgebildet als bei D. viridis. Jungtiere sind dunkler gefärbt [1; 4; 5].

Verbreitung

Ost- bis Südafrika: Kenia, Kongo Dem., Malawi, Mosambik, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Tansania, Uganda [2; 7].

Lebensraum und Lebensweise

Die Gewöhnliche Mamba besiedelt vorab dicht bewaldete, buschreiche Gebiete, im südlichen Afrika die tropischen bis subtropischen Feuchtwälder im Osten des Kontinents, ansonsten auch trockenere Habitate. Als Kulturfolgerin findet man sie auch in Parks und Gärten auf diversen Bäumen und Palmen. Sie ist tag- und dämmerungsaktiv und hält sich fast ausschließlich im Geäst auf, wo sie bestens getarnt ist und fast ausschließlich Vögel und Kleinsäuger jagt. Die Grüne Mamba ist ovipar. Die Gelege umfassen bis zu 10-14 ca. 58x26 mm große Eier. In Südafrika fällt die Paarungszeit auf Juni-Juli, die Eiablage auf Oktober-Dezember und der Schlupf auf Dezember-Januar [1; 3; 4; 5; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Gewöhnliche Mamba ist sehr scheu und flieht nach Möglichkeit. Ihr Gift ist neurotoxisch, wenn auch weniger stark als das der Schwarzen Mamba. Todesfälle beim Menschen sind selten [1; 5].

Die Art befindet sich im Heimtierhandel.

Haltung

Die Grüne Mamba gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist [2]. Grüne Mambas gehören nur in die Hände sehr erfahrener Giftschlangenpfleger. Für die Haltung werden geräumige, hochformatige Terrarien mit Schlupfkasten, Klettermöglichkeiten und hoher Luftfeuchtigkeit (60-90%) empfohlen. Als Bodengrund eignen sich z.B. grober Sand oder Walderde. Die Lufttemperatur soll tagsüber bei  etwa 28ºC liegen und nachts auf 18-22ºC abgesenkt werden. Von einer Bepflanzung wird aus Sicherheitsgründen abgeraten, wenn bepflanzt wird, sollte dies der Übersichtlichkeit des Terrariums keinen Abbruch tun [3; 6].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 Institutionen gezeigt, von denen sich etwa die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für zwei etwa gleich lange Tiere mindestens gleich lang und 0.75x so breit sein wie die Gesamtlänge eines Tieres. Die Höhe soll der Gesamtlänge entsprechen. Für jedes weitere Tier ist das Terrarienvolumen unter Beibehaltung der Proportionen um 20% zu erhöhen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 2020) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche dem 1.0x0.5-fachen und dessen Höhe dem 0.7-fachen der Gesamtlänge eines Tiers entsprechen. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2020) ist die Art nicht erwähnt. Es gelten die allgemeinen Bestimmungen für die Haltung von Schlangen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gewöhnliche Mamba wurde 1849 von dem britischen Militärarzt und Forschungsreisenden Sir Andrew SMITH als "Naja angusticeps" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Dendroaspis war bereits 1848 von dem aus Thüringen stammenden, am Naturhistorischen Museum Leiden tätigen Zoologen Hermann SCHLEGEL für die ursprünglich "Elaps jamesoni" genannte Jameson-Mamba eingeführt worden [7].

Literatur und Internetquellen

  1. BRANCH, B. (1988)
  2. DGHT/DVA (Hrsg. 2014)  
  3. MEHRTENS, J. M. (1993)
  4. NIETZKE, G. (1969)
  5. PATTERSON, R. & BANNISTER, A. (1988)
  6. SNAKE PARADISE
  7. THE REPTILE DATA BASE

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Gelesen 11927 mal Letzte Änderung am Montag, 13 Juli 2020 14:33
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx