Krautige Feld- und Wiesenpflanzen

Schmetterlingsblütler auf Feld- und Wiese

Hornklee (Lotus corniculatus), Blüten im Mai, Agroscope Campus Liebefeld Hornklee (Lotus corniculatus), Blüten im Mai, Agroscope Campus Liebefeld
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Allgemeines

Auf diesem Blatt sind auch Pflanzen aufgeführt, die an Ruderalstandorten wie Wegrändern, Kiesgruben etc. gedeihen.

 

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FABACEAE onobrychis viciifolia agroscope PD1
Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia), Blüten im Mai, Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE onobrychis viciifolia agroscope PD2
Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) im Mai, Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE onobrychis viciifolia agroscope PD3
Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) im Mai, Agroscope Campus, Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Hedysareae

Futter-Esparsette

Onobrychis viciifolia

Verbreitung: Ursprünglich Mittelmeerraum und Südost-Europa bis Zentralasien. In Mitteleuropa seit Jahrhunderten eingebürgert und seit dem 18. Jahrhundert als Futterpflanze angebaut. In Nordamerika eingebürgert.

Standorte: Sonnige Kalk-Magerrasen, Halbtrockenrasen, lichte Trockengebüsche, Wegränder und Böschungen vom Tiefland bis zur montanen, stellenweise subalpinen Stufe. Vorzugsweise auf warmen, kalkreichen, mäßig trockenen, tiefgründigen Lehm- und Lößböden.

Blütezeit: Mai-August.

Die Futter-Esparsette ist eine ausdauernde krautige,30-70(-90) cm hohe, tiefwurzelnde Staude mit aufrechtem oder aufsteigendem Stengel und wechselständig angeordneten Laubblättern. Die Blätter sind gestielt und mit 6-14 Fiederpaaren unpaarig gefiedert. Die Teilblätter sind  15-25 mm lang, 4-9 mm breit, oval und kurz gestielt. Die 10-14 mm langen, rosafarbenen, dunkel gestreiften Blüten sitzen in langen, aufrechten, ährigen Trauben. Die fünf Kelchblätter sind wollig behaart.  Die Kronblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüte zusammen Der Flügel der Krone ist bedeutend kürzer als der Kelch. Die eiförmigen, meist einsamigen Hülsenfrüchte sind 6-8 mm lang. Sie haben dicke, 0.5-1 mm langen Zähne, die im Fell von an Tieren hängenbleiben und so für die Ausbreitung der Art sorgen [3; 4; 6].

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FABACEAE anthyllis vulneraria agroscope PD1
Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria) im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE anthyllis vulneraria agroscope PD2
Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), Blüten im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE anthyllis vulneraria agroscope PD3
Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), Blüten im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Loteae

Echter Wundklee

Anthyllis vulneraria

Verbreitung: Europa, Nordwestafrika.

Standorte: Trockenwiesen, Halbtrockenwiesen, lichte Wälder; in mehreren Unterarten vom Tiefland bis in die kollin-montane, stellenweise subalpine Stufe.

Blütezeit: Mai-September.

Der Wundklee ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die 5-60 cm hoch wird Er hat ein kurzes Rhizom und aufsteigende oder aufrechte Stengel. Seine Blätter sind unpaarig gefiedert, mit 1-5 Fiederpaaren. Die gelben Blüten stehen in dichten, kopfigen Blütenständen [3; 4].

Junge Triebspitzen sind essbar. Wundklee enthält Saponine und Gerbstoffe und wurde deshalb früher zur Behandlung von Wunden und Geschwüren eingesetzt [6].

Vom Wundklee gibt es mehrere Unterarten, so z.B. den als Gartenpflanze kultivierten Roten Wundklee (Anthyllis vulneraria ssp. coccinea) oder den weitgehend auf die subalpine und alpine Höhenstufe beschränkten Alpen-Wundklee (Anthyllis vulneraria subsp. alpestris) [3; 5].

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Ordnung: Schmetterlingsblütenartigen (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE lotus corniculatus agroscope PD1
Hornklee (Lotus corniculatus), Blüte im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE lotus corniculatus agroscope PD2
Hornklee (Lotus corniculatus) im Mai, Agroscope Campus Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Loteae

Gewöhnlicher Hornklee

Lotus corniculatus

Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien.

Standorte: Fettwiesen, Weiden, Trockenrasen, Föhrenwälder, Wegränder vom Tiefland bis in die alpine Stufe.

Blütezeit: Mai-Juli.

Der Hornklee ist eine Sammelart, die bei uns in vier Kleinarten vorkommt. Er ist eine 5-30(-40) cm hohe, aufsteigend bis aufrechte, mehrjährige Staude, deren Überwinterungsknospe sich auf der Erdoberfläche befindet  (Hemikryptophyt). Stengel und Blätter sind je nach Kleinart kahl (corniculatus) bis lang und dicht abstehend behaart (hirsutus). Die Blätter bestehen aus 5 bis 2 cm langen Teilblättern. Die Blüten stehen zu 2-8 in  Dolden. Die Farbe der 15 mm langen Blütenkrone ist gelb, außen oft rötlich [3; 4; 6].

Der Hornklee ist eine gute Bienenweide. Er dient auch als Futterpflanze. Die Pflanze enthält Cyanwasserstoffe, allerdings in so geringer Konzentration, dass sie für Säugetiere nicht schädlich ist. Sie wird als Tee in der Volksmedizin eingesetzt und soll krampflösend und beruhigend wirken [6; 11].

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FABACEAE medicago lupulina auried PD2
Hopfenklee (Medicago lupulina) im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE medicago lupulina auried PD1
Hopfenklee (Medicago lupulina) im Mai, Naturschutzgebiet Auried, Kleinbösingen FR © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Trifolieae

Hopfenklee

Medicago lupulina

Verbreitung: Europa und Asien in mehreren Varietäten.

Standorte: Wiesen, Wegränder, Ruderalstandorte; vom Tiefland bis in die montane, stellenweise subalpine Stufe.

Blütezeit: Mai-Sptember.

Der Hopfenklee ist ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die 10-30(-70) cm hoch werden kann. Die kantigen Stengel sind niederliegenden bis aufrecht. Die wechselständigen Blätter sind, wie bei Klee-Arten üblich, dreizählig. Die Teilblätter sind verkehrt-eiförmig, vorn gezähnelt und mehr oder weniger behaart. Die ca. 2-4 mm langen gelben Blüten stehen in dichten, 10-50-blütigen Köpfchen. Ihre Krone fällt nach dem Blühen ab. Die nieren- oder sichelförmigen Früchte haben einen Durchmesser 1.5-3 mm und sind ohne Stacheln [3; 4].

Der Hopfenklee enthält Phytoöstrogene, Saponine und  blähende Proteine. Er kann in Ausnahmefällen giftig sein und z.B. schaumige Gärung im Pansen oder Fotodermatitis verursachen. Die Phytoöstrogene können zu Fruchtbarkeitsstörungen führen [2].

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FABACEAE trifolium pratense lfeld PD2
Rotklee (Trifolium pratense), Blüte im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE trifolium pratense lfeld PD1
Rotklee (Trifolium pratense) im Mai, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE trifolium pratense bannholz PD1
Rotklee (Trifolium pratense) im Mai am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Trifolieae

Rot- oder Wiesenklee

Trifolium pratense

Verbreitung: Europa, Asien.

Standorte: Fettwiesen und -weiden, Wegränder, auch kultiviert.

Blütezeit: April-September.

Der Rot- oder Wiesenklee wird 15-40(-80) cm hoch. Er ist oft verzweigt, mit grundständiger Blattrosette und dreizähligen ovalen Blättern. Er ist eine mehrjährige Schaftpflanze, d.h. er besitzt eine senkrechte Wurzel, an deren Schaft er sich nach der Überwinterung erneuert. Die violetten Blüten stehen in vielblütigen, ei- bis kugelförmigen, ährigen Blütenständen [3; 4; 5 ].

In Mitteleuropa gibt es drei Unterarten, nebst der Nominatform den Berg-Rotklee (Trifolium pratense subsp. nivale) mit gelblich- oder rötlich-weißen Blüten und den Küsten-Rotklee (Trifolium pratense subsp. maritimum) [3; 9].

Der Rotklee entält verschiedene pharmakologisch wirksame Substanzen wie Phytoöstrogene, cyanogene Glykoside, photosensibilisierende Stoffe und Alkaloide. Er ist jedoch eine gute Futterpflanze, die nur selten in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der Witterung und der verfütterten Menge zu Schäden führt [2].

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FABACEAE trifolium repens lfeld PD1
Weißklee (Trifolium repens) im Mai, Schulgarten Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE trifolium repens lfeld PD2
Weißklee (Trifolium repens) im Mai, Schulgarten Liebefeld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Trifolieae

Weißklee

Trifolium repens

Verbreitung: Europa, Nordafrika, West- und Zentralasien in zwei Unterarten.

Standorte: Wiesen, Weiden, Gartenrasen, Wegränder, Ruderalstandorte; vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine  Stufe.

Blütezeit: Mai-September.

Wie die Artbezeichnung "repens" angibt, hat der 5-20 cm hohe Weißklee einen kriechenden Stengel. Dieser ist oft verzweigt und wurzelt an den Knoten. Die Laubblätter sind dreizählig, die bis 4 cm langen Teilblätter sind breit verkehrt-eiförmig, fein gezähnt, kahl und haben, meist eine helle Zeichnung. Die Blüten sind weiß, manchmal gelblich oder rötlich, deutlich gestielt, nach dem Blühen bräunlich und herabgeschlagen. Sie stehen in kugeligen, auf langen, aufrechten Stielen stehenden Blütenständen mit Durchmessern von ca. 15-25 mm  [3; 4].

Weißklee gilt bei vielen Hobbygärtnern als Rasenunkraut. Er ist insbesondere deshalb unpopulär, weil seine Blüten zahlreiche Hummeln und Bienen anlocken, was dann bei barfuß laufenden Gartennutzern zu Stichen führen kann [5].

Der Weißklee entält verschiedene pharmakologisch wirksame Substanzen wie Phytoöstrogene, cyanogene Glykoside, photosensibilisierende Stoffe und Alkaloide. Er ist jedoch eine gute Futterpflanze, die nur selten in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der Witterung und der verfütterten Menge zu Schäden führt [2].

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Literatur und Internetquellen:

  1. APPENZELL AUSSERRHODEN: MERKBLATT KLAPPERTOPF IN BFF-FlLÄCHEN
  2. CLINI TOX
  3. INFO FLORA
  4. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  5. MEIN SCHÖNER GARTEN
  6. PFLANZEN-VIELFALT
  7. GRÜNLAND ONLINE
  8. GARTENLEXIKON
  9. GARTEN-WISSEN
  10. HORTIPEDIA
  11. PYRGUS.DE

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Gelesen 19506 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 11 Juni 2020 09:59
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx