Krautige Feld- und Wiesenpflanzen

Wiesen im Park

Magerwiese im Tierpark Aachen Magerwiese im Tierpark Aachen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Magerwiese KA PD1
Von Margeriten (Leucanthemum vulgare) und Acker-Witwenblumen (Knautia arvensis) dominierte Wiese im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Blumenwiese im mit Insekten und Eidechsen besetzten Kleintierzelt des Papilioramas in Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ältere Semester mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass in ihrer Jugend die Mähwiesen voll mit Blumen in allen Farben waren. Als Folge der immer intensiveren Nutzung  des Kulturlands wurden blumenreiche Wiesen, die auch Lebensraum für zahllose Tierarten sind, immer seltener. In der Schweiz z. B. sind in den letzten Jahren 90 Prozent der Blumenwiesen verschwunden. Heute herrscht auf dem landwirtschaftlich genutzen Wiesland ein monotones Grün vor, unterbrochen allenfalls durch die gelben Blüten des Löwenzahns (Taraxacum). Grund für  diesen Biodiversitätsverlust ist die Überdüngung durch Gülle aus zu großen Nutztierbeständen [2].

Wenn sich die älteren Semester an die Zoobesuche ihrer Jugendzeit erinnern, kommt ihnen vielleicht in den Sinn, dass das Grün zwischen den Gehegen zumeist aus gepflegtem Englischem Rasen bestand, der ebenso monoton und artenarm war, wie das landwirtschaftlich genutzte Grünland heute. Das hat zum Glück geändert, denn viele Zoos bemühen sich, ihre offenen Flächen möglichst naturnah zu gestalten.

Durch die Möglichkeit, Flächen zwischen den Gehegen als Mager- oder blumenreiche Heuwiesen auszugestalten, können Zoos nicht nur die im Landwirtschaftsgebiet weitgehend verlorene, einheimische Blumenpracht  präsentieren, sondern auch Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln, Grashüpfer und Grillen bieten, und somit zur Erhöhung der lokalen Biodiversität beizutragen. Zudem können sie die Besucher animieren, im selben Sinne tätig zu sein. Der Zoo Karlsruhe hat deshalb nicht nur artenreiche Blumenwiesen auf seinem Gelände angesät, sondern ließ auch eine Samenmischung zusammenstellen, die er über seine Artenschutzstiftung unentgeltlich an das Publikum abgab. Unter den 47 Pflanzenarten der Mischung, die zu 90 Prozent aus Samen regionaler ein- und mehrjähriger Wildblumen besteht, sind beispielsweise Klatschmohn, Kornblume, Margerite, Moschus-Malve, Wiesen-Salbei, Wegwarte und Ackersenf [1].

In einzelnen Zoos wurden Blumenwiesen in Verbindungmit einem Lehrbienenstand oder einem Bienenlehrpfad erstellt.

Literatur und Internetquellen:

  1. BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN VOM 2,. Mai 2019
  2. PRO NATURA

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Gelesen 11522 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 11 Juni 2020 09:57
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx