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Koniferen im Park

Nadelbäume - Kiefern

Fichtenbestand (Picea abies) im Rotwildgehege des Wildparks Bad Säckingen, ca. 400 m.ü. M. Fichtenbestand (Picea abies) im Rotwildgehege des Wildparks Bad Säckingen, ca. 400 m.ü. M.
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)

Mit Ausnahme der Lärchen und der Goldlärche sind die Kieferngewächse immergrüne Bäume oder, selten, Sträucher. Alle Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Ihr Holz enthält Harz und duftet aromatisch. Exemplare der großwüchsigsten Arten können eine Höhe von über 70 Metern bei Stammdurchmessern von etwa 3 Metern erreichen. Die Familie wird in vier Unterfamilien unterteilt, die zusammen 11 Gattungen und etwa 230 Arten umfassen.

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CONIF cedrus atlantica glauca pendula Reynou PD2
Atlaszeder (Cedrus atlantica) var. "glauca pendula) Im ParZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF cedrus atlantica glauca pendula Reynou PD1
Atlaszeder (Cedrus atlantica) var. "glauca pendula) Im ParZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Abietoideae

Atlaszeder

Cedrus atlantica

Verbreitung: Algerien, Marokko, Tunesien.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch.

Die Rinde der Atlaszeder ist dunkelgrau, anfänglich glatt, später rissig. Bei jungen Bäumen ist die Krone breit-kegelförmig, bei älteren flach und breit ausladend, allerdings weniger als bei der Libanonzeder. Die Nadeln an Langtrieben sind etwa 20-25 mm lang und einzelnstehend, an Kurztrieben 10-20 mm lang und in Büscheln von ca. 45 Stück stehend. Die rosagelben männlichen Blüten sind etwa 4 (3-5) cm lang. Die weiblichen Blüten stehen endständig an Kurztrieben. Sie sind grün bis rötlich, zylindrisch und etwa 1 cm lang. Aus ihnen entwickeln sich 5-7.5 cm lange Zapfen mit einem Durchmesser von 4 cm. Blütezeit ist September-Oktober, die Früchte werden ein Jahr später reif [1; 3; 5].

Die Atlaszeder wurde 1841 erstmals nach England eingeführt. Es gibt mehrere Kulturformen, z.B. "aurea", "glauca", "fastigiata" oder "pendula". In Parks und Gärten wird zumeist die Form "glauca" gepflegt. Die Trauerzedern sind klein und können entweder grüne oder blaue Nadeln haben [5].

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CONIF Cedrus libani branfere PD1
Libanonzeder (Cedrus libani) im Parc animalier et botanique de Branféré, Le Guerno © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF Cedrus libani luisen PD1
Libanonzeder (Cedrus libani) im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Abietoideae

Libanonzeder

Cedrus libani

Verbreitung: Libanon, Syrien, Türkei.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 21-30(-40) m hoch.

Die Libanonzeder ist oft mehrstämmig. Das Kernholz ist gelblich- bis rötlichbraun, das Splintholz viel heller. Die Rinde ist dunkelgrau, anfänglich glatt, später rissig. Bei jungen Bäumen ist die Krone kegelförmig, bei älteren flach und breit ausladend. Die Nadeln sind etwa 20-30 mm lang. An Langtrieben stehen sie einzeln, an Kurztrieben in Büscheln von 20-30 Stück. Die blassgrauen männlichen Blüten stehen aufrecht und sind etwa 5 cm lang. Die weiblichen Blüten stehen endständig an Kurztrieben. Sie sind eiförmig und etwa 1 cm lang. Aus ihnen entwickeln sich 8 cm lange Zapfen. Blütezeit ist September-Oktober, die Früchte werden im darauffolgenden August reif [1; 3; 5].

Libanonzedern sind etwas kälteresistenter als Atlaszedern (Cedrus atlantica). Sie wurden 1638 erstmals nach England eingeführt [5].

Die Libanonzeder ist der Nationalbaum des Libanon, sie wird auf dessen Wappen und Flagge dargestellt.

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CONIF pinaceae larix decidua nadeln WPFK PD1PD
Lärche (Larix decidua) mit frisch austreibenden, hellgrünen Nadeln © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinaceae larix decidua stralsund PD1
Lärche (Larix decidua), Nadeln, Knospen und älzrtr Zapfen im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinaceae larix decidua ballenberg PD1
Lärche (Larix decidua) mit jungen Zapfen im Juni im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballengern, Brienzwiler BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinaceae larix decidua rinde WPFK PD1
Rinde einer Lärche (Larix decidua) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Laricoideae

Lärche

Larix decidua

Verbreitung: Alpen, Sudeten und Karpaten.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 55 m hoch.

Die Europäische Lärche ist ein sommergrüner, sehr lichthungriger Hochgebirgsbaum. Ursprünglich im Lärchen-Arvengürtel, in den Zentralalpen auch im Fichtengürtel der subalpinen Zone verbreitet, wurde sie auch in der montanen und kollinen Stufe angepflanzt und auch in Dorfnähe gefördert, weil unter ihrem lichten Schirm Wiesen- und Weidenutzung möglich ist. Sie liebt trockene Lagen. Wegen ihrer Sturmfestigkeit und ihres harzreichen, dauerhaften Holzes wird sie sehr geschätzt.

Die Nadeln sind 1-5 cm lang und 0.5-0.9 mm breit, weich und abgeflacht, oben wie unten dunkel- oder hellgrün. An Kurztrieben stehen sie in Büscheln zu 30-40, an Langtrieben einzeln. Junge Lärchennadeln gehören zu den bevorzugten Nahrungsbestandteilen von Auer- und Birkuhn. Im Herbst verfärben sich die Nadeln goldgelb.

Die Lärche ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Ihre Blütezeit  ist April-Juni. Die schwefelgelben männlichen Blüten sind 5-10 mm lang und sitzen auf unbenadelten Kurztrieben. Die  rosa- bis dunkelroten oder purpurfarbenen und später vergrünenden  weiblichen Blüten, die meist an benadelten Kurztrieben aufrecht stehen, sind etwa doppelt so lang. Die sich aus ihnen entwickelnden reifen Zapfen stehen aufrecht, sind 2-4 cm lang, dick und graubraun. Die Samen fliegen erst im zweiten Jahr aus, die Zapfen bleiben dann weiterhin  an den Zweigen und fallen erst nach mehreren Jahren mit dem Zweig ab. 

Das rotbraune Kernholz der Lärche ist sehr hart und dauerhaft. Es wird zum Möbelbau, Innenausbau und Hausbau verwendet, ferner für Dachschindeln, Zäune, Telefonmasten etc. [1; 2; 3; 7].

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CONIF Picea abies vallorbe PD1
Von Fichten (Picea abies) umstandene Bisonweide auf etwa 1'000 m. ü. M. im JuraParc Mont d'Orzeires, Vallorbe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Picea abies goldau PD1
Fichte (Picea abies) auf etwa 550 m. ü. M. im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Picea abies marécottes PD1
Fichten (Picea abies) auf Naturfels im Steinwildgehege des Zoo des Marécottes, Salvan, ca. 900 m.ü. M. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Picea abies vallorbe PD2
Mit Fichten (Picea abies) bestandenes Bärengehege auf ca. 900 m.ü. M. im JuraParc Mont d'Orzeires, Vallorbe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Picea abies poing PD1
Muffelwild in alter Fichten-Monokultur (Picea abies) im Wildpark Poing, ca. 520 m.ü. M. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Piceoideae

Fichte, Rottanne

Picea abies

Verbreitung: Nord- Ost und Mitteleuropa. Im Mittelmeerraum und ursprünglich in Mitteleuropa nur in Berggebieten, heute in Mitteleuropa großflächige eingeführte Populationen, oft als Monokulturen. Die Fichte ist heute bei uns die häufigste Baumart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Freistehend bis 40, in geschlossenem Betand bis 60 m hoch.

Die Fichte gedeiht auf frischen bis nassen, steinig-sandigen Lehm- und Tonböden an eher kühlen Standorten. Ursprünglich ein Baum der subalpinen Zone, wird sie seit mehr als 150 Jahre auch in der montanen und kollinen Zone angepflanzt. Sie ist meistens ein Flachwurzler und daher nicht sturmfest. Die Borke älterer Bäume ist graubraun und in runden Schuppen abblätternd.

Die Nadeln sind 0.5-2,5 cm lang und bis 1 mm breit, ziemlich steif und im Querschnitt fast quadratisch, oft etwas gekrümmt und sehr kurz gestielt. Jungtriebe sind hellgrün, später werden die Nadeln allseitig dunkelgrün. Am Spross sind sie spiralig angeordnet.

Blütezeit der Fichte ist April-Juni, die Bäume blühen jedoch nicht jedes Jahr.  Die einzeln stehenden männlichen Blüten sind etwa 1 cm lang und anfänglich karminrot, später gelb gefärbt. Die weiblichen Blüten stehen in aufrechten, roten Zapfen zusammen. Die Einzelblüte besteht aus einem flachen Fruchtblatt und einer Deckschuppe. Das Fruchtblatt verholzt später zu einer festen Samenschuppe. Die reifen, etwa 10-15 cm langen  Zapfen sind braun, hängen nach unten und werden - anders als bei der Weißtanne - als Ganzes abgeworfen.

Das Holz ist gelblich-weiß, leicht und weich. Es wird als Bauholz, für Möbel, Schindeln und Musikinstrumente verwendet und zu Spanplatten, Holzwolle oder Zellulose verarbeitet. Die Fichte enthält ätherische Öle (Terpentinöl mit Monoterpenen sowie Diterpene). Sie wird deswegen auch als schwach giftig eingestuft, kann in der Praxis aber verfüttert werden, was in vielen Zoos mit unverkauften Weihnachtsbäumen regelmäßig geschieht [1; 2; 3; 5; 6].

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CONIF pinaceae picea brewerianA BOGAkOELN PD(1)
Mähnenfichte (Picea breweriana) im Botanischen Garten Köln © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Piceoideae

Mähnenfichte, Siskiyou-Fichte

Picea breweriana

Verbreitung: Nordamerika, von Nordwest-Kalifornien bis Südwest-Oregon.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: 20-30 (16-40) m.

Die Mähnenfichte wächst natürlicherweise in küstennahen Gebieten mit hohem Jahresniedeschlag. Im Gebirge steigt sie bis auf über 2'000 m Höhe. Sie wächst langsam, in 20 Jahren um etwa 4 m. Die charakteristischen hängenden Zweige entwickeln sich erst, wenn die Pflanze mehrere Jahre alt ist [3; 5].

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CONIF Pinus halepensis pontdegau PD1
Aleppokiefer (Pinus halepensis) im Parc Ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries-de-la-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus halepensis pontdegau PD2
Aleppokiefer (Pinus halepensis), Zapfen, im Parc Ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries-de-la-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus halepensis pontdegau PD3
Aleppokiefer (Pinus halepensis), Rinde, im Parc Ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries-de-la-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus halepensis ZoA sanary PD1
Aleppokiefer (Pinus halepensis), reife Zapfen, im ZOA Parc Animalier et Exotique, Sanary-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Pinoideae

Aleppokiefer

Pinus halepensis

Verbreitung: Mittelmeerraum, hauptsächlich in Südfrankreich, Spanien und im Maghreb.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: 15-18 m hoch.

Die Aleppokiefer hat einen dicken Stamm mit dunkel purpurbrauner Rinde mit breiten orangen Rissen. Die Krone ist bei jungen Bäumen schmal, bei älteren breit und gewölbt. Die Nadeln stehen zu zweit an Kurztrieben. Sie sind hellgrün, erreichen eine Länge von 7-15 cm und werden nach zwei Jahren abgeworfen. Die Blütezeit fällt auf März-April. Die männlichen Blütenzapfen sind anfänglich grün und werden dann gelb. Die weibliche Blütenzapfen sind zur Blüte rot. Sie stehen anfänglich aufrecht an einem 1 cm langen Stiel. Nach der Bestäubung biegen sie sich nach unten. Die Zapfen stehen einzeln oder bis zu dritt zusammen. Sie sind eiförmig, bis ca. 11 cm lang und haben einen Durchmesser von 2.5-4.2 cm. Ihre Reifezeit beträgt 3 Jahre [1; 3; 5].

Das Holz der Aleppokiefer ist sehr harzreich. Das Harz wird in Griecheland dem Retsinawein zugesetzt.

Die Aleppokiefer wird außerhalb ihres Areals selten angepflanzt. Sie wurde 1683 erstmals nach England eingeführt [5].

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CONIF pinaceae pinus mugo CH NP PD1
Aufrechte Bergfören (Pinusmugo ssp. uncinata) im Schweizerischen Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinaceae pinus mugo Gemmi PD1
Aufrechte Bergföhren (Pinus mugo ssp. uncinata) im Gemmigebiet, Berner Oberland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinaceae pinus mugo BOGABE PD(1)
Blühende Bergföhren (Pinus mugo) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Pinoideae

Bergföhre, Bergkiefer

Pinus mugo

Verbreitung: Europäische Hoch- und Mittelgebirge von der montanen bis zur alpinen Stufe.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 1/3: Unterart  uncinata bis 20-25 m, Unterart mugo bis 5 m hoch.

Die Bergföhre hat eine dunkle Rinde und in Paaren stehende, 3-5 cm lange, dunkelgrüne  Nadeln. Sie blüht fast jährlich im Juni-Juli. Die kleinen, beinahe sitzenden Zapfen stehen schief oder waagerecht ab [3; 5; 8].

Die Bergföhre kommt in drei Unterarten mit unterschiedlichen Wuchsform vor:

  • Die Aufrechte Bergföhre (Pinus mugo ssp. uncinata) ist ein mittelgroßer Baum der montanen-subalpinen Stufe. Sie bildet  alleine oder in Gesellschaft von Lärche, Arve und Waldföhre Wälder, steht aber auch in Torfmooren oder einzeln zwischen Felsen. An der Waldgrenze gibt es Übergangsformen zur Legföhre
  • Die Legföhre oder Latschenkiefer (Pinus mugo ssp. mugo) ist ein niederliegend-aufsteigender, nicht über 5 m hoher, strauchartiger Baum. Sie kommt im Bereich der Waldgrenze und darüber im Strauchgürtel der alpinen Stufe vor.
  • Die Moor-Spirke (Pinus mugo ssp. rotundata) ist eine 8-10 m hoch werdende Zwischenform der montanen Stufe, deren Vorkommen auf Mittelgebirge beschränkt ist.

Die Aleppokiefer wird nur selten kultiviert [5].

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CONIF pinus nigra BSL PD1
Schwarzföhren (Pinus nigra) im Zoologischen Garten Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinus nigra BSL PD3
Schwarzföhren (Pinus nigra) im Zoologischen Garten Basel mit horstenden Weißstörchen (Ciconia nigra) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinus nigra BSL PD2
Graureihernest (Ardea cinerea) in Schwarzföhre (Pinus nigra) im Zoologischen Garten Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF pinus nigra lfeld PD1
Schwarzföhre (Pinus nigra), Stamm mit grauer Borke © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Pinoideae

Schwarzföhre

Pinus nigra

Verbreitung: Süd- und Osteuropa, Maghreb. Erreicht die Alpen, fehlt aber in der Schweiz

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 50 m hoch, Wuchs anfänglich kegelförmig, später schirmförmig.

Die Schwarzföhre besiedelt in 5 Unterarten mittlere Gebirgslagen. Ihr Areal ist stark zerrissen. Ihre Wuchshöhe und die Kronenform variieren je nach Unterart und Standort. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird meistens die Nominatform als Zierbaum im städtischen Raum kultiviert. Heute wird sie in den meisten Ländern Europas auch forstlich angebaut. Der größte und schönste Schwarzkiefernwald in Deutschland liegt in Unterfranken bei Erlabrunn und Leinach [4].

Innerhalb der Gattung Pinus gehört die Schwarzföhre zu den zweinadeligen Arten. Sie ist bisweilen mehrstämmig. Ihre Borke ist schwarz oder graubraun bis silbergrau und sehr schuppig.  Die Krone ist meist unregelmäßig, im unteren Bereich offen, nach oben dichter. Die Blütezeit fällt je nach Standort auf April bis Anfang Juni. Die grün gefärbten, 2-3 mm langen männlichen Blütenzapfen befinden sich endständig an Langtrieben. Die weiblichen Blütenzapfen sind kurzgestielt und stehen meist zu 2-4 beisammen. Sie sind anfänglich grün und verfärben sich dann zu rot. Die Zapfen werden bis zu 12 cm lang und 4.5 cm dick. Sie reifen im Herbst des Folgejahres und fallen mit drei Jahren ab [1; 2; 3; 4; 5].

Das Holz der Schwarzkiefer ist zwar dauerhaft, wird aber weniger geschätzt als das der Waldkiefer. Es ist schwer und sehr harzreich und wird besonders für den Erd- und Wasserbau sowie den Schiffsbau eingesetzt. Die Schwarzkiefer enthält ätherische Öle (Terpentinöl mit Monoterpenen sowie Diterpene). Sie wird deswegen auch als schwach giftig eingestuft. In Niederösterreich wurde aus Schwarzkiefern während Jahrhunderten Harz, das sogenannte "Pech", gewonnen und zu Terpentinöl und Kolophonium verarbeitet [5].

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CONIF pinaceae pinus parviflora luisen PD1
Mädchenkiefer (Pinus parviflora), eingetopft, im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Pinoideae

Mädchenkiefer

Pinus parviflora

Verbreitung: Japan in Höhenlagen von 1'300-1'800 m.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2-3: Bis 6-15 m hoch.

Als junge Bäume haben Mädchenkiefern eine kegelfömige Krone, bei älteren ist die Krone flach mit spreizwüchsigen Ästen. Die 5-6 cm langen Nadeln sitzen zu fünft in Büscheln gruppiert. Die männlichen rosafarbenen, 7 mm langen Blütenzapfen werden am Grund junger Triebe gebildet. Die 2-3 cm langen weiblichen Blütenzapfen sind rot. Die ovalen, recht klein bleibenden Samenzapfen stehen einzeln oder in Büscheln. Nach der Bestäubung dauert es zwei Jahre, bis die Samen reif sind.

Mädchenkiefern werden oft als Bonsai kultiviert. Nach Europa wurden sie erstmals 1846 eingeführt. Es gibt mehrere, sich farblich unterscheidende Gartenformen [3; 4].

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CONIF pinaceae pinus pinea ruelzh PD2
Mittelmeerkiefern (Pinus pinea) in der Straußenfram Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF pinaceae pinus pinea ruelzh PD1
Mittelmeerkiefer (Pinus pinea) in der Straußenfram Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF pinaceae pinus pinea ruelzh PD3
Mittelmeerkiefer (Pinus pinea), Rinde, in der Straußenfram Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Pinoideae

Mittelmeerkiefer

Pinus pinea

Verbreitung: Mittelmeergebiet.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC).

Wuchsklasse 1-2: Bis 24 m hoch.

Die Mittelmeerkiefer wächst für einen Vertreter ihrer Gattung sehr langsam. Meist bildet sie eine Pfahlwurzel mit wenigen Seitenwurzeln. Für ein gutes Wachstum ist sie auf Mykorrhiza-Pilze angewiesen. Sie hat eine breite, kugel- oder schirmförmig gewölbte Krone mit kurzem Stamm, der sich oft schon in niedriger Höhe in einige strarke Äste teilt. Die Zweige stehen breit ab. Die Rinde ist rotbraun oder orange mit tiefen grauen Rissen, junge Bäume mit tiefen orangen Furchen. Die Mittelmeerkiefer ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die eiförmigen, ca. 13 mm langen männlichen Blüten leuchten gelb und stehen im Juni in Büscheln an der Basis diesjähriger Langtriebe in der unteren Krone. Die weiblichen gelbgrünen Blüten bestehen aus ein Zentimeter langen Zapfen, sie stehen unterhalb der Triebspitze von diesjährigen Langtrieben in der oberen Krone. Die Nadeln stehen zu zweien, sie sind 12-15 cm lang, ziemlich dick und oft gedreht. Die Zapfenbildung beginnt erst im Alter von etwa 20 Jahren. Erst im dritten Jahr – die Befruchtung erfolgt erst 24 Monate nach der Bestäubung – reift der eiförmige Zapfen heran. Die kugeligen bis eiförmigen Zapfen sind ca. 10x10-15 cm groß. Sie sind stark harzhaltig und enthalten die etwa 2 cm langen, von einer harten Schale umgebenen "Pinienkerne". Diese werden roh, gekocht oder geröstet verzehrt und sind eine teure Delikatesse [4; 5].

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CONIF Pinus sylvestris Perleberg PD1
Kiefernwald (Pinus sylvestris) im Damwildgehege des Tierparks Perleberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus silvestris blindham PD1
Waldföhren (Pinus sylvestris) in Hochmoor auf ca. 650 m.ü.M. im BergTierPark Blindham © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus sylvestris BSL PD1
Waldföhre (Pinus sylvestris) mit unreifen Zapfen (Juni). im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus sylvestris BSL PD2
Waldföhre (Pinus sylvestris), Ast mit unreifen Zapfen im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CONIF Pinus sylvestris BSL PD3
Waldföhren (Pinus sylvestris), Stamm mit roter Borke im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Pinoideae

Waldkiefer, Waldföhre

Pinus sylvestris

Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, nördliches Asien.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC)

Wuchsklasse 1: Bis 45 m hoch, Wuchs anfänglich kegelförmig, später flachkronig.

Die Borke der Waldföhre ist fuchsrot. Die Krone ist bei jungen Bäumen kegelförmig und quirlästig. Bei alten Bäumen ist der lange Stamm frei von Ästen, und die Krone ist flach. Innerhalb der Gattung Pinus gehört die Waldföhre zu den zweinadeligen Arten. Die Nadeln sind 4-6 cm lang, dünn, spitz, steif und gedreht. Ihre Außenseite ist dunkelgrün, die Innenseite graugrün. Die Blütezeit fällt auf April-Mai. Die glänzend gelben männlichen Blüten stehen in Büscheln an der Basis der schwächeren neuen Triebe, die 5-8 cm langen weiblichen Blüten einzeln oder in Gruppen bis zu 5 an den Spitzen neuer starker Triebe. Sie sind erst hellrosa und werden dann dunkler. Nach der Befruchtung sind die Zapfen anfangs dunkelgrün. Sie reifen erst im Oktober-November des zweiten Jahres und haben dann eine Lönge von ca. 8 cm.

Die Bezeichnung "Kiefer" wird in Deutschland und Österreich verwendet. Im alemannischen Raum heißt der Baum "Föhre", in den Kantonen Bern und Wallis ist der Name "Dähle" (französisch: Daille) gebräuchlich, daher heißt der Berner Tierpark "Dählhölzli" = Kiefernwäldchen.

Die Waldkiefer wird häufig als Monokultur angebaut, um Bau- und Industrieholz zu gewinnen. Sie enthält ätherische Öle (Terpentinöl mit Monoterpenen sowie Diterpene), die in der Volksmedizin verwendet werden, und wird deswegen auch als schwach giftig eingestuft, kann in der Praxis aber verfüttert werden [1; 2; 3; 5].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. GODET, J.-D. (1986)
  3. JOHNSON, H. (1974)
  4. MEIN SCHÖNER GARTEN
  5. MITCHELL, A. (1975)
  6. CLINI TOX
  7. STEIGER, P. (1994)
  8. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)

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Gelesen 26606 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 18 August 2021 14:33