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Unpaarzeher

Hauspferd

Freiberger-Fohlen im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz Freiberger-Fohlen im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Unpaarzeher (PERISSODACTYLA)
Familie: Pferdeartige (Equidae)

D NB650

Hauspferd, Pony

Equus ferus f. caballus • The Domestic Horse • Le cheval domestique

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Kopf eines Camarguepferdes (Equus ferus f. caballus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Dartmoor-Pony (Equus ferus f. caballus), eine robuste Ponyrasse, die oft zur Biotoppflege eingesetzten wird, im Haustierpark Lelkendorf © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Vom Kaltblut zum Warmblut: Freibergerpferd auf der Weide in den Freibergen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Präsentation eines Vollbluthengsts (Equus ferus f. caballus) in Tunis © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Reittier - Vorführung im Lázár-Pferdepark, Domonyvölgy © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Reittier und Gehilfe beim Viehtreiben: Gardian in der Camargue © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Reittier und Gehilfe beim Viehtreiben: Gaucho in der Pampa Uruguays © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pferde gehören in den La Plata-Ländern zur Folklore: Fiesta Criolla in Montevideo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Folkloristische Darbietung mit Berberpferd (Equus ferus f. caballus) in Tunesien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gardians mit ihren Camarguepferden (Equus ferus f. caballus) in Les Stes. Maries-de-la-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Zugtier - Freiberger zieht das Zootram durch Knie's Kinderzoo in Rapperswil © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Zugtier - Vierspänner, Vorführung im Lázár-Pferdepark, Domonyvölgy © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schwertransport mit Belgischen Kaltblutpferden (Equus ferus f. caballus) - traditioneller Biertransport mit Vierspänner der Brauerei Felschschlösschen, Rheinfelden AG © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd als Zugtier - Haflinger als Fiakerpferde in Salzburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd in der Armee - heute hauptsächlich ein folkloristisches Element, hier am Marché Concours in Saignelégier im Schweizer Jura © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die "Mounted Horse Guards", die berittene Palastwache der britischen Krone, dient heute hauptsächlich repräsentativen und zeremoniellen Zwecken © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Pferd in der Kunstreiterei, "Ungarische Post" im Lázár-Pferdepark, Domonyvölgy © Thomas Althaus, Detligen

 

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Das Pferd im Dienste des Tourismus - hier Camarguepferde als Staffage für Flussfahrten auf dem Petit Rhône © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Reiten auf Islandponies im Fårup Sommerland, Blokhus © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pferde und Mädchen, eine besondere Beziehung. Reiterhof in Fjerritslev, Nordjütland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hauspferde sind in den meisten Zoos und Tierparks anzutreffen. Namentlich das Shetlandpony oder andere kleine Rassen gehören zum Standardbesatz von Kinderbauernhöfen und Kontaktgehegen. Oft wird Ponyreiten angeboten. Von der Zoopädagogik her sind Pferde von besonderem Interesse, um den praktischen Umgang mit Tieren zu vermitteln, weil Pferde aus dem heutigen Stadtbild verschwunden sind und sich viele Kinder darum reißen, als Tierpfleger-Volontäre bei der Pflege der Pferde mitzuwirken

Stammformen und Domestikation

Abstammung und Domestikationsgeschichte des Hauspferds sind nicht völlig geklärt. Stammform ist das Wildpferd (Equus ferus), bei dem man davon ausgeht, dass bis in Neuzeit drei Unterarten überlebt haben: Der Waldtarpan (Equus f. ferus), der Steppentarpan (E. f. sylvestris) und der meistens Przewalskipferd genannte Osttarpan (E. f. przewalskii), der sich von den beiden anderen Unterarten dadurch unterscheidet, dass er ein Chromosomenpaar mehr besitzt, was für die Vermischung der drei Formen aber keine Rolle spielt. Vermutlich hat die Domestikation des Pferdes nicht an einem Ort, sondern unabhängig voneinander an mehreren Orten stattgefunden, wobei alle drei Unterarten beteiligt waren. Eventuell gab es aber einen Hauptdomestikationsherd, und in die domestizierten Pferde wurden an verschiedenen Ort Wildpferde eingekreuzt. Die ältesten Hauspferde sind aus dem südosteuropäischen Steppengebiet zwischen Wolga und Dnepr bekannt geworden, also dem Areal des Steppentarpans. Ihr Alter beträgt annähernd 5'500 Jahre. Es gibt aber auch Angaben, wonach die früheste Haustierwerdung weiter östlich stattgefunden hat. In China gab es bereits vor 5'000 Jahren Hauspferde. Etwas später gelangten Hauspferde über den Kaukasus nach Südwestasien, vor 4'000 Jahren erreichten sie Süd- und Mitteleuropa und vor 3'500 Jahre Ägypten [5; 6; 11]. Im Laufe der Domestikation kam es zur Ausbildung zahlreicher Rassen, die sich wie folgt grupperen lassen [6]:

  • Zwerg-oder Miniponies: Stockmaß um 70 cm, z. B. Falabella.
  • Ponies einschließlich Kleinpferde: Stockmaß 90-147(-150) cm. Dazu gehören die Vertreter alter Landrassen.
  • Traber: Leichte Pferde mit besonderer Eignung zum Traben. Stockmaß 152-163 cm. Die einzelnen Rassen sind unabhängig voneinander durch unterschiedliche Kreuzungen von Landrassen bzw. Warmblupferden mit Vollblütern im 18. Jahrhundert erzüchtet worden.
  • Warmblutpferde: entstanden im 19. Jahrhundert durch die Kreuzung von Landrassen mit Arabischem oder Englischem Vollblut.
  • Kaltblutpferde: Schwere Tiere mit einem Stockmaß von 148- ca. 180 cm. Entstanden im Mittelalter als Ritterpferde. Manche ursprünglichen Kaltblutrassen entsprechen heute dem Warmbluttyp, weil aufgrund des geänderten hauptsächlichen Verwendungszwecks als Freizeitpferde leichtere Rassen eingekreuzt wurden.
  • Vollblutpferde: Stockmaß 140-173 cm. Entstanden wohl schon in der Antike im Nahen Osten, in Europa durch Paarung von orientalischen Hengsten und Warmblutstuten, in England ab Ende des 17. Jahrhunderts, im Mittelmeerraum schon früher.

Körperbau und Körperfunktionen

Hauspferde unterscheiden sich von ihren wilden Ahnen dadurch, dass sie keine Steh-, sondern eine Kippmähne haben und dass bei den meisten Rassen der Aalstrich verschwunden ist. Aus den ponygroßen Tarpanen wurden, entsprechend den verschiedenen Verwendungszwecken, höchst unterschiedliche Rassen herausgezüchtet. Je nach Rasse variiert das Stockmaß von etwa 75 bis 180 cm und das Körpergewicht von rund 60 bis 1'200 kg. Hinsichtlich Kopfform gibt es "edle" Rassen mit einem konkaven Profil (Hechtkopf), Rassen mit gerader Nasenlinie (Keilkopf) und in der Regel schwere Pferde mit nach außen gewölbtem Ramskopf. Die Färbung variiert enorm. Es wird unterschieden zwischen Braunen (mit schwarzer Mähne), Füchsen (mit gleichfarbiger oder heller Mähne), schwarzen Rappen, weißen Schimmeln, gelblichen Isabellen (mit gleichfarbiger oder hellerer Mähne) und gelblichen oder gräulichen Falben (mit dunkler Mähne und Aalstrich) sowie Schecken mit meist großen und Tiger mit kleinen Flecken. Häufig haben Hauspferde weiße Abzeichen am Kopf, die je nach Größe unterschiedliche Namen wie z. B. Flocke, Blume, Stern, Blesse oder Laterne tragen. Auch an den Beinen treten häufig weiße Bereiche in unterschiedlicher Größe auf.

Die Standardgangarten des Pferdes sind Schritt (Viertakt, 5-8 km/h), Trab (Zweitakt, 12-20 km/h) und Galopp (Dreitakt, 21-35 km/h). Bei bestimmten Rassen sind Passgang oder Tölt (namentlich beim Islandpony) typisch oder kommen vor. Bei einer amerikanischen Rasse gibt es den Foxtrott, bei dem das Pferd vorne schreitet und hinten trabt. Auf kurze Strecken können Rennpferde eine Geschwindigkeit von über 60 km/h erreichen. Araberpferde können Strecken von 100-150 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18 km/h zurücklegen [5].

Bei Weidehaltung beansprucht die Nahrungsaufnahme 12-16 Stunden des täglichen Zeitbudgets. Die zweitmeiste Zeit verbringen die Pferde mit Ruhen, bei Erwachsenen sind dies etwa 5-9 Stunden pro Tag. Geruht wird in mehreren Phasen über den ganzen Tag verteilt. Zu etwa 80% geschieht dies im Stehen, da diese Position mit dem geringsten Energieaufwand für das Pferd verbunden ist, zumal durch einen Fixationsmechanismus des Kniegelenks das eine Hinterbein entlastet werden kann ("Schildern"). Aufgrund des hohen Gewichts der Tiere beansprucht die Liegeposition das Herz-Kreislauf-System sowie die Lunge weitaus mehr, als das Stehen. Beim erwachsenen Pferd in der ausgestreckten Seitenlage nimmt nach ca. 15 Minuten die Blutzirkulation der Lunge ab. Ruhen im Stehen ist meistens gleichbedeutend mit Dösen, aber auch das eigentliche Schlafen ist im Stehen möglich. Im Liegen wird entweder in Brustlage mit abewinkelten Beinen oder entspannt in Seitenlage geruht. Der Paradoxe oder REM- (Rapid Eye Movement-) Schlaf kommt nur in Seitenlage vor [14; 15].

Rassen und Bestände in Mitteleuropa

In Deutschland werden 17 traditionelle Pferderassen gezüchtet: Bayerisches, Mecklenburger, Württemberger und Zweibrücker Warmblut, Pfalz-Ardenner- und Rheinisches Kaltblut, Dülmener und Lewitzer Pony, Hannoveraner, Holsteiner, Oldenburger, Ostfriese, Rottaler Pferd, Schwarzwälder Fuchs, Senner, Trakehner und Westfale. Fünf weitere sind in den letzten Jahren dazugekommen. Österreich hat mit dem Haflinger, dem Noriker und dem Lipizzaner drei traditionelle Pferderassen aufzuweisen. In der Schweiz werden rund 30 Pferderassen gezüchtet, am bedeutendsten ist der Freiberger, der gleichzeitig die einzige noch bestehende Rasse ist, die ihren Ursprung in der Schweiz hat, nachdem lokale Schläge, wie der Erlenbacher, der Burgdorfer oder der Einsiedler "Cavallo della Madonna" ausgestorben oder im modernen Schweizer Warmblut aufgegangen sind [4; 7].

Für 2019 wurden in Deutschland 411'954 Einhufer in 42'145 Haltungen gezählt, wobei Esel, Maultiere und Maulesel nicht gesondert ausgewiesen wurden. In der Schweiz wurden 2019 80'706 Tiere der Pferdegattung in rund 11'000 Betrieben gehalten. Nach Abzug der Esel, Maultiere und Maulesel dürfte es etwa 75'000 sein. Der Bestand hat seit Mitte der 1980er-Jahre deutlich zugenommen [9; 10].

Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung

Der Weltbestand an Pferden nahm laut FAO von 1961 bis 2014 von 62.2 Millionen auf 58.8 Millionen Individuen leicht ab. Als Arbeitstier in der Landwirtschaft ist das Pferd hauptsächlich in Ländern der Dritten Welt, Schwellenländern und ärmeren Ländern Osteuropas noch wichtig. Als Reittier dient es seit mindestens 3'700 Jahren und wird es in vielen Ländern zum Hüten und Treiben von Nutztieren eingesetzt, man denke an die Gauchos in Süd- und die Cowboys in Nordamerika. Eine große Bedeutung hat der Reitsport mit Renn-, Dressur-, Fahr- und Freizeitreiterei, an dem ganze Industrien hängen [1; 5; 7].

Von der Antike bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten Pferde eine große Bedeutung in den Armeen vieler Länder. Ab der Mitte des 2. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung waren von Pferden gezogene Streitwagen die effektivste Waffengattung der Völker des Nahen und Mittleren Ostens. Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. über das Römische Kaiserreich und das Rittertum des Mittelalters bis in die Neuzeit standen Pferde als Reitpferde im Kampf im Vordergrund. Bei der Eroberung Mexikos und der Vernichtung der Azteken durch die Spanier im 16. Jahrhunderts spielten sie ebenso eine herausragende Rolle wie drei Jahrhunderte später bei der Unterwerfung der nordamerikanischen Indianer durch die US-Amerikaner. In der Neuesten Zeit wurden sie hauptsächlich als Fortbewegungsmittel der berittenen Infanterie (Dragoner), als Offizierspferde bei anderen Truppengattungen und als Zugtiere vor, allem bei der Artillerie und den Versorgungstruppen (Train), verwendet. Während des 2. Weltkriegs wurden allein auf deutscher Seite 2.8 Millionen Pferde eingesetzt, von denen beinahe zwei Drittel den Krieg nicht überlebten. In der Schweizer und der österreichischen Armee dienen heute noch Freiberger- bzw. Haflingerpferde und Maultiere im Rahmen des Gebirgstrains [13].

Regional spielt das Pferd auch als Schlachttier eine größere Rolle. Dies ist bei uns nicht der Fall: Die Zahl der Schlachtungen ist in Deutschland mit 4'750 Stück im Jahr 2019 unbedeutend, in der Schweiz ist sie gemessen an der Einwohnerzahl mit etwa 2'600 Tieren und einem Fleischertrag von über 600 Tonnen relativ höher, der Fleischkonsum ist aber mit 330 g pro Kopf, die zum größeren Teil durch Importe gedeckt werden, auch hier unbedeutend [9; 10].

Der Grund dafür liegt darin, dass vermutlich zur Unterdrückung heidnischer Opferrituale Papst Gregor III. im Jahre 732 im Zuge der Christianisierung der Germanen jeglichen Verzehr von Pferdefleisch verbot. Das Verbot galt für die ganze Christenheit, setzte sich aber langfristig in den romanisierten und bereits früher christianisierten Ländern nicht durch, währenddem es in den germanischen Ländern noch heute Auswirkungen auf die Essgewohnheiten hat. In der Schweiz ist diesbezüglich ein deutlicher Unterschied zwischen den deutsch- und den französisch- oder italienischsprachigen Landesteilen festzustellen.

Haltung im Zoo

Ponies werden in vielen Zoos zum Reiten, Pferde größerer Rassen für Kutschfahrten eingesetzt. Stuten und Wallache kleiner Rassen, wie Shetlandponies oder Falabellas, werden oft in Kontaktgehegen gehalten. Von Hengsten abgesehen ist eine Gemeinschaftshaltung mit Eseln möglich. In Zirkusbetrieben werden Pferde bisweilen auch gemeinsam mit Steppenzebras gehalten.

Haltung in europäischen Zoos: In europäischen Zoos, Tier- und Wildparks werden rund 100 Rassen von Pferden, Kleinpferden und Ponies gehalten. Mit Abstand am häufigsten sind die Shetlandponies mit über 550 Haltungen, wozu noch rund 80 Haltungen von "Mini-Shetlandponies" kommen. Mit rund 40 Haltungen, wovon gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum, ist auch das Falabella, das Argentinische Zwergpferd relativ bedeutend. Von den über 30 Haflingerhaltungen befinden sich nahezu zwei Drittel in Deutschland oder Österreich. Die verschiedenen Schläge der Kaltblutpferde bringen es zusammen auf gegen 60 Haltungen, wobei im deutschsprachigen Raum der Noriker am ehesten zu sehen ist. Auch Welsh Ponies und Fjordpferde sind in je über 20 Haltungen anzutreffen. Für Details siehe Zootierliste. 

Mindestanforderungen an Gehege: In Österreich und der Schweiz sind die minimalen Dimensionen von Boxen, Fressplätzen etc. mit der Widerristhöhe korreliert. Die entsprechenden Angaben finden sich in Anlage 1 der 1. Tierhaltungsverordnung Österreichs bzw. in Tabelle 7 der Schweizerischen Tierschutzverordnung.

Taxonomie und Nomenklatur

Carl von LINNÉ hatte 1758 das Hauspferd Equus caballus genannt. Der niederländische Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT beschrieb 1785 das europäische Wildpferd als Equus ferus. 1881 beschrieb der Konservator der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, Iwan Semjonowitsch POLIAKOV, das zentralasiatische Wildpferd und nannte es Equus przewalskii. In der Folge wurden entweder 2 Arten anerkannt, caballus/ferus mit 64 Chromosomen einerseits und przewalskii mit 66 Chromosomen andererseits, oder es wurden alle drei Formen zu einer Art vereinigt, was biologisch insofern Sinn machte, als es trotz unterschiedlicher Chromosomenzahl immer wieder zur Vermischung von Przewalskipferden und mongolischen Hauspferden gekommen ist. Diese eine Art wurde zumeist Equus caballus genannt, was aber dem Prinzip widerspricht, dass die Namen von Haustierformen nicht zur Bezeichnung von Wildarten verwendet werden sollen. Die gegenwärtig gebräuchlichste Nomenklatur gründet auf GROVES (1986), der Equus ferus als Artnamen wählte, was von BOYD & HOUPT, der IUCN und anderen übernommen wurde. Im Sinne der Nomenklatur von BOHLKEN lautet der Name des Hauspferds daher Equus ferus forma caballus [2; 3; 11; 12].

Literatur und Internetquellen

  1. AGRECOL
  2. BOHLKEN , H. (1958)
  3. BOYD, L. & HOUPT, K. A. (Hrsg. 1994) 
  4. DEUTSCHE PFERDERASSEN von A-Z
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  6. HERRE, W. & RÖHRS, M. (1990)
  7. HOFMANN, H. (1991)
  8. NISSEN, J. (1961)
  9. SCHWEIZERISCHES BUNDESAMT FÜR STATISTIK
  10. STATISTISCHES BUNDESAMT (DEUTSCHLAND)
  11. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  12. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  13. ULLRICH, K. - Das deutsche Heeresveterinärwesen im Zweiten Weltkrieg
  14. AUDRIT, N., in EIN PFERD vom 15.03.2020
  15. BAUMGARTNER, M. (2012)

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Gelesen 30257 mal Letzte Änderung am Montag, 20 Februar 2023 14:55