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MARKOWSKI, S. (2013)

Tierart- und erregerspezifische Maßnahmen zur Optimierung des Gesundheitsmanagements für nordamerikanische Säugetiere in Zoologischen Gärten.

Vet.med. Diss Hannover.

Wissenschaftliche Betreuung : Prof. Dr. Michael Böer, Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie

312 Seiten.


Ziel der Arbeit war es, durch Auswertung von 5389 Untersuchungsfällen bei acht nordamerikanischen Tierarten in Zoologischen Gärten, ergänzt durch entsprechende Literaturstudien, die wichtigsten bakteriologischen, parasitologischen und virologischen Infektionserreger zu bestimmen, um entsprechende tiermedizinische Überwachungs – und Kontrollprogramme zu optimieren.

Mit den Ergebnissen der Literaturstudie lassen sich bedeutende Erreger bei den untersuchten Tierarten eingrenzen. Häufig traten verschiedene Enterobacteriaceae, bei Wölfen, Luchsen und Elchen auch Salmonellainfektionen, auf. Ebenfalls zahlreich waren Clostridien, Brucellainfektionen und Leptospirosen, bei Robben auch Streptokokkeninfektionen dokumentiert. Dominierende parasitäre Infektionen waren durch Askaridoidea, Ankylostomatoidea, Strongyloidea, Tricho- und Metastrongyloidea sowie Trichuris bei den Elchen induziert. Cestodainfektionen waren vor allem bei Luchs und Wolf, Trematodanachweise bei Bibern und Wölfen beschrieben. Zu den bedeutenden in der Literatur genannten Virusinfektionen zählen vor allem Distempervirusinfektionen. Ebenfalls häufig traten Parvo – und Tollwutvirusinfektionen auf. Bei den Hirschen dominierten Infektionen mit Erregern des Katarrhalfiebers, der Bovinen Virusdiarrhoe sowie mit dem Bovinen Herpesvirus 1.

Die Auswertung der 5389 Untersuchungsfälle zeigte, dass bei allen acht beteiligten Tierarten Vertreter der Enterobacteriaceae in großer Zahl den größten Anteil der nachgewiesenen Bakterien ausmachten. Ebenfalls häufig waren Streptokokken und Clostridien dokumentiert. Ähnlich den Ergebnissen der Literaturstudie wurden Askaridoidea und Trichuris (bei den Elchen) als wichtige parasitologische Erreger identifiziert. Staupevirusinfektionen traten am häufigsten bei Robben auf, Parvovirusinfektionen bei Wölfen und Luchsen. Das Virus der Bovinen Virusdiarrhoe wurde für beide Hirscharten nachgewiesen. Bei Elchen wurden Infektionen mit einem Erreger des Katarrhalfiebers, bei Rentieren mit dem Bovinen Herpesvirus 1 und Rotaviren dokumentiert. Für Biber besaßen Virusinfektionen eine untergeordnete Bedeutung, für Bären erfolgte in keinem Untersuchungsfall ein positiver Virusnachweis.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx