Andere Barsche (Meerwasser)

Harlekin-Zahnlippfisch

Harlekin-Lippfisch (Choerodon fasciatus) im Vivarium des Zoo Basel Harlekin-Lippfisch (Choerodon fasciatus) im Vivarium des Zoo Basel
© Zoo Basel

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Lippfische (Labridae)
Unterfamilie: Zahnlippfische (Hypsigenyinae)

D LC 650

Harlekin-Lippfisch

Choerodon fasciatus • The Harlequin Tuskfish • Le labre arlequin

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Harlekin-Lippfisch (Choerodon fasciatus) im Vivarium des Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

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Approximative Verbreitung des Harlekin-Lippfischs (Choerodon fasciatus)

 

 

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Harlekin-Lippfisch (Choerodon fasciatus) im Vivarium des Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

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Zahnlippfische sind recht große, meist farbenfrohe Fische, die mit einem beachtlichen, oft mit vorstehenden Zähnen versehenen Gebiss ausgestattet sind. Die zu dieser Gruppe gehörende Gattung Choerodon umfasst 28 Arten, von denen nur etwa 4 in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt werden.

Körperbau und Körperfunktionen

Der mit bunten Querstreifen versehene Harlekin-Lippfisch wird 25 bis 30 cm lang. Die Rückenflossen haben zusammen 12 Stachel- und 8 Weichstrahlen, die Analflosse 3 Stachel- und 10 Weichstrahlen. Junge Harlekinfische haben eine Jugendfärbung mit eigenem Muster und werden daher als "fremde Art", die mutmaßlich kein Nahrungskonkurrent ist, geduldet [1; 3; 4].

Verbreitung

West-Pazifik: Die Art kommt in den Territorialgewässern folgender Länder vor: Australien (Northern Territory, Queensland), Fidschi, Japan (Ryukyu-Inseln), Neukaledonien Palau, Philippinen, Taiwan [1; 2]

Lebensraum und Lebensweise

Der Harlekin-Lippfisch besiedelt als Erwachsener Außenriffe in 5-35 m Tiefe in Gebieten mit einer Wassertemperatur von 25-28°C. Er lebt solitär, während der Fortpflanzungsperiode paarweise und ist territorial. Er ernährt sich von Weichtieren, Krebstieren, verschiedenen Würmern und Stachelhäutern. Der Harlekin-Lippfisch hat vorstehende Zähne, mit denen er Steinchen entfernen kann, um an Kleintiere zu kommen [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet und gebietsweise häufig. Sie wird stellenweise für den Aquarienfischhandel gesammelt, aber es sind keine großflächigen Risiken bekannt. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 nicht als gefährdet. Es gibt keine spezifischen Schutzmaßnahmen, der Harlekin-Lippfisch kommt aber in verschiedenen Meeresschutzgebieten vor [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird in geringem Umfang als Speisefisch gefangen und findet sich gelegentlich im internationalen Aquarienfischhandel [1; 2]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 90-190 € (Online-Inserate 2018).

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für die Haltung eines Paars oder einer Gruppe von Zahnlippfischen der Gattung Choerodon von 25-50 cm Länge ein Becken mit mindestens 5'000 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wieviele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1867 von dem aus Esslingen stammende und am British Museum of Natural History tätige Albert Karl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als"Xiphochilus fasciatus" beschrieben. Später kam sie in die vom niederländischen Ichthyologen Pieter BLEEKER bereits 1849 aufgestellte Gattung Choerodon [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. TO, A., LIU, M. & SADOVY, Y. (2010). Choerodon fasciatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T187511A8554417. http://www.iucnredlist.org/details/187511/0. Downloaded on 02 April 2018.
  3. WOOD, E. & AW, M. (2002)
  4. ZOO BASEL

 

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Gelesen 7984 mal Letzte Änderung am Freitag, 18 März 2022 19:01
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx