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Kugel- und Plattfische

Kugelfische (Tetraodon)

Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Zoo Basell Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Zoo Basell
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Kugelfische (Tetraodontidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kugelfische (Tetraodontinae)

D LC 650

Goldringelkugelfisch

Tetraodon mbu • The Freshwater Puffer Fish • Le tétraodon mbu

Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu), Zoo Basel
Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Goldringelkugelfischs (Tetraodon mbu)

 

 

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Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe © Andreas Filz, Tiergarten Bernburg

 

 

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Goldringelkugelfisch (Tetraodon mbu) im Staatlichen Museum für Naturkunde, Karlsruhe © Andreas Filz, Tiergarten Bernburg

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Weil er sehr groß wird, benötigt der auch Riesenkugelfisch genannte Goldringel-Kugelfisch ein erhebliches Beckenvolumen, was neben seiner Unverträglichkeit vielleicht der Grund dafür ist, dass er relativ selten in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Goldringel-Kugelfisch kann eine Länge von 75 cm und ein Gewicht von 6.5 kg erreichen und ist damit der größte im Süßwasser lebende Kugelfisch.  [1].

Verbreitung

Ost- und Zentralafrika: Tanganyikasee und Malagarasi-Fluss sowie Einzugsgebiet des Kongo. Länder: Kongo, Kongo Dem., Tansania, Zentralafrikanische Republik [3; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Goldringelkugelfisch lebt in Bodennähe in großen Flüssen, Seen und Brackwasser-Lagunen. In Gefahrsituationen schwimmt er an die Wasseroberfläche, schluckt Luft und bläst sich damit zu einer Kugel auf, die von Fressfeinden nicht abgeschluckt werden kann. Zur Verteidigung soll er auch sein kräftiges Gebiss einsetzen. Wie der bekannte Fugu enthalten auch wildlebende Goldringelkugelfische ein von Bakterien produziertes Neurotoxin, dass bei Fressfeinden zum Tode führen kann. Dieses Gift wird mit dem Futter (Krebstiere) aufgenommen und reichert sich im Lauf des Lebens an [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

In Anbetracht ihrer weiten Verbreitung in Zentralafrika gilt die Art aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 als weltweit nicht gefährdet. Die ostafrikanische Population wurde jedoch wegen ihrer eingeschränkten Verbreitung als gefährdet eingestuft [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Als passiv-giftige Art ist der Goldringel-Kugelfisch als Speisefisch nicht geeignet und ist daher fischereilich uninteressant. Er wird gelegentlich im Aquarienfischhandel angeboten, ist aber wegen seiner Größe für Heimaquarien wenig geeinet. Die Ersteinfuhr nach Deutschland erfolgte 1954. Angebote liegen je nach Größe zwischen 140 und 400 €. Im Ursprungsgebiet verwenden Kinder aufgeblasene Mbu-Kugelfische oft als Bälle, so z.B. am Ubangi im Nordkongo [2; 4; Online-Inserate 2018].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich über  ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1899 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Kugelfische haben im Ober- und Unterkiefer je zwei zu Leisten verwachsene, starke Zähne, daher die Gattungsbezeichnung Tetraodon = Vierzähner (τέτρα- = vier-, ὀδούς = Zahn) [3].

Literatur und Internetquellen

  1. BAENSCH, H. A. & RIEHL, R. (1985)
  2. BREHM, A. E. (1882-1887)
  3. FISH BASE
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. MOELANTS, T. & NTAKIMAZI, G. (2010). Tetraodon mbu. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T182314A7857179. http://www.iucnredlist.org/details/182314/0. Downloaded on 10 March 2018.

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Gelesen 10045 mal Letzte Änderung am Dienstag, 13 Juni 2023 09:54