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Kugel- und Plattfische

Picasso-Drückerfisch

Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus) im Aquazoo Düsseldorf Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus) im Aquazoo Düsseldorf
© Aquazoo

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Drückerfische (Balistidae)

D LC 650

Picasso-Drückerfisch

Rhinecathus aculeatus • The Lagoon Triggerfish or Picassofish • Le baliste-Picasso clair

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Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus) im Zoo Basel. Pressefoto Zoo Basel

 

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Approximative Verbreitung des Picasso-Drückerfischs (Rhinecanthus aculeatus)

 

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Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus) im Zoo Rostock © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Picasso-Drückerfisch Picasso-Drückerfisch ("Balistes (Balistapus) aculeatus" = Rhinecanthus aculeatus). Illustration aus P. BLEEKER (1865). Atlas ichthyologique des Indes orientales néêrlandaises Band V, Tafel CCXVI (Ausschnitt). Public Domain.

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Briefmarke mit Picassofisch-Motiv, Südafrika, 40c

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Wie sein deutscher Name vermuten lässt, ist der Picasso-Drückerfisch sehr attraktiv gefärbt. Er ist daher eine gute Botschafterart für den Meeres- und Korallenriffschutz und gehört deshalb in vielen Korallenfischbecken zum Standardbesatz.

Körperbau und Körperfunktionen

Der auffällig gezeichnete Picasso-Drückerfisch wird bis meist 15-25 cm lang, im Extremfall 30 cm [1; 2; 3].

Verbreitung

Atlantik und Indo-Pazifik: Von der Küste Süd- und Ostafrikas bis Hawaii, nordwärts bis Japan, Rotes Meer und marginal im Südostatlantik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Picasso-Drückerfisch kommt in geringen Wassertiefen (bis etwa 50 m) in Riffen, Lagunen und geschützten Buchten über Sand- oder Geröllgrund sowie über Seegraswiesen vor. Er ernährt sich von Algen, Detritus und kleinen Wirbellosen, wie Würmern, Mollusken, Seeigeln und Krebsen. Die Fische treten einzeln oder paarweise auf. Soliäre Weibchen haben Territorien mit einem Durchmesser von 10-15 m. Die Territorien der Männchen decken bis zu 5 Weibchen-Territorien ab. Gelaicht wird bei Neu- oder Vollmond, und die Weichen können während den etwa 1 Woche dauernden Laichperioden bis dreimal Eier ablegen, die sie an einer Unterlage festkleben und anschließend betreuen und verteidigen [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde im Rahmen der Roten Liste der IUCN 2022 erstmals beurteilt und als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft, weil sie eine weite Verbeitung hat und gebietsweise häufig ist [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Picasso-Drückerfisch ist für die gewerbliche Fischerei von untergeordneter Bedeutung, ist aber regelmäßig im internationalen Aquarienfischhandel anzutreffen [1; 4]. Angebote in Deutschland liegen bei etwa 40 € [Online-Inserate 2018].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 90 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gut ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) fordert für Arten bis 50 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 5'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Balistes aculeatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Rhinecanthus wurde 1839 von dem englischen Illustrator und Hobby-Zoologen William John SWAINSON aufgestellt. Sie umfasst gegenwärtig 7 Arten, die alle im indo-pazifischen Raum vorkommen [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. KING, D. (1996)
  3. WOOD, E. & AW, M. (2002) 
  4. MATSUURA, K. (2022). Rhinecanthus aculeatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T193714A2264946. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T193714A2264946.en. Accessed on 16 May 2023.

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Gelesen 7868 mal Letzte Änderung am Dienstag, 16 Mai 2023 17:23