Kugel- und Plattfische

Leoparden-Drückerfisch

Leoparden-Drücker (Balistoides conspicillum) im Aquarium des Tiergeheges Mundenhof, Freiburg i. Br. Leoparden-Drücker (Balistoides conspicillum) im Aquarium des Tiergeheges Mundenhof, Freiburg i. Br.
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Drückerfische (Balistidae)

D NB 650

Leoparden-Drückerfisch

Balistoides conspicillum • The Clown Triggerfish • Le baliste léopard

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Leoparden-Drücker (Balistoides conspicillum) im Tiergarten Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Leoparden-Drückerfischs (Balistoides conspicillum)

 

 

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Leoparden-Drücker (Balistoides conspicillum) im Meeresaquarium Zella-Mehlis © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Leoparden-Drückerfisch (Balistoides conspicillum). Illustration aus P. BLEEKER (1865). Atlas ichthyologique des Indes orientales néêrlandaises Band V, Tafel CCXXI (Ausschnitt). Public Domain.

 

 

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Mit seiner äußerst attraktiven Färbung und Musterung ist der Leoparden-Drücker eine exzellente Botschafterart für den Schutz von Meeren und Korallenriffen. Er ist dementsprechend häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die erste Rückenflosse der Drückerfische ist zu einem dreiteiligen Stachelmechanismus umfunktioniert, der in einer Nut versenkt werden kann. Die zweite Rückenflosse weist 25-27 Weichstrahlen auf, die Analflosse 21-27 Weichstrahlen [2; 3].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Von der Küste Süd- und Ostafrikas bis nach Samoa [3].

Lebensraum und Lebensweise

Drücker sind tagaktiv. Nachts schlafen sie in Höhlen oder Spalten, in denen sie sich mit ihren Rückenstacheln verkeilen, wobei der zweite Stachel gegen den ersten gestützt wird, sodass sich dieser nicht mehr einklappen lässt. Drücker-Männchen betreiben Brutpflege. Sie stellen sich mit dem Kopf nach unten und blasen den Eiern sauerstoffreiches Wasser zu. Wer sich dem Gelege nähert wird erst mit einem Scheinangriff erschreckt, wenn das nichts hilft, ernsthaft angegriffen [2].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde im Rahmen der Roten Liste der IUCN noch nicht beurteilt.

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Leoparden-Drückerfisch ist für die gewerbliche Fischerei von untergeordneter Bedeutung, ist aber regelmäßig im internationalen Aquarienfischhandel [3]. Angebote in Deutschland liegen bei etwa 90-100 €, in der Schweiz bei 90-140 CHF (Online-Inserate 2018).

Haltung

Der Leoparden-Drückerfisch ist eine von über 400 riffbewohnenden Fischarten, bei denen die Zucht im Aquarium gelungen ist [1].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis 50 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 5'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Atlantische Drückerfisch wurde 1801 von den deutschen Naturforschern Marcus Élieser BLOCH (1723-1799) und Johann Gottlieb Theaenus SCHNEIDER (1750-1822) als "Balistes conspicillum" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später kam er in die 1935 von dem britischen Ichthyologen Alec FRASER-BRUNNER, der u.a. Kurator des Aquariums von Singapur und jenem des Edinburgh Zoos war, neu aufgestellte Gattung Balistoides [3].

Literatur und Internetquellen

  1. CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2019)
  2. EICHLER, D. (1997)
  3. FISH BASE
  4. MEERWASSER-LEXIKON

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Gelesen 9422 mal Letzte Änderung am Sonntag, 20 Dezember 2020 14:11
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx