Knochenzüngler, Aale und Heringe

Nasenmuräne

Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) im Tiergarten Schönbrunn Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) im Tiergarten Schönbrunn
© Daniel Zupanc, Tiergarten Schönbrunn

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Knochenzünglerartige (Osteoglossiformes)  
Familie: Nilhechte und Elefantenfische (Mormyridae)

D LC 650

Nasenmuräne

Rhinomuraena quaesita • The Ribbon Moray • La murène ruban

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Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) im Grand Aquarium St. Malo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita)

 

 

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Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) im Grand Aquarium St. Malo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Larve der Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc, Tiergarten Schönbrunn

 

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Als ein Fisch, der im Laufe seines Lebens Farb- und Geschlechtswechsel durchmacht, hat die Nasenmuräne zoopädagogisches Potenzial, zudem ist aus dem Freiland recht wenig über sie bekannt. Sie wird daher in etlichen europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Name der bis 120 (-130) cm langen, auch Geistermuräne genannten Nasenmuräne kommt daher, dass die vorderen Nasenlöcher blattähnlichen Auswüchse haben. Jungtiere und Erwachsene sowie Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt und wurden früher z.T. als verschiedene Arten betrachtet. Nasenmuränen sind protandrische Zwitter, d.h. jüngere Tiere sind Männchen und wandeln sich im Laufe ihres Lebens zu Weibchen um. Die männlichen Jungtiere sind schwarz mit gelber Zeichnung, die geschlechtsreifen Männchen blau und die Weibchen gelb. Sie ist wohl das einzige Wirbeltier, bei dem die Nieren und Geschlechtsorgane hinter der Analöffnung liegen [1; 2; 3].

Verbreitung

Indo-Pazifik: von der Küste Ostafrikas bis Französisch Polynesien, südwärts bis zum Great Barrier Reef [2; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Diese Muräne versteckt sich zwar auch in Höhlen, wird aber häufiger in Sand oder Korallenschutt angetroffen, wo sie sich bis auf den Kopf eingräbt und ihre Wohnhöhle mit klebrigem Schleim stabilisiert. Sie ernährt sich von kleinen Fischen [2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und ist gebietsweise häufig. Der Fang für den Aquarienhandel ist lokalisiert und stellt keine Gefahr dar. Sie gilt deshalb nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 nicht als gefährdet [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird kommerziell für den Aquarienfischhandel gefangen [4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gegen die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Die welteit erste Eiablage in einem Aquarium erfolgte 2013 im Tiergarten Schönbrunn. Die Larven waren beim Schlupf etwa 1 cm lang, allerdings gelang die Aufzucht nicht (PM Tiergarten Schönbrunn, 16.01.2014).

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich schreibt die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere bis 1 m Länge ein Becken von 1'000 l, für größere Individuen von 5'000 l vor. Für jedes weitere Tier ist das Volumen um 20% zu erhöhen. In der Schweiz ist das Halten der Art durch Privatpersonen bewilligungspflichtig. Anhang 2, Tabelle 8 der Schweizerischen Tierschutzverordnung gibt an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Nasenmuräne wurde 1888 von dem amerikanischen ichthyologen Samuel Walton GARMAN unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2].

Literatur und Internetquellen

  1. EICHLER, D. (1997)
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. McCOSKER, J.E. (2010). Rhinomuraena quaesita (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2010: http://www.iucnredlist.org/details/155301/0. Downloaded on 04 February 2018.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx